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Sonntag, 19. Juli 2020

Erfahrungen mit Smart Home als Einbruchsüberwachung

Seit über einem Jahr haben wir den Smart Home Service der Telekom im Router aktiv. Ich wollte mich im Thema halbwegs auf dem Laufenden halten und mitbekommen, wenn es nützliche Innovationen gibt. Bis heute allerdings nutze ich nur die optischen und magnetischen Tür- und Fensterüberwachungen. Diese Überwacher bestehen jeweils aus zwei Teilen: Einem aktiven Teil mit einem Sensor und einem Sender. Und einem optischen oder magnetischen Gegenstücke. Der Sensor soll überwachen und melden, wenn sich das Gegenstück entfernt, weil Tür oder Fenster geöffnet werden. Die optische Lösung baut kleiner und leichter funktioniert aber nicht in dunklen Räumen, d. h. meist im Parterre wo man die Rollos runterlässt.

Kontrollieren kann ich den Zustand über eine zugehörige App auf dem Smartphone.

Wenn man mit dem Service anfängt, rennt man erstmal in jede Menge Fehlauslösungen (so wie vor dreißig Jahren. als die Alarmanlagen für Autos erschwinglich wurden...). Man darf die Anlage erst scharf schalten, wenn man aus der Wohnung ist. Und man muss sie entschärfen, bevor man die Wohnung wieder betritt.

Bis vor kurzem war ich der einzige, der bisher Alarme ausgelöst hatte. Dann kam das vorige Wochenende. Als ich die Anlage am Zielort einer Reise scharf schaltete kam sofort die Rückmeldung "Wohnungstür geöffnet". Oh Mann. Die Wochenendstimmung war sofort verflogen. Ich überlegte und wusste: Ich habe alles ganz sicher und bewusst geschlossen. Also rief ich unsere Polizeiwache nahe unserer Wohnung an. Ich wollte nur die Bitte loswerden, dass eine Streife in der Nähe mal vorbei fährt und nachschaut. Unsere Nachbarn mit denen wir sonst Kontakt haben, waren selbst unterwegs.

Doch die Wache verwies mich an den Notruf. Tja, aber man landet mit einem Notruf natürlich in dem Bundesland, in dem man sich gerade aufhält. Und das war nicht unser Heimatbundesland. Ein typischer Lockin deutscher Verwaltung.

Ich blieb trotzdem locker, weil die App jetzt meldete, dass der Sensor "unerreichbar" sei. Und ich dachte: Entweder ist die Batterie leer oder ein Teil ist beim Schließen der Tür runtergefallen..

Ich hielt die Spannung bis Sonntagabend aus. Und es erwies sich, dass ich recht behalten hatte: Es war alles in Ordnung. Mit einem Restart des Routers war alles behoben.

Aber welchen Wert hat eine solche Alarmanlage, die ausgerechnet im Sommer in eine Fehlfunktion geht? Es gibt diesen Effekt, dass man schon nach wenige Fehlalarmen einen Alarm nicht mehr ernst nimmt.

Mein Fazit also:
- Smart Home bringt zunächst mal die Beschäftigung mit neuer Technik mit sich.
- Man muss sein Verhalten an sie anpassen. Wer sich selbst algorithmisch überwacht (oder automatisiert) wird gnadenlos aller Fehler überführt.
- Die Anlage selbst macht aber auch Fehler. Und die zehren am Vertrauenskredit und der Lust, die Sache weiter auszubauen