Montag, 3. April 2023

Immobilienmarkt

Markus Krall zitierte neulich einen Makler. Demnach sind die Immobilienpreise seit Jahresanfang 2023 um 30% eingebrochen. Der Absatz sei sigar um 80% zurückgegangen. Grund dafür ist natürlich die schnelle Zinsanhebung.

Was gerade passiert, und sich noch beschleunigen wird, ist doch folgendes:

  • Sukzessive laufen Zinsbindungsfristen aus. Da der Beginn der Nullzinspolitik schon etwa 10 Jahre zurück liegt, laufen auch langfristige Bindungen aus.
  • Die Anschlussfinanzierung fällt bedeutend teurer aus, da muss jeder Bankkunde erstmal neu rechnen.
  • Wer die neue Zinslast nicht stemmen kann, muss verkaufen.
  • Und dann kommt das neue Risiko: Die Preise fallen.
Nicht alle werden unter das Niveau ihres eigenen Kaufpreises zurückfallen. Die Immobilienblase hatte sich ja über die Jahre aufgebaut, nicht jeder fällt jetzt unter seinen damaligen Kaufpreis. Aber die Nebenkosten muss man auch noch bedenken.

Es wird also einen gewissen Anteil geben, der seine Hypothek auch bei einem Verkauf nicht mehr tilgen kann. Und da wird es ganz schwierig.

Bei Neubauprojekten kann es sogar zu einer regelrechten Kapitalvernichtung kommen. Nämlich dann, wenn eine wichtige Bauphase nicht mehr abgeschlossen werden kann und der Rohbau selbst Schäden oder Mängel erleidet. Dann kann man noch nicht mal mehr notverkaufen. Und vor veropuschten Rohbauangebiten sei gewarnt

Das wird private und gewerbliche Immobilienkunden treffen. Aber auch deren Banken. Denn die verlustbehafteten  Sicherheiten (Grundbuch) nutzen ihnen dann auch nur noch begrenzt.

Und da kommt es jetzt auf das individuelle Risikoprofil jeder einzelnen Bank an.

Für zahlungsfähige Interessenten an Bestandsimmobilien kommen jetzt interessante Zeiten. Da bin ich mal gespannt, wie viel Unterhaken und Zusammenhalt dann noch zählen...

2 Kommentare:

  1. David7.4.23

    Ja, die Chinesen sagen: "Mögest du in interessanten Zeiten leben." (Auch als "chinesischer Fluch" bekannt.)
    Das gilt mittlerweile für viele in diesem Land, so sie noch nicht den Absprung hinbekommen haben (was beileibe nicht einfach ist). Der Immobilienmarkt, der bislang immer auch als Wertanlage genutzt wurde, hat genau diese Funktion verloren, und das ist natürlich fatal. Und es gilt: Wie man es macht, macht man es mit einiger Wahrscheinlichkeit falsch. Vielleicht ist es am besten, erst einmal gar nichts zu tun, sich aber über Szenarien intensive Gedanken zu machen, um durch dieses "Vordenken" (gern auch "Querdenken") spätere Entscheidungsprozesse zu beschleunigen. Es ist allerdings zu fürchten, daß die Irren in der "Regierung" sich noch viel einfallen lassen werden, um die, die schon länger hier leben, noch mehr zu knechten und zu drangsalieren - immer mit dem Ziel, sie in großem Stil zu vertreiben, frei nach dem Motto: "Ihr werdet nichts besitzen, und ihr werden glücklich sein."

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    1. Anonym7.4.23

      Oh ja, David. Ich denke da an den „Lastenausgleich“, mit dem die unversehrten Hausbesitzer ihre ausgebombten Landsleute unterhakten. Oder aktuell an die linke Kampagne, nach der die Alten in viel zu großen Wohnungen und Häusern leben und die Teilhabe eingewanderter Großfamilien blockieren.
      Du hast recht: Man kann es in jede Richtung faksch machen, auch beim Nichtstun.

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