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Sonntag, 7. Juli 2024

Gehen die deutschen Autohersteller bald den Weg von Siemens?

Siemens war früher ein Elektrotechnik Konzern, der auf allen Hochzeiten tanzte. Kraftwerke, Motoren, Telefonnetze, Telefone, Handkes. Siemens war spitze bei allen Geräten, an deren Klemen man Strom und Spannung messen konnte.

Dann kam in den 90er Jahren das Paradigma vom Shareholder Value, der bei deutschen Konzernen aber nicht die Taschen der Aktionäre füllte. Sondern vor allem der Vorstände, die diese Geschichten erzählten. Siemens galt irgendwann als Großbank mit angeschlossenen Industriefilialen. Der Siemensvorstand verkaufte einen Geschäftszweig nach dem anderen. Und kaufte neue, Wachstum versprechende Unternehmen ein. Und bekam es anschließend nicht immer gut hin, diese zum Erfolg zu managen. 

Auf ähnlichem Weg, so dämmert es mir gerade, scheint Oliver Blume als CEO des Volkswagenkonzerns und der Konzernmarke Porsche zu sein. 

Seit dem Börsengang der Porsche AG spricht und handelt Blume eher wie ein Investment Banker als ein Automanager. Dabei legt er viel Wert auf eine positive Außenwirkung. So kam zum Beispiel erst spät heraus, der "erfolgreiche" Porschebörsengang von massiven Stützkäufen der IPO Banken, u. a. der Bank of America, begleitet wurde. Die Kosten für diese Stützkäufe wurden den Aktionären vom IPO Erlös abgezogen. Heute kursiert die Porsche AG Aktie unter ihrem Ausgabepreis, ist also ein Verlustgeschäft für alle "Gezeichneten".

Im Rampenlicht der Börse forderte Blume die Markenchefs seines Konzerns zur Formulierung eigener "virtuellen Equity Stories" auf. Dies kann keinen anderen Zweck haben. als Investoren mit Interesse an Beteiligungen oder Übernahmen der einen oder anderen Marke bei der Bewertung zu helfen. Die Markenvorstände sollen lernen, die Werte ihrer Marken herauszuarbeiten.

Der jüngste Deal trägt auch eher den Charakter einer Finanztransaktion als einer Stärkung des eigenen Konzerns. VW beteiligt sich an einem Joint Venture mit dem kalifornischen Elektroautoentwickler Rivian und erhält angeblich Zugriff auf deren Elektronikarchitektur. Was ein Beleg für eklatantes Führungs- und Steuerungsversagen des Konzern- und Markenmanagements ist. Jahrelang bekam man es nicht hin, die vollmundigen Versprechungen eines Herbert Diess mit modernen Methoden in die Tat umzusetzen. Mit ihren bürokratischen Methoden verwalteten die angestammten Manager ihre Softwaretochter im Prinzip zu Tode. 

Jedenfalls hebt wiederum die Bank of America den Daumen für die Rivian Transaktion. 

Allmählich wird klar: Das geballte Know how über die Benzin- und Dieselfahrzeuge wird gerade in Rente und Alterszeitzeit geschickt. Aber neues Know how kommt nicht nach. Bzw. es fehlt die Bereitschaft, Entscheidungskompetenz in die Hände von technischer Kompetenz zu geben - so wie es früher war.

Ich rechne also in näherer und mittlerer Zukunft damit, dass der Konzern Verkäufe namhafter Marken bekannt geben wird und dass dies die Aktie kurzzeitig pushen wird. Vielleicht werden die Stammaktionäre die Gelegenheiten sogar nutzen, ihr Tafelsilber zu verkaufen. In den Familien Porsche und Piech interessiert sich sowieso kaum noch jemand für Autos.



Mittwoch, 23. September 2015

Technische Schuldenkrise und politische Insolvenz

Mit dem 85 Mrd. Paket für Griechenland und den 1 Mio. unkontrollierten Einwanderern hatte die Regierung im Sommer den nächsten Stresstest für uns Steuerzahler begonnen. Der Stresstest wird nun an der Belastungsgrenze stattfinden. Denn seit Freitagabend haben wir ein weiteres Problem, und zwar ein richtig großes.

Nach Atomkraft und Braunkohle geht die Politik jetzt dem Dieselmotor an den Kragen. Und die Justiz ihren Verkäufern. Mag sein, dass der entstandene Schaden noch mit Nachrüstungen zu heilen sein wird. Dass man die Lebenserwartung dieser Technologie noch etwas in die Länge ziehen kann.

Aber entweder wird die Politik etwas grundlegend ändern. Oder die Industrie wird etwas grundlegend ändern (müssen).

Freitag, 29. Juli 2011

Der neue neue Käfer

Und jetzt: Werbung!

Da ich vom Käfer sprach: Auf dem Walk of Fame am Potsdamer Platz stehen gerade welche rum:

Denn: Im Oktober kommt ein neuer Beetle in die Läden. Er hat vom alten Käfer mehr als der sog. New Beetle, der in den Neunzigern raus kam. In Berlin sieht man einen roten Beetle Design (mit kleinem Heckspoiler) herumfahren. Der sieht gut aus und wird dem Mini sicher Konkurrenz machen.

Startpreis für das Basismodell (1,2 Liter, 77kW, 5,9 Liter Benzin/100km): 17.000 EUR. Die Rennversion RS (der Blaue auf dem Foto) kostet 135.000 EUR. Mehr Infos hier.







Freitag, 12. November 2010

in fallersleben

ein tag wie in einem amerikanischen roadmovie. wir arbeiten heute in den büros in fallersleben. draußen herrscht dauerregen, der himmel ist dunkel und es ist kalt. neben uns verläuft die bahnlinie, ice's richtung heimat. und hier werden die güterzüge mit autotransportern zusammengestellt. dahinter die landstraße. dort gibt es einen pizzastop. dorthin gehen wir essen.

man muss die fussgängerbrücke über die bahnlinie hochkraxeln, gegen den wind, um zum pizzastop zu gelangen. ein container, zur bude umgebaut. hier halten lkws und lieferwagen, wer halt so vorbei kommt. im radio läuft (gute) 80er musik. the lion sleeps tonight.

an der einen wand hängt eine panoramatapete. der pizzabäcker spricht tatsächlich italienisch. wir bestellen pizza und was er gerade so da hat. wir sitzen und warten, hören die musik, schauen raus auf die verregnete landstraße und schweigen. immer mehr lkws halten an. der laden füllt sich mit monteuren und fahrern.

die zeit steht still und wir sacken hier ab. so könnten wir jetzt ewig regungslos sitzen bleiben..der regen schlägt gegen die scheibe... dann kommt unser essen.

Samstag, 5. Juni 2010

Relaxen in der Wolfsburger AUTOSTADT

Immer nur Arbeitstermine in Wolfsburg. Fast hätte ich vergessen, wie gut man da auch relaxen kann. Ich kann es echt weiter empfehlen. Vor allem während der MOVIMENTOS Festwochen (Link):











Donnerstag, 1. Oktober 2009

In der Wolfsburg

Als ich den langgezogenen, in den vierziger Jahren errichteten Industriebau zum ersten mal betrete, ist es wie ein Zeitsprung. Plötzlich finde ich mich in einer beunruhigenden Zeit wieder. Die Innenarchitektur ist tatsächlich so, wie man sie sich von außen vorstellt. Und sie verfehlt ihre Wirkung nicht.

Einiges ist vom Bauhaus geprägt. Diese Mischung aus Funktion und "Auto"rität wirkt auf mich aber wie von den Nazis diktiert. Neben den Eingängen sind Ornamente und arbeitssoziologische Weisheiten in die "Front" eingelassen. Die Türen sind immer noch Erstausrüstung, scheint es. Die Wände und der Boden sind hell blaugrau. Die blassgelben Fliesen im Foyer erinnern mich an das frühere Bad meiner Großeltern. Die Fenster, die man um ihre vertikale Mittelachse drehen kann, an einen Besuch im Bauhausmuseum.

Ich gehe zum Fahrstuhl, ich will nach oben. Während ich warte, höre ich Schritte näher kommen. Harte Schritte auf hartem Boden. Kommen jetzt gleich die Offiziere mit dem Chefplaner um die Ecke...? Hierarchie ist übrigens eine der Traditionen, die man hier heute noch pflegt. Sowohl in der Linienorganisation als auch in der gesellschaftlich-arbeitsteiligen Hierarchie: In diesem Gebäude arbeiten -nein: leisten- die etwas gediegenen Konzernjuristen, Absatzplaner aus dem Marketing und die "Konzernsteuerer". Die wertschöpfenden Aufsteigeringenieure aus Forschung und Entwicklung hingegen sind in der weitaus unwirtlicheren "FE" am anderen Ende des Geländes untergebracht - in Großraumbüros mit gewöhnungsbedürftigen, grau-blauen Raumteilern. Hier herrscht immer Platzmangel. In der FE summt und brummt es. In der Hauptverwaltung hingegen: konzentrierte Ruhe. Nur das benachbarte Presswerk erschüttert im Fünfsekundentakt die langen Linien der Strategen.

Mit dem Fahrstuhl oben angekommen entdeckt man die gefälligen, funktionalen Proportionen zwischen Treppenhaus, Fluren, Fenstern, Türen. Wenn ich mich darauf einlasse, wirkt diese Architektur nicht mehr autoritär, sondern durchdacht funktional. Nur weil ich weiß, dass das Bauwerk aus der Nazizeit stammt, werte ich die Architektur negativ. Das gilt sogar für Bauwerke, von denen ich früher fälschlicherweise glaubte, sie entstammten Nazihirnen, wie z.B. der Flughafen Tempelhof. Der wirkt auf mich ausgesprochen "nazihaft", ist es aber nicht. ("Die Autobahnen" hatte übrigens auch nicht Hitler planen lassen. Er hat sie nur bauen lassen, weil sie auch seinen Zwecken dienten. Geplant wurden sie von anderen vor ihm.) Hätten die Nazis diese Architektur nicht vereinnahmt und besudelt - und auch nicht unsere Sprache - dann hätten wir ein gesünderes und hilfreicheres Verhältnis zum Erbe unserer Künstler, Architekten und Ingenieure.

Das gilt meiner Meinung nach selbst für den ursprünglichen Namen des späteren VW-Käfer: "Kraft durch Freude" - das ginge auch heute als populäres Motivationskonzept durch, wenn es nicht von den Hirnen psychopathischer Verbrecher in die Welt gesetzt worden wäre. Was fehlt denn den Konzernangestellten heute mehr als "Kraft durch Freude"? Und wer übrigens hindert sie meistens daran..? "Kraft durch Freude" war eine der ersten großen deutschen Marketinglügen, in denen sich die Täter als Erlöser aufspielten.

Was ich mich beim Gang zum verabredeten Besprechungszimmer auch frage, ist: Wie sind die Herren Porsche und Co. damals ohne Powerpoint, Intranet und Beamer zurecht gekommen? Haben die ihre Pläne einfach auf Papier geschrieben, sich darüber gebeugt, diskutiert und in die Tat umgesetzt? Wie ging das damals zu in den Direktoren- und Oberingenieursrunden ("Management" hieß das ja erst später)? Wie haben damals weniger Leute mit weniger Mitteln solche Legenden wie den Käfer und Golf I geschaffen?

Liest man Kracauers "Die Angestellten" (von 1930) kommt man allerdings zu dem Schluss, dass sich in den letzten hundert Jahren im inneren Gefüge deutscher Großunternehmen eigentlich nichts verändert hat. Deshalb ist es angebracht, auch an der Architektur nichts zu ändern.

Sonntag, 23. August 2009

Downsizing bei Porsche

Am Freitagmorgen blätterte ich beim Frühstück im Holiday Inn WOB die "Wolfsburger Allgemeine Zeitung" durch. Auf der Titelseite aller Bücher: Die Ermittlungen gegen das frühere Porschemanagement wegen eines Anfangsverdacht auf Marktmanipulation. Sogar der Teil "Wolfsburg" eröffnete mit einem Foto von ihm und einem ausführlichen Bericht. Die Kommentatoren versuchten erst gar nicht, ihre Genugtuung zu verhehlen. Wiedeking hat man in Wolfsburg noch lange nicht verziehen.



Meine Taxifahrerin schwärmte wenig später von Ferdinand Piech: "Das ist ein ganz charmanter, freundlicher Herr. Ich habe ihn mal gefahren. Ganz freundlich war er. Ich fuhr damals noch Mercedes, war aber schon länger nicht mehr zufrieden mit der Qualität. Aber er sprach mich nicht darauf an, warum ich keinen VW fahre. Aber was glauben Sie, kurze Zeit später bekam ich eine Einladung nach Emden zu einer Informationsveranstaltung für Taxiunternehmer." Und heute fährt sie einen Passat. Das nenne ich aufmerksames Marketing.

Zu diesem Thema las ich ebenfalls in der WAZ, dass Porsche günstigere Modelle entwickeln soll. Einen Roadster unterhalb des Boxster, auf Basis des Blue Sports. Und einen SUV unterhalb des Cayenne. Wiedeking war immer strikt gegen eine Wiederauflage eines VW-Porsche. Richtig nachvollziehen konnte ich das nie. Denn weder der 914 noch der 924/944 haben dem Porsche Image geschadet. Vielmehr stärken sie das Markenimage in Richtung "es kommt auf das Gesamtkunstwerk an, und nicht auf die PS-Zahl". Und diesen Anspruch kann man sich eigentlich in jeder Preiskategorie stellen.

Freitag, 24. Juli 2009

Wulffs Triumpf wird von kurzer Dauer sein

Denn -wie unten schon geschildert- die neue EU-Kommission wird gegen das nur oberflächlich geänderte VW-Gesetz Klage einreichen. Geht es nach der Gesetzeslage in der EU kann der Europäische Gerichtshof nur so entscheiden, dass die Privilegien des Aktionärs Niedersachsen untergehen.

Dann wird VW ein ganz normales Unternehmen. Für eine Sperrminorität werden keine 20% der Stimmen genügen sondern 25%. Wulff müsste dann entweder für teuer Steuergeld die Anteile aufstocken. Oder sich den Realitäten fügen. Wulff's Strippenziehen wird der CDU nur noch bei der Bundestagswahl nützen. Bei der nächsten Landtagswahl 2013 nicht mehr.

Es wird alles so kommen, wie von Wiedeking und Härter geplant. Nur werden sie nichts mehr davon haben.

Sonntag, 24. Mai 2009

Sportliche VW-Vorstände

Während VW Aufsichtsrat Piech und Vorstandschef Winterkorn eine Runde im Autokorso des Deutschen Meisters drehten, stieg Entwicklungsvorstand Hackenberg gleich in einen Rennwagen: Er steuert einen der Erdgas-Sciroccos GT24-CNG (Compressed Natural Gas) auf dem 24h-Rennen am Nürburgring.

In einem Interview mit Sport Auto erklärt er, welche Rolle Erdgasantriebe demnächst bei VW spielen werden (Link).

Mehr Infos über den Renn Scirocco gibt es bei Volkswagen-Motorsport.com.

Live verfolgen kann man das Rennen auf DSF.

Samstag, 18. April 2009

Wenn es läuft und läuft, dann richtig

Eins ist klar: In Wolfsburg wird man in diesem Jahr zwei Titel feiern:

1. Der VfL löst die Bayern ab.
2. Volkswagen löst Toyota ab als größten Automobilhersteller im Sonnensystem.

Es ist ja auch eine erstaunliche Stadt. Erst gab es den Kanal. Dann das VW-Werk. Dann baute man die Stadt. Dann wurde WOB ICE-Bahnhof (gut, manche Lokführer wissen das immer noch nicht..). Dann baute man die Arena.
Nur in Wolfsburg wohnen tut offiziell keiner. Wer was auf sich hält zieht nach: Braunschweig. Meine frühere Nachbarin war sogar bis nach Essen geflüchtet.
Und die Konzerntöchter für die Entwicklung sind in Berlin angesiedelt.

Bin gespannt, ob "WOB-Dorf" (wie man in Berlin sagt) bzw. "Wolleburch" (wie man in Essen sagte) nicht noch hip wird dies Jahr ;-) Jedenfalls hält man hier derzeit die Fahne hoch fürs Land.

Wanderer, kommst Du dahin, guck Dir die Movimentos an. Und die Autostadt.

Samstag, 21. März 2009

Die Kleinen sind erwachsen geworden


Foto: Volkswagen

BMW hat sich mit dem 1er BMW den größten Konkurrenten für seine Cashcow 3er selbst geschaffen (Analyse). Und leidet darunter, weil viele Kunden vom 3er auf den günstigeren 1er umgestiegen sind.

Als ich am vergangenen Montag den neuen VW Polo zum ersten mal in natura sah, gefiel er mir auf Anhieb sehr gut. Gutes Design, innen sehr geräumig. Moderat motorisiert (Dreizylinder mit 60 oder 70PS oder Vierzylinder Diesel mit 75 oder Benziner mit 85 PS). Und der Basispreis liegt bei 12.500 EUR. Der wird gut laufen. Ob er damit trotz deutlich geringerer Motorisierung auch dem Golf gefährlich wird? Es würde mich nicht wundern...

Sonntag, 2. November 2008

VW-Werk Kassel will Elektromotoren selbst bauen

Der Chef des VW Geschäftsbereiches Komponenten, Werner Neubauer, kündigt in einem Interview mit Auto-Motor-Sport die Entwicklung und Produktion eigener Elektromotoren für Elektro- und Hybridfahrzeuge an. Der erste Prototyp eines Elektroantriebes soll evtl. schon Ende diesen Jahres fertig sein.

Quellen: Interview. VW-Komponentenwerk Kassel/Baunatal

Montag, 11. August 2008

Hier entsteht die neue VW Autostadt

So ein Zufall: Direkt nebenan baut Volkswagen eine neue Autostadt:-)




Im Herbst will VW seine Händler aus aller Welt zu Probefahrten in den neuen Modellen einladen. Ob auch elektrische Prototypen darunter sein werden? Keine Ahnung!

Sonntag, 20. Juli 2008

VW Elektro Up kommt mit Frontmotor

Die Automobilwoche berichtet, dass ANE berichtet habe, dass VW Chef Winterkorn gesagt habe, man habe gegen die Ingenieure entschieden: Der VW Up Elektro wird einen Frontmotor bekommen, weil diese Konstruktion eine höhere Wiederverwendbarkeit habe. Wegen der Umentwicklung würde der Up! nun erst 2011 auf den Markt kommen. Pro Jahr sollen 500.000 Stück verkauft werden.

VW Forschungschef Jürgen Leohold kann die Verspätung verschmerzen. Ebenfalls gegenüber der Automobilwoche sagte er, die Elektroautoeurphorie könne er nicht nachvollziehen. Der Siegeszug würde zwanzig Jahre brauchen, solange nämlich bis die Entwicklungsaufgaben und Engpässe bei den Batterieherstellern gelöst seien.

Das Konzept des Ende Mai vorgestellten Golf Twin Drive erklärte Leohold in einem Interview mit United Pictures TV, zu sehen auch auf YouTube:


Völlig entspannt beim Thema Elektro und Hybrid ist VW-Tochter Skoda, wie Markus Pflegerl vom Blog Wattgehtab.com berichtet. Es komme aus CO2-Aspekten nicht darauf an, "in einem Teilbereich des Fahrens CO2 einzusparen", sondern müsse die Gesamtbilanz eines Autos betrachten.

Unterm Strich wird die Volkswagen Gruppe künftig also auch antriebstechnisch Suum Quique anbieten.

Mittwoch, 16. Juli 2008

Porsche kostet quasi nichts

Beim heutigen Aktienkurs von 187 EUR hat Volkswagen eine Marktkapitalisierung von rd. 55 Mrd. EUR.

Porsche hält derzeit lt. Presseberichten 31% an VW, was einem Wert von 17 Mrd. EUR entspricht.

Was müsste dann also das Unternehmen Porsche wert sein? Porsches Grundkapital teilt sich hälftig in je 87,5 Mio Stamm- bzw. Vorzugsaktien. Setzt man für beide den Aktienkurs von heute, 88 EUR an, ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 15,4 Mrd. EUR.

Mit anderen Worten: Der gegenwärtige Aktienkurs spiegelt noch nicht einmal die VW-Beteiligung wieder. Entweder ist Porsche unterbewertet, oder Volkswagen ist überbewertet..

Mittwoch, 9. Juli 2008

There will be blood

Chrysler, Ford oder GM. Wer wird vom Automarkt verschwinden? Und wer stößt am schnellsten in die Lücke? Vielleicht Volkswagen, immerhin planen sie ein neues Werk in den USA. Die Businessweek schrieb vor einem halben Jahr, VW setze nur deshalb so wenige Autos in den USA ab, weil VW nur von Amerikanern gekauft wird, die nicht gerne Auto fahren.
Vielleicht steht die Umkehrung aller Werte ja kurz bevor...

Apropos: Die europäischen Kunden kaufen den Dacia Logan wie verrückt. Der ist ja nicht wegen minderer Qualität so günstig, sondern weil er eine Ausstattung auf dem Niveau der Achtziger Jahre hat. Ich kann dazu nur sagen, dass das nicht das schlechteste ist. Nichts nervt mich mehr, als wenn ich mit meinem Mietwagen am Flughafen nicht sofort losfahren kann, sondern erstmal im Bordbuch lesen muss, wie ich all die Bings und Bongs abstelle, die nach dem Drehen des Zündschlüssels zum Leben erwachen.

Montag, 16. Juni 2008

Winterkorn befürwortet Kernenergie für Elektroautos


Quelle: Bild.de

In einem Interview mit BILD hat der Vorstandsvorsitzende von Volkswagen noch einmal seine Elektrautostrategie bekräftigt. Er befürwortet den Einsatz von Kernenergie als Batteriestrom. Dagegen ist nichts einzuwenden. Letzten Endes wird der Kunde sich seinen Stromversorger oder Batteriepartner aussuchen können. Die Automobilindustrie muss sich über die Primärenergie keine Gedanken mehr machen, sie ist das Thema los. Das allein genügt als strategischer Grund, den Bau von Elektroautos zu forcieren.

Trotzdem will er die Durchschnittsverbräuche konventionell angetriebener Autos noch einmal senken.

Mit dem CO2-Kompromiss sei er zufrieden, hätte sich aber trotzdem mehr Zeit zur Umstellung gewünscht. Das verstehe ich nicht: Erstens, gibt es die CO2-Diskussion seit zwanzig Jahren, sie ist nichts neues. Zweitens wäre die Nachfrage nach verbrauchsgünstigen Autos auch ohne CO2-Vorgaben gewachsen - weil die Benzin- und Dieselpreise massiv steigen. Da wird der Markt diejenigen belohnen, die neue Sparsamkeit mit gutem Design kombinieren. Ein langweiliges Design a la Lupo oder A2 spricht eben nicht jeden an, der noch Freude am Fahren sucht...