Mittwoch, 23. Juli 2025

DLF Archiv erinnert an Ruhrpott Rock der 80er


Fall noch jemand einen Realitätscheck braucht, wie langweilig "tief im Westen" die 80er Jahre waren, hier entlang: Link

Ich erinnere mich. An Coolibri und PRINZ. Und die "angesagtesten" Bands des neuen Ruhrpott Rock. Als wir zum ersten Mal das Gefühl hatten, jetzt passiert auch bei uns etwas. Als sogar die Sparkasse zwei LPs sponserte und in ihren Filialen verkaufte. 

Ich erinnere mich an eine Leonard Cohen Nummer mit der Zeile "Deep in the Valley of satiety". An die Multicolored Shares, die mir bis heute nichts sagen. Aber auch an Phillip Boa and the Voodoo Club. Daran, dass man plötzlich Abende am Bahnhof Langendreer, im Fletch Bizzel oder der Station am Dortmunder Hauptbahnhof verbringen musste. Denn es war ja sonst nichts los.

Der Moderator der oben verlinkten Sendung ist so langweilig wie die Zeit damals in Wahrheit war. Jedenfalls für uns chronisch unzufriedenen. Pop war uns zu kindisch. New Wave zu poppig. Alternativ war ok, aber auch zu ökig. Punk hörten die älteren Brüder. Nichts für uns. "Ja müssen wir uns unsere Musik jetzt selber machen?" Ja. So wie wir uns auch unsere Comedy selber machten. In Christophs und Irinas Partykeller damals. Auf Matratzen und mit Ghettoblaster. 

Nein, ich meine es nicht böse. Aber wieder mal ein Hinweis, dass uns die Zeiten, nach denen wir uns manchmal zurücksehnen, in Wahrheit doch ganz schön langweilig waren. 


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