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Sonntag, 14. März 2021

Warum Merkel die EU im Lockdown halten will

 Als Merkel die Impfstoffbeschaffung an die EU Kommission delegierte wusste sie wohl, dass dies in erster Verzögerungen bewirken würde. Auf die Unfähigkeit von Ursula von der Leyen ist ja Verlass. Eine Statistik von Statista zeigt, warum Merkel am liebsten die gesamte EU noch möglichst lange im Lockdown halten würde: Weil es den Klimazielen der EU dient. Keine der bisherigen Einzelmaßnahmen der EU hat die CO2-Emmissionen der EU so sehr gesenkt wie die Lockdowns aufgrund des Chinavirus.



Freitag, 3. April 2020

CO2-Entlastung gegen Coronabonds?

Meine Prognose für die nächste Debatte in der EU lautet: Wir bekommen eine Entlastung von zu harten CO2-Zielen (Autohersteller) gegen eine Zustimmung zu Coronabonds.

Die Argumente könnten lauten:
Wir brauchen keine verschärften CO2-Ziele für Autos, da wir dieses Jahr locker 10% CO2 einsparen.

Die Autohersteller haben sich als "sozialverantwortliche" Hersteller von Atemschutzgeräten und -masken erwiesen.

Die Industrie muss schnellst möglich wieder hochfahren. Dazu braucht sie die südeuropäischen Zulieferer.

Die Südeuropäer brauchen schnelle finanzielle Hilfen ohne Auflagen. Dies wären entweder Coronabonds oder ESM-Mittel ohne Auflagen.

Sollte Merkel aber ESM-ohne-Auflagen zustimmen, hätte sie einen weiteren Wortbruch begangen.

Montag, 27. Januar 2020

Synthetische Kraftstoffe?

In der neuesten Folge seines (empfehlenswerten) Podcasts "Alte Schule" interviewt der Autofotograph und -journalist Karsten Arndt Wolfgang Porsche.

Dabei kommen sie auch auf die aktuellen CO2-Ziele zu sprechen. An einer Stelle sagt Wolfgang Porsche, mit der Einführung synthetischer Kraftstoffe könnten wir mit einem Schlag die CO2-Emissionen fast aller bereits zugelassenen Autos um 90% reduzieren. Denn: gängige Motoren vertragen synthetische Kraftstoffe.

Oha! Dieser Aspekt war mir bisher entgangen. Das wäre natürlich klasse. Und es stimmt ja: Letztenendes ist es nicht der Motor, sondern der Kraftstoff der entscheidend über die Emissionen bzw. die Gesamtbilanz bestimmt.

Ich muss mich damit mal beschäftigen..

Sonntag, 27. Juli 2014

Deutsche Bahn verliert Fahrgäste

Der Bahn geht's gut. Ihren Kunden nicht (Foto: Hauptbahnhof Berlin tief).


Die Halbjahreszahlen 2014:

  • EBIT wächst von 1,02 auf 1,1 Mrd EUR (+7%).
  • Umsatz wächst um 1,9% auf 19,7 Mrd EUR.
  • Pünktlichkeit: Fernverkehr 81%, Nahverkehr 96%. (Als Bahnbenutzer fragt man sich, wie solche Zahlen zustande kommen. Und eine Statistik der krassen Verspätungen >1h wäre interessant.)

Die Bahn spürt ein Mehr in der Kasse. Es ist der Güterverkehr, der die Bahn zieht. Fahrgäste aus ICE und IC wenden sich ab. Erfahrungen im Hochwasser, die nachlassenden Standards schlagen sich in den Zahlen wieder. Der Nahverkehr wächst indes. Und die Bahnbusse haben Konkurrenz bekommen.
Personenverkehr in Personenkilometer:

  • Fernverkehr: -2,8%
  • Nahverkehr: +1,3%
  • Bus: -1,5%
Am besten laufen LKW- und Schiffsfracht:
  • LKW: +3,6%
  • Schiff: +8,5%
  • Kontraktlogistik: +8,9%
Parallel gab Ulrich Homburg, Vorstand Personenverkehr, zu Protokoll dass er auf den rasenden Ansturm auf überfüllte Regionalzüge von Berlin an die Ostsee nicht reagieren werde. Es sei "unwirtschaftlich", die Kapazität an die stark wachsende Nachfrage anzupassen. Heißt im Umkehrschluss verkehrspolitisch: Berliner, die regelmässig an die Ostsee fahren, brauchen ein Auto.

Gestern gab der Berliner Senat bekannt, dass er die Bedienung des S-Bahn Rings doch nicht ausschreiben sondern direkt an die S-Bahn Berlin, Tochter der DB vergeben wird. Begründung: Die Ausschreibung sei zu spät um einem neuen Anbieter ausreichend Vorbereitungszeit für den Betrieb zu geben. Verschleppt hatte diesen Termin Klaus Wowereit. Ich hoffe, die EU Kommission wird sich dieser Sache annehmen. 

Übrigens genau so wie den Fall des Fernbahnanbieters HKX. Der hatte seine Pläne für eine Verbindung Bahnhof Zoo - Hamburg begraben, nachdem Grube ihm seine Trassen- und Bahnhofspreise genannt hatte. Parallel richtete Grube eine "Interregio"-Verbindung Berlin Hamburg ein. 

Fußnote: Antje Neubauer (früher Dr. Antje Lüssenhopp) hat einen "Green Publishing" Award für eine Ausgabe ihres Bahnmagazins "mobil" gewonnen. Das "Green" bezieht sich dabei nicht auf die Bahn, sondern das Recyclingpapier, auf das die mobil gedruckt wird. Das Green bei der Bahn dagegen errechnet sich aus den Personenkilometern pro Kilowattstunden und profitiert genau so wie das EBIT von den chronischen Überbelegungen der DB-Reisezüge.

Sonntag, 22. Dezember 2013

"Kulturgeschichte des Klimas", Wolfgang Behringer

Das Klima wandelt sich - schon immer
Ich habe Wolfgang Behringers' Buch "Kulturgeschichte des Klimas" (Link) zu Ende gelesen und sehe nun klarer. Was ich bereits ahnte oder halb wusste: das Klima auf Erden wandelt sich von Beginn an. Und: der Menschheit ging es in den Warmzeiten meist besser als in den Eiszeiten.

Die Frage, woher Grönland seinen Namen hat, stellt man ja schon als Schüler. Dass die nördliche Linie, bis zu der man in Europa Wein anbauen konnte, mal auf den britischen Inseln lag, wissen aber schon deutlich weniger. Heute verläuft diese Linie durch Halle/Saale (Unstrut).

Schlechtes Wetter verhagelt die Ernte
Viel wichtiger als die Frage, ob und wie schnell wir wohl gerade in eine Klima"katastrophe" reinlaufen ist, wie gut wir darauf vorbereitet sind. Denn an Wetter und Klima hängt auch heute unsere Versorgung mit Nahrungsmitteln. Wenn der Winter hart und lang war -z. B. nach einem Vulkanausbruch oder einer verminderten Sonnenaktivität-, die Schneeschmelze Auen und Weiden überflutete waren zuerst die Äcker dahin und etwas später das Vieh, denn Hochwasser brachte oft Seuchen mit sich. Statt Hochwasser war auch Hagel stets eine Bedrohung für das auf dem Acker stehende Getreide.

Die Folge: Ausfälle von Ernten, Milch und Fleisch.

Nach dem Hunger die Seuchen
Jahre, in denen so etwas mehrmals hintereinander wiederholte, waren dramatisch. Unser Vorfahren wurden geschwächt von Hunger und Kälte. Eine ideale Voraussetzung für Seuchen wie die Pest oder Cholera.

Der Übergang von Mono- zu Dreifelderkulturen machte die Menschen im Mittelalter etwas weniger abhängig. Als die Kartoffelfäule in Europa tobte, war Irland besonders betroffen, weil ausser der Kartoffel kein anderes Grundnahrungsmittel anbaute. Und heute sind wir abermals weiter, Nahrungsmittel importieren wir zu einem großen Teil.

Aber die Ursache-Wirkungskette muss man sich merken:
Vulkanausbruch/Sonnenaktivität -> Abkühlung -> Harter Winter -> Schneeschmelze -> Überflutung -> Ernteausfall, Viehseuchen -> Hunger -> Krankheiten/Epidemien -> Aufstände / Systemwechsel.

Warmzeit -> Reiche Ernte -> Lange schöpferische Jahresphasen -> Blüte der Kultur

Französische Revolution
Politiker und Regierungen, die also ernsthaft an einen bevorstehenden Klimawandel glauben, sollten froh sein, dass wir mit steigenden und nicht fallenden Temperaturen zu rechnen haben. Vor allem aber sollten sie Pläne für die Sicherung unserer Lebensmittelversorgung entwickeln.

Das ist auch in ihrem eigenen Interesse. Der französischen Revolution voraus gingen nämlich drei harte Jahre, in denen das Wetter einen Strich durch die Nahrungsmittelversorgung gemacht hatte. Den Rest gab das Ancient Regime, als es den feudalen Großgrundbesitzern erlaubte, die verbliebenen Ernten im Ausland verkaufen zu dürfen - die Kaufkraft des Plebs im eigenen Land war ja durch Hunger und Krankheit deutlich gesunken..

Was jetzt: Eiszeit oder Erwärmung?
Übrigens glaubten westliche Politiker vor vierzig Jahren noch, dass wir nicht vor einer globalen Erwärmung stehen sondern einer neuen Eiszeit. Von 1940 bis 1980 sank die Durchschnittstemperatur. Das ist der Grund, warum sich unsere Eltern an knackige Winter mit weißer Weihnacht erinnern.. Die Temperatur war gefallen, trotz massiv ausgedehnter Industrialisierung und Ausstößen von CO2. Danach sprach man plötzlich von globaler Erwärmung. Als es dann wider Erwarten doch wider Eis und Schnee in Deutschland gab, formulierte man vorsichtiger: "Klimawandel".

Interessant in dem Buch fand ich auch die ideologisch-religiösen Begleiterscheinungen von wettergemachten Katastrophen. Wo die Menschen auf höhere Kräfte angewiesen sind, suchen sie den guten Draht zu ihnen. Wer das Wetter deuten konnte, genoss Ruhm und Ansehen bei Hofe und im Volk. Wer das Wetter machte, musste sich vorsehen. Vor allem, wenn Sündenböcke für verhagelte Ernten und Überschwemmungen gesucht wurden. Aus dieser Zeit stammt die Hexenverfolgung.

Hexenverfolgung
Notiz am Rande: Es war nicht die Kirche, die die Hexenverfolgung forcierte. Denn die Kirche war (und ist) eher darauf bedacht, dass Verhalten eines jeden zu beeinflussen. In einer Sündenbockkultur aber, muss man das eigene Verhalten nicht ändern, wenn man jemand Drittes als Opfer darbringen kann..

Wetterpropheten und Klimapharisäer
Dass Klima- und Wetterpropheten hohen Einfluss auf uns haben, wissen wir. Aus dem Wetterbericht macht man heute eine Wettershow. Einige Meteorologen haben es zu Showmasterehren gebracht. Noch machtvoller ist aber die Rolle der Klimaforscher. Sie können Regeln in die Welt setzen, die die Regierungen gefälligst umzusetzen haben - uns zur Belästigung und den Politikern zu Ehren.

Heute sind also die Menschen die neuen Sündenböcke, die im Winter die Heizung aufdrehen und im Auto mit Kraft-Wärme-Kopplung fahren. Wer CO2 ausstößt, sündigt.

Die Ent-findung des Feuers..
Man könnte überspitzt aber auch sagen: Die Klimaforscher in Potsdam und anderswo versuchen die Geschichte unserer Technologie zurückzudrehen. Die Erfindung des Feuers, also die erste emanzipatorische Erfindung der Menschheit, muss rückgängig gemacht werden. Das gilt auch für das Feuer im Brennraum eines Automotors.

Gäähn...
Wahrscheinlich müssen wir einfach nur abwarten und brauchen unser Verhalten überhaupt nicht zu ändern. Meine Erinnerung an Politik ist eine Folge einander abwechselnder Apokalypsephantasien anmaßender Politiker: Waldsterben, Ozonloch, Wassermangel usw.

Samstag, 30. März 2013

Ramsauer, Rösler und Altmaier planen E20

Geht's noch? Weil E10 von uns nicht angenommen wird, dreht das Kabinett eine Runde weiter an der Schraube: Jetzt sollen wir unsere Autos mit E20 schrotten, schreibt Auto.de (Link).

Die Regierung Merkel hat dem Autoverkehr einen Beitrag zur CO2-Senkung Deutschlands zugewiesen. Dieser sollte durch sinkende Verbräuche, durch 1 Mio. Elektroautos und durch E10 erreicht werden. Doch so gut nichts davon konnte die Regierung realisieren.

Die deutschen Privaten können sich Neuwagen kaum noch leisten, Stichwort Reallohnverluste. Sie rochen den Braten: Nach der Abwrackprämie wurde E10 aufgelegt. Ein verkapptes Abwrackprogramm ohne Prämie? Und wie war das mit dem Einfluss auf die weltweite Agrarwirtschaft und Lebensmittelpreise?

Und Batterieautos? - Nicht vorhanden, oder zu teuer. Betterplace? Gescheitert. Tesla Motors? Von Mercedes unter Kontrolle gebracht. OPEL Ampera? Wie, wenn das Management das Vertrauen in die Zukunft des Unternehmens zerstört. Und wer glaubt überhaupt noch an Klimawandel, wenn wir von Nikolaus bis Ostern durchgängig Schnee haben.

Ramsauer verkündet, E10 laufe gut. Die Wahrheit ist: Wir haben uns daran gewöhnt, dass es an der Zapfsäule auch E10 gibt, lassen es aber links liegen. Deshalb hat er jetzt die nächste Stufe beschlossen: Ab 1. Januar 2014 kommt E20.

Die Logik: Je höher der Ethanolanteil, desto weniger Autofahrer müssen umsteigen, um die CO2-Senkung zu erzielen. Auto.de zitiert Ramsauer so: Weil die Autobauer die EU-Abgasnormen nicht übererfüllen um die Merkelsche Energiewende zu stützen, müssen jetzt eben die Autobesitzer ran. Deutschland dürfe nicht von der Rolle des Umweltvorreiters abfallen.

Die ersten Experten haben mal gerechnet. Wenn Ramsauer E20 parallel zu E10 anbieten will, wird es eng auf dem Markt für Ethanol und wir müssten importieren. Das aber würde den Preis für E20 nach oben treiben. Und weil es eine Verdrängung zwischen Lebensmitteln und Ethanoltreibstoff gibt, würden wir das Ramsauerprogramm auch bei den Lebensmitteln merken.

'luja, sog I. Was für eine verachtende Haltung gegenüber dem eigenen Volk. Noch ein Grund, am 22.09. AfD zu wählen.

Mittwoch, 9. Januar 2013

Energiewende-Gaga

Politik scheitert oft an ihren Zielkonflikten. Z.B. werden Produkte oder Verhalten mit einer Steuer belegt, angeblich damit die Leute sie aufgeben. Z.B. das Rauchen. Wenn die Leute dann trotzdem weitermachen, erhöht die Politik die Steuer solange, bis diese einen nennenswerten Anteil beim Steueraufkommen darstellen. Ab dann will die Politik nicht mehr, dass die Leute ihr Laster aufgeben.

Anderes Beispiel: Die Energiewende und das Erneuerbare-Energien-Gesetze, kurz: EEG. Es soll dem  "Interesse des Klima- und Umweltschutzes dienen".  Es schreibt die bevorzugte Einspeisung von regenerativ erzeugtem Strom ins Netz vor und garantiert seinen Erzeugern eine Vergütung. Diese wird über eine Umlage auf alle Stromkunden refinanziert. Somit erhöhen wir alle den regenerativen Anteil an unserem Stromverbrauch und schützen damit angeblich unser Klima. 

Sehen wir mal davon ab, dass man Klima -genauso wenig wie Wetter- "schützen" kann: warum nimmt die Politik ausgerechnet die größten Stromverbraucher  aus dieser -wie sie selbst ja immer betonen- wichtigsten Maßnahme für unsere Zukunft aus? Antwort: Weil da Arbeitsplätze dran hängen. 

An den energieintensivsten Produkten -wie z.B. Stahl- hängen also Arbeitsplätze. Wer hätte das gedacht? Wie kann man erst NACH dem Nachdenken über die eigenen politischen Ziele und Maßnahmen auf diesen Zusammenhang kommen? Wenn man am Ende dieser Überlegungen ausgerechnet bei den wichtigsten Zielgruppen der eigenen Politik wackelt, "dann wackelt das Ganze", wie Marce Reiff sagen würde.

Die Politik bestraft das Autofahren, aber nicht die Produktion des Autos bzw. seines Werkstoffes Stahl. Obwohl ca. 20% der CO2 Emissionen eines Autos über seine Lebensdauer seiner Herstellung zuzurechnen sind.

Die Politik bildet also willkürlich Gruppen, denen sie die Finanzierung einer Maßnahme aufbürdet, an deren Notwendigkeit oder Wirkung sie selbst nicht glaubt.

Die Befreiung der energieintensiven Unternehmen von der EEG Umlage ist genau so, als würde man die USA und China von den globalen Klimazielen freistellen, weil sie die energieintensivsten Staaten sind und es uns schlecht ginge, wenn es ihnen wegen der CO2-Auflagen schlecht ginge.

Mittwoch, 30. Mai 2012

Photovoltaikbetreiber sollten sich an den Markt trauen

Operation misslungen, Patient gerade noch gerettet. So könnte man die letzten Wochen in der Photovoltaikbranche deuten. Dass die Pläne von Ex-Umweltminister Röttgen zur abrupten Kürzung der Einspeisevergütung im Bundesrat gestoppt wurden, kam für manche Entwickler und Hersteller in Deutschland zu spät. Sie meldeten Insolvenz an, weil ihre Nachfrage ebenfalls abrupt zurückgegangen war. Kein Wunder, denn die Kürzung sollte massiv ausfallen: Von bisher rd. 24 Ct/kWh auf rd. 18. Da musste jeder neu rechnen, der eine solche Investition plante.

Wehmütig schauten deutsche Hersteller sicherlich auf die USA, wo Obama Importzöller auf die zu  Dumpingpreisen vertriebenen chinesischen Anlagen ankündigte. (Ganz schlecht fand ich dem Zusammenhang Aussagen von FDP Mitgliedern, wir sollten uns doch über die gesunkenen Anlagepreise freuen.)

Im deutschen Markt aber gingen Nachfrage und auch Aktienkurse stark zurück. Doch Pfingsten könnte die erneute Wende gebracht haben: Die Nachricht von den 22 Gigawatt Einspeiseleistung, die 20 Atomkraftwerke ersetzen würden, war beste PR, hat die Phantasie neu angeregt und die Aktienkurse gestern um bis zu 7% steigen lassen. Zusätzliche Phantasie bewirkte Peter Altmaier mit der Aussage, er wolle im Bundesrat schnelle eine Einigung mit den Ländern erzielen.

Bisher war die gesetzliche Einspeisevergütung auf diesem Niveau eine bequeme und lukrative Grundlage für die privaten Betreiber von PVA Anlagen. Allerdings bekamen sie auch nur soviel, wie die großen Stromversorgungsunternehmen selbst für eine Kilowattstunde Ökostrom verlangen. Eigentlich noch weniger, denn einen Grundpreis ("festen Leistungspreis"), der das Investitionsrisiko zu einem Fixanteil auf den Abnehmer abwälzt, konnten sie nicht in Rechnung stellen.

Was die Vergütungspläne des Energieeinspeisegesetztes EEG bisher auch nicht berücksichtigt haben, ist die unterschiedliche Wertigkeit von Leistung und Energie abhängig von der Tageszeit. Die würde Photovoltaik aber zugute kommen.

Denn die Einspeiseleistung geht mit dem Sonnenstand und hat mittags ihr Maximum. Also genau dann, wenn auch die Stromnachfrage ihr Maximum hat. Weil alle konventionellen Kraftwerke nach dieser Spitzenlast (die man auch noch übers Jahr betrachten muss) ausgelegt sind, ist die Last- bzw. Leistungsspitze ein gewichtiger Faktor für den Strompreis. Photovoltaik mit ihre Mittagsspitze senkt also die Leistungskosten im Kraftwerkspark, was sich über die Jahrzehnte mit kleineren Auslegungen bemerkbar machen müsste. Schon heute merkt man den positiven Effekt an den gesunkenen Preisen an der Strombörse.

Röttgens Vorhaben hätte man deshalb auch so interpretieren können: Nachdem die Privaten nun kräftig in Spitzenlastkraftwerke investiert haben und nicht mehr zurückkönnen, könnte man diesen Nutzeneffekt doch einfach mitnehmen und den Preis dafür nun kürzen. Zugunsten der großen Energieversorger, die davon durch künftig geringeren Bedarf an teuren Spitzenlastkraftwerken und geringere Einspeisevergütung  profitieren. (Sie gehen sogar noch weiter und wollen sich auch die verbliebenen Investitionen in Spitzenlastkraftwerke subventionieren lassen. Sie rechnen das so, dass die Experten in den Ministerien womöglich kaum durchblicken..)

Die privaten Betreiber könnten darauf mutig und marktwirtschaftlich reagieren: Indem sie ihre Anlagen mittags vom Netz nehmen und sich bessere Angebote machen lassen. Sie könnten sich virtuell zusammen schließen und gemeinsam am Markt anbieten. Wäre doch spannend, wo der Preis dann liegen würde.

Was ich allerdings noch nicht verstanden habe in dem ganzen Spiel: Warum verbrauchen private Erzeuger ihren selbsterzeugten Strom nicht zuerst selbst? Gibt es ein besseres Gefühl, als sich zumindest etwas von den steigenden Strompreisen unabhängig zu machen? Zumindest auf dem Lande müsste der Trend doch dahin gehen, lokale Teilnetze zu betreiben, um Schwankungen in Erzeugung und Verbrauch auszugleichen. NATÜRLICH WÜRDE SONNENSTROM DEN BEDARF BEI DUNKELHEIT NICHT DECKEN, das weiß ich selbst. Aber man würde mit den Großanbietern anders ins Geschäft kommen.


Donnerstag, 9. Februar 2012

Fritz Vahrenholt steht der Klimaschutzindustrie in der Sonne

Bei amazon kann man einen Blick in Fritz Vahrenholts Buch "Kalte Sonne" werfen: Link .. und eine spannende Diskussion unter den Rezensenten verfolgen.

Ich habe das Buch noch nicht gelesen, freue mich aber, dass hier mal wieder jemand gegen den Strich bürstet. Vahrenholt setzt auf der zurückgehenden Ausbeute der RWE Windkraftanlagen auf und bringt dies in den Zusammenhang mit "transatlantischen Oszillationen" und ursächlich mit dem elfjähigen Sonnenzyklus. Vahrenholt mokiert sich darüber, dass in den Berichten des Weltklimarates nie etwas darüber zu lesen war. Der unvoreingenommene Leser wundert sich da sicher mit Vahrenholt. Wieso wird die Sonne mal als einzige Rettung gesehen, aber als mögliche wichtigste Ursache für unsere Klimaschwankungen ausgeblendet? (Und warum blenden Anhänger der Sonnenenergie stets aus, dass die Sonne eine einzige thermonukleare Katastrophe ist, nach unseren irdischen Maßstäben?)

Unterm Strich kommt Vahrenholt zu dem Schluss, dass man der Sonnenaktivität als Einfluss auf unser Klima mehr Stellenwert einräumen muss. Dass die Erderwärmung zu einem Stillstand gekommen sei und wir nun wieder vor einer Abkühlung der Erddurchschnittstemperatur stehen. An dieser Stelle und mit dem Blick aufs Balkonthermometer fällt mir wieder mein Lieblingszitat von Mojib Latif ein:

"Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben."
Mojib Latif, 2000

Wir sollen an die Erderwärmung auch dann glauben, wenn wir draußen wieder bei -20°C bibbern. Und das ist keine singuläre Momentaufnahme, sondern Trend seit etlichen Wintern. Allerdings werden auch die Sommer wieder wärmer. Ich als reiner Beobachter meines Wetters sage: Es erinnert wieder mehr an das, was unsere Eltern über die Winter und Sommer in ihrer Kindheit erzählt haben: Kalte, schneereiche Winter und heiße Sommer. In meiner Kindheit dagegen: Wässrige Winter, verregnete Sommer.

Doch darf man so einfach gegen die herrschende Lehrmeinung von Wissenschaft und Forschung verstoßen? Ja natürlich. Vor allem, wenn man weiß wie der Wissenschaftsbetrieb inzwischen funktioniert. Da forscht niemand mehr aus echtem Erkenntnisinteresse. Oder zumindest stehen die, die das tun, auf verlorenen Posten. Geforscht wird das, was öffentlich gefördert wird. Und gefördert wird das, was die Politik will. Und die Politik will das, was der Mainstream an der Wahlurne honoriert. Und zwar inzwischen selbst dann, wenn es der eigenen Beobachtung widerspricht.

Ich habe vor einigen Jahren Einblicke in die Förderindustrie von Ländern, Bund und EU bekommen. Ich kann nur sagen: Da gibt sich ein Apparat selbst eine Agenda, die er anschließend zur Rechtfertigung seines Daseins benutzt. In Förderanträgen für Forschungsvorhaben muss man sich genauestens an die vorformulierten Zielerwartungen halten. Da stellt niemand in Frage, OB der Klimawandel wirklich künstliche oder natürliche Ursachen hat. Da geht es nur um Untersuchungen, wie man ihn aufhalten kann.

Davon hängen zigtausend Arbeitsplätze ab. Genauso wie in der Industrie, die davon lebt, dass CO2 in die Atmosphäre geblasen wird.

Das Klima ist im Wandel. Und Wandel bringt Veränderungen. Und das sehen die meisten Menschen kritisch. Da muss man sich anpassen, evtl. umziehen, evtl. den Deich erhöhen. Aber sehen wir um uns herum Menschen, die an die Klimakatastrophe glauben und Maßnahmen gegen ihre Folgen treffen? Ich meine nicht so große teure Vorhaben wie die Anschaffung eines sparsamen Neuwagens. Sondern ganz einfache praktische Dinge, die nicht gegen die Ursache sondern die Folgen des Klimawandels helfen würden? Ich sehe das nicht. Also glaube ich den Klimawandelleuten nicht. Denn sie glauben selbst nicht an das, was sie vorhersagen. Oft genug geht es nämlich vielen nur darum, dass nicht sie selbst sondern alle anderen ihr Verhalten bitteschön ändern.

Und die, die aufs Rad umsteigen, halten sich für etwas besseres. Auch das ist unschöne deutsche Mentalität. Allen voran zu beobachten bei Berlins Radfahrern.

Nein, hier geht es nicht um Wissenschaft oder Erkenntnis oder tatsächliche Verhaltenänderungen. Hier geht es vorrangig darum, recht zu haben und davon leben zu können.

Freitag, 29. April 2011

Die Aufregung um Spritschlucker lohnt kaum

Je kostspieliger eine Fahrzeugklasse ist, desto weniger werden davon gekauft. Desto weniger Exemplare fahren also davon herum. Desto weniger sind sie dann am Schadstoffausstoss beteiligt. Porsche produziert z.B. pro Jahr ca. 100.000 Autos. Das ist nichts im Vergleich zu Toyota, Volkswagen oder GM/Opel deren Stückzahlen in die Millionen gehen.

In Berlin sind laut amtlicher Statistik etwa 1,1 Mio PKW (1994: 1,2 Mio) zugelassen. Pro 1.000 Einwohner sind das 321 (1994: 346) PKW. Etwa 84% davon haben einen Hubraum von max. 2,0 Liter.


Grafik: Amtliche Statistik Berlin

Die Anzahl der PKW und auch der Nutzfahrzeuge (Busse, LKW) sinkt seit Jahren kontinuierlich. Nur die Anzahl an Motorrädern hat zugenommen.

Welche Fahrzeugklasse ist nun die wichtigste, wenn wir über Schadstoff- und Verbrauchssenkungen sprechen? Hier kann jeder auf den anderen zeigen: Der Kleinwagenfahrer sagt dem Geländewagenfahrer: Meiner verbraucht per se schon wenig, Du bist am Zug. Der Geländewagenfahrer sagt: Meine Gruppe ist viel kleiner, deshalb spielt der Ausstoss meines Wagens eine unbedeutendere Rolle. Beide können sagen: Die Normverbräuche aller Neuwagen aller Fahrzeugklassen sind gerade in den vergangenen 2 Jahren deutlich zurück gegangen.Auch ohne Hybridantrieb.

Das Argument des Geländewagenfahrers trifft zu, verstößt aber gegen den kategorischen Imperativ: Man kann die spezifisch höheren, gesellschaftlich relevanten Schäden eines Privilegs nicht damit rechtfertigen, dass es halt ein Privileg ist und dadurch nur wenigen zugänglich. Das wäre dekadent.

Wohl aber kann er ebenso berechtigt sagen: Innovationen, und dazu zählt die Verbrauchssenkung, werden zuerst durch die Premiummodelle finanziert. Und erst wenn sie ausgereifter und am Markt akzeptiert worden ist, lohnt der Übergang auf die Massenproduktion, die Preissenkungen ermöglicht.

Das lässt sich für die gesamte Historie des Autos nachweisen. Und als es noch nicht so viele Premiummodelle gab, wurden einige Innovationen von Lastkraftwagen in den PKW übertragen, wie z.B. Servolenkung, Dieselmotor und Turbolader.

Was der typische Berliner Autokritiker dem Geländewagen aber nie ansieht ist, wozu er gebraucht wird. Es soll Geländewagen geben, die regelmäßig in Brandenburg bewegt werden. Und auf den Landstraßen zwischen den Brandenburger Städten, auf den nicht befestigten Wegen und auf den Schlaglöchern Berlins braucht man einen Geländewagen.

Und bei der Gelegenheit kann ich gleich mit noch einem Gerücht aufräumen: Es ist nicht das höhere Gewicht, das den Verbrauch des SUV stark erhöht. Sondern die Anforderung an Beschleunigungswerte wie ein Sportwagen, vor allem im niedrigen Drehzahlbereich. Mithin ist das "S" in SUV der Malus. Was viele SUV Fahrer aber in Wahrheit wollen, sind bekanntermaßen der Komfort des hohen Einstiegs und der guten Übersicht nach vorne und die gefühlte Sicherheit. Aber auch so gilt: Die wenigsten zugelassenen Autos in Berlin sind SUVs. Sie spielen immer noch keine Rolle.

Der Hass der Berliner Autobrandstifter kann deshalb nicht ökologisch begründet sein. Er ist schlicht sozial begründet, vulgo: Neid.

Ein weiterer Aspekt: Bis zu 25% des tatsächlichen Verbrauchs hängen von der Fahrweise ab. Und wiederum ein hoher Anteil davon ist ständigem Beschleunigen und Bremsen zuzuschreiben. So gesehen sind die Tiefbauämter und der Senat Berlins mit die größten Treiber für mobilitätsbedingten CO2-Ausstoss und bremsabriebbedingten Feinstaub: Es herrscht auf allen Hauptverkehrsstraßen konsequent rote Welle.

Mittwoch, 13. April 2011

Droht nach der E10- nun die Dieselabzocke?

Keine Panik. Deutschland übererfüllt die Mindeststeuersätze für Diesel und Benzin beide. Wenn die EU also die Mindeststeuer für Diesel anheben will, erfüllen wir die in Deutschland bereits. Aber andere EU Länder müssten evtl. nachziehen. Deutschland könnte derweil die Steuer auf Benzin halbieren, wenn Diesel auch hier höher als Benzin besteuert werden soll.

Das wäre schlecht für die deutsche Automobilindustrie. Sie war spät auf den Dieseltrend aufgesprungen und hatte das Feld von hinten aufgerollt (ähnlich wie es beim Hybrid kommen wird ;-). Jetzt, da sie dieseltechnologisch führt, soll ihr ein Strich durch die Rechnung gemacht werden?

1 Liter Benzin verbrennt zu 23,7g C02,
1 Liter Diesel zu: 26,5g CO2.

Auch wenn man in Rechnung stellt, dass Diesel mehr CO2 frei setzt, macht der sparsame Motor das mehr als wett. (Ich hatte das vor einem Jahr am Beispiel Porsche Cayenne Diesel vs. Lada Niva vorgerechnet.)

Mich erinnert dieser Steuerplan an die CO2-Steuern, die auf den Kaufpreis für PKW aufgeschlagen werden sollen. Damals waren die Kleinwagenländer Frankreich und Italien die Treiber. Zum Wohle von Renault und Peugeot und Fiat. Jetzt soll der Diesel ausgebremst werden? Das ist es, was hinter dem Aufschrei der Bundesregierung steckt - nicht etwa die Sorge um die Geldbeutel der mehr als genug abgezockten Autofahrer (vgl. E10). Und Deutschland wird die Änderung verhindern können. Wie man auf tagesschau.de nachlesen kann, gilt bei Steuerfragen in der EU das Einstimmigkeitsprinzip.

Ich würde allerdings aus einem anderen Grund vom Kauf eines Diesel absehen, zumindest als Bewohner einer Großstadt wie Berlin: Die Umweltdezernenten und -senatoren denken sich bekanntlich jedes Jahr etwas neues aus, um Autofahrer aus den Innenstädten fern zu halten, oder sie abzuzocken (Die Berliner Umweltsenatorin Katrin Lompscher hat hier neue Maßstäbe gesetzt.) Die EURO-Normen schreiten stetig voran. Wer vor fünf Jahren einen Neuwagen mit Dieselantrieb kaufte, kommt heute damit nicht mehr in die Berliner Umweltzone, weil er nur die gelbe Plakette bekommt. Das kann man Enteignung oder Kapitalvernichtung nennen. Aber es ist Gesetz.

Montag, 24. Januar 2011

Wer sind die CO2-Sünder?

Ist es sinnvoll die CO2-Länder an deren schierer Emissionsmenge zu messen? Will sagen, ist es fair immer auf die größten Emittenten zu verweisen und dann zu sagen: Wenn USA und China voran gehen, weil die am meisten emittieren, dann machen wir mit?

Ich glaube nicht.

Ich finde, man sollte die "CO2-Intensität" auf die Bevölkerungszahl oder Fläche eines Staates beziehen. Man stelle sich vor, der gesamte amerikanische Kontinent sei ein einziger Staat mit den gleichen CO2-Emissionen wie heute. Dann wäre er der Menge nach der größte CO2-Emittent. Aber die Forderung an ihn, mit CO2-Senkungen voran zu gehen wäre von der Absicht her das gleiche, als würde man heute von allen Regierungen erwarten, dass sie sich erstmal einigen, ihr CO2 zu senken, bevor man selbst an Einsparungen denke.

Um ein CO2-Senkungspotenzial eines Kontinents zu realisieren, muss man entweder an eine große oder an viele kleine Staaten appellieren. Beides sollte gleichwertig sein.

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Wie das Wetter zum Infotainmentbusiness wurde


Demnächst nur noch von Wüstenstürmen heimgesucht: Berlin

“Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben.”
Prof. Dr. Mojib Latif, 2000
(Quelle: Readers Edition)


Ist es nicht erstaunlich, wie die westliche Welt Wetter und Klima binnen zehn Jahren zu einer gigantischen Infotainmentindustrie aufgebaut hat? Aus einem Randnotizthema, das früher zehn Quadratzentimeter im Kopf einer Tageszeitung verbrauchte, ist ein Business geworden, dessen Dimensionen sich von 24/7 bis zu hundert Jahren spannen.

Wo Inge Niedeck früher per Knopfdruck die dreiteilige ZDF-Wetterwandkarte umschaltete, nämlich von "Lage" auf "Niederschläge/Winde" und schließlich auf "Temperaturen" und dann noch in Worten etwas zu den Aussichten sagte, da haben wir heute Performer, mit einer Gestik wie Unternehmensberater und einem Ausdruck wie Verkaufsberater. Und einem Selbstbewusstsein, als würden sie das Wetter machen.

Wetter war früher eine seriöse Angelegenheit. Sie musste stimmen und hatte einen amtlichen Charakter. Aber wie so vieles, was wir der Privatisierung preis gegeben haben, besteht das Wetter heute hauptsächlich aus heißer Luft. Kachelmann war hier wohl einer wichtigsten Treiber, wie man in diesem Jahr lesen konnte. Wer das Wetter bringt, der macht dann auch Werbung für Hustenbonbons. Und fordert immer mehr Sendeminuten in den Tagesthemen ein. Und wenn es im Dezember mal schneit, gleich 'ne Liveschaltung.

Neulich twitterte jemand: "Als sie uns bei Stuttgart21 die Köpfe einschlugen, brachte der SWF ein Kochprogramm über Kandierte Früchte. Jetzt wo es schneit, gibts ne Sondersendung." Oder einen Brennpunkt. Und wenn wir Glatteis haben in Berlin, dann ist das dem Deutschen Wetterdienst eine Unwetterwarnung wert. Mit roter Zone.

Warum ist Wetter so populär? Weil es in dem modern gewordenen Dorfsaujournalismus als einziges Thema übrig geblieben ist, das die Menschen wirklich betrifft. Alles andere, was sie wirklich betrifft, fällt leider durch den Filter der politischen Korrektheit. Dadurch entsteht eine Fallhöhe, wenn das Wetter kommt, dann wird der Ton aufgedreht, und dann wird aus dem modernen Lagerfeuer wieder ein Fernsehen.

Aber nicht nur der Wetterbericht betrifft uns. Auch das Klima. Ja, wer sich so für's Wetter interessiert, der muss sich doch auch dafür interessieren, wie es entsteht? Und was wir an ihm verbrechen? Indem wir -entschuldigung- noch Auto fahren.

Das tolle am Klima ist nun für die Intotainmentindustrie, dass es keine Sau versteht. Durch die Verfügbarkeit von Superrechnern sind aber für viele Forscher tolle Alibis entstanden, mal ein bisschen damit herumzuprobieren, und dolle, mordskomplizierte Klimamodelle zu erfinden, über die sich nur noch die Experten selbst verständigen können. Und wie bei allen Vorhersagetechniken, die wir schon aus der Geschichte kennen - wie z.B. die Astrologie- sind ihre Autoren nie zu fassen.

Obiges Beispiel von Latif ist nur das schönste, das ich gefunden habe. Ich erinnere mich jedoch auch an Nachrichten über "beunruhigende Wetterkonstellationen" wie z.B. Tornados und andere Wirbelstürme, die Deutschland mehr oder weniger in Schutt und Asche legen sollten. Ich erinnere mich daran, wie ich mein Auto am Kyrill-Tag extra in der Tiefgarage unter meinem Büro stehen ließ, um mit Bus und Bahn nach Hause zu fahren. Für Berlin war der Weltuntergang vorhergesagt worden. Als ich abends die RBB Abendschau einschaltete, hieß es dort aber: "Der Sturm entpuppte sich als weitaus schwächer, als vorhergesagt. Dafür waren die Niederschläge weitaus ergiebiger als erwartet." Ich dachte: Säuft jetzt mein Auto etwa in der Tiefgarage ab, weil ich auf die Hornochsen gehört habe?

Aber eben auch, wenn sich solche Unwetterwarnungen nicht erfüllen, finden das irgendwelche Klimaforscher wieder "beunruhigend", weil es ihre Modelle widerlegt hat. Bzw. einen Anpassungsbedarf offen gelegt hat- und somit Forschungsbedarf - und somit einen Anlass, von Frau Schavan neue Fördermittel zu beantragen.

Nee. Nennen Sie mich einen "Klimaleugner" (infamer Begriff, weil mit dem Holocaustleugner verwandt), Ich wechsle wieder auf die Seite der Leute, die die Welt nicht spurlos verlassen wollen, sondern etwas aus ihr machen wollen. Der Besuch im Neuen Museum hat mich hier neue Bescheidenheit gelehrt. Und das Interview mit der Philosophin der moralischen Klarheit hat mich weiter darin bestätigt: Beim Wetter können wir alle mitreden. Aber wie beeinflussen es nicht. Jedenfalls nicht entscheidend. Es verändert sich eh andauernd. Wir sind zu unbedeutend, um es zu kontrollieren. So wie wir das unserer Umweltsenatorin mit ihrer Umweltzone jetzt auch bescheinigen konnten: Wir sind nicht der größte Faktor. Und jetzt haben wir wieder Winter, wie ich ihn nur von den Kindheitserzählungen meiner Eltern kannte. Aber auch darin sieht jetzt z.B. Günter Tiersch in einem Interview mit dem Deutschlandfunk nur wieder eine Besonderheit, die die große Lehre nicht widerlegt: "Das Jahr 2010 war das drittwärmste seit der Aufzeichnung. Neu ist, dass wir im Winter keinen Westwind mehr haben, sondern Nordwind. Und das hängt wieder mit dem Klimawandel zusammen."

Klar, irgendwie verändert sich dauernd alles und hängt alles mit allem zusammen.

+++ EIL ++++
In der vergangen Nacht ist mehr Schnee gefallen, als bislang bekannt!. Wie der deutsche Wetterdienst in einer Unwetterwarnung verkündete....

Freitag, 5. November 2010

Wohin mit dem CO2?

Verbrennt man Kohle mit reinem Sauerstoff, entsteht nur CO2. Das ist die wirtschaftliche Voraussetzung für das Abfangen des CO2 aus dem Kraftwerksbetrieb. Verbrennt man Kohl an Luft, entstehen zusätzlich andere Gase, z.B. Stickoxid, die aufwendig vom CO2 abgeschieden werden müssen.

Abfangen und Speichern, bekannt unter dem Kürzel CCS, (Carbon Dioxide Capture and Storage), ist eine Möglichkeit, Kraftwerks-CO2 aus der Atmosphäre fern zuhalten. Norwegen speichert schon lange das CO2, das bei der Förderung von Erdgas entsteht unter der Nordsee. Andere skandinavische Länder wollen dort bald ebenfalls CO2-Speicher errichten.

Norden und Osten von Deutschland eignen sich angeblich auch für eine unterirdische CO2-Speicherung. Im brandenburgischen Ketzin (bei Potsdam) fährt Vattenfall seit 2008 zusammen mit dem Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) einen Pilotversuch, dort wird CO2 unter Druck verflüssigt und eingespeichert. Vattenfall nennt das Projekt CO2-Sink, was suggeriert, man habe eine CO2-Senke entwickelt: Link1, Link2. Über einem Zeitraum von drei Jahren sollen hier rund 60.000 Tonnen CO2 in sandige Schichten eingespeichert werden, in einer Tiefe zwischen 600 und 800 Metern. Projektpartner sind weitere Energieversorger wie Statoil, Shell, RWE, Eon und Ausrüster wie Siemens und Schlumberger.

Man kann CO2 auch in Metallhydrate einlagern Daraus entsteht CO2-Hydrat (Eis) und es wird Methan frei. Diese Lösung käme lögischerweise nur in Dauerfrostregionen in Frage, in die man das CO2 hinpumpen oder verschiffen müsste. Methan ist aber auch ein Brennstoff, der besonders viel CO2 freisetzt.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, CO2 in ausgebeuteten Öllagerstätten zu pumpen.

CO2 ist auch ein Grundstoff für den Kunststoff PPC. PPC ist transparent und zäh. Daraus lassen sich Platten und Folien, Joghurtbecher, Faserwerkstoffe u.a. herstellen. Kunststoff kann aber nicht die einzige Verwertung von CO2 sein, denn soviel Kunststoff wie die Kraftwerke produzieren würden, wird nicht annähernd gebraucht. Einen solchen Stoff, der nur ganz langsam verrottet, müsste man auch recyclen, woraus zusätzliche Konkurrenz zum Kraftwerks-CO2 entstünde.

Bleiben die Meeresalgen. Sie wandeln gegenwärtig soviel CO2 in O2 um, wie der Baumbestand aller Landmassen. Sie brauchen Eisensulfat als Dünger, das z.B. bei Vulkanausbrüchen auf die Meere nieder rieselt. Wenn man aber anfängt, die Meere zu düngen, greift man wieder in ein Ökosystem ein, dass man noch nicht annähernd verstanden hat.

Wie man es dreht und wendet: Wir werden uns kein gutes Gewissen verschaffen können, in dem wir CO2 erstmal einspeichern und dann mal sehen. Wenn wir es nicht für irgendetwas sinnvolles gebrauchen können, setzen wir nur den umgekehrten Prozess in Gang, den wir derzeit bei der Ausbeutung der fossilen Brennstoffe haben. Dann sagen wir irgendwann nicht mehr nur: Irgendwann ist der letzte Öltropfen verbraucht, sondern auch: Irgendwann ist die letzte Lagerstätte voll..

Die Bezeichnung "Informationszentrum für klimafreundliche Kraftwerke" für das IZ-Klima (Link) ist deshalb sehr gewagt. Die EU-Kommission unterstützt die Forschungsaktivitäten dennoch: Von den Einnahmen aus dem Verkauf von 300 Mio CO2-Zertifikaten wandern 4 Mrd EUR zurück in die CCS-Forschung, damit auch zu den großen Kohlekraftwerksbetreibern. Die Argumentationskette der CCS-Lobby geht so:
1. Wir können den wachsenden Strombedarf nur durch Kohle und Gas decken.
2. Trotzdem müssen wir wegen des Klimawandels CO2-Emissionen senken.
3. Deshalb brauchen wir eine technische Lösung für die CO2-Reduzierung
4. Die beste, nein "alternativlose", Lösung ist CCS. Dies lässt sich auch für andere CO2-Quellen nutzen (z.B. Industrieproduktion)

Danach suggeriert man den Automatismus: Aus der Notwendigkeit der CO2-Senkung folgt automatisch CCS als Lösung. In der Pressearbeit werden Argumente pro CO2-Senkung und pro CCS gleich gesetzt. Aussagen des Ökoinstitutes und des WWF und solche von Projektmitgliedern werden so geschickt vermischt, dass der Eindruck entsteht, auch diese würden sich vorbehaltlos und vehement für CCS einsetzen.

Das IZ Klima steigt immer massiver in die politische Diskussion ein. Man will CCS nicht mehr begründen müssen, sondern die, die es in Frage stellen, sollen "moralisch-ethisch" argumentieren müssen (Link). Und der IZ-Klima Geschäftsführer Michael Donnermeyer, SPD, kandidiert nächstes Jahr für die Berliner Abgeordnetenhauswahl.. (Link)

Weitere Quelle: Bayerischer Rundfunk

Donnerstag, 16. September 2010

Vattenfall spaltet Brandenburg

Vattenfall betreibt Kernkraft- und Braunkohlekraftwerke. Während der radioaktive Müll, der aus der Versorgung des Nordens anfällt, in Gorleben vergraben werden soll, hat Vattenfall vorgeschlagen, die CO2-Emissionen der brandenburgischen Braunkohle auch in Brandenburg endzulagern. Da die Anrainer des geplanten CCS-Lagers aber NEIN sagen, stellt Vattenfall nun die Existenz der Lausitzer Braunkohle in Frage.

Würden die Kraftwerksbetreiber genau so mit dem radiaktiven Müll umgehen, ihn nämlich in der Nähe der Kraftwerke endzulagern, wäre die Kernenergie in Deutschland nie gestartet.

Was folgt daraus?

1. Wir müssen Karftwerks- mit Endlagerstandorten verknüpfen.
2. Matthias Platzeck und Frank-Walter Steinmeier werden bald ein Thema bekommen. Die Kohlekumpel werden gegen die CCS-Anrainer ausgespielt. Und die SPD Berlin Mitte mit ihrem Kandidaten aus dem IZ Klima wird dann auch ein Thema haben

Freitag, 6. August 2010

Erfolgreiche Klage gegen unsere Nebenkostenabrechnung

In Berlin braucht man andauernd einen Anwalt. Neuester und erfolgreicher Fall: Wir sind gegen die Nachforderung aus unserer Nebenkostenabrechnung in Höhe von sage und schreibe einer Kaltmiete angegangen. Wir hatten uns dafür einen Fachanwalt für Mietrecht genommen.

Wir konnten unsere NK-Abrechnung schlicht nicht nachvollziehen, obwohl wir uns mit Energieabrechnungen ein bisschen auskennen. Insbesondere nicht verständlich: die Abrechnung der Fernwärme. Wir konnten nicht nachvollziehen, ob hier nur erlaubte Kosten umgelegt wurden und ob uns nicht Fixkosten von Leerständen aufgebürdet worden waren. Die Energieabrechnung macht bei uns die Fa. Ista. Seine Aufstellung war für uns nicht nachvollziehbar, für unseren Anwalt auch nicht. Und ob, wie die WELT diese Woche berichtete (Link), auch in unserem Fall eine überhöhte Servicegebühr des Ablesers der Fall ist, können wir auch nicht ermitteln.

Was das Amtsgericht Mitte dazu gesagt hätte, haben wir nicht mehr erfahren. Denn unser Vermieter hat die Berechtigung unserer Klage anerkannt und auf seine Nachforderung verzichtet..

Das hat uns sehr gefreut. Aber die Sache ist noch nicht beendet. Denn wir zahlen derzeit eine erhöhte Vorauszahlung auf die NK, was unser Vermieter aus der Abrechnung abgeleitet hatte. Wenn aber die Berechtigung der Abrechnung in Frage steht, dann auch die laufende Vorauszahlung.

Noch ein Lesetip: www.heizspiegel.de

Mittwoch, 28. Juli 2010

Professor Sinn's unsinnige These vom "Klimaparadox"

Vorige Woche talkte man bei Maybrit Illner über Strategien aus dem Klimawandel. Dabei auch der Dauertalkgast Professor Sinn. Er bewarb sein Buch, in dem er die These vertritt, Deutschlands Ausstieg aus Kohle und Öl bringe global gesehen nichts.

Seine Argumente
- Wenn Deutschland oder gar die EU keine Kohle und kein Öl mehr kaufen, dann sinken deren Preise. Dies erhöhe die Nachfrage und beschleunige den Verbrauch und somit den Ausstoß von CO2.

- Wenn Deutschland aussteige, dann werde kein Gramm Kohle weniger verbraucht, denn alles, was unter der Erde sei, werde irgendwann auch gefördert, verkauft und verfeuert. Und deshalb bewirke die deutsche Strategie der erneuerbaren Energien überhaupt nichts.

Diese beiden Argumente findet die FDP so toll, dass sie sie in ihrem Blog "Zettelsraum" wiederholt: Link

Doch Sinns Argumentation ist nicht fundiert. Es überrascht, wie oberflächlich ein Professor, der bisweilen in Oberlehrermanier auftritt, sich hier eine Theorie zurecht bastelt, diese aber nicht zu Ende denkt.

Meine Gegenargumente:
- Wenn die Nachfrage nach Kohle, Gas und Öl durch den Ausstieg Deutschlands sinkt, dann mögen zunächst die Preise fallen. Doch wenn die Preise fallen, dann wird auch die Förderung reduziert. Das kennen wir von der OPEC. Es könnte dennoch sein, dass die Preise im Ergebnis (leicht) fallen. Dies mag auch eine verstärkte Nachfrage bewirken. Nimmt man die von Sinn unterstellten Zusammenhänge von Nachfrage und Preis ernst, dann steigen auch die Preise wieder. Das ganze pendelt sich "schlimmstenfalls" wieder dort ein, wo es vorher gewesen ist. Mithin ist hier nichts verloren. Dies ist die pessimistische Abschätzung. Die optimistische ist, dass mit der Nachfrage auch die Förderung runter gefahren wird. Und eine Verlangsamung der CO2 Erzeugung ist das Ziel jeder Klimastrategie.

- Der entscheidende Effekt, der den Klimawandel voran treibt ist nicht, dass jedes Gramm Kohle irgendwann so oder so verbrannt wird. Das entscheidende ist, wie schnell wir die Vorräte verbrennen. RIchtig ist, dass es schon immer einen Kreislauf zwischen CO2 und O2-Erzeugung gegeben hat und dass die Anteile in der Atmospähre schwanken. Neu ist aber die Geschwindigkeit, mit der wir CO2 erzeugen. Und darauf geht Sinn überhaupt nicht ein, er ignoriert das einfach.

Trotzdem verlange er, Sinn, von der Politik, dass sie den "Nachweis" führe, dass die "Subventionen" für die regenerativen Energien dazu führten, dass Mengen von Kohle, Öl oder Gas am Ende in der Erde verbleiben. Nur dann sei etwas gewonnen. Sinn hat die Dynamik nicht verstanden.

Der einzige ernstzunehmende Gast in der Runde war meiner Meinung nach Umweltminister Röttgen. Er ließ sich von Sinn auch nicht kirre machen und betonte, dass aus politischer Sicht immer irgendjemand einen Anfang machen müsse, wenn man Veränderungen bewirken will.

Dienstag, 6. April 2010

USA schotten ihren Automobilmarkt mit juristischen Mitteln ab

Toyota, Daimler und Porsche. Diese Automobilhersteller haben auf dem US-Markt schmerzhafte Tiefschläge einstecken müssen. Wohlgemerkt: Alle drei waren selbst die Auslöser. Aber die Reaktionen der US-Regierung waren auffallend heftig.

Man nutzt die Gelegenheiten, um Wettbewerbern der heimischen Hersteller ordentlich einen zu verpassen:

- Toyota wird vor einem Zivilgericht wegen Gefährdung des Straßenverkehrs verklagt.
- Daimler wird der Korruption beschuldigt.
- Porsche (und andere Sportwagengersteller) wird über kompliziert konstruierte CO2-Grenzwerte ausgeknockt.

In der EU werden die zulässigen CO2-Emissionen eines Modells über das Fahrzeuggewicht berechnet. Hier mussten die Deutschen hart kämpfen, um von europäischen Kleinwagenherstellern mit ihren Rückständen in der Motorenentwicklung nicht ausgebootet zu werden.

In den USA werden die CO2-Grenzwerte über den Radstand berechnet. Ergebnis: Für ausladend dimensionierte Pickups, die für unsere Straßen zu groß wären, verändert sich nichts. Für Sportwagen aus dem Rest der Welt verändert sich alles. Die Strafsteuern werden diese Fahrzeuge um mehrere Tausend Dollar verteuern.

Neues Designziel für die Konstrukteure wird es wohl werden, die Radstände bzw. Fahrzeuge zu verlängern :-)

Montag, 25. Januar 2010

Cayenne Diesel vs. Lada Niva - wer emittiert mehr CO2?

Mal angenommen, wir finden auf einem Parkplatz einen Porsche Cayenne Diesel neben einem Lada Niva.


Porsche Cayenne Diesel

Frage 1: Welcher von beiden emittiert mehr CO2?

Frage 2: Welcher von beiden ist in größerer Gefahr, von einem "Fahrrad-Fascho" (Roger Beuyes) angezündet zu werden?

Antwort zu 1:
Daten des Porsche Cayenne Diesel: 240 PS, 3,0 l Hubraum, Gewicht: 2,3t
CO2 Emissionen: 244g/km (Link)

Daten des Lada Niva: 81 PS, 1,7 l Hubraum, Gewicht 1,2 t,
CO2-Emissionen: 233g/km (Link)

Der Porsche emittiert bei doppeltem Gewicht und dreifacher Leistung nur 5% mehr CO2 als der Lada.
Würde man ihn in der Leistung etwas absenken, wären sie pari.
Beeindruckt?

Wir haben hier einen Diesel mit einem Ottomotor (Super Benzin) verglichen. Ein Diesel hat pro Liter einen höheren CO2-Ausstoß als ein Benziner:
1 Liter Benzin verbrennt zu 23,7g C02,
1 Liter Diesel zu: 26,5g CO2.
D.h. ein Diesel muss immer 10% weniger als ein Benziner verbrauchen, um gleichviel CO2 auszustoßen. Um so beeindruckender ist das Ergebnis. Es zeigt das große Potenzial moderner Verbrennungsmotoren bei der Verbrauchssenkung durch Downsizing. Der Motor ist eine Entwicklung von Audi, die mit Dieseln seit Jahren beim 24h-Rennen von Le Mans antreten und mehrmals hintereinander gewannen.

Antwort zu 2:
Hierzu ein Zitat des Berliner Polizeipräsidenten von 2008: Glietsch hatte in der taz Porsche-Fahrer in Kreuzberg davon abgeraten, ihr Auto nachts auf der Straße zu parken.

Brandenburger Windstrom für 6 ICE-Züge

Während es die Berliner Wirtschaftsförderung nicht geschafft hat, oder nicht einmal die Idee hatte, Brandenburger Windstrom für Elektroautos in Berlin zu initiieren, hat die Bahn nun zugegriffen:

Aus dem Windpark Märkisch Linden (Ostprignitz-Ruppin) will die Bahn 19 Jahre lang jährlich bis zu 59 GWh beziehen. Diese Energiemenge reicht für den Betrieb von 6 ICE-Zügen, die, wenn sie verfügbar sind, 500 tsd km pro Jahr fahren. Die Märkische Allgemeine berichtete, damit sei der Windpark voll ausgelastet.

Der Windpark Mäkisch Linden hat 20 Windkraftanlagen mit je 1,5 Megawatt Nennleistung, in Summe also 30 Megawatt. Betreiber des Windparks ist die Bremer swb Gruppe, geplant und gebaut hatte ihn der der badenwürttembergische Projektentwickler FC Windenergy GmbH. (Quelle: swb)