Kurze Antwort: das Narrativ ist die Handlung im Vordergrund, das Framing ist der Rahmen im Hintergrund.
Beide Begriffe wurden von Linken und Grünen eingeführt, sie lassen sich aber für alle Richtungen nutzen. Was Machtmenschen nie dazu sagen, was sie aber immer meinen ist: Man lügt am besten in einem brauchbaren Zusammenhang.
Für frustrierte Regierungskritiker wie mich gilt: ich kann, was ich sehe und erkenne am besten rüber bringen, wenn ich es in eine Geschichte packe. (Aber eigentlich müssten doch die Fakten reichen um zu kapieren, was vor sich geht. "Rabbit Hole" ist so eine Geschichte. Aber wahrscheinlich auch wieder zu kompliziert für die meisten.)
Also noch ein Beispiel:
Narrativ: Wir haben zu viel unkontrollierte Einwanderung von Kriminellen.
Framing: Ich wähle aus den Fakten, was mein Narrativ stützt: Die offizielle Polizeistatistik, Recherchen über die Täter.
Anderes Beispiel:
Narrativ: Die Covid Pandemie war für alle eine tödliche Gefahr, die zunächst nur mit Lockdowns und danach nur mit Impfstoffen gebändigt werden konnte. Die WHO war die seriöse Institution, die das alles koordiniert (der gute Onkel Doktor).
Frameing: Die Bilder aus Bergamo, die Behauptungen von Christian Drosten, die "Schlussforderungen" von Merkel. Die Kommentare gegen Impf- und Lockdown Skeptiker.
Im Prinzip nannte man das früher im positiven Fall Rhetorik, im negativen Fall Propaganda,
Die Serie "Rabbit Hole" wurde 2022 gedreht. Sie greift etliche Erscheinungen der Covid Zeit auf und setzt sie so ins Bild, dass alles was zunächst wie eine Verschwörungstheorie aussieht, am Ende wahr ist. Sie belegt eindrucksvoll, wie wichtig "Narrative" sind, denn sie bereiten den Boden, auf dem die Lüge wachsen kann.
Haben die Leute erst mal ein Narrativ geschluckt, muss man nur die "Frames" zielgerichtet einsetzen, und die Leute glauben einem alles.
Und zwar glauben sie die Lüge um so mehr, je größer sie ist, wie bereits ein gewisser Goebbels erkannt hatte. Die große Lüge wird geglaubt, weil sie so vieles erklärt, insbesondere was vorher unklar oder ungereimt erschien. Und es schwingt auch immer mit, dass die große Lüge nicht unter Verdacht steht, weil man sich selbst so groß zu lügen niemals trauen würde.
Rabbit Hole erzählt die Geschichte von Palantir und spinnt sie weiter. Würden die Datenbanken der öffentlichen Verwaltung für die Privatwirtschaft freigegeben und mit den bereits vorhandenen privatwirtschaftlichen verbunden, könnte daraus die Beherrschbarkeit jedes Einzelnen durch gezielte Manipulation und Erpressung daraus erwachsen.
Der Witz dabei ist, dass wir die Daten, die gegen uns verwendet werden können, freiwillig hergeben. Und nicht nur unsere Daten sondern auch unsere Wertungen des Welt- und Lokalgeschehens. So wie ich das hier gerade in meinem Blog tue.
Wir glauben nur immer, dass wir über den Manipulationsversuchen stehen, diese erkennen und abwehren können. Gerade weil wir uns für kritische Bürger halten, die noch selbst und kritisch denken können. Aber wir werden selbst dabei so gelenkt, dass wir es nicht merken. Der erste Schritt dabei ist, dass wir überhaupt unsere Köpfe ins Internet stecken, suchen, finden, KI befragen und dann damit irgendwas machen, was uns am Ende etwas schreiben lässt. Eine Email, einen Post, ein Like.
Bei Rabbit Hole sind die Veranstalter des Ganzen die großen IT-Unternehmer. In der Pandemie sind es die Impfstoffhersteller. Die nützlichen Idioten sindd die überlieferten Institutionen, die noch Vertrauen genießen und die Aktivisten, die die Regierungspolitik unterstützen und die Regierung vor ihren Kritikern schützen.
Wir meinen zu wissen. Mancher meint vielleicht, er schiebt. Dabei werden wir geschoben. Alle. Sobald wir im Internet irgendetwas machen.