Dienstag, 22. Juli 2025
"Rabbit Hole" - Narrative dienen der Glaubwürdigkeit von Lügen
Donnerstag, 18. Juli 2024
Andrick und Desmet haben ihre Hannah Arendt gelesen
Mattias Desmet ist ein belgischer Autor ("Die Psychologie des Totalitarismus", 2023) und Psychologieprofessor. Er hat das Verhalten westlicher Regierungen während der Corona- und Ukrainekrisen analysiert und kommt zu ähnlichen Ergebnissen wie der deutsche Philosoph Michael Andrick ("Erfolgsleere", "Im Moralgefängnis", Kolumne in der Berliner Zeitung).
Desmet hält die westlichen Gesellschaften anfällig für autoritäre Ansprachen weil sie in der jüngeren Vergangenheit vereinzelt worden sind. Zunächst isolierten sie sich durch die exzessive Nutzung von Onlinemedien selbst. Die einen konsumieren intensiv, die anderen exponieren sich in Social Media in der Hoffnung auf Bestätigung via Likes. Aber die Digitalisierung entkoppelt die Leute auch von realen sozialen und Naturerfahrungen. Und dabei entstehen unbewusste seelische Defizite, die Regierungen erkannt haben und ausnutzen.
Vor der Beschreibung der Regierungsstrategien holt Desmet aber noch weiter aus. Die Aufklärung habe mit der Entdeckung des eigenen Verstandes bekommen. Mit der Erfahrung, dass das Verhalten der Natur nicht vom Eigenwillen Gottes abhängt, der nur durch Frömmigkeit und Ermächtigung der Kirche beeinflusst werden kann. Sondern durch Studium und Erkenntnis der Natur auch von eigenen Verstand vorhergesagt werden kann. Mit dieser Selbstbefreiung via Naturwissenschaft und Technik hätte die Menschheit einen steilen Aufstieg genommen. Dieser endete aber vorerst mit den elektronischen Medien. Deren Inhalte sorgten unterm Strich für eine zunehmende Verdummung der Leute, weil sie reale Welterfahrungen verdrängen.
In dieser Medien konsumierenden Vereinzelung wachsen seelische und soziale Bedürfnisse und es baut sich aus der fehlenden Befriedigung dieser Bedürfnisse eine latente Aggression auf.In diesem Moment kommen die Regierungen ins Spiel.
Die Regierungen bauen große Ängste vor globalen Ereignissen auf. Sie bündeln die allgemein vorhandenen individuellen Ängste und projizieren sie in eine Angst vor Coronaviren und Russen. Zusätzlich produzieren sie reale Ängste, die man aber nicht öffentlich aussprechen kann ohne geächtet zu werden, z. B. vor der wachsenden Kriminalität illegaler Flüchtlinge.
Ein Großteil der Leute stürzt sich dankbar auf diese Ängste, die öffentlich anerkannt sind und nicht schamvoll unterdrückt werden müssen. Dankbar nehmen sie auch die Anweisungen der Regierung entnehmen, genauso wie ihre Parolen.
Auch für die angestauten Aggressionen hat die Regierung eine Verwendung: die werden auf die Abweichler abgeleitet. Der Regierung sind diese ein Dorn im Auge, weil sie ihr zu stark sind. Weil diese sich weigern, das kritische Denken einzustellen. Und den Angsthasen sind sie ein Dorn im Auge, weil sie denen ihren Mut und ihre Angstfreiheit neiden. Wenn der Maske tragende Angestellte den Maske verweigernden Kollegen anschwärzt, dann vor allem deshalb, weil er diesem seine Angstfreiheit neidet.
Michael Andrick nennt das den "Solidatitätsrausch". Ein Blick ins 20. Jahrhundert zeigt, dass wir das schon mal hatten. Mit äußerst negativem Ausgang.
Die Denkleistung von Mattias Desmet ist, die Voraussetzungen zur Entstehung von Totalitarismus in einer Demokratie, die Hannah Arendt beschrieben hatte, in unserer heutigen Welt wiedererkannt zu haben. Es ist die Atomisierung der Mitglieder einer Massengesellschaft. Einer Gesellschaft, in der Individuen nicht mehr miteinander reden und dabei die Glaubwürdigkeit ihres Gegenübers beurteilen können. Sondern über Medien, in denen einer, die Regierung, zentrale Botschaften an alle ausgibt.
Die Denkleistung von Michael Andrick ist, die seelische Befriedigung, die die konformistische Masse bei ihrer Gefolgschaft empfindet, erklärt zu haben.
Sonntag, 17. Juli 2022
Meine geboosterten Freunde, Nachbarn und Kollegen haben Corona
Für Mitte August plane ich mit zwei alten Schulfreunden einen Ausflug. Jetzt aber haben beide gleichzeitig Corona bekommen - oder Sommergrippe? Der eine war auf einem Schützenfest gewesen, der andere auf Langeoog zu einem Kurzurlaub. Sie liegen beide mit Symptomen einer Sommergrippe. Und beide sagen: "Gott sei Dank bin ich geimpft, sonst wäre es ja noch schlimmer."
Gesundheitsminister Lauterbach räumte neulich in einer Bundestagsrede ein, "wir wissen, dass die Impfstoffe nicht wirken" um dann im weiteren Redeverlauf sein Plädoyer für die nächste Impfkampagne zu "begründen".
Zitate (Quelle):
Wir wissen darüber hinaus, dass die Impfstoffe nicht wirklich gut schützen gegen die Infektion. Das ist die Lage, mit der wir ringen müssen.
...
Wir werden eine Impfkampagne vorbereiten, und diese Impfkampagne wird sich zunächst einmal an diejenigen richten, die durch die Impfung geschützt sind vor schwerer Erkrankung. Das sind in der Regel die über 60-Jährigen. Bei den über 60-Jährigen ist die schwere Erkrankung nach einer Boosterimpfung und insbesondere nach einer zweiten Boosterimpfung eine Seltenheit. Somit können wir mit dieser Kampagne nicht jede Infektion vermeiden; aber die schweren Erkrankungen können wir beherrschen. Die Sterblichkeit würde drastisch sinken.
Außerdem erkrankt: Baerbock (4x geimpft) und Habeck (Impfstatus unbekannt).
Darüberhinaus kenne ich erstmals noch viele weitere Coronakranke persönlich. Und sie sind alle geimpft. "Ja, das ist kein Wunder", sagt ein Bekannter, "denn wenn so viele geimpft sind, dann erhöht sich auch die Zahl der Impfdurchbrüche." Da ist einerseits qualitativ etwas dran. Aber quantitativ haben wir eine Boosterrate von etwas über 70%. Aber eine Impfquote von 100% unter den Kranken, die ich persönlich kenne. Und: unter den wenigen völlig Ungeimpften, die ich persönlich kenne, gab es zwar einige positiv Ggetestete, aber keinen mit Symptomen.
Und schließlich kenne ich mehrere geimpfte Senioren mit Gürtelrose und eine Geboosterte mit Herzproblemen. Diese sind zwischen 60 und Mitte 70.
Wir haben Corona, bzw. Covid-19 noch nicht verstanden. Wir haben eine Gentherapie, die den Körper ein Coronoaprotein nachbauen lässt. Wir haben ein Immunsystem, das daraufhin eine Immunantwort entwickelt, und sie dann schnell wieder vergisst. Kann man das noch Impfung nennen?
Was also haben wir insgesamt?
Wolf Schneider hatte vor einem Jahr bei Gabor Steinhart auf die Möglichkeit einer weltweiten politisch gesteuerten Kampagne geantwortet, für eine weltweite Kampagne brauche man keine Weltsteuerung, es genüge das Virus in die Welt zu setzen. Man wisse ja, wie Regierungen darauf reagieren: Regierungen streben nach Machterhalt.
Die Hauptwidersprüche sind also zur Zeit:
- Hohe Inzidenzzahlen im Sommer (Sommergrippe?)
- Viele Impfdurchbrüche
- Niedrige Intensivbelegung (aber hoher Personalausfall in Kliniken.
- Ein Gesundheitsminister, der auf Millionen unbenutzter Impfdosen sitzt und unentwegt neue bestellt.
Samstag, 18. Juni 2022
"Aggressive Projektion" - guter Erklärungsansatz der Psychologin Fischer bei Kontrafunk.radio
Die Psychoanalytikerin Jeannette Fischer war zu Gast bei Burkhard Müller-Ullrich. Dort erklärte sie sehr gut nachvollziehbare Erklärungsmuster für das Verhalten konformistischer Zeitgenossen. Also jene, die demonstrativ ihre Maske tragen, überall. Die einen sofort anranzen, wenn man sich nicht konform verhält. Die einen sofort in die Ecke stellen, wenn sie am Ende ihres eigenen intellektuellen Horizonts angekommen sind.
Es geht dabei um das Ausagieren der eigenen Aggression aus einer sicheren Deckung: Auch diese Leute haben Wut, aber sie trauen sich nicht, diese auszuleben, außer wenn es gesellschaftlich (vermeintlich, suggeriert durch Agitation in den Medien) gebilligt oder gewollt ist. Deren Aggressionen werden durch Angst geschürt. Genauer: Durch die Säue, die die Medien in regelmäßigen Abständen durch das globale Dorf jagen.
Frau Fischer unterscheidet zwischen Angst und Furcht (und es war guter Journalismus, dass Müller-Ullrich zuerst die Basisbegriffe klären wollte). Furcht bewirkt rationales Handeln zur Reduzierung eines erkannten Risikos. Angst hingegen bewirkt Lähmung. Entspannung entsteht hier nur durch kollektives Verhalten gegen einen gemeinsamen Feind. Z. B. Kollektives Maske Tragen und kollektive Hetze gegen Verweigerer. Die ängstlichen Konformisten sind unbewusst sogar froh über die Verweigerer, denn so können sie die Projektion ihrer Aggression von einem unsichtbaren Virus auf sichtbare Zeitgenossen lenken und ausagieren. Die konformistische Masse sehnt sich nach Entlastung durch Entladung ihrer angestauten Aggression gegen einen Sündenbock.
Dass es auch in der verkündeten Pandemie entweder auch oder vor allem darum ging, verriet übrigens Christian Droste in einem seiner ersten NDR Podcasts: "Auch wenn der Nutzen der Masken noch nicht eindeutig erwiesen ist, signalisiert ihr Träger aber auf jeden Fall: Ich habe verstanden, und aus Solidarität mache ich mit."
Ich selbst erlebte in der Anfangsphase, im Februar 2020 übrigens folgendes: Die Nachrichten aus Wuhan standen da noch nicht auf den Titelseiten, aber eine chinesische Kollegin aus dem Nachbarbüro trug bereits eine Maske. Sie nannte das "Wuhan-Virus" als Grund, und sie wisse um die Geschwindigkeit, mit der sich Viren auf der Welt ausbreiten. Ok, dachte ich: Wer sollte das besser wissen, als eine chinesische Kollegin und meine Frau und ich besorgten uns Masken in einer Apotheke. Allerdings gab es zu der Zeit noch keine OP- oder FFP2-Masken zu kaufen, sondern nur diese ganz einfachen Stoffmasken.
Als ich am nächsten Morgen im Projektbüro auftauchte erlebte ich Staunen, Gelächter und Witzchen. Ich sagte: Als Zugpendler werde ich auf Nummer sicher gehen. Meine Kollegin erwähnte ich nicht, so dass sich meine witzelnden Kollegen in diesem Moment allein auf ihr eigenes Urteilsvermögen stützen mussten. Sie erklärten mir im Brustton der Überzeugung, warum Masken gegen "gefährlich Viren" nutzlos seien. Krankenhausmasken trage man nur zum Schutz von OP-Patienten, gegen die Verbreitung von Keimen. Aha.
Die gleichen Kollegen gehörten später zu den härtesten Kritikern von Kollegen ohne Masken, als die Regierung und der Vorstand Masken in Büros anordneten.
Ich erklärte es mir dann auch so, dass es einem angespannten Kollektiv bei der Bewertung von abweichendem Verhalten, nicht um die Wahrheit geht - nicht mal aus Eigeninteresse, um sich selbst zu schützen. Es geht nur darum, selbst auf der sicheren ("befohlenen") Seite zu stehen. Und einen Sündenbock zu haben, falls die eigene, konforme Angst nicht mehr auszuhalten ist.
Mittwoch, 5. Mai 2021
Der kommende Öko-Stände-Staat
Donnerstag, 29. April 2021
Raus zum Widerstand!
Ich überlege ob ich mich zum ersten Mal aktiv an einer offensiven Maidemo beteilige. Nein, nicht an der Hetze der "Wer hat, der gibt"-Kommunisten. Sondern für die Kritik der praktischen Vernunft. Denn die Propaganda der CDU läuft gerade wieder mal auf Hochtouren:
1. Hotspots
Die PR-Agentur der CDU hat lange gebraucht, bis sie einen Frame hatten, den sie um die unangenehme Wahrheit von Hotspots zimmern konnte. Unsere Intensivbetten werden hauptsächlich von arabisch-türkischen Migranten belegt. Also Leuten, die sich den Maßnahmen verweigern, und zwar nicht nur im Ramadan.
Die Aufgabenstellung von Merkel, Spahn und Laschet an ihre PR-Agentur lautete: Münzen sie das illegale Treiben dieser Superspreader in einen Vorwurf an die Mehrheitsgesellschaft um.
Das Ergebnis hat die NRW-Integrationsministerin jetzt bei Gabor Steinhart vorgestellt (Quelle: https://www.thepioneer.de/originals/steingarts-morning-briefing/podcasts/keine-deutsche-pandemie).
- Das Behördendeutsch ist schuld. (Oder das Deutsch an sich?)
- Arabische Großfamilien leben in viel zu kleinen Wohnungen (denn die großen werden von den deutschen Kleinfamilien belegt?).
- Arabische Coronaleugner sind Opfer von Verschwörungstheorien.
- Arabische Einwanderer arbeiten überwiegend in Jobs mit vielen Menschenkontakten.
- Arabische Einwanderer können sich kein Auto leisten und fahren überproportional Bus und Bahn (und entsprechen damit Merkels Klimapolitik!).
- Deutsche Schauspieler, die die Maßnahmen der Regierung kritisieren sind Nazis.
- Türkisch-arabische Coronaleugner und Impfverweigerer sind Opfer.
2. Merkels neueste Statistik
Kann mir einer erklären, was Merkel meint, wenn sie sagt, die Inzidenz steige mit wachsender Impfquote? Was sie meint mit, mit wachsender Impfquote steige das Infektionsrisiko? Rechnet man das hoch, steigt das Infektionsrisiko gegen unendlich, je mehr wir uns der 100% Quote nähern.
Merkel bereitet neue Lügen vor, mit denen sie den Lockdown verlängern wird. Das ist meine Erklärung bis es mir jemand erklärt hat.
3. "Sonderrechte" für Geimpfte
Warum untersucht kein deutsches Institut die wichtigste aller Fragen: Sind Geimpfte weiterhin ansteckend oder nicht? Warum liest uns Drosten jeden Tag weiter vor, welche Ergebnisse andere internationale Forscher erarbeitet haben? Warum bewertet er nur andere, leistet aber selbst nichts? Gut, man könnte sagen: So versteht Deutschland seine Rolle in der Welt ja generell.
Aber hier kostet diese Dekadenz gerade viel Geld und Leben!
4. Guck mal da, Indien!
Das Staatsfernsehen hat es diese Woche geschafft, unseren Blick von den erfolgreichen, gut regierten Ländern wie Israel, UK und USA abzulenken auf die spektakulären Bilder eines noch schlechter regierten Landes als Deutschland: Indien.
Aber schon ein Blick auf Our World in Data zeigt: Indiens Zahlen sind bezogen auf die Bevölkerung nur etwas schlechter als die Deutschen. Nur schlägt sich das in einer Milliardenbevölkerung natürlich in dramatischeren absoluten Zahlen nieder. Aber die Zahlen besagen: Im Grunde könnte Deutschland auch in Indien um Coronahilfe nachfragen. Denn wir sind genau so schlecht regiert, verwaltet und genau so arm.
Das alles und noch viel mehr lässt mich dieses Jahr zum 1. Mai nach draußen vor die Türe gehen.
Freitag, 16. April 2021
SR-Hörerin: "Schwächt der Lockdown nicht unser Immunsystem?"
In der SR Radiosendung "Fragen an den Autor" war vorigen Sonntag Georg Mascolo mit seinem Buch "Der Ausbruch" zu Gast. Das Werk rekapituliert das Regierungsversagen in der Corona-Krise.
Einen Anruf von einer Hörerin fand ich interessant:
Schwächt der Dauerlockdown mit der Kontaktsperre auf Dauer nicht unser Immunsystem?
Diese Frage finde ich sehr wichtig. Denn in der Tat haben viele seit einem Jahr zwar keine Erkältung oder gar Grippe mehr gehabt, weil sie so gut wie keine direkten Kontakte mehr zu anderen Menschen haben. Aber damit wird auch unser Immunsystem entwöhnt. Wenn wir eines Tages mal alle unsere Masken absetzen, begegnen wir einander zwar zunächst gesunden Mitmenschen. Aber wenn sich die ersten eine Erkältung beim Joggen im Regen einfangen und mit nach Hause nehmen, wie reagieren dann die anderen?
Das Immunsystem lebt doch davon, dauernd im Training zu sein.
Kanzlerberater: "Inzidenz hängt von Anzahl Tests ab"
Altbekanntes Phänomen: Was sogenannte "rechte" (also regierungskritische) Vordenker erkennen und benennen kommt ein halbes oder Dreiviertel Jahr später beim Mainstream an. Zum Beispiel die Kritik an der alleinigen Ausrichtung am Inzidenzwert für den Entscheid von Coronamaßnahmen
So berichtet n-tv jetzt folgendes:
Im Zuge der Ausbreitung von B.1.1.7 in Deutschland prognostizierten Experten für Mitte April exorbitant hohe Inzidenzen. Eingetreten sind ihre Berechnungen nicht. Auch der Bioinformatiker und Regierungsberater Rolf Apweiler ging in seinem Modell davon aus, dass die Fallzahlen wegen der britischen Mutante im bundesweiten Sieben-Tage-Mittel etwa doppelt so hoch sein würden als sie jetzt sind.
Der Regierungsberater antwortet völlig ungeniert:
Die Situation ist längst nicht so gut, wie es aussieht. Die berichteten Inzidenzen hängen natürlich davon ab, wie viel getestet wird. In den Osterferien haben wir eine kräftige Abnahme bei der Zahl der Tests gesehen - um etwa 20 Prozent. Die Positivenrate, die Rate der positiven Tests, ist im gleichen Zeitraum von 9 auf 12 Prozent gestiegen. Hätte man sie stabil gehalten durch ausreichende Testungen, wäre die Inzidenz etwa 30 bis 40 Prozent höher gewesen. Dieses Underreporting führt dazu, dass die Inzidenzen kaum vergleichbar sind. Wenn man nicht testet, kann man auch nichts berichten. Die aktuellen Zahlen sind also trügerisch.
Ich übersetze das mal für die Leute, die nicht mit wissenschaftlichem Arbeiten vertraut sind:
Die Herrschaftsmethode, die wir der Regierung an die Hand gegeben hatten, funktioniert nicht, weil die Regierung zu dämlich ist, das hierfür nötige Werkzeug zu benutzen. Man kann jede beliebige Inzidenz erreichen, man muss dazu nur die Anzahl der Tests anpassen. Wenn ich in einem Dorf mit hundert Einwohnern und einem Infizierten nur diesen Infizierten teste, bin ich bei 100%. Wenn ich alle teste, liege ich bei 1%. Ich muss für dieses Schauspiel natürlich in der Lage sein, im ausreichenden Maße testen zu können. Damit ist die Verwaltung in Merkeldeutschland aber überfordert.
Trotzdem gibt Apweiler die Hoffnung nicht auf und insistiert auf Nachfrage:
Schon aus praktischen Gründen sehe ich für die Politik keine Alternative zur Inzidenz als den wichtigsten Richtwert. Sie ist der früheste einigermaßen verlässliche Parameter, den wir haben.
Es erinnert an den alten Witz mit dem Betrunkenen, der unter der Laterne seinen verlorenen Hausschlüssel sucht. Unser Problem ist nur, dass wir von solchen Leuten regiert werden.
Mittwoch, 14. April 2021
Das Versagen grüner Gesundheitsminister
Die Brandenburgische Gesundheitsministerin und grüne Spitzenkandidatin Ursula Nonnemacher war in der Pandemie schnell überfordert. Zwar ist sie Ärztin und ritt so auf dem vermeintlichen Kompetenzticket in den Landtag ein. Aber als sie zum ersten Mal im Leben Verantwortung übernahm, war sie schnell bankrott. Ihr Versagen gipfelte in einem RBB Interview zur Wirksamkeit von Lockdowns in dem Satz: "... und irgendetwas müssen wir ja tun." Da hatte sie vermutlich eine Ansage ihres Chefs Woidke ausgeplappert. Der aber nahm ihr kurze Zeit später die Verantwortung für die brandenburgischen Impfzentren ab, beließ Nonnenmacher aber weiterhin im Amt. Nonnenmacher reagierte prompt und meldete sich in die Quarantäne ab. Den positiven Test habe sie sich nach eigenen Angaben auf einer Bundesratssitzung geholt.
Anders der österreichische Gesundheitsminister Anschoben, ebenfalls ein Grüner. Er trat diese Woche zurück, nachdem sich der Ministerjob entgegen seiner Erwartung als stressig herausgestellt hatte. Er sei überarbeitet und brauche eine Pause (kein Witz!). Zudem fühlte er sich "allein gelassen" (NZZ).
Wo ideologische Wut und Machtrausch nicht genügend über die Kompetenz hinweg powern, wie z. B. bei Jürgen Trittin und Renate Künast, da machen sie eben schnell schlapp, die Grünen.
Das gibt mir etwas Hoffnung mit Blick auf die kommende grüne Kanzlerschaft. Egal ob Habeck oder Baerbock, bei beiden wird die Kraft nicht zum Ausgleich ihrer Inkompetenz reichen.
Dienstag, 6. April 2021
Was die Schweinegegrippekampagne uns und Frau Merkel lehrte
Von der sog. Schweinegrippe (H1N1) 2009 hatte ich nur den Namen im Gedächtnis. Und dass die damalige Berliner Gesundheitssenatorin Lompscher auf einer Menge nicht verbrauchter Impfmittel sitzen geblieben war. Vorgelseuche, Schweinegrippe - in der Erinnerung mischen sich sogar Tierseuchen mit Pandemien. Aber was war da genau?
- April 2009: Die WHO Leiterin Margaret Chan warnt vor dem Risiko einer Schweinegrippe Pandemie. Im gleichen Monat ruft sie kurz hintereinander die Stufen 3, 4 und 5 und dann 6 ihres Alampfplans aus und aktiviert damit eine Aktivierung von Pandemie-Notfallplänen in den Ländern.
- In Mexiko grassiert das Virus besonders in Form von Lungenentzündungen bei Patienten zwischen 30 und 44 Jahren. Dort wird aus dem Quotient aus verstorbenen zu eingelieferten Patienten eine Mortalität von 27% errechnet und ein R-Faktor von 1,4 bis 1,6.
- Als man später alle positiv Getesteten mit in den Nenner schreibt, sinkt die Mortalität auf 1%.
- Die WHO senkt die Bedingungen für die Auslösung ihres Pandemie-Stufenplanes mit Verweis auf die unterschätzte Spanische Grippe, die auch auf einem H1N1-Virustyp basierte.
- August 2010: Die WHO erklärt die Pandemie für beendet.
- Eine erste Einschätzung nennt < 20.000 Todesopfer, eine spätere > 150.000 weltweit.
- Im gleichen Maße ging die Zahl der Todesopfer der saisonalen Influenza dort erheblich zurück, wo zuvor die Schweinegrippe verbreitet gewesen war.
- Die kurzfristige Ausrufung der Stufen 4 und 5 und dann 6 wurde ermöglicht bzw. bewirkt, weil die WHO kurz vorher die Kriterien verändert hatte. Und zwar so, dass nur noch das Ausmaß der Virusverbreitung (die Erfassung von WHO Weltregionen) zählte, aber nicht mehr dessen Gefahr für die Gesundheit.
- Oktober 2009: In Deutschland beginnt die Impfkampagne. 50 Mio Impfdosen werden bestellt, 34 Mio geliefert, mehr sind in der Kürze der Zeit nicht lieferbar.
- Die STIKO empfiehlt deshalb nicht die Impfung für alle, sondern lediglich für Mitarbeiter im Gesundheitswesen, Altenheimen und für chronisch Kranke.
- Die Hausärzte halten sich mit Impfungen ihrer Patienten zurück - und zwar mehr als für die Rationierung der knappen Impfdosen nötig wäre. Die Neue Westfälische Zeitung schrieb damals, die Hausärzte hielten "den Ball flach".
- Mai 2010: 28 Mio Impfdosen sind noch immer nicht verimpft. Die Bundesländer bleiben auf den Kosten von 239 Mio EUR sitzen.
- Pandemrix von GlaxoSmithKline
- Focetria von Novartis
- Celvapan von Baxter
- Celtura von Novartis-Behring
- Tamiflu von Roche
- Mai 2009: James Murdoch, Sohn des News Corporation Gründers Rupert, wird Direktor des Corporate Responsibility Committee von GlaxoSmithKline. Ernannt hat ihn GSK CEO Christopher Gent, der frühere Vodafone-Vorstand. Ein Mann mit besten Verbindungen. James Murdoch ist zu dem Zeitpunkt Manager bei BSkyB und der Firma seines Vaters. Ein Mann, der die Agenden von Nachrichtensendungen bestimmt. Das erweist sich in der laufenden Pandemie nicht als unpraktisch.
- März 2010: Ein Berater der britischen Regierung, Roy Anderson, steht auf dem Gehaltszettel von GlaxoSmithKline.
- Juni 2010: Vorwürfe gegen GlaxoSmithKline und Roche. Sie haben Zahlungen geleistet an drei Richtlinienverantwortliche der WHO. Die WHO hat diese nicht transparent gemacht. Die WHO-Führung streitet eine Einflussnahme der Pharmaindustrie auf ihre Richtlinienüberarbeitung ab. Virologen und Mediziner, auch das Paul-Ehrlich-Institut stellen den WHO-Beratern Freibriefe auf: "Ich bin überzeugt, dass die Pharmaindustrie an Impfungen weniger verdient als als an nicht geimpften Menschen, die erkranken." sagt die PE-Sprecherin der Bild der Wissenschaft.
- März 2021: Correctiv Autorin Sarah Thust verbreitet einen sog. "Faktencheck", der etwas richtig stellt, was gar nicht in Frage gestellt wurde: Eine vermeintliche Behauptung, dass die WHO seit ihrer Richtlinienüberarbeitung jedes Jahr den Stufenplan für Pandemien aktivieren könne. Was Correctiv verschweigt: Dass der Stufenplan der Auslöser für die Maßnahmen der Länder ist, wie z. B. Lockdown und Impfkampagnen. Was Correctiv betont: Dass die Krankheit hierfür neu sein muss - und deshalb nicht jede Influenza für den Ausruf einer Pandemie tauge. Correctiv liefert hier ein Beispiel, wie man mit Halbwahrheiten lügt: Man stellt Dinge "richtig"; die gar nicht behauptet wurden und geht dafür nicht auf die wesentlichen Fakten ein.
Freitag, 2. April 2021
.. denn sie dachten, es passiere nur anderen.
Mit etwas Schadenfreude lese ich durch die linksliberalen Feuilletons. Und entdecke, dass der Wokeness- und Vielfältigkeitsspass für viele jetzt aufhört, da er ihre eigenen Gartenzäune berührt.
Da empören sich Ruhrbarone und ihre Leser über David Precht's Vorschlag eines sozialen Jahrs für Rentner, um ihnen Gelegenheit zu geben, der Gesellschaft etwas zurückzugeben, in der sie viele Privilegien genossen hätten.
Da empören sich Tagesspiegelleser darüber, dass die neue Musikchefin von RBB Kulturradio erstmal ihre klassische Musik zurechtgestutzt hat, um "mehr Vielfalt" ins Programm zu nehmen. Botschaft: Kultur wurde nicht nur von alten weißen Männern kreiert.
Rund um den Kreuzberger Gleisdreieckpark empören sich gut situierte Grüne hinter ihren Community-Zäunen auf denen sie "No Racism" plakatieren, über den "Mob", der da vor ihren Balkonen ab dem frühen Nachmittag Bier trinkt und Lieder singt. Da versteht man im Home- bzw. Familyoffice ja sein eigenes Wort nicht mehr.
Berliner (grüne) Lehrer empörten sich gestern darüber, dass die Senatorinnen für Gesundheit und Bildung sie wegen der AstraZeneca Geschichte von der Priorisierungsliste gestrichen haben, aber bei der Anordnung des Wechselunterrichts nach Ostern geblieben seien.
Ein früherer Freund sagte in solchen Situationen immer, er beobachte das "mit kalter Neugier". Die ökonomischste Form des Kampfes ist, wenn sie die eigenen Gegner gegenseitig bekämpfen.
Die Gründer der Grünen sind alt geworden und wollen ihre Ruhe. Ihre intellektuelle Überlegenheit spielen sie natürlich immer noch aus, indem sie uns von ihren Kanzeln Moral predigen. So wie die stellvertretende ZEIT Chefredakteurin, die ihre Leser in einem Artikel aufforderte, sich mit ankommenden Flüchtlingen anzufreunden. Und von der Gegenfrage, wie viele Freunde sie denn schon gemacht habe, vollkommen überrascht war. Denn sie sah in ihrer Aufforderung an uns bereits die gute Tat.
Berliner Altgrüne und -linke beklagen sich über die langen Wartezeiten im Impftermin-Callcenter und über die Nichtzuständigkeiten, wenn sie dann doch mal jemanden ans Telefon bekämen. Sie erwarten jetzt bitte mehr "Performance" und Qualität. Begriffe, die sie vor 30 Jahren noch für spießig hielten.
Die Einschläge kommen für diese Leute jetzt näher. Und das ist gut so.
Mittwoch, 31. März 2021
Merkel lässt wieder alle für ihre Fehler büßen
Frau Merkel und ihre neuen Medienmacher schauen gebannt auf wieder ansteigende Coronazahlen und die Kopftrombosen bei AstraZenica. Ihre Experten sind einerseits ratlos und panisch gleichwohl nicht weniger besserwisserisch und belehrend.
Keiner weiß, was da gerade passiert, aber alle wissen, dass etwas passieren muss und dass sich jeder schuldig macht, der jetzt widerspricht.
Es ist diese Kombination ("aus Arsch und Pfeife", wie es mal jemand ausdrückte), die mich allmählich rasend macht.
Was man als verantwortlich handelnder Leitender jetzt in Erfahrung bringen müsste wäre aus meiner Sicht:
- Auswirkungen: Wie entwickeln sich die Fälle auf den Intensivstationen (nicht prozentuale Auslastung, sondern absolute Zahlen) und die Todesarten?
- Entstehungsorte: Wie setzen sich die Intensivpatienten zusammen? Wo leben sie und wie haben sie sich angesteckt? Gibt es Muster?
- Ansteckungswege: Wo nistet sich die neue Mutante ein und wie wird sie übertragen? Was folgt daraus für Maßnahmen im Alltag (Lockdown, Arbeitsplätze,..)
- Nebenwirkungen Impfstoffe: Wie hoch ist das AstraZenica-Risiko im Vergleich zu anderen Impfstoffen? Wer ist gefährdet?
- Impfmobilisierung: Sind die Impfzentren und Hausärzte vorbereitet für Impfstoffanlieferungen?
- Nach den aufgedeckten großen Steuerhinterziehungen (CD's) schuf sie das Bankgeheimnis in Deutschland ab, statt mehr Steuerprüfungen anzusetzen.
- Nach der Finanzkrise ließ sie deutsche Steuerzahler für die Risiken großer Gläubiger quer durch Europa haften (Schuldenunion, Rettungspakete) und verletzte damit geltende Gesetze.
- In der Flüchtlingskrise ließ sie zuerst die Massen ungebremst einwandern, verletzte damit die Grenzsicherung und schob dann den Kommunen die Verantwortung für den Umgang mit ihnen zu.
- In der Coronakrise ließ sie Hotspots verschweigen und verhinderte eine ausreichende Impfstoffbeschaffung für Deutschland.
- In allen Fällen sorgte ihr Pressesprecher Steffen Seibert für Einfluss in der Berichterstattung, in dem er für ein Klima der Selbstzensur und des Bashings von Regierungskritikern sorgte. Er sorgte im Hintergrund für Gesetze, die einflussreichen Medienhäusern und Onlineplattformen Mittel für willkürliche Zensur an die Hand gaben (NetzDG usw.).
Donnerstag, 18. März 2021
Warum die Bundesregierung mit Erdogananhänger für Impfungen wirbt
Es ist nicht zu glauben. Ilka Gündogan, Sohn türkischer Einwanderer, hatte vor einigen Jahren mit Bekenntnissen zu Erdogan und seiner Politik für Ärger beim DFB und Fans gesorgt. Das hinderte den Bundestrainer allerdings nicht, ihn weiterhin für Spiele zu nominieren. Schlimm genug.
Noch krasser finde ich, dass Steffen Seibert ihn nun als Zeugen für die Schwere der Coronakrankheit aufruft und ihn ein gefälliges Statement aufsagen lässt (Quelle: Bundesregierung.de)
Originelle finde ich den Stil des Videos, das stark an die Geiselvideos von Islamisten erinnert. Leicht ironisch auch, dass Gündogan einerseits sagt (bzw. bestätigt) dass Corona bei ihm wie eine schwere Erkältung verlief (was für einen Mann wie ihn schwer genug ist, die Notaufnahme des Kreuzberger Urban-Krankenhaus ist von solchen Männern und ihren Familien überfüllt).
Andererseits sei er in Sorge um die "Menschen, die ihm am Herzen liegen". Er benennt diese nicht. Aber "Menschen" und "am Herzen liegen", das ist Regierungssprech, das hören wir auch von Merkel und ihren Ministerinnen, wenn ihnen rationale Argumente oder Leistungsnachweise fehlen.
Sollte Steffen Seibert Ende des Jahres einen neuen Job suchen müssen, ich glaube, einer hätte schon eine Weiterverwendung für ihn.
Herausgefunden habe ich das nur, weil die WELT heute über die gestrige Maischberger-Talkshow berichtet. Und auch hier frage ich mich, wie Frau Maischberger auf die abstruse Idee gekommen ist, ausgerechnet ihn dazu zu schalten?
Die Antwort gibt der ewig präsente Karl Lauterbach: Gündagon soll türkische Impfmuffel und Superspreader zur Impfung motivieren. So klar sagt Lauterbach das natürlich nicht. Er verschwurbelt es zu:
Ich habe tatsächlich den Eindruck, dass bei den Impfungen der Migrationsanteil eher unterausgeprägt ist.
Ach soo: Wir müssen in der Community (so sagt man heute zu Parallelgesellschaften) anerkannte Erdoganfans sprechen lassen um andere bekennende Erdoganfans zu erreichen.
Sonntag, 14. März 2021
Warum Merkel die EU im Lockdown halten will
Als Merkel die Impfstoffbeschaffung an die EU Kommission delegierte wusste sie wohl, dass dies in erster Verzögerungen bewirken würde. Auf die Unfähigkeit von Ursula von der Leyen ist ja Verlass. Eine Statistik von Statista zeigt, warum Merkel am liebsten die gesamte EU noch möglichst lange im Lockdown halten würde: Weil es den Klimazielen der EU dient. Keine der bisherigen Einzelmaßnahmen der EU hat die CO2-Emmissionen der EU so sehr gesenkt wie die Lockdowns aufgrund des Chinavirus.
Wie sich die CDU an Julian Reichelt rächt
Schon interessant: etwa eineinhalb Monate nach dem Julian Reichelt begann, die Bundesregierung hart für ihr Coronaversagen zu kritisieren, und zwei, drei Wochen nach dem harten Interview seines Stellvertreters Ronzheimer mit dem CDU MdEP Peter Liese ist einer früheren BILD-Angestellten (oder Praktikantin) eingefallen, dass Julian Reichelt sie belästigt habe.
Dies zeigt, wozu Identitätspolitik erfunden worden ist. Zur Institutionalisierung von Rufmordkampagnen gegen unliebsame Konkurrenten und Kritiker.
Peter Liese hatte in besagtem Interview ungeniert davon gesprochen, dass er wegen Reichelts Kritik an Merkel und von der Leyen bereits bei der Springer Geschäftsführung vorstellig geworden sei. (Ähnlich wie wenig später Meghan Markle beim Chef eines britischen Fernsehmoderators, der Markles Behauptungen in ihrem Interview für unglaubwürdig gehalten hatte.)
Samstag, 13. März 2021
Wie ich die aktuelle Coronastatistik deute
Was fällt auf bei den aktuellen Covid-Statistiken?
Obwohl Deutschland bei den Impfungen weit hinter Israel, UK und USA liegt, haben wir in etwa genauso viele Neufälle wie UK und USA:

Obwohl beide Länder mit dem Durchimpfen sehr weit sind und Deutschland gerade mal seine 80+ durchgeimpft und jetzt begonnen hat, 70+ zu impfen.
Das erkläre ich mir so: Wenn man die verwundbarste Gruppe geimpft hat, ist man eigentlich schon durch. Dann hat man die Pandemie noch nicht im Griff, aber die Überlastung der Krankenhäuser ist dann kein Thema mehr. Man muss dann nur noch bis zu einem gewissen Maß weiter impfen, bis es sich nicht mehr weiterverbreitet. Dazu muss man aber nicht alle impfen. Wer bereit ist, noch eine Weile länger zu Hause zu bleiben, kann abwarten bis die Herdenimmunität erreicht ist.
Allerdings sollte man dann immer noch diejenigen meiden, die zu den Superquellen gehören und auf deutsche Gesetze pfeifen, weil sie nach ihren eigenen Gesetzen leben.
Freitag, 5. März 2021
Vernichtendes Zeugnis für Steffen Seibert
Bravo. Zum ersten Mal hat eine Meinungsumfrage (hier: ARD Deutschland Trend) nach der Zufriedenheit mit den Pressesprechern der Regierung gefragt. Diese gleichermaßen arroganten und überforderten Damen und Herren gehen mir schon lange gegen den Strich. Und jetzt kommt raus, dass zwei Drittel der Deutschen das genau so sehen:
Man kann auf YouTube lange Abende mit Tiefpunkten von Steffen Seibert und seinen Genossinnen verbringen. Wie sie Auskunft verweigern, verschleiern oder einfach überhaupt nicht im Thema sind. Aber in jedem Falle kommen sie mit einer unangemessenen, aggressiven Form von Arroganz daher. Und die Lemminge, die die Hauptstadtpresse entsendet nimmt das so hin und versteht oft gar nicht, was da gerade passiert. Am liebsten fragt die Generation "Irgendwas-mit-Medien-Hauptsache-ich-bin-im Bild" nach den Gefühlen der Kanzlerin und ihrer Minister.
Wenn sich dann mal ein investigativer Journalist dazwischen mischt, hetzen SZ und ZEIT sogleich ihre Kampfschreiber auf ihn. Auch das muss ein Ende haben, wenn Merkel weg ist.
Donnerstag, 4. März 2021
Schier unglaubliche Coronalage in Deutschland
Während "Transformations"-Beraterinnen mit Abschlüssen als Bachelor of Arts die Leistungsbilanz unserer Kanzlerin abfeiern, enthüllen die letzten verbliebenen investigativen Medien die aktuelle Lage in Deutschland:
- Was ich neulich schon aus einem RKI Bulletin als These abgeleitet hatte, wird von vom RKI Chef persönlich bestätigt: Wir haben eine ganz bestimmte Bevölkerungsgruppe, die sich nicht an die Coronaregeln hält und die hauptsächlich die freigesperrten Intensivbetten belegt. Diese Gruppe zu benennen gilt aber in der Regierung als Tabu - womit alles gesagt ist, um wen es sich handelt. Ruchbar wurde das schon, als die Berliner Gesundheitssenatorin im Herbst verkündete, bestimmte Milieus verweigerten bei der Kontaktverfolgung die Auskunft. Seitdem läuft das bei Steffen Seibert unter "diffusem Infektionsgeschehen".
- Merkel und Spahn haben auch den zweiten Hoffnungsträger vergeigt, der den Lockdown beenden könnte: Schnelltests für alle. Im Februar verkündete Spahn Schnelltests "ab März". Da hatte er noch nicht eine Bestellung ausgelöst! Weil Merkel ihn wieder bremste.
- An der vermeintlich geschlossenen Grenze zu Tschechien herrscht Chaos. Verzweifelte Grenzschutzbeamte winken laut Bild LKW-Fahrer inzwischen einfach durch.
- Die teure Corona-App des Bundes bringt: nichts. Die, die sie benutzen halten sich eh an die Regeln. Und die Banlieue Bewohner benutzen sie nicht. Inzwischen hat ein Spin-off des Hasso-Plattner-Institutes eine bessere App ("Luca") veröffentlicht, die die Kontaktverfolgung an Läden und Veranstaltungshallen unterstützen kann.
- Spahn wird in immer mehr Korruptionsverdachtsfälle verwickelt. Neben seinen dubiosen Immobiliendeals inzwischen auch Vetternwirtschaft bei der Maskenbestellung. Spahns Reaktion: Er geht gegen Journalisten des Tagesspiegel vor.