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Donnerstag, 4. Dezember 2014

Tiergartenunnel angeblich wieder frei

Gestern geschah das kleine Wunder von Berlin Mitte: Weil der Tagesspiegel über die Posse der Verkehrslenkung (beim Berliner Senat) berichtete, fingen die Herren Arndt und Klein gestern an, etwas zu unternehmen.

Und siehe da: Gestern Abend kamen die Leserkommentare, dass der Tunnel wieder frei sei.

Wir werden es heute Morgen mal testen...

So oder so aber: Es ist unfassbar dreist, wie die SPD Genossen wochenlang die Berufspendler von einem Verkehrschaos ins nächste lenken.

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Tiergartentunnel: SPD sperrt Ausfahrt Hauptbahnhof

Die Berliner Verkehrssenatsverwaltung (namentlich: Matthias Arndt) arbeitet nach Kräften an ihrer Bewerbung zum "Peinlichsten Berliner 2014".

Am Wochenende war der Tunnel ganz geschlossen, am Dienstag wieder geöffnet. Aber: seit Montag sind die Ampelschaltungen am Tiergartentunnel nicht mehr nur idiotisch und CO2-treibend. Nein, die Ampel am Hauptbahnhof ist jetzt gleich ganz ausgefallen. Deshalb wurde die Ausfahrt gesperrt und damit die letzte Nord-Süd-Verbindung durch Berlin.

Und was in normalen Städten binnen 1h behoben ist, dauert unter der SPD-Verkehrssenatsverwaltung eben locker eine ganze Woche. Matthias Arndt leitet Pendler im Tunnel um auf die Nordausfahrt - und dort mitten in eine Baustelle: Stau, keine Wendemöglichkeiten. Man dreht durch und verpasst seinen Zug.

Natürlich sind auch Polizisten im Einsatz. Aber nicht, um den Verkehr zu regeln. Sondern um zu überwachen, dass kein Pendler der Schikane ausweicht.

Immerhin haben wir es geschafft, dass nun auch der Tagesspiegel darüber berichtet:
Link
Die Ampelanlage, die auf der Invalidenstraße den Zu- und Abfluss in den Tunnel Tiergarten Spreebogen regelt, ist seit Ende der vergangenen Woche defekt. Die Aus- und Einfahrt in den Tunnel musste seither zeitweise immer wieder gesperrt werden. Die jetzige Sperrung soll nun erst aufgehoben werden, wenn die Anlage repariert ist.
Alle Versuche der Wartungsfirma, die Ampel wieder in Gang zu bringen, seien bisher gescheitert, sagte die Sprecherin der Senatsverkehrsverwaltung, Petra Rohland, die zunächst nicht zu erreichen war. 
SPD - halt.


Wir haben Matthias Arndt deshalb gestern der TIP-Redaktion zum peinlichsten Berliner vorgeschlagen. Natürlich kann er auch seinen neuen Chef Andreas Geisel vorschicken, denn der bisherige Verkehrssenator Michael Müller wird am 11. Dezember befördert: Zum neuen Regierenden Bürgermeister...


Mittwoch, 26. November 2014

Tiergartentunnel: Polizei überwacht Autofahrer beim Umgang mit Schikanen

Nur ein paar Tage später machen Verkehrslenkung und Polizei Berlin einen Rückzieher: Die Ampelschaltung an der Einfahrt zum Tiergartentunnel / Hallesches Ufer ist zurückgeschaltet und produziert wieder endlose Staus.

Aaaber die Polizei reagiert:
Die Polizei passt seit vorgestern auf, dass die Leute keine "Work-arounds" entwickeln. Z. B. am Tunnel vorbeifahren und wenden und sich von der leeren Seite vor dem Tunnel anstellen.

Warum? Antwort von der Verkehrslenkung:
Eine weitere Ursache für ihre Beobachtungen kann auch die aktuelle Bauphase im Bereich Invaliden- und Heidestraße sein. In der letzten Zeit wird durch die automatische Tunnelsteuerung an den Zufahrten in Fahrtrichtung Nord ein Signalplan für die Steuerung des Tunnelzuflusses geschaltet. Die Freigabezeiten am Reichpietschufer von Richtung Potsdamer Straße sind dabei nicht wesentlich verkürzt. Die aus ihrer Richtung hingegen schon. Der Tunnel schaltet aufgrund der Baumaßnahmen rund um den Hauptbahnhof diese Pläne, da ein Rückstau im Ausfahrtbereich Invalidenstraßen und Heidestraße täglich besteht, aber nicht in den Tunnelraum hineinreichen darf. 
Das heißt: Der lange Tunnel darf nur so befahren werden, dass der Ampelstau an seinem Ende nur so lang sein darf, bis er in den Tunnel zurück reicht. Also: ca. 4 Autos.

UPDATE:
Am Abend des 28. November war die Ampel an der Tunnelausfahrt Invalidenstraße ausgeschaltet. Eine große Leistung unserer Verkehrslenkung.

Freitag, 14. November 2014

Protest wirkt: Tiergartentunnel wieder frei

Wir waren bass erstaunt: Schon einen Tag nach unseren Protestmails an Senat und Polizei schaltete die Berliner Obrigkeit zurück. Die alte Ampelschaltung ist reaktiviert. Normalsterbliche dürfen den Tiergartentunnel wieder nutzen.


Mittwoch, 12. November 2014

Sperren sich Berliner Politiker den Tiergartentunnel frei?

Ich bin Fernpendler und werde manchmal gefragt, wie lange ich für 200km brauche und "wie man das verkraftet". Meine Gegenfrage lautet dann: Wie lange brauchen Sie morgens quer durch Berlin wenn Sie zur wertschöpfenden Minderheit, also ohne Privilegien, Berlins gehören.

Die SPD-Verkehrssenatoren bemühen sich seit über zehn Jahren, die Hauptstadt lahm zu legen. Sie sperren eine Magistrale nach der anderen: Invalidenstraße, 17. Juni, Wilhelmstraße usw.

Was damit stets einher geht: Dass es kein Konzept für eine Umleitung oder gar Beschilderung gibt. Jeder muss in der Hauptstadt des "WIR entscheidet" für sein ICH selbst herausfinden, wie er am besten durchkommt.

Blöd für Politiker ist es aber, wenn sie selbst unter den Folgen ihrer Politik leiden müssen. Und womöglich morgens und abends selbst im Stau stehen.

"Das geht so nicht, da war doch mal was." muss sich einer von Müllers Zuarbeitern gedacht haben und einen Vorschlag ausgearbeitet: Gebt uns den Tiergartentunnel, die schnellste Verbindung zwischen Potsdamer Platz und Regierungsviertel.

Gesagt getan. Seit ca. vier Wochen ist die Ampelschaltung am Halleschen Ufer an der Einfahrt des Tiergartentunnels umgestellt. Abbieger in den Tunnel stauen sich nun Kilometer lang am Landwehrkanal. Dafür herrscht im Tunnel gähnende Leere. Warum und wozu? Wir schrieben die Polizeidirektion 3 und den Senat an.

Antwort vom 30.10.2014:

Sehr geehrte ....,
vielen Dank für ihre Anfrage bezüglich des Tiergartentunnel (TTS). In der letzten Woche wurden in Berlin viele Konferenzen mit Staatsgästen abgehalten. Aus diesem Grunde werden die Lichtsignalanlagen an den Zufahrten des Tunnel-Tiergarten-Spreebogen dann in spezielle Programme geschaltet, die ein Zufließen der Tunnelröhre verhindern sollen. Sobald die Polizei Protokollfahrten mit Staatsgästen durchführt oder ein Zustauen verhindert werden muss laufen diese Pläne. In den letzten Tagen waren es über 40 Protokollfahrten je Tag. Insofern ist die Aussage der Direktion 3 korrekt. Die Pläne verringern die Freigabezeit des Rechtsabbiegers vom Reichpietschufer in den TTS nicht aber jedoch die des Linksabbiegers aus dem Schöneberger Ufer in den TTS, damit die Potsdamer Brücke freigehalten wird.
Viele Grüße
Matthias Arndt------------------------------Verkehrslenkung BerlinVLB C 1Flughafen TempelhofPlatz der Luftbrücke 5Bauteil B, Aufgang 2, 5.OG12101 Berlin

Heißt: Wo Staatsgäste rollen, muss das Volk weichen. Wenn der Regent durch den Tunnel will. Oder er wollen könnte, muss der Tunnel freigehalten werden. Egal, wie viele Wertschöpfende ihn nutzen wollen.

Allerdings: Der 30.10. ist jetzt zwei Wochen her. Auch das Mauerfalljubiläum ist vorbei. Jetzt tummeln sich höchstens die Gäste der "Bambi"-Verleihung am Donnerstag in Mitte. Trotzdem wurde das Desaster jetzt noch verschärft, indem morgens und abends gestaut wird.

Man fragt sich: Wem nutzt es? Haben sich da einige Politiker oder ihre Zuarbeiter inspirieren lassen? Klopfer auf die eigene Schulter? "Bin nicht auch ich Staatsgast im eigenen Land?". ("Bin auch ich das Volk?" will heute keiner mehr wissen..)

Das Thema gehört in die Öffentlichkeit, in eine Nachrichtenredaktion.