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Samstag, 26. Juli 2025

Neulich auf dem Ausflugsschiff..

"Der Mensch sieht nur den Unterschied." wird manchmal als Erklärung für Diskriminierung herangezogen. In Kindergarten und Schule: "Guck mal, der mit den roten Haaren." oder "Guck mal, die mit der Brille." Die Wahrnehmung von Unterschieden verschwindet immer, sobald wir den Anderen kennen lernen. Irgendwann sehen wir das, was wir zuerst gesehen hatten nicht mehr.

Es gibt aber auch den umgekehrten Effekt: Erst seitdem ich die anderen dauernd sehe, und wie sie auf ihnen selbstverständliche Weise Besitz von unserem Raum ergreifen, und wie sie wie selbstverständlich ihre Sitten über uns auskippen, erkenne ich, wer wir sind.

Ich war mit 2 Freunden auf einem Boot, einem Ausflugsschiff. Es war ziemlich voll, wir mussten uns mit drei Stühlen und ohne Tisch einen Platz finden. Alle arrangierten sich, rückten ein wenig zur Seite, so dass wir noch hinpassten. 

Dann aber kam eine Gruppe, eine Suppe arabischer Frauen, teilweise mit Kindern an Bord. Wie selbstverständlich beanspruchen sie neben uns Raum, wo gar keiner war. Sie platzierten sich einfach in einer großen Runde und fingen dann an, wie versehentlich herum zudrücken und jedes Mal ein paar Zentimeter zu erobern, Wenn wir sie wütend anschauten und gegen hielten gaben sie uns einen herrischen Blick, den ich von der Straße kenne: Ihr habt uns auszuweichen!

Sie sind da. Zuhauf. Sie beanspruchen, sie greifen an, sie erobern und sie schauen von oben auf uns herab. Wir sollen kuschen. So wie die Iberer vor dem Berberkönig vor 1.000 Jahren. Oder die Serben vor den Osmanen. Die Araber erobern am liebsten ohne Zerstörung. Sie wollen uns nicht vernichten, sie wollen uns als Diener und Sklaven. Sie wollen die Früchte unseres Systems, sind aber nicht fähig, und werden es nie werden, unser System seibst zu bedienen, ihren Beitrag zu leisten.

Ich habe das schon oft auf dem Weg zur Arbeit beobachtet. Wo Europäer immer darauf achten, sich körperlich fit zu halten, die Treppe statt Rolltreppe zu nehmen, oder die Rolltreppe statt Fahrstuhl, wählen Araber grundsätzlich den bequemsten Weg. Sie belegen Fahrstühle und Rolltreppen. Lassen sich die Tür aufhalten, nehmen jeden angebotenen Dienst an. Europäern ist das oft zu umständlich oder gar peinlich. 

Wohl aber nehmen die Herren Araber stehts breitbeinig Stellung, Sie stehen nie einfach so, sie sind in Stellung. Ich kenne Exemplare, die haben von nichts eine Ahnung, verstehen aber die Pose des Überlegenden, der sich mit den Fingern den Bart krault, perfekt.

Wir erleben nur deshalb noch keinen offenen Kampf, weil wir ihnen wortlos Platz machen. Wir erobern uns keinen Platz zurück, wir überlassen ihnen den Fahrstuhl Wenn sie mit ihren Doppelkinderwagen in den vollen Bus steigen und ihren Platz beanspruchen machen ihnen alle Platz.

Wie ich gerade in Jean Raspails "Heerlager der Heiligen" lese (Danke!), entspricht dies genau einer westlichen Haltung, die schon vor 50 Jahren vorhersehbar war. In den Hippies, in den Sprüchen der Sozialisten. Alle bereit, ihr Land , ihre Errungenschaften zu verraten wenn es nur denen, die sie verraten, anschließend noch schlechter geht als ihnen. Sie holen den Mob ins Land, um sie gegen uns, an die sie nicht heranreichen, in Stellung zu bringen. Denn zum selber kämpfen waren sie stets zu feige. 

Wie konnten wir so blöd sein, den arabischen Frühling zu unterstützen? Sicherten doch die Herrscher von Marokko bis Ägypten uns vor den Massen? Wir konnten wir nur so blöd sein, Heerscharen von ankommenden Arabern mit Teddybären zu bewerfen? Wie können sich die Kirchen zu solchem Hochverrat hergeben? Und warum ging das alles so schnell?

Diesen Konflikt werden wir nicht ohne Kampf gewinnen, da bin ich mir ziemlich sicher. Sie haben den Kampf bereits mit Messern und Anschlägen eröffnet. Wir weichen zurück und lauern einander auf, ob sich irgendwer zu "Rassismus" hinreißen lässt. Diesen bekämpfen sie dann härter als jeden Messerstecher. Das Faß lief bei mir neulich über, als auf einer Schule in der Nähe ein 13-Jhriger einem 11-Jährigen ein Messer mehrmals in den Leib rammte. Und die Mutter eines Schülers in die RBB Kamera zum Besten gab: "Mir tut der Junge leid." (mir auch, dachte ich, weil ich annahm, sie meinte das Opfer). "Dieser Junge ist vor der Polizei gefl+chtet und wird jetzt mit dem Hubschrauber gesucht. Er ist ganz allein und hat niemanden mehr. Was muss in ihm vorgehen?"

In solch fortgeschrittenem Stadium ist keine Hilfe mehr nötig. Auch gegen sie wird sich der Kampf richten müssen. Und natürlich zu erst gegen die, die das alles in großem Maßstab angezettelt haben. Das sind die größten Verräter. 

Mittwoch, 2. August 2023

Am nächsten Morgen mit rauher Laune

Die See wechselte über Nacht ihre Laune. Schon am nächsten Morgen wollte sie von unserem sonnigen Flirt nichts mehr wissen. So ist das mit den Hanseatentöchtern. Sie gab mir nicht mal die Hand sondern ließ rot-gelb flaggen. Was so viel hieß wie: Nichts für Anfänger, aber die Rettung wird da sein, wenn du zu sinken drohst.

ich weiß was Sie jetzt denken und Sie haben recht. Da muss man selbst auf Abstand gehen und das rein dokumentarische Interesse eines Chronisten vortäuschen. "Ich bin nur hier um dich mit kalter Neugier zu beobachten. Nicht mit Gefühl. Wenn es spektakulär wird, halte ich einfach drauf."


Und sie lebte ihren Rausch mit Rauschen. Eine Armada heftiger Vorwürfe (für was?). Salven tosender Wellen schmiss sie an Land und Brecher. Zuhören wollte sie nicht, sie wollte walten.


Wenn das Schicksal ungebremst seinen Lauf nimmt, dachte ich, kann ich das sogar noch beschleunigen. Das Jiu-Jitsu des Fotografen sind die Effektfilter. Und so schaltete ich um auf den Rausch am Spektakel und ließ sie gewähren. Schon heute Abend könnte sie sich ausgetobt haben und es sich wieder anders überlegen. Ich aber würde in meinem Fotolabor sitzen und mich daran erinnern was ihr vielleicht schon wieder peinlich sein könnte. Vielleicht aber auch nicht. Mein Eindruck war: Die See weiß nichts vom morgen und nichts vom gestern. Sie lebt im hier und jetzt. Und genau das macht sie so hinreißend!






Dienstag, 1. August 2023

Am sonnigen Ostseestrand

Das Dauertief über Nordeuropa hatte die Mecklenburger Bucht in Wallung gebracht. So kam es, dass wir Wellen und Gischt sahen (und hörten), als wir an den Strand von Ahrenshoop kamen. Wellen hatte ich an der Ostsee nur selten gesehen. Im Herbst vielleicht, wenn wir mal wieder für eine oder zwei Nächte in Warnemünde in der Nachsaison gebucht hatten.

Aber heute passte alles zusammen. Die Sonne schien. Die Tafel am DLRG-Turm am Strandzugang in den Dünen zeigte eine Wassertemperatur von 18° Celsius. Das ist nicht jedermanns Wohlfühltemperatur. Aber wir sind ein bisschen abgehärtet aus dem Havelland. Der Sand weiß, die Strandkörbe fast alle noch ungenutzt. Aber wie kommt man an den Schlüssel? Und schon kam eine Mitarbeiterin von unserem Hotel entlang und verkaufte uns den, den sie gerade in der Hand hatte. Und da kann mir einer sagen was er will: Die Dinger sind praktisch, wenn so ein Wind geht. Man dreht ihn in Richtung Sonne und kippt ihn in eine angenehme Lage. Und dann hinpflanzen und sehen, was die anderen machen. Niemand traute sich ins Wasser. Ok, es war auch noch etwas früh, quasi direkt nach dem Frühstück. Und plenum venter non natat libenter ;-).

Nachdem uns die Sonne windgeschützt etwas aufgeheizt hatte, machte ich den Anfang. Schwimmen im Meer ist das Höchste. Im See ist es auch schon schön. Man stößt sich von der Stehleiter am Steg ab und ist augenblicklich das Leben an Land los. Aber dort fehlt der Seegang. Und denn erfuhr ich nun. Die Gischt rauschte. Die Wellenausläufer leckten am Strandsand und man bekam die erste Temperaturprobe an den Füßen. Und sogleich entzog sich das Wasser dem Willigen wieder mit einer Sogwirkung. Jetzt hieß es weitergehen. Schön, dass hier weder Muscheln noch Seetang lagen, der Strand war gut gekämmt. Und schon war ich bis zu den Knien drin und die nächste Welle erledigte den Rest. Heißa, jetzt brauchte ich nicht mehr zu überlegen oder mich überwinden ganz reinzugehen, das war jetzt erledigt. Und es war nicht zu warm, es war ganz schön frisch. Die Luft wirkte sogleich viel wärmer. Noch ein paar Meter rein. Die Möwen auf den Wellenbrecherpfählen schauten mich an und ich konnte erkennen dass sie grinsten.

Die nächste Welle nutzte ich, ich stieg ein und begann zurück an Land zu schwimmen. Herrlich! Sich den Kräften der Natur auszusetzen und einfach mitzugehen. Ein Wogen und Rauschen. Im Nu war ich zurück auf Kniehöhe und stand auf. Ich fühlte mich von Grund auf erfrischt! Gleich nochmal! Zurück ins Tiefe waten, gegen die Wellen schwimmen und dann irgendwann umkehren. Herrlich. Alles was größer ist als man selbst bindet die ganze Aufmerksamkeit und alles andere ist vergessen. So muss es sein. 

Irgendwann wurde es mir dann doch etwas frisch und ich ging zurück an Land. Meine Frau hielt ihr Smartphone noch auf mich gerichtet, sie hatte mich photographiert oder gefilmt, was weiß ich. Eine Fahrradklingel kündigte den Eiswagen an. "Like Ice In The Sunshine", der Tag war wirklich perfekt. 

Die Möwen schrien, lachten, flogen tief und lauerten auf das Langneseeis das rund um uns herum ausgepackt wurde. Die Brandung rauschte. Und ich dachte: Man muss doch wirklich nicht ans Mittelmeer fahren. Man muss einfach nur an der Ostsee die richtigen Tage erwischen. 

Montag, 8. Juni 2015

Die Toskana ist relativ schön

"Some dreams grow old and then they just die."
Jim Kerr

1983 sah ich Folge 8 von Carl Sagan's "Unser Kosmos", die Einsteins Relativitätstheorie anhand eines Erlebnisses in der Toskana erklären wollte. Einstein radelt im Frühling durch die blühende Toskana und stößt an einer Kreuzung fast mit einem Pferdefuhrwerk zusammen. Sie kennen den Rest: Würde er sich mit Lichtgeschwindigkeit auf die Kreuzung zu bewegen, ein Beobachter sähe eine andere Gleichzeitigkeit.. (oder doch nicht? Auflösung in Minute 16.)


Aus: "Cosmos" (ab Minute 10:50 wird's romantisch)

Die Szenen waren von der Kamera so schön eingefangen, dass ich von da an unbedingt mal im Frühjahr in die Toskana wollte. Nicht, um dort mit Pferdefuhrwerken zusammenzustoßen, sondern um durch blühende Landschaften zu wandern oder zu radeln.

Nur 32 Jahre später war es so weit. 30 Lichtjahre sind ja der Mindestabstand für die sichere Beobachtung einer Supernova. Hätte ich am Strand von Scarlino also eine solche am Himmel entdeckt, hätte ich mir keine Sorgen machen müssen.


Stattdessen stießen wir aber auf ganz andere relativistische Dinge. Zum Beispiel gibt es im Europa der zwei Geschwindigkeiten auch zwei Arten von Räumen. Solche mit Mautgebühr und solche ohne. Wir haben mehr als 100 Euro für Vignette, Brennerautobahn und Autostradas ausgegeben. In Deutschland zahlten wir: nix. Man darf also seine eigene Geschwindigkeit nicht zur Lichtgeschwindigkeit addieren, aber man muss seine Mautgebühren zur eigenen Kfz-Steuer addieren. Das ist sozusagen die spezielle Relativitätstheorie der EU-Kommission.


Aber gegeben, dass wir schon dort sind. Was sehe ich da? Genau das, was auch in dem Sagan-Video zu sehen ist: Radfahrer, Pferdefuhrwerke, Landhäuser, Mohn und viele Zypressen auf Hügeln. Aber -wie so oft im Leben- als ich davor stand, war es nicht das was ich erhofft hatte.


Also trat ich einen Schritt zurück und fragte mich, was mich damals an der Fernsehsendung so fasziniert hatte, wenn nicht die Toskana an sich (oder ihr Bild). War es die Vorstellung einer Landschaft, die einen jungen Wissenschaftler inspiriert? War es Sagans Erzählung, war es Einstein?

Statt Einstein hatte ich Montaigne im Gepäck, der inspirierte mich auch. Es hatte wohl nichts mit der Toskana zu tun gehabt. War es das Wort "Toskana"? Die italienische Sprache eignet sich ja zur Anregung unserer Phantasien: Verona, Siena, Toskana - das ist reine Musik.

Oder war es die größenwahnsinnige Reflexion, ich werde später nur durch genügend schöne Landschaften radeln müssen um auf das nächste große Ding zu kommen..?

Mir ging dann auf: Es war die Übereinstimmung der Entrücktheit der Landschaft mit der des Wissenschaftlers. Wobei Entrücktheit bei mir nicht negativ besetzt ist. Ich könnte auch sagen, die zweifache Introvertiertheit war es, die mich ansprach. Nur hat sich seitdem vieles getan. Am Ende des Tages verstand ich, dass es viele Dinge gibt, bei denen unser Glück darin besteht, sie nicht getan zu haben. Denke ich darüber nach, fallen mir noch ganz andere Sachen ein, von denen ich mal glaubte, sie versäumt zu haben aber später Gelegenheit bekam, meine damalige Intuition und den Unterschied zu heute zu verstehen. Vertrauen wir auf unsere Intuition. Und entrümpeln unsere Bucketlist.



Sonntag, 7. November 2010

Kanzlerbungalow


Foto: Bundesregierung

Der Markt für Old- und Youngtimerautos wächst seit Jahren. Das interessante an Youngtimern ist ja, dass sie eben erst unbemerkt aus dem alltäglichen Blickfeld verschwunden sind, ohne dass wir es bewusst bemerkt haben. Erst wenn man den einen oder anderen mal wieder sieht, denkt man: Lange nicht gesehen! Und: Sah doch nicht so schlecht aus, wie ich damals dachte..

Was eben noch Alltag war, schätzen wir nicht besonders. Und neue Designs schätzen wir manchmal noch weniger. Erst recht in schwierigen Zeiten. Dann lebt eher die Sehnsucht nach der ganz alten Zeit, egal wie schwer die gewesen ist. Unter Altbau versteht man in Berlin ja immer noch die Häuser des Großbürgertums, errichtet zur Gründerzeit.

In Berlin sind viele Gebäude abgerissen worden, die als hässliche Symbole des hastigen Wiederaufbaus nach dem Weltkrieg oder der DDR galten. Warum wir das architektonische Erbe der DDR missachten, das der Kaiser-Wilhelm-Zeit aber nicht, verstehe ich nicht so recht. Ich glaube, dass wir manchen Abriss noch bereuen werden.

Was ich soeben wieder entdecke, sind Bungalows. Die ans Bauhaus angelehnten Konstruktionen der Nachkriegsmoderne.

"Die" Ikone schlechthin ist für meinen Geschmack der Bonner Kanzlerbungalow. Der steht für nächstes Jahr in unserer Ausflugsplanung. Seit dem Regierungsumzug steht er leer. Seit 2005 hat ihn die Wüstenrot-Stiftung saniert. Jetzt kann man ihn im Rahmen der Bonn-Info-Tours besichtigen.

Ein paar Fotos zur Vorfreude findet man hier bei Google: Link

Freitag, 9. Juli 2010

München

"I renn zur Gaudi durch an Brunna am Stachus,
geh durch’d Fußgängerzone patschnaß.
I schau mir japanische Touristen o,
beim Glockenspoi auf’m Marienplatz.
I fahr zum bodn mit’m Radl an’d Isar,
lieg auf den Kieselstoana am Strand.
I sitz im Biergartn drauß‘ in der Waldwirtschaft
und lösch mit a Maß mein Sonnabrand.
's is' wieder Sommer, Sommer in der Stadt.."

Text: Spider Murphy Gang

Fotos: Frontmotor