.. findet man künstlerisch verewigt an der Gedenkstätte des 17. Juni. Diese befindet sich -gut versteckt- an der Außenmauer des Bundesfinanzministeriums, Leipziger Ecke Wilhelmstraße. In der vorderen Reihe der Blaublusen die FDJ-Sekretärinnen für Agitation und Propaganda und Jugendvertreterinnen der Betriebsgewerkschaften.
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Dienstag, 29. Dezember 2020
Montag, 28. Dezember 2020
Berlin im Lockdown
Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh’ ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.
Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus in’s freie Feld,
Hehres Glänzen, heil’ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
So ähnlich könnte von Eichendorff auch heute dichten - wenn ihm nach Dichten noch zumute wäre. Ein Rundgang zwischen Landwehrkanal und Potsdamer Platz. Diese Stille. Nur die Schüsse der Clankriminellen und ein feiger Maffioso, der in den Kanal plumpst..
Freitag, 27. März 2020
Donnerstag, 19. März 2020
Frühling lässt sein blaues Band...
Wieder unterwegs nach Feierabend. Man muss als Homeofficer aufpassen, kein Stubenhocker zu werden. Denn draußen ist Frühling... :-) Diese Tage sind fast surreal.
Mittwoch, 18. März 2020
Leere Straßen
Nach Feierabend bin ich eine Runde mit der Kamera gegangen. Berlin sah aus, als wäre es Sonntagmorgen..:
Mittwoch, 7. August 2019
LaGa 2019 in Wittstock / Dosse
Blühende Landschaften - doch es gibt sie im Osten. Wir waren in Wittstock an der Dosse im nordwestlichen Brandenburg. An einem Tag, nachdem es geregnet hatte (doch, im Sommer 2019 hat es mehrmals geregnet). Das war nicht zum Schaden der Blüten. Es hat uns gut gefallen. Diese Gartenschauen sind fast immer eine Augenweide. Und man nimmt ein paar Ideen für den eigenen Garten mit. Allerdings behielten die Gartenkünstler von Wittstock ihre Geheimnisse so gut es ging für sich. Mit Beschriftungen der Beete war da nichts.
Apropos Beschriftungen: Es war eine intelligente des Brandenburger Verkehrsministers, ausgerechnet zur Gartenschau die wichtigsten Bundesstraßen in Richtung Wittstock gleichzeitig aufzureißen. Und statt Umleitungen eine Art Schnitzeljagd zu veranstalten. Wir fuhren durch Wälder und irgendwann hatten wir die Wahl zwischen einem Betriebsgelände und einer Sackgasse "Ohne Wendemöglichkeit für LKW". Na, welche Wahl war wohl die richtige...? Richtig - wie so oft in Brandenburg muss man sich einfach trauen, in die Sackgasse zu fahren.
Der Sommer ist schon weit in der zweiten Halbzeit, zeit die Fotos zu zeigen. Das erste zeigt die Dosse. Das zweite den Bahnhof. Danach folgten wir einfach der alten Stadtmauer, denn die LaGa war geschickt außen um die Mauer herum bepflanzt. So nutzt man die Gelegenheit, um seine Stadt dauerhaft zu verschönern :-)
Die Fotos habe ich mit meiner Olympus OM-D und einer lichtstarken Festbrennweite (17mm, f1.8) gemacht.
(Link zur LaGa)
Apropos Beschriftungen: Es war eine intelligente des Brandenburger Verkehrsministers, ausgerechnet zur Gartenschau die wichtigsten Bundesstraßen in Richtung Wittstock gleichzeitig aufzureißen. Und statt Umleitungen eine Art Schnitzeljagd zu veranstalten. Wir fuhren durch Wälder und irgendwann hatten wir die Wahl zwischen einem Betriebsgelände und einer Sackgasse "Ohne Wendemöglichkeit für LKW". Na, welche Wahl war wohl die richtige...? Richtig - wie so oft in Brandenburg muss man sich einfach trauen, in die Sackgasse zu fahren.
Der Sommer ist schon weit in der zweiten Halbzeit, zeit die Fotos zu zeigen. Das erste zeigt die Dosse. Das zweite den Bahnhof. Danach folgten wir einfach der alten Stadtmauer, denn die LaGa war geschickt außen um die Mauer herum bepflanzt. So nutzt man die Gelegenheit, um seine Stadt dauerhaft zu verschönern :-)
Die Fotos habe ich mit meiner Olympus OM-D und einer lichtstarken Festbrennweite (17mm, f1.8) gemacht.
(Link zur LaGa)
Mittwoch, 31. Juli 2019
Sternspuren
Wenn die Hochsommertage die Versprechen Hermann Hesses einlösen, wenn also die Juliwärme die Zeit still stehen lässt. Wenn durch die flirrende Luft nur das Kurze Rauschen des Teichbrunnens und der Pappeln zu uns dringt und das Lachen der Kinder auf dem See, dann erst entspanne ich mich. Denn ich versäume nichts, wenn ich einfach nur hier liege. Niemand tut etwas, wir halten unter dem Sonnenhut Siesta.
Aber wenn die Sonne den Himmel leer gebrannt hat, dann kehren mir abends die Lebensgeister zurück. Meine Frau bereitet die „Happy Hour“ vor und ich überlege auf meiner Liege, ob ich heute Nacht die Milchstraße oder Sternenkreise forografieren will. Denn es wird eine sternenklare Nacht werden.
Und so denke ich, im Juli werde ich Sternenkreise aufnehmen. Denn im August locken die Sternschnuppen der Perseiden. Und nichts ziert eine Aufnahme der Milchstraßenwolke mehr, als quer durch sie hindurch fallende Linien der Sternschnuppen. Es sind die Zeugnisse der Rastlosen, derjenigen, die die Erhabenheit der Galaxie durch Erleben erfassen wollen. Während mir hier unten der Anblick des gesamten Schauspiels erhaben genug ist.,
Was Eichendorf mit den hoch schlingenden Kreisen der Sterne meinte, macht meine Olympuskamera für jeden sichtbar: die Sterne ziehen eine Kreisbahn um den Polarstern (natürlich nur scheinbar). Ich muss mich als Fotograf nur um die manuell einzustellende Blende, Lichtstärke und Temperaturfarbe kümmern. Und den Fokus rechtzeitig auf das entfernteste Ziel einstellen, solange es am Horizont noch Konturen gibt.
Die Lichtspur selbst erzeugt die Kameraelektronik, indem sie die Differenzen zwanzigsekündiger Aufnahmen zum Bild hinzufügt. Ich könnte auch eine andere Dauer wählen, aber 20s haben sich bewährt.
Wer Sternspuren zum ersten Mal betrachtet, mag um so beeindruckter sein, je vollständiger die Kreisbahnen sind. Hat man aber im Vordergrund irdische Motive, z. B. Häuser mit beleuchteten Fenstern, so haben auch Trajektorien eines Sternenhagels ihren Reiz. Da das Display der Kamera das sich entwickelnde Bild zeigt, kann ich frei entscheiden, bei welcher Strichlänge ich die Aufnahme beende.
Meine erste kreative Frage geht also richtig Komposition, d. h. Kamerastandort und Blickwinkel. Diesen sollte man noch im Hellen wählen, denn wenn die Kamera erst mal konfiguriert ist, hilft einem der Liveview nicht.
Heute entscheide ich mich tatsächlich für die Häuser als Kulisse, denn der Nachbar schaut noch Fernsehen und seine Fenster sind beleuchtet :-). Danach richte ich „die Bodenstation“ in unserem Wohnzimmer ein, so dass auch unser Fenster Licht gibt. Und dass im Radio oder Fernsehen ein Programm läuft, zu dem man während der Langzeitbelichtungen zurückkehren kann.
Doch heute kehre ich kaum zurück. Denn es rauscht ein warmer Nachtwind über den See und durch die Pappeln. Nachdem ich die Aufnahme ausgelöst habe, erkunde ich den Himmel und den Horizont. Def Film „Apollo 11“, den wir am Mittwoch im Zoo Palast gesehen hatten, wirkt noch immer in mir. Diese manifest gewordene Verbundenheit zwischen Himmel und Erde. Das Wissen, dass ich nicht der einzige Sternenbegeisterte bin, aber es am liebsten allein genieße, weil es beim Anblick des Kosmos nicht viel zu sagen gibt. Nur zu denken und zu wissen.
Direkt über mir im Zenit das „Sommerdreieck“ mit der Leyer. Es ist DAS Sommersymbol aller Sternenfreunde. Es markiert das eine Ende des Milchstraßenbandes. Wenn das Auge das wolkenartige Gebilde erfasst hat, folgt es ihm Richtung Südwesten bis zum Horizont. Und trifft dort oft auf ziehende Planeten. Zur Zeit sehen wir dort Jupiter als hellen Abendstern. In anderen Monaten auch Mars oder Saturn, morgens manchmal auch die Venus. Warum im Süden? Weil die Planeten mit der Erde auf einer Ebene liegen und wir tendenziell in Richtung dieser Ebene, in der auch die Sonne selbst liegt, schauen müssen. Also Richtung Äquator, also Richtung Süden - vereinfacht gesprochen.
Über dem Südosthorizont, also über der beleuchteten Marina unseres Sees, liegt ein schwacher Lichtschein. Er kündet von beiden, den dahinter liegenden Kleinstädten und dem aufziehenden Mond. Heute überwiegen aber die Städte, denn wir laufen Richtung Neumond.
Inzwischen sehe ich auf dem Kameradisplay erste Sternspuren. Noch so kurz wie verwackelte Sternpunkte, aber schon deutlich genug, um alle Trajektorienanätze erkennen zu können.
Wenn mich auf der Arbeit mal wieder jemand nach dem Wesen einer Produktvision fragen wird, werde ich ihn auf John F. Kennedy‘s Rede 1962 in Houston verweisen. Danach wussten alle Beteiligten buchstäblich, wohin die Reise gehen sollte. Und konnten sich ableiten, welche Beiträge sie dazu leisten sollten.
Schaue in den Nachthimmel und spüre die Faszination. Und kümmere dich nicht um die, die da gar nichts empfinden. Du wirst sie nicht inspirieren können.
Ein Lichtpunkt zieht über den Himmel. Ist es ein Flugzeug, ein Satellit oder die ISS Raumstation? Als es über mir ist, höre ich Geräusche und der Lichtpunkt wird schwächer. Es war ein Flugzeug, das in Berlin gestartet war.
Die ISS fasziniert mich nicht so wie die NASA-Missionen. Und Astro-Alex ist für mich keine Inspiration. Er verkörpert in meinen Augen den Typus konformer Weltraumverwalter der ESA-Wissenschaftsbürokraten. Weder die nüchterne Seriösität eines Ulf Merbold, noch die Emphase der Apollo 11 Astronauten. Stattdessen moralische Imperative und projizierte Schuldgefühle, die dem deutschen Zeitgeist entsprechen. Aber alles in Doppelmoral, denn so wie Konzernvorstände und Bundestagsabgeordnete leisten sich auch Astronauten einen überdurchnittlichen CO2-Fusabdruck und haben allerlei Ausreden parat.
Also nein, an ESA und Alex denke ich nicht, als ich auf mein Display schaue und denke: diese Sternenhagel scheinen auf unsere Häuser nieder zu gehen. Ein interessantes Motiv. Ich beschließe, die Aufnahme jetzt zu beenden. Die Kamera fährt noch eine Routine, indem sie das Foto kompiliert und das Rauschen reduziert. (Rauschreduzierung ist das Gegenteil von Sternenspuren: Man subtrahiert den Unterschied - hier den zwischen geöffneter und geschlossener Blende.)
Meine heutige „Mission“ ist beendet. Die Grillen zirpen, die Frösche quäken, die Pappeln rauschen. Das Kontrollbimd sieht gut aus. Ich nehme das Stativ in die Hand und gehe zurück in die „Bodenstation“. Ich schalte das Radio und das Licht aus. Stille. Dunkelheit.
Aber wenn die Sonne den Himmel leer gebrannt hat, dann kehren mir abends die Lebensgeister zurück. Meine Frau bereitet die „Happy Hour“ vor und ich überlege auf meiner Liege, ob ich heute Nacht die Milchstraße oder Sternenkreise forografieren will. Denn es wird eine sternenklare Nacht werden.
Und so denke ich, im Juli werde ich Sternenkreise aufnehmen. Denn im August locken die Sternschnuppen der Perseiden. Und nichts ziert eine Aufnahme der Milchstraßenwolke mehr, als quer durch sie hindurch fallende Linien der Sternschnuppen. Es sind die Zeugnisse der Rastlosen, derjenigen, die die Erhabenheit der Galaxie durch Erleben erfassen wollen. Während mir hier unten der Anblick des gesamten Schauspiels erhaben genug ist.,
Was Eichendorf mit den hoch schlingenden Kreisen der Sterne meinte, macht meine Olympuskamera für jeden sichtbar: die Sterne ziehen eine Kreisbahn um den Polarstern (natürlich nur scheinbar). Ich muss mich als Fotograf nur um die manuell einzustellende Blende, Lichtstärke und Temperaturfarbe kümmern. Und den Fokus rechtzeitig auf das entfernteste Ziel einstellen, solange es am Horizont noch Konturen gibt.
Die Lichtspur selbst erzeugt die Kameraelektronik, indem sie die Differenzen zwanzigsekündiger Aufnahmen zum Bild hinzufügt. Ich könnte auch eine andere Dauer wählen, aber 20s haben sich bewährt.
Wer Sternspuren zum ersten Mal betrachtet, mag um so beeindruckter sein, je vollständiger die Kreisbahnen sind. Hat man aber im Vordergrund irdische Motive, z. B. Häuser mit beleuchteten Fenstern, so haben auch Trajektorien eines Sternenhagels ihren Reiz. Da das Display der Kamera das sich entwickelnde Bild zeigt, kann ich frei entscheiden, bei welcher Strichlänge ich die Aufnahme beende.
Meine erste kreative Frage geht also richtig Komposition, d. h. Kamerastandort und Blickwinkel. Diesen sollte man noch im Hellen wählen, denn wenn die Kamera erst mal konfiguriert ist, hilft einem der Liveview nicht.
Heute entscheide ich mich tatsächlich für die Häuser als Kulisse, denn der Nachbar schaut noch Fernsehen und seine Fenster sind beleuchtet :-). Danach richte ich „die Bodenstation“ in unserem Wohnzimmer ein, so dass auch unser Fenster Licht gibt. Und dass im Radio oder Fernsehen ein Programm läuft, zu dem man während der Langzeitbelichtungen zurückkehren kann.
Doch heute kehre ich kaum zurück. Denn es rauscht ein warmer Nachtwind über den See und durch die Pappeln. Nachdem ich die Aufnahme ausgelöst habe, erkunde ich den Himmel und den Horizont. Def Film „Apollo 11“, den wir am Mittwoch im Zoo Palast gesehen hatten, wirkt noch immer in mir. Diese manifest gewordene Verbundenheit zwischen Himmel und Erde. Das Wissen, dass ich nicht der einzige Sternenbegeisterte bin, aber es am liebsten allein genieße, weil es beim Anblick des Kosmos nicht viel zu sagen gibt. Nur zu denken und zu wissen.
Direkt über mir im Zenit das „Sommerdreieck“ mit der Leyer. Es ist DAS Sommersymbol aller Sternenfreunde. Es markiert das eine Ende des Milchstraßenbandes. Wenn das Auge das wolkenartige Gebilde erfasst hat, folgt es ihm Richtung Südwesten bis zum Horizont. Und trifft dort oft auf ziehende Planeten. Zur Zeit sehen wir dort Jupiter als hellen Abendstern. In anderen Monaten auch Mars oder Saturn, morgens manchmal auch die Venus. Warum im Süden? Weil die Planeten mit der Erde auf einer Ebene liegen und wir tendenziell in Richtung dieser Ebene, in der auch die Sonne selbst liegt, schauen müssen. Also Richtung Äquator, also Richtung Süden - vereinfacht gesprochen.
Über dem Südosthorizont, also über der beleuchteten Marina unseres Sees, liegt ein schwacher Lichtschein. Er kündet von beiden, den dahinter liegenden Kleinstädten und dem aufziehenden Mond. Heute überwiegen aber die Städte, denn wir laufen Richtung Neumond.
Inzwischen sehe ich auf dem Kameradisplay erste Sternspuren. Noch so kurz wie verwackelte Sternpunkte, aber schon deutlich genug, um alle Trajektorienanätze erkennen zu können.
Wenn mich auf der Arbeit mal wieder jemand nach dem Wesen einer Produktvision fragen wird, werde ich ihn auf John F. Kennedy‘s Rede 1962 in Houston verweisen. Danach wussten alle Beteiligten buchstäblich, wohin die Reise gehen sollte. Und konnten sich ableiten, welche Beiträge sie dazu leisten sollten.
Schaue in den Nachthimmel und spüre die Faszination. Und kümmere dich nicht um die, die da gar nichts empfinden. Du wirst sie nicht inspirieren können.
Ein Lichtpunkt zieht über den Himmel. Ist es ein Flugzeug, ein Satellit oder die ISS Raumstation? Als es über mir ist, höre ich Geräusche und der Lichtpunkt wird schwächer. Es war ein Flugzeug, das in Berlin gestartet war.
Die ISS fasziniert mich nicht so wie die NASA-Missionen. Und Astro-Alex ist für mich keine Inspiration. Er verkörpert in meinen Augen den Typus konformer Weltraumverwalter der ESA-Wissenschaftsbürokraten. Weder die nüchterne Seriösität eines Ulf Merbold, noch die Emphase der Apollo 11 Astronauten. Stattdessen moralische Imperative und projizierte Schuldgefühle, die dem deutschen Zeitgeist entsprechen. Aber alles in Doppelmoral, denn so wie Konzernvorstände und Bundestagsabgeordnete leisten sich auch Astronauten einen überdurchnittlichen CO2-Fusabdruck und haben allerlei Ausreden parat.
Also nein, an ESA und Alex denke ich nicht, als ich auf mein Display schaue und denke: diese Sternenhagel scheinen auf unsere Häuser nieder zu gehen. Ein interessantes Motiv. Ich beschließe, die Aufnahme jetzt zu beenden. Die Kamera fährt noch eine Routine, indem sie das Foto kompiliert und das Rauschen reduziert. (Rauschreduzierung ist das Gegenteil von Sternenspuren: Man subtrahiert den Unterschied - hier den zwischen geöffneter und geschlossener Blende.)
Meine heutige „Mission“ ist beendet. Die Grillen zirpen, die Frösche quäken, die Pappeln rauschen. Das Kontrollbimd sieht gut aus. Ich nehme das Stativ in die Hand und gehe zurück in die „Bodenstation“. Ich schalte das Radio und das Licht aus. Stille. Dunkelheit.
Samstag, 11. Mai 2019
Freie Fahrt ins Wochenende
Ich glaube ich muss nicht erklären, warum ich gerade den Frühling mit sehr viel Musik verbinde, die mir die eine oder andere schöne Erinnerungen zurückbringt..
Und auch mein jetziges Leben, in dem ich schon länger lebe, ist mit viel Frühlingsmusik verbunden. Aber hier ist es eher die Hintergrundmusik zur Gartenarbeit am Wochenende. Hier stehen in der Playlist Stücke wie "An einem Tag im Frühling", "Junger Mann im Frühling", "Ein neuer Frühling wird in die Heimat kommen" und natürlich die Mitsingstücke vom "Weißen Rössl" und Peter Alexander ("Frühling in Wien"). Dazu Max Rabe's "Veronika" und Big Band Stücke wie "Bobby back einen Kuchen" und vieles mehr vom RIAS Tanzorchester und Werner Müller.
Ja ich weiß, das klingt voll Nazi. Jedenfalls für Leute, die auch die Architektur des Tempelhofes Flughafens für Naziarchitektur halten. Sie haben es im Fernsehen gesehen oder auf Twitter gelesen oder auf der YouTube Universität gelernt..
Apropos Twitter und Bildung und so: Ich bin -um es mit Herwig Mitteregger zu sagen:- "raus, jetzt steh' ich hier." Wie ich das geschafft habe? Ich hatte eine Meldung über US Flugzeugträger und Iran mit einem Goethezitat kommentiert. Gut, ich hatte es etwas -aber nur etwas- variiert, so das klar wurde auf welche groben Klötze grobe Keile gehören. Aber woher sollen ein abgebrochener arbeitsloser Antifaaktivist und ein Zeitarbeiter im Twitter Löschzentrum wissen, wer Goethe war?
Aber das alles wollte ich gar nicht erzählen. Die gewonnene Zeit nutzte ich gestern dazu, mal wieder die Elbe-Überfahrt mitzubekommen. Denn egal welches Wetter herrscht, das Licht über der Elbe ist immer speziell. Es wirkt immer wie eine gemalte Flusslandschaft. Ich glaube, es ist das umbegradigte Sandufer, das mich das assoziieren lässt. Auch quere ich sie im Zug ja stets bei Sonnenauf- oder Untergang. Vielleicht ist es dann bei jedem Fluss so. Jedenfalls bedauere ich jedesmal, jetzt meine Kamera nicht dabei zu haben. Und mit dem iPhone wird es mehr ein Schnappschuss.
Oder am Auto. Saugen, pflegen, Füllstände. Ich bin ein Spießer vor dem Herrn, ich kümmere mich um meine Sachen. Die aussterbende Gattung, die Besitz nicht scheut nur weil er mit Verantwortung verbunden ist.
Der Mai ist heuer kühler als der April. Aber immerhin bringt er auch Regen. Und die klimabesorgten Stimmen verstummen plötzlich. So hört man endlich wieder das Summen der Bienen und Brummer.
Nach getaner Arbeit dann den Grill an und Radio. Wenigstens die letzten beiden Spieltage sind nicht zerpflückt sondern finden an einem Tag statt. Fußball-Dauerkonferenz. Die beste Sendung im RBB Inforadio ist die mit Guido Ringel, dem leidenden Herthafan, der seine Verzweiflung so schön verbergen kann. Seit den Zeiten von Kurt Brumme und Co. ist diese Studiobesetzung die beste, die ich kenne.
So fliegt der Samstagnachmittag vorbei. Mein spießiger Samstagnachmittag.
Was wollte ich eigentlich erzählen? Ich hab es vergessen...
Samstag, 21. Februar 2015
Berlin, Potsdamer Straße ("Potse")
Über Nacht ist die "Potse" erwacht. Gallerien, Baustellen, Restaurants und Bars. Ganz neues Gefühl, wenn man zum Cafe Einstein läuft. Ich freue mich :-)
Sonntag, 16. November 2014
Sonntag, 9. November 2014
Fotos von der Lichtgrenze in Berlin
Wenn Berlin ruft, kommen sie alle. Denn die es erlebt haben, wissen noch was sie gerade taten, als sie die Nachricht hörten. Ich hatte gerade angefangen zu studieren. In Dortmund, nicht in Berlin. Aber ich WOLLTE nach Berlin, nachdem ich 1987 einmal dort gewesen war. Am 9. November jam ich von einer Physikübung nach Hause. Wie jeden Abend, als erstes Fernsehen an, ob es in der DDR was neues gibt. Und es gab. Wurde Schabowiski damals eigentlich live übertragen? Mir ist fast so..
Jetzt bin ich seit fast vierzehn Jahren hier. Und heute Abend wurde mich noch mal so richtig bewusst, wie unvorstellbar es mal war, Berlin ohne Mauer zu erleben. Schon am Freitag ging es los. Wegen des Lokführerstreiks fuhr keine S-Bahn und ich ging vom Hauptbahnhof zu Fuß nach Hause. Und kam am Brandenburger Tor vorbei, wo Udo Lindenberg probte. Das, zusammen mit der Lichterkette, brachte mich schon nahe an eine Gänsehaut, weil all die Erinnerungen noch abgespeichert sind..
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