Sonntag, 31. August 2008

Mehdorns Begründung für Bahnpreiserhöhung ist unwahr


Diese Lüge von Bahnchef Hartmut Mehdorn ist schon stark.

Aber das ist noch nicht alles. Als Begründung für seine dritte Preiserhöhung in zwei Jahren nannte Mehdorn die gestiegenen Energiekosten und Löhne für die Lokführer. Schauen wir uns das mal genauer an:

Aus der Bilanzpressekonferenz für GJ 2007:

Fazit: Die Schiene trägt nur knapp die Hälfte zum Geschäft der Bahn bei. Der Staatskonzern hat sich ziemlich weit von seinem Kerngeschäft entfernt. Und Deutschland wiederum nur 2/3. Mithin trägt das schienengebundene Geschäft in Deutschland nur 1/3 zum Umsatz bei. Wie sollen Gehaltserhöhungen für Lokführer hier auf die Gestehungskosten durchschlagen?


Fazit: Die DB Energie, von der die Bahn ihren Bahnstrom bezieht, trägt nur 1% zum Geschäft bei. Dabei ist der Strommix der Bahn ökologisch wertvoller als der deutsche Strommix. 14% regenerative Energie, vor allem durch Wasserkraft. Wie sollen da die Preissteigerungen für Öl und Gas für die Preissteigerungen für die Bahnkunden dienen können?



Quellen: DB Energie, Deutsche Bahn Vorstandspräsentationen

Bei Telekom und Post haben wir nach den Privatisierungen erhebliches Missmanagement erlebt: Anstatt die Einnahmen aus den Börsengängen in eine bessere Produkt- und Servicequalität zu investieren, wurde Welt AG gespielt. Es wurden Konkurrenten in Weltmärkten übernommen, deren Geschäft man nicht verstand. Eitle Männer im Höhenrausch, die ihren Aktionären (oder sogar dem Steuerzahler) schnell zur Last fielen. Warum sollen wir das nun zum dritten mal mitmachen?

Donnerstag, 28. August 2008

Daimler geht voRWEg

Im Frühjahr hatte es RWE Chef Großmann in der ADAC Motorwelt angedeutet. Eine weitere Andeutung bekam ich vor kurzem von einem RWE Manager direkt.

Heute platzte die Bombe:

Daimler geht voRWEg
RWE und Daimler planen für 2009 in mehreren europäischen Großstädten eine Elektroautokampagne. Basis ist die Elektroversion vom Smart.

Freitag, den 5.9. werden wir erfahren, wo ich wir und als Interessent anmelden können... Klar ist, dass man hierzu RWE Kunde werden muss. Ich bin sehr auf das Geschäftsmodell gespannt, für das sich RWE und Daimler entschieden haben!

CO2 Effekt ist fraglich
Der lokale Emissionseffekt eines Elektroautos ist unabhängig von der Primärenergie, die für die Verstromung eingesetzt wird. Will man den CO2-Effekt bewerten, muss man sie berücksichtigen. Und hier hat RWE einen ganz schlechten Stand, wegen seiner CO2-intensiven Braunkohleverstromung. Das könnte sich schnell als Imageboomerang für Daimler erweisen.

Ohne die RWE Pläne für Berlin zu kennen, hatte ich letzte Woche beim Berliner Senat angefragt, ob Berlin etwas ähnliches plane wie London oder Tokyo, wo Elektroautos durch öffentliche Ladestationen am Straßenrand gefördert werden. Ich bekam bisher zwei Antworten von Pressestellen des Senats, dass man hier nicht zuständig sei. Der Senat schläft, Vattenfall übrigens auch. Hier geht alles seinen sozialistischen Gang...

Dienstag, 26. August 2008

CO2 Maßnahmen: Energiemanagement

Das CO2-Bashing der deutschen Automobilhersteller ist gerade wieder mal im vollen Gange. Dabei wird gerne übersehen, dass nicht nur die reine Motorleistung für die Gesamtemissionen von CO2 verantwortlich sind. Man kann auch durch die Einführung von Energiemanagementmethoden, wie sie in anderen Installation längst gängig sind, erheblich elektrische Energie und damit CO2 Einsparen. Auch hier gilt wieder: Kleinvieh macht viel Mist:

Einsparpotenziale durch Austausch alt gegen neu, bezogen auf den Gesamtverbrauch des Autos:
Licht: 1% (LED hinten und vorne),
Infotainment: 1% (Standby- bzw. Sleepschaltung von Display und Steuergerät),
EPS (Stabilitätssteuerung): 3%,
Geregelte Benzinpumpe 1%,
Geregelte Wasserpumpe 3%,
Effizienter Generator ("Lichtmaschine") 6%,
Geregelter (PWM) Lüfter: 5%

Macht in Summe: 20%

CO2 Maßnahmen: Energiemanagement

Das CO2-Bashing der deutschen Automobilhersteller ist gerade wieder mal im vollen Gange. Dabei wird gerne übersehen, dass nicht nur die reine Motorleistung für die Gesamtemissionen von CO2 verantwortlich sind. Man kann auch durch die Einführung von Energiemanagementmethoden, wie sie in anderen Installation längst gängig sind, erheblich elektrische Energie und damit CO2 Einsparen. Auch hier gilt wieder: Kleinvieh macht viel Mist:

Einsparpotenziale durch Austausch alt gegen neu, bezogen auf den Gesamtverbrauch des Autos:
Licht: 1% (LED hinten und vorne),
Infotainment: 1% (Standby- bzw. Sleepschaltung von Display und Steuergerät),
EPS (Stabilitätssteuerung): 3%,
Geregelte Benzinpumpe 1%,
Geregelte Wasserpumpe 3%,
Effizienter Generator ("Lichtmaschine") 6%,
Geregelter (PWM) Lüfter: 5%

Macht in Summe: 20%

Donnerstag, 21. August 2008

Die VCD Umweltliste

In der jährlich veröffentlichten "Auto-Umweltliste" des Verkehrsclub Deutschland hat sich einiges getan. 2002/2003 waren die deutschen Hersteller ihrer Zeit weit voraus. VW Lupo und Audi A2 führten die Liste an. Beide Autos wurden danach wegen mangelnder Nachfrage vom Markt genommen. Zu der Zeit lag der Rohölpreis noch bei 30 US$... Danach kam die Partikelfilterkrise und die deutschen Hersteller verloren ihre Championsleagueplätze an die Japaner. Interessant übrigens, wie sich die Wertmaßstäbe des VCD entwickelt haben. Den Toyota Prius Hybrid haben sie erst im Laufe der Zeit verstanden. Als die ersten Hybridautos auf den Markt kamen, galten sie bei "Umweltschützern" als zu schwer. Den Vorteil spielt der Hybrid aber erst im tatsächlichen (Stadt-)Zyklus aus. Ein Beispiel dafür, dass man zwischen statischen Daten und der tatsächlichen Nutzung unterscheiden muss. Deshalb ist auch ein CO2-Grenzwert "grenzwertig". Ein Cayenne, der nur 5.000km im Jahr bewegt wird, emittiert eben weniger als ein täglich bewegter Prius.



Mittwoch, 20. August 2008

BMW - Aus Freude am Sparen?

Die BMW Kunden rüsten ab. Lauf Geschäftshalbjahresbericht Juni 2008 wechseln immer mehr Kunden vom 3er zum 1er Modell.

Während der Absatz des 1er in Q2 um fast 80% wuchs, sank der Absatz des 3er um 11%. Die Summe von beiden wuchs von 190 tsd auf 203 tsd. Dieser Effekt hat sich im Verlauf des Halbjahres beschleunigt. Hat BMW sich also mit der Kompaktklasse Konkurrenz im eigenen Hause geschaffen, zulasten seines Umsatzes seiner Mittelklasse? Und dies, obwohl der 1er keinen puren BMW-Motor hat, sondern eine Gemeinschaftsentwicklung mit PSA (Peugeot). Ein Beleg dafür, dass der BMW-Kunde nicht mehr so genau hinguckt bei der Motorisierung, Hauptsache Heckantrieb und Längseinbau?

Im laufenden Jahr hat BMW dem 1er noch ein gutaussehendes Coupe und ein Cabrio hinzugefügt. Mal sehen, wie sich die nun entwickeln.

Auch beim Mini ist das neue Club Modell der einzige Wachstumsträger, von 0 auf 14 tsd. Nicht schlecht, auch durchaus nachvollziehbar.

Warum BMW Chef Reithofen ausgerechnet in der FuE Stellen abbauen will, erschließt sich nicht aus dem Geschäftsbericht. BMW investiert ziemlich konstant etwas mehr als 5% vom Umsatz in Forschung und Entwicklung. Übers Jahr sanken diese Kosten sogar um 9%.

Mir scheint, BMW liegt mit seinen Modellentscheidungen durchaus richtig: Downsizing in die Kompaktklasse. Der Mittelschicht jedenfalls genügt ein solider, gutaussehender 1er. Mit Efficient Dynamics adressiert man durchaus effektiv den Wunsch nach Verbrauchssenkungen. Die anderen Modelle verzeichnen durchweg Absatzrückgänge im einstelligen Prozentbereich. Der X3 wird vom X5 erfolgreich abgelöst. Es scheint, dass die Kunden, die auf ihren BMW sparen müssen, oder selbst finanzieren, lieber zu einem kleineren BMW greifen. Geschäftskunden hingegen halten sich etwas zurück.

Neben der Modellpolitik muss BMW aber auch über seine Vertriebsstrategie nachdenken. Aggressive Leasingprogramme, die nun zu gesunkenen Restwerten und Zahlungsausfällen führen, erweisen sich als Boomerang. Ebenso wie die zu geringe Absicherung der Währung im zweitwichtigsten Markt, den USA.

Das müssen -wie die Nachrichten von heute zeigen- nunmehr die Mitarbeiter ausbaden. Streichung des Weihnachtsgeldes und Abstriche beim variablen Gehalt. Der Familie Quandt genügt eine Umsatzrendite von 4% nicht mehr. Sinkende Gewinne, bei immer noch schwarzen Zahlen, sind kein Argument mehr für Stellenabbau. Die drohende Übernahme -normale provoziert durch einen zu niedrigeren Aktienkurs- ist bei BMW schon lange vollzogen. Die Quandts halten fast die Hälfte der Aktien. Sie sind es, die den Druck auf den Vorstand ausüben.

Dienstag, 19. August 2008

SIXT bietet in Berlin Carsharing an

In Berlin kann man seit Mai als SIXITIES Clubmitglied stundenweise Autos mieten. Die Rate beträgt tagsüber ab 4,50 EURO (Smart) bis 6,50 EURO (Mercedes B-Klasse). Benzinkosten sind darin bereits enthalten.
Die Öffnung des Fahrzeugs erfolgt mit einer ID. Die Zündschlüssel liegen im Handschuhfach..

Sonntag, 17. August 2008

Cupholder

Während die kleine Autostadt neben uns schon Gestalt annimmt, findet Thomas Hillenbrand den neuen Golf "Langweilig und durstig". Ich kann die Fragen in seinem Artikel leider auch nicht beantworten.

Beim Stichwort "Cupholder" allerdings vielen mir wieder die Antworten von Linkedin Mitgliedern zu meiner Frage ein: "Welche Features, die sie in anderen Autos schätzen gelernt haben, vermissen sie in Ihrem?" Ich hatte eigentlich komplizierte elektronsiche Features im Hinterkopf gehabt, aber die Leute wollen doch tat-sächlich andere Dinge. Ahnlich wie bei Computern und Stereoanlagen...

Bin nicht sicher, ob man die Antworten ohne Registrierung lesen kann. Versuch macht kluch: Linkedin

Samstag, 16. August 2008

Gazprom größter Steuerzahler in Berlin?

Gazprom Germania ist die deutsche Gashandelsgesellschaft von Gazprom. Geleitet wird sie von Hans-Joachim Gornig, der in der "DDR" verantwortlicher Funktionär für den Pipelinebau und Generaldirektor in der staatlichen Öl- und Gaswirtschaft war.

Gazprom Germania hat vom Anstieg der Monopolpreise enorm profitiert: Der Jahresgewinn stieg um 78,9 Mio Euro auf 263,3 Mio Euro. Der Umsatz hat sich auf 5,8 Mrd Euro verdoppelt (Quelle: WELT)

Damit hat Gazprom erwartungsgemäß von den unsittlichen Preissteigerungen für Erdgas profitiert. Europa ist mit 80% der wichtigste Absatzmarkt für Russland. Umgekehrt sind wir nicht im gleichen Maße von Russland abhängig. Aber Außenminister Steinmeier hält die Duldung der russischen Erdgas- und Ölpolitik für einen Beitrag der EU, Russland an die EU "anzunähern". Nachzulesen ist seine Rede von 2007 das auf seiner Website, af die ein Mitglied der Berliner FDP verwiesen hat.

Besonders interessant und aufschlussreich: Gazprom Germania mit Sitz in Berlin Mitte (Markgrafenstr.), unweit der Anwaltskanzlei Gerhard Schröders, gehört damit zu einem der größten Steuerzahler Berlins.

UPDATE:
Inzwischen hat der SPIEGEL dem Gazprom Lobbyisten und ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder Gelegenheit für ein -selbst für seine Verhältnisse- ungewöhnlich chauvinistisches Statement gegeben (Quelle).

Freitag, 15. August 2008

Tesla Motors auf heimlicher Roadshow

Tja, wie man inzwischen bei Google News sehen kann, hat Tesla seinen Roadster am vergangen Montag nun doch, aber nur einem kleinen Kreis vorgestellt. Drei Prototypen sind in Deutschland unterwegs. Einen sympathischen Bericht findet man z.B. beim Bundesverband Solare Mobilität. Schade, dass Tesla so ein Geheimnis daraus gemacht hat. In Hamburg waren sie übrigens auch schon.

Mittwoch, 13. August 2008

Leads you through the streets of London: Die Karte der Ladestationen


London hat es. Tokyo plant es. Der Berliner Senat versteht nicht mal die Anfrage: Ein Netz elektrischer Ladestatonen für Elektroautos. Der Einfachheit halber mit Flatratetarif: 100 Pfund pro Jahr. Dafür entfällt die komplizierte Verrechnungsinfrastruktur.

Gerade heute hat London neun neue Stationen in Betrieb genommen. Das berichtet der Blog vom Smartplanet. Im Internet gibt es eine Karte mit allen Ladestationen.

Das ist der Unterschied zwischen London und Berlin. Autofahrer, kommst Du nach Berlin, frage nicht nach Ladestationen, sondern beachte das Gebote von Innensenator und Polizeipräsident, Dein Auto nicht provozierend in der Nähe von Brandherden zu parken. Dafür haben wir die Webkarte Brennende Autos.

Better World Club: Amerikas grüner Automobilclub


Ich gebe es zu: Ich habe mich am ADAC Benzinprotest beteiligt. Weil ich es nicht einsehe, dass die Seven Sisters um so höhere Profite einfahren, je höher der Ölpreis klettert(e). Und weil ich die räuberische Steuerpolitik hierzulande satt habe.

Aber sind hohe Benzinpreise nicht ökologisch geboten? - Nein. Denn sie reflektieren nur die Überlegungen von Kartellen, Spekulanten und Finanzministern. Und die Preise steigen ja auch bei den vermeintlich ökologischeren Verkehrsmitteln Bahn und Bus. Wir brauchen auch nicht mehr Konfrontation sondern mehr intelligentere Formen von Gemeinschaft. Weniger Lamento - mehr Aufbruch.

So wie den Better World Club in the United States, nach eigenen Worten der einzige umweltfreundliche Automobilclub. Inwiefern?
- 5-15% Discounts für Hybrid und Bio Diesel Mietwagen
- 1% Spende an Umweltverbände
- Fahrradservice inklusive.

- Des weiteren typische Roadside Assistance, Karten etc.

Instant Car-ma is going to get you...

Montag, 11. August 2008

amazon hebt ab - wegen Kindle

Am 1. Mai hatte ich schon eine Lanze gebrochen für das elektronische Lesebuch von amazon (Blogeintrag).

Doch erst wenn ein US-Analyst der Citigroup das auch gut findet, hebt die Aktie ab: +11% an der NASDAQ.

Der Analyst glaubt, dass amazon im ersten Jahr soviele Kindles verkaufen wird, wie Apple iPods im ersten Jahr.

Hier entsteht die neue VW Autostadt

So ein Zufall: Direkt nebenan baut Volkswagen eine neue Autostadt:-)




Im Herbst will VW seine Händler aus aller Welt zu Probefahrten in den neuen Modellen einladen. Ob auch elektrische Prototypen darunter sein werden? Keine Ahnung!

Kein Tesla, nirgends!

Da haben die VDI-Nachrichten eine Ente in die Welt gesetzt und die gesamte deutsche Teslajüngergemeinde unnötig in Aufruhr versetzt. Es gibt in Berlin keine Tesla Präsentation.

Freitag, 8. August 2008

Tesla Road(ster)show am 11.8. in Berlin

Die VDI Nachrichten erwähnen am Rande, dass Tesla Motors am kommenden Montag in Berlin seinen Roadster präsentieren wird.
More news as I get it...

Mittwoch, 6. August 2008

CO2 Maßnahmen: Direkteinspritzung

Eine verblüffend große Wirkung auf die CO2 Emissionen hat die direkte Benzineinspritzung. "Direkt" heißt: direkt in den Brennraum statt in den Ansaugtrakt kurz vor den Ventilen. Die Benzinmenge lässt sich so noch präziser zumessen. Im Ergebnis steigt bei gleicher Geometrie die Leistung und der Verbrauch sinkt. Der Effekt liegt bei rund 30% Kraftstoffeinsparung, gemessen an der gesteigerten Leistung.

Der neue Porsche 911 kommt so -zusammen mit dem neuen Doppelkupplungsgetriebe und Traktionssmanagement- auf einen Verbrauch von knapp über 10 Litern/100km - bei immerhin 385 PS. Das ist ein sensationell niedriger Wert, finde ich.

Montag, 4. August 2008

Wilmersdorf: Superplus für 1,45 EUR

Ja Werner, es wird immer billiger: Bei Bavaria in Wilmersdorf habe ich heute für den Spot(t)preis von 1,45 EUR Superplus getankt... Ging runter wie Öl!

Übrigens: Interessante Koinzidenz. Während GM in Q2 15 Mrd. US$ Verlust machte, machte Exxon 11 Mrd. US$ Gewinn.

Porsche dürfte von seiner standhaften Rabattpolitik profitieren

Nun erfasst die Kreditausfallkrise auch die Automobilhersteller. Nicht nur in den USA, auch in Deutschland hat BMW eine agressive Leasingpolitik betrieben. Ich erinnere mich, wo ich als Patentagent mit einem BMW 3er Dienstwagen durch Brandenburg fuhr und jedem besuchten Partner und Kunden erst einmal erklären musste, dass ein geleaster BMW günstiger sei als ein geleaster Opel Astra oder VW Golf. Welche Folgen hat das wohl langfristig für das Image von BMW?

Und die übernommenen Restwertrisiken der verleasten Wagen kommen nun wie ein Boomerang zurück. (Siehe auch Artikel im Manager Magazin "Logik spricht für Kooperation mit Daimler", Dank an Thomas für den Tip:-). Meine Logik spricht übrigens GEGEN eine solche Kooperation. Ich halte aus Marketinggründen ÜBERHAUPT nichts davon, in Premiumautos wahllos irgendwelche Motoren einzubauen. Ein Mercedes und ein BMW sollten ihren eigenen Charakter behalten. Auch in den Zeiten digitaler Motorsteuerungen. Wie verargumentiert eigentlich ein Jaguarhändler den Fordmotor oder künftig: Tatamotor gegenüber einem Kunden?

Die Automobilhersteller nehmen mit ihrer Rabattpolitik selbst großen Einfluss auf die Restwerte ihrer Gebrauchten - und damit auf ihre Leasingrisiken.

Der einzige deutsche Premiumhersteller, der in Rabattschlachten stets standhaft geblieben ist, ist Porsche. Eher drosselt man bei sinkendem Absatz die Produktion und verschiebt für den US-Markt bestimmte Autos in andere Märkte, als dass man sich selbst die Preise und seinen Bestandskunden die gute Laune verdirbt. In den Geschäftsberichten von Porsche finden sich allerdings keine konkreten Zahlen darüber, wie viel Prozent des Absatzes in die Leasing Geschäfte der Finanztochter gehen.

Man darf deshalb gespannt sein, was Porsche zu diesem Thema bald kommunizieren wird.

Sonntag, 3. August 2008

Auf der Zielgeraden: Porsche 944, 924S und 924

Unsere Rennleitung hat gerade noch ein paar Fotos von unserer Ausfahrt ins Motodrom versandt. Hier sieht man, wie spannend es war :-))

Samstag, 2. August 2008

Marketingdefizite der Automobilindustrie

Derzeit fragen sich viele Anteilseigner und Kunden der Automobilhersteller, wie sich eine Branche weltweit so verschätzen konnte in der Prognose ihrer Marktentwicklung.

Die "Big Three" in den USA können ihre Tanker nicht so schnell wenden, wie es innerhalb eines halben Jahres erforderlich wurde. Die Entwicklung eines völlig neuen Automobils, das nur wenig auf vorhandene "Baukästen", Module und Plattformen zurückgreifen kann, kann einhalbes Jahrzehnt dauern - gerechnet vom Beginn der Entwicklung bis zum Produktionsstart. Es dauert umso länger, je mehr Randbedingungen zu berücksichtigen sind. GM z.B. lebt derzeit nur von der Hoffnung, ihre alten Dinosaurierwerke loszuwerden und schnell den elektrischen "Volt" auf die Straße zu bringen.

Die US-Konsumenten wechseln ihre Vorlieben blitzschnell. Darin liegt die Chance für neue Anbieter, wenn sie die neuen Nachfragetrends schnell bedienen können.

Die deutschen Hersteller waren zuerst Spätzünder, als vor gut zehn Jahren die Nachfrage nach Dieselmotorisierung zu wachsen begann. Doch dann beherrschte sie die Technologie so gut, dass sie weltweit Standards setzte. Die Audi Siege in Le Mans waren wichtig, das Image des Diesel vom Opa-mit-Hut zum Smart-Driver zu wandeln.

Doch die FuE-Fortschritte in der Motoreffizienz nutzten die deutschen Hersteller überwiegend zur Steigerung der Motorisierung bei gleichem Verbrauch, statt zur Senkung des Verbrauchs bei gleicher Leistung. Einige zunächst mißglückte Versuche wie der Audi A2 oder der VW Lupo wurden schnell wieder abgebrochen. Heute hätte Audi gerne seinen A2 noch im Programm. Es war wie mit den Ökostromversuchen der deutschen Stromversorger in den Neunziger Jahren: Schlechtes Marketing, halbherziges Design - und, seht Ihr? - die Kunden wollen gar kein Öko!

Man fragt sich hier, wer bestimmt eigentlich in den klassischen Ingenieursunternehmen der Automobilindustrie, wie das Neue ins Fahrzeug kommt? Gibt es systematische Kundenbefragungen, Trendauswertungen, Designkriterien, Kosten-Nutzen-Abschätzungen - kurz: ein strategisches Customer Relationship Management? Kurz: gibt es objektive Prozesse, die die Qualität der Entscheidungen im Produktmanagement von der Qualität der Produktmanager entkoppeln? Oder gibt es einsame Entscheidungen der Markenvorstände? Haben die Automobilhersteller ihre Steve Jobs in den eigenen Reihen, die sie vor der Öffentlichkeit geheim halten?

Offenstichtlich nicht, da braucht man nur aufs Design der aktuellen Modelle zu schauen - und zwar weltweit aller Hersteller. Viel Mainstream ohne Ecken und Kanten, und "neuerdings" viel Retro. Manchmal ist auch nur der Name Retro.

Fragt man im Freundes- und Familienkreis nach den Kaufentscheidungen für ein "neues" Auto hört man folgendes:
- Einen Neuwagen leistet sich kaum jemand. Da müssen schon Lottogewinn und Weihnachten auf einen Tag fallen.
- Kaum einer nennt einen Traumwagen, den er sich sehnlichst wünscht.
- Kaum einer kommt mit der Bedienung und der Bedeutung der vielen elektronischen Features und Kontrollleuchten und "Bongs!" zurecht. Mein persönlicher Worst Case war hier der OPEL Signum, den ich am Flughafen Stuttgart anmietete...
- Weniger wäre mehr, und dabei Konzentration aufs Wesentliche: Design mit einer Idee vom Auto, und niedriger Verbrauch. Und ein Anschaffungspreis von maximal 20.000 EURO.
- Allerdings: Der vielen Sicherheitsfunktionen sind sich längst nicht mehr alle bewusst. ABS, ESP usw. wenn man die Leute daran erinnert, ja, die müssen natürlich auch sein!

Die Kunst der Entwicklung scheint künftig vor allem in der Kunst des Weglassens zu liegen. Das halten nicht wenige für "innovativ".

Autofahren ist für viele immer noch eine Leidenschaft. Jedenfalls potenziell. Für mutige Hersteller, auch Marktneulinge, bieten sich nun Chancen wie selten zuvor.

Freitag, 1. August 2008

Berliner Polizei stellt Porsche Diebe

Einen besonders dreisten Fall von organisierter Kriminalität, Fachrichtung Autodiebstahl, hat die Berliner Kriminalpolizei aufgedeckt:
Zwei Teltower Kraftfahrzeugmechaniker sind am Mittwoch von der Polizei verhaftet worden. Ihnen wird vorgeworfen, mehrere Porsche-Sportwagen und Edel-Motorräder gestohlen und in Teilen weiter verkauft zu haben. Die Männer gingen hochprofessionell und mit Insiderwissen vor: Sie waren beide Porsche- Mitarbeiter.

Quelle: Märkische Allgemeine

Bei Ersatzbatterie auf Grenzleistung des Anlassers achten

Wenn das Auto nicht mehr startet, weil die Batterierestkapazität oder -spannung chronisch zu niedrig ist, sollte man sie austauschen. Da liegt dann häufig der Gedanke nah, eine stärkere Batterie zu kaufen mit der man ganz sicher morgens nicht mehr liegen bleibt. Doch Vorsicht:

Nicht ohne Grund geben die Autohersteller im Bordhandbuch genaue Vorgaben, welche Batteriekapazitäten (Angaben in Amperestunden Ah) geeignet sind. Eine sensible Grenze setzt der maximale Einschaltstrom, den die Anlasserwicklungen (Anlasser = Starter = Elektromotor) noch verkraften können ohne Durchzuschmelzen oder kurzzuschließen. Je höher die Batterieleistung, desto geringer ihr Innenwiderstand und desto größer der Kurzschlußstrom im Einschaltmoment.

Also, wer nach dem Einsatz einer neuen, stärkeren Batterie nach einiger Zeit Startprobleme bekommt, könnte seinen Anlasser geschädigt haben.

Wer trotzdem eine "robustere" Batterie sucht, z.B. um durch einen besonders kalten Winter zu kommen, oder weil sich die installierte Bordnetzleistung durch den Einbau von Navigationsgerät, stärkere Soundanlage oder die Suchscheinwerfer für die Rallye Transyberia (bei gleichzeitig steigendem Rüttelmoment) erhöht haben, sollte sich gezielt beraten lassen.