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Mittwoch, 26. November 2014

Tiergartentunnel: Polizei überwacht Autofahrer beim Umgang mit Schikanen

Nur ein paar Tage später machen Verkehrslenkung und Polizei Berlin einen Rückzieher: Die Ampelschaltung an der Einfahrt zum Tiergartentunnel / Hallesches Ufer ist zurückgeschaltet und produziert wieder endlose Staus.

Aaaber die Polizei reagiert:
Die Polizei passt seit vorgestern auf, dass die Leute keine "Work-arounds" entwickeln. Z. B. am Tunnel vorbeifahren und wenden und sich von der leeren Seite vor dem Tunnel anstellen.

Warum? Antwort von der Verkehrslenkung:
Eine weitere Ursache für ihre Beobachtungen kann auch die aktuelle Bauphase im Bereich Invaliden- und Heidestraße sein. In der letzten Zeit wird durch die automatische Tunnelsteuerung an den Zufahrten in Fahrtrichtung Nord ein Signalplan für die Steuerung des Tunnelzuflusses geschaltet. Die Freigabezeiten am Reichpietschufer von Richtung Potsdamer Straße sind dabei nicht wesentlich verkürzt. Die aus ihrer Richtung hingegen schon. Der Tunnel schaltet aufgrund der Baumaßnahmen rund um den Hauptbahnhof diese Pläne, da ein Rückstau im Ausfahrtbereich Invalidenstraßen und Heidestraße täglich besteht, aber nicht in den Tunnelraum hineinreichen darf. 
Das heißt: Der lange Tunnel darf nur so befahren werden, dass der Ampelstau an seinem Ende nur so lang sein darf, bis er in den Tunnel zurück reicht. Also: ca. 4 Autos.

UPDATE:
Am Abend des 28. November war die Ampel an der Tunnelausfahrt Invalidenstraße ausgeschaltet. Eine große Leistung unserer Verkehrslenkung.

Mittwoch, 18. April 2012

Robotcars kreuzen effizient - ohne Ampeln

Ampeln ohne Kontaktschaltung gehören zu den dümmsten und nervigsten Verkehrsregeleinrichtungen unserer Zeit. Entwickler träumen von Fahrzeug-zu-Ampel-Kommunikation, bei der die Ampel den Autos mitteilt, wann sie auf Rot springt. So kann jedes Auto ausrechnen, ob es die Grünphase noch schafft. Das wäre ein Fortschritt, aber mit aufwendigen Mitteln errungen.

Das folgende Video der Universität Texas in Austin zeigt eine Lösung, bei der die Sensorik und Rechenleistung der neuesten Fahrzeuggenerationen ("Robotcars") voll ausgereiztz wird: Es gibt keine Ampeln mehr. Jedes Fahrzeug rechnet individuell aus, wie es die Kreuzung ohne Kollisionen passiert. Ein Problem unterschlägt das Video allerdings: Wenn zwei Fahrzeuge gegeneinander regeln, kann da nur Mist rauskommen.

Untitled from Amanda Erickson on Vimeo.

Freitag, 22. Juli 2011

Haushaltssperre im Berliner Bezirk Mitte

Das flatterte heute morgen per Email rein:
Das Bezirksamt (alle Stadträte und Bezirksbürgermeister) haben am Dienstag eine Haushaltssperre beschlossen, die auch bis Ende des Jahres bestehen soll. Nach Aussage unserer Stadträtin für Finanzen Dagmar Hänisch (SPD) waren die Einnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung nicht so hoch wie vorher angenommen und im Haushalt eingeplant. Weitere Ausgaben sind unter anderem die hohen Müllbeseitigungskosten und die Pflege der Grünflächen, sowie die Mindereinnahmen bei Grundstücksverkäufen.

Kurz gesagt: Schlecht gewirtschaftet. Oder widersprüchlich.

Typisch: Da wird eine Parkraumbewirtschaftung eingeführt. Damit soll die Parkplatzknappheit gemanagt werden. Anwohner erwerben eine Berechtigung für ihre Parkzone, d.h. kein Ticket aus dem Automat ziehen zu müssen. Ziel ist es angeblich, die Nachfrage nach Parkplätzen -z.B. von Touristen oder Büropendlern- zu senken.
Aus der Email des Bezirksverordneten geht jedoch hervor, dass man diese in einer festen Höhe zur Finanzierung des Haushalts einplant. Wenn die Autofahrer dann dem kommunizierten politischen Zweck folgen, führt das zu Mindereinnahmen und zu einer Haushaltssperre...

Zweite Ursache für die Sperre sind die Müllberge im Tiergarten. Was kommunalpolitisch als kulturelle Bereicherung kommuniziert wird, löst horrende Kosten bei der Müllabfuhr aus: Inzwischen darf jeder im Tiergarten seinen Grill anzünden und den Park in dichte Rauch- und Fettschwaden hüllen. "Dit is Berlin, wa? Wo solln wa denn sonst grilln?!"

Übrigens, auch eine interessante Zahl: Eines der wenigen Wachstumsfelder in #Berlin sind die Bußgelder für falsches Parken. Dieser Geschäftsbereich hat seine Einnahmen um 4,6 auf 61 Mio EUR gesteigert. Die Kosten für das Aufschreiben und das Versenden der Briefe liegen bei 47 Mio EUR.

Die profitabelste Bußgeldstelle Deutschlands sitzt übrigens in Bielefeld. Die dreispurige Radarkamera auf der Abfahrt des Bielefelder Berges auf der A2 Richtung Berlin erzielt jährlich Einnahmen von mehr als 10 Mio EUR. Die Steuerung der Einnahmen erfolgt über die Regelung der variablen Tempolimits.

Freitag, 21. Januar 2011

GRÜNE Bauingenieurskunst: Der neue Pankower Knoten

Die Kultur vieler IT-Projekte ist jetzt auch bei den Berliner Bauingenieuren angekommen: Die Berliner Verkehrsbetriebe BVG haben in Pankow die Straßenbahnoberleitungen tiefer gehängt, um sie an Normen anzupassen. Gleichzeitig verabreichte das Tiefbauamt der Straße unter einer S-Bahnbrücke einen neuen, dickeren Straßenbelag, weil unter ihr neue Leitungen verlaufen. Das Baustellengetöse quälte die Anwohner des Pankower Bahnhofs anderthalb Jahre lang. Jetzt ist die Baustelle fertig.

Ergebnis: Die BVG Doppeldeckerbusse passen nicht mehr unter der Brücke durch. Sollte das ein Busfahrer vergessen, wird er nicht an der Brückenkante hängen bleiben, sondern mit seiner Antenne in der Oberleitung.

Verantwortlich für das Tiefbauamt und die Koordination der Baumaßnahmen, die dem ÖPNV dienen sollten, ist Jens-Holger Kirchner, Mitglied der GRÜNEN. Auf das Malheur vom Tagesspiegel angesprochen antwortete er: Ach wissen Sie, auf dieser Brücke lastet schon immer ein Fluch..

Montag, 19. April 2010

Asche machen

Werner sagt: Was soll die Aufregung um die Flugasche? Über die Kokereien des Ruhrgebiets sind sie doch früher auch geflogen ;-) (Link).

Für Autovermieter und die Bahn herrscht jetzt aber erstmal Sonderkonjunktur:


Schnell geschaltet: Sixt Website

Und siehe da: Dem Aktienkurs von Sixt hilft's:


Kurse: comdirect

Die Fluglinien (Entschuldigung, dass ich immer noch altmodisch von "Fluglinien" spreche. Ich sage auch immer noch "Flughafen"...) aber grollen und kritisieren das generelle Flugverbot der letzten Tage. In einem ZDF spezial jedoch zeigte Verkehrsminister Ramsauer dem Sprecher der Lufthansa, wo der Hammer hängt (Link zur ZDF Mediathek): "Normalerweise spreche ich mit Vertretern aus der ersten Reihe, z.B. vom Verband." Lufthansa und Airberlin werfen Ramsauer vor, die Flugverbote basierten nur auf Simulationsrechnungen. Ramsauer verweist auf gemessene Daten. "Mit mir ist eines nicht zu machen: Dass man Umsatzausfälle abwägt gegen das Risiko von Leib und Leben von Passagieren. Das wäre zynisch." (Link)

Damit ist klar, dass Ramsauer dem Druck nicht nachgeben wird. Den Druck leitet er aber auch weiter an die Landesverkehrsminister, z.B. mit dem Vorschlag einer zeitweisen Aufhebung von Nachtflugverboten.

Hiergegen hat jedoch Winfried Herrmann, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN, Widerstandt angekündigt. Er sagte dem Deutschlandradio, dies sei nicht nötig, da es genügend Kapazitäten bei der Bahn gebe. Die Auslastung der ICEs betrage im Durchschnitt nur 40%. Deshalb könne man die gestrandeten Flugpassagiere alle locker mit der Bahn nach Hause oder ans Ziel bringen..

Also, so kann nur ein Theoretiker argumentieren, der selbst nicht Bahn fährt. Die Hauptachsen der ICE-Strecken, und auf diesen liegen die Großflughäfen, sind rund um die Uhr hoch ausgelastet. Die Bahn ist bereits im Normalbetrieb überlastet, weil sie immer noch ihren Wartungsstau abbaut. Wer täglich Bahn fährt, weiß, dass man ohne Reservierungen im Gang stehen muss. Die Bahn wäre mit der Übernahme dieser Aufgabe völlig überfordert.

Dazu kommt, dass heute die Hannovermesse beginnt, also ohnehin mit hoher Auslastung aus allen Himmelsrichtungen in Richtung Hannover zu rechnen ist.

Naja, aber den Bundesverkehrsminister würde es schon freuen, wenn von den Flugsperren vor allem die Bahn profitieren würde, oder? Mal sehen, wann Airberlin Aufsichtsrat Mehdorn dieses Argument ins Spiel bringen wird...

Airberlinchef Hunoldt fordert mehr Wetterballone in der Luft, damit die Flugverbote nicht nur auf Simulationsdaten beruhen. Ramsauer: "Wetterballone messen nur Wetterdaten, aber keine Flugasche. Diese messen wir mit Lasertechnik."

Was wäre also unterm Strich die typisch deutsche Lösung für die Fluglinien? Na klar, staatliche Ausgleichszahlungen für die Umsatzausfälle. Vorher Stimmung machen gegen den Bundesverkehrsminister, mit dem Tenor, die Sperren seien unnötig. Klagen androhen. Und dann Remis anbieten. Ramsauer hingegen fordert in der BILD: "Was wir brauchen, sind Regen und Wind."

Und wer vertritt die Sicht der betroffenen Flugpassagiere? Vielleicht hilft es, dass am Wochenende auch die Bundeskanzlerin und der Verteidigungsminister betroffen waren.

Nur einer hatte mit all dem Stress mal wieder nichts zu tun: Bundespräsident Köhler flog per Hubschrauber zur Trauerzeremonie nach Polen:

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Ein Tag auf der Dynamikfläche

Ich biege mit meinem Polo GTI durch das aus Pylonhütchen gebildete "Tor" und halte an. So wie ein Pilot, der sein Flugzeug an die Startbahn gerollt hat und auf Starterlaubnis wartet. Mein "Tower" trägt eine rote Jacke und steht in hundertfünfzig Metern Entfernung. Da, wo der Hydrant die Dynamikfläche nass hält, damit sich die Reifen bei der Vollbremsung, die ich in ein paar Sekunden hinlegen werde, nicht zu stark abnutzen.

Ich muss blinzeln, weil die morgendliche Oktobersonne tief über meiner Zielmarkierung steht. Dann hebt er den Arm. Ich gebe Vollgas. Erster Gang. Zweiter Gang. Dritter Gang. Ich habe Mühe, auf der kurzen Strecke auf 95 zu beschleunigen. Dann endlich erreicht. Ich passiere das "Eingangstor" und versuche, einen konsequenten Bremsschlag hinzulegen. "Bremsschlag" heißt: Voll auf die Bremse drücken und gedrückt halten. Einen gelungen Bremsschlag erkennt man daran, dass beide Achsen gleichzeitig blockieren. Die Aufgabe lautet: Dem Hindernis ausweichen, die freie Gasse nehmen und dahinter wieder zurück auf die eigene Spur. Ich bremse also voll, trete gleichzeitig die Kupplung und rutsche durch die Pfütze auf die Absperrung zu. Die Räder blockieren, ich rutsche geradeaus. Der Hydrant gießt Regen auf meine Windschutzscheibe - ich habe vergessen, die Scheibenwischer einzuschalten und sehe nur noch verschwommene Hütchen.

Knapp eine Sekunde später löse ich die Bremse und lenke auf die freie Gasse zu. Als ich die Bremse loslasse, schleudert der Wagen ein wenig, denn ich habe instinktiv schon mit dem Lenken begonnen, bevor ich die Bremse losließ. Fatal! Denn der Wagen kann jetzt übersteuern und dann wird es schwierig, ein sicheres Ausweichmanöver hinzulegen. Und welche Kräfte man braucht: Zuerst zum Bremsen, die den Fuß scheinbar abschütteln will - und dann zum Lenken.

Nur wenn man es richtig macht, sich voll konzentriert: -erst Bremse loslassen, dann lenken, - kommt man sicher und einfach ums Hindernis herum. Das ist schon schwierig, wenn man es sich vornimmt. Was aber tut man, wenn auf der Landstraße plötzlich ein Hindernis auftaucht?

Das ganze einmal mit und ohne ABS. Und wir lernen: Eine Vollbremsung ist mit ABS mitnichten einfach irgendwohin steuerbar. Es wird nur etwas leichter, aber man kann sich da nicht drauf verlassen.

Nächste Übung: Dem Hindernis ohne Bremsen ausweichen. D.h. einmal konsequent auf die Überholspur lenken und sofort gegenlenken. Ab Tempo 95 quietschen die Reifen wegen der Querbeschleunigung.

Wenn man keinen Verkehr und keine Bebauung um sich herum hat, ist es ein leichtes, ein Auto in den Grenzbereich zu fahren. Man steckt sich einen Kurs, fährt Slalom oder einfach eine enger werdende Kurve. Und gibt Gas. Es ist verblüffend, wie schnell die Grenzen erreicht sind, wenn man keine Hemmungen haben muss. Wenn diese Hemmungen auch im Straßenverkehr fallen, ist die Grenze schnell überschritten, ab der die meisten ihr Auto nicht mehr beherrschen.

Während man den Kollegen bei deren Manövern zuschaut, sieht man in der Ferne andere Fahrer ihre Runden drehen. D.h. man hört mehr, als man erkennt. Unablässig hört man die Reifen quietschen, obwohl die Manöver nicht besonders kritisch aussehen.

Es ist auch sehr erhellend, mal ein Auto mit Tempo 100 an sich vorbei "rasen" zu sehen. Es ist ein tödliches Tempo, wenn es zu einem Crash kommt. Ein Wildunfall auf der Landstraße mit Tempo 100 ist ein Inferno für das Tier. Für den Unfallfahrer kann es das auch sein. Frappierend auch: Das gleiche, eng gesteckte Ausweichmanöver, das man mit Tempo 95 gerade noch beherrscht, ist mit 110 nicht mehr zu schaffen.

Das Fahrsicherheitstraining hat mir heute Respekt vor der Geschwindigkeit beigebracht. Und ich habe Fahrdynamik noch nie so in den Händen gehalten wie heute. Mir war nicht klar, welche Kraft und Konsequenz es erfordern kann, einen Unfall zu vermeiden.

Samstag, 25. Oktober 2008

Grüße aus der Weimarer Republik

Der Tragödie erster Teil:

Von Erich Kästner

Besuch vom Lande (1929)

"Sie stehen verstört am Potsdamer Platz.
Und finden Berlin zu laut.
Die Nacht glüht auf in Kilowatts.
Ein Fräulein sagt heiser: “Komm mit, mein Schatz!”
Und zeigt entsetzlich viel Haut.

Sie wissen vor Staunen nicht aus und nicht ein.
Sie stehen und wundern sich bloß.
Die Bahnen rasseln. Die Autos schrein.
Sie möchten am liebsten zu Hause sein.
Und finden Berlin zu groß.

Es klingt, als ob die Großstadt stöhnt,
weil irgendwer sie schilt.
Die Häuser funkeln. Die U-Bahn dröhnt.
Sie sind alles so gar nicht gewöhnt.
Und finden Berlin zu wild.

Sie machen vor Angst die Beine krumm.
Sie machen alles verkehrt.
Sie lächeln bestürzt. Und sie warten dumm.
Und stehn auf dem Potsdamer Platz herum,
bis man sie überfährt."

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Bremsweg wächst überproportional mit der Geschwindigkeit

Der ADAC hat folgende interessante Crashtestergebnisse veröffentlich, die gerade im Herbst interessant werden:

Entfernung zum Hindernis: 50m

Vollbremsung bei Tempo 80km/h: Kein Aufprall aufs Hindernis

Aufprallgeschwindigkeit bei Vollbremsung aus Tempo 100km/h: 64 km/h

Aufprallgeschwindigkeit bei Vollbremsung aus Tempo 110km/h: 80 km/h

Da staunt man. Nur 20km/h Unterschied bewirken den Unterschied zwischen kein Aufprall und Aufprall mit mehr als 60.

Montag, 1. September 2008

Ingolstadt berechnet optimale Grünphasen von Ampeln

Da wird man neidisch. Die TU München, die Softwarefirma Gevas und Audi haben in Ingolstadt Ampelanlagen vernetzt, Sie registrieren und kommunizieren die Anzahl der Autos an einen Zentralrechner. Dieser prognostiziert daraus auf Basis sich selbst korrigierender, genetischer Algorithmen das Verkehrsaufkommen für die nächsten 5 Minuten und schaltet die Ampelphasen für einen optimalen Verkehrsfluss. Eine echte "Travolution"!

In einem früheren Pilotversuch in Hamburg verkürzten sich die Wartezeiten vor roten Ampeln so um durchschnittlich 20%.

Außerdem hat Ingolstadt weitere Versuchsampeln mit WLAN ausgerüstet, die einem Car2X-fähigen Fahrzeug in etwa 200m Abstand mitteilen, wann sie auf Grün umschalten.

Mittwoch, 25. Juni 2008

Das unfallvermeidende Auto

Den technischen Fortschritten in der Sicherheitstechnik verdanken immer mehr Menschen ihr Leben. Frühere Wessis erinnern sich an die Größenordnung von 10.000 Todesopfern im Straßenverkehr. Jährlich, allein in Westdeutschland. Heute liegt die Zahl, nach Wiedervereinigung und wesentlich mehr geleisteten Kilometern bei rund 5.000.

Passive Techniken wie konstruktive Knautschzone, Sicherheitsgurte und Kindersitze sowie aktive wie ABS und ACC (Tempomat + Abstandsregler) haben wir einiges geleistet.

Bisher zielte die Technik darauf ab, die Folgen eines an sich nicht mehr zu vermeidenden Unfalls zu lindern. Neue Entwicklungen zielen auf das "unfallvermeidende Auto". Dies beinhaltet aktives Eingreifen mit dem Ziel, den Crash zu vermeiden. Immer mehr Sensoren und die Verknüpfung bereits vorhandener Funktionen ermöglichen immer mehr elektronische Intelligenz. Dazu gehört z.B. die Einleitung eines Bremsvorgangs, wenn das Radarsystem aus dem Vergleich von Geschwindigkeit und Abstand zum Vordermann zum Schluss kommt, dass der Grenzwert erreicht ist. Auch wenn die Bremse nur Sekundenbruchteile eher reagiert, als der Mensch, verkürzt sich der Bremsweg vielleicht entscheidend.

Immerhin:
Etwa 85% aller Verkehrsunfälle beruhen auf Fehleinschätzung und Übermüdung des Autofahrers. Im Stadtverkehr ereignen sich 60% aller Unfälle an Kreuzungen.

Quelle: Uni Hannover

Mittwoch, 7. Mai 2008

Der neue Bußgeldkatalog

Salesreps tragen Kurzhaarschnitt und hängen mir mit ihrem A3 oder 3er hinten auf der Stoßstange.
Some people get a cheap laugh breaking up the speed limit
Scaring the pedestrians for a minute
Crossing up progress driving on the grass
Leaving just enough room to pass
Dire Straits, "Once upon a time in the west"

Das soll sich jetzt ändern. Denn nicht nur die Abgeordnetendiäten sollen der Inflation angepasst werden, sondern auch der Bußgeldkatalog. Geschwindigkeitsüberschreitungen bleiben eher günstig, veglichen mit dem was eine Runde auf dem Lausitz- oder Nürburgring kostet.

In Berlin fragt man sich allerdings, warum das Fahren bei Rot immer noch im Katalog steht, wird es hier doch schon lange nicht mehr geahndet. Rammt dann und wann mal ein hormonell übersteuerter oder zugedröhnter junger Mann ein Taxi oder einen Einsatzwagen, wird er sogleich dem Resozialisierungsbeauftragten zugeführt.

Mittwoch, 16. Januar 2008

Weniger Flugzeugabstürze

Ich musste für zwei Tage nach München und fragte mich vorher, ob wohl der Flug oder die anschließenden S- und U-Bahnfahrten der gefährlichere Teil meiner Reise werden würde? - Da fiel mir auch noch folgende Statistik in die Hände (die comdirect zitierte hier aus dem Fachmagazin "Aero International"):

2007 gab es 751 Todesopfer durch Flugzeugabstürze. Ein Rückgang um 14% gegenüber 2006 (876). In den 80ern und 90ern lag der Durchschnittswert noch bei 1.200, obwohl sich der Flugverkehr seitdem verdreifacht hat. (Das sind ähnlich gute Werte wie im Straßenverkehr). Die schwersten Fälle gab es in Brasilien (Airbus A320 verunglückte auf der Landebahn), Kamerun (Boeing 737), Indonesien (Boeing 737 in schweren Regenfällen), Thailand und der Türkei.

Keine europäische Fluggesellschaft hatte Unfälle mit Todesopfern zu beklagen.

Beunruhigender ist die Entwicklung bei den Abstürzen ohne Todesopfer. Die finden inzwischen einmal pro Woche statt.

Mein schlimmstes eigenes Erlebnis war ein easJet Flug von Kopenhagen nach Berlin in einem Airbus 320. Zur Landung mussten wir durch ein heftiges Gewitter. Seitdem weiß ich was ein modernes Flugzeug so aushalten kann und was ein fähiger Pilot so drauf hat. Es war eigentlich ein unverantwortliches Manöver, so wurden wir durchgeschüttelt. Es war, als würden wir von einer mächtigen Hand wie ein Spielzeug nach belieben hoch und runter geschüttelt. Kein Passagier sagte ein Wort, jeder hielt sich nur mit beiden Händen krampfhaft an seinem Vordersitz fest. Als wir endlich durch waren, gab der Steward die Ansage durch, wir hätten "das Antiflugangstseminar nun bestanden"....