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Freitag, 6. Juni 2025

Deutsche Journalisten bewerten Merz' Auftritt im Oval Office

Von WELT TV bis Illner: Was für ein pubertäres Gegacker über Merz' Auftritt im Oval Office. Noch schlechter sind nur Thomas Hermanns' Kommentare zum ESC. 

Im Brustton der Überzeugung bewerten da ein "New narratives"-Consultant, der lebende Beweis des Dunning-Kruger-Effektes aus dem ZDF Studio  Washington und Krawattenexpertinnen aus dem Hause Bertelsmann den Auftritt von Merz.

Keiner kapiert, worum es eigentlich geht. Keiner kapiert (oder tut so) woran Selenskyis Auftritt gescheitert war. Keiner kapiert im Ansatz Trumps Strategie im Großen und seine Kommunikation im Speziellen.

Sie kapierten nicht mal, dass das eine Presskonferenz war, in der Journalisten die Fragen stellen. Offenbar anders als in der Bundespresskonferenz ist es da nicht die Regierung, die die Fragen lenkt.

Somit hat nicht Trump "Merz kaum zu Wort kommen lassen", sondern die Presse war einfach desinteressiert an Merz. Trump versuchte sogar gegen Ende nochmal Fragen an Merz zu provozieren. Aber gegen Bidens' Unterschriftenautomat und Elon's Wutausbrüche hatte Merz keine Chance. 

Was auch keiner der deutschen Kommentatoren verstand: Die PK war ja VOR den eigentlichen Gesprächen angesetzt. Was für Fragen hätte man da also an Merz richten sollen? 

So konnten sich beide besprechen, ohne sich anschließend der Presse stellen zu müssen. Ohne Statements abstimmen zu müssen. Wir wissen heute Morgen fast nichts über den inhalt ihrer Gespräche. 

Der deutsche Journalismus war fixiert auf das, was er kannte (Selenskyis Auftritt) und war insgeheim geil auf einen weiteren Eklat, der ihm Anlass geben würde, auf Trump einzuschlagen. Aber der war wieder einmal schlauer.

Mittwoch, 7. Mai 2025

In einem zweitklassigen Deutschland ist Merz nur zweite Wahl

"Die demokratische Mitte hat keine Kraft mehr" kommentiert Marion Horn von BILD den Ach-und-Krach-Start von Merz ins Kanzleramt. Im ersten Wahlgang verweigerten ihm 18 Koalitionäre die Ja-Stimme. Im zweiten Wahlgang noch 3.

Oh, konnte man nach dem ersten Wahlgang noch denken, doch noch Leben in Union und SPD. Doch noch CDUler, die Merz' Wahllüge nicht mittragen wollen. Oder: doch noch Leute, die Klingbeil die Kombination aus Wahlverlierer und Karrieresprung nicht durchgehen lassen. 

Ein Artikel des Stern, der auf die FAS verweist, berichtete im März, das "mehr als drei Hand voll"  SPD Abgeordnete ankündigen, Merz nicht zu wählen: Link

Aber ein paar Takte in den Fraktionen und die üblichen Appelle an die "staatspolitische Verantwortung" genügten, um die offenbar über sich selbst erschrockenen Abweichler zurück auf Linie zu bringen. 

Gut, man muss immer einen Plan haben, Verweigerung allein reicht nicht. Außerdem ist es nicht mutig, nur im Schutz der geheimen Abstimmung "Mut" zu zeigen. Man muss sich schon auch organisieren und öffentlich sprechen. Und zwar rechtzeitig. Aber selbst der Widerstand war planlos, bzw. gar nicht organisiert und reichte über den Klamauk nicht hinaus. 

Was mich gestern genauso abtörnte fasste Hans-Ulrich Jörgen auf WELT-TV in die richtigen Worte. Das planlose durcheinander Laufen und dann Abtauchen der Handlungsverantwortlichen Merz und Klöckner. Offenbar hatten die meisten Akteure im Vorfeld sich vor allem um Friseuren und Kleidung gekümmert, denn es geht bei "sowas" ja vor allem um die Selfies für die Nachbarn. Diese Kombination aus Macht- und Amtsanspruch, demonstrativem Standesbewusstsein und nachgewiesener Inkompetenz törnt mich ab.

Und weil sie so planlos sind, bleibt ihnen beim Disziplinierungsversuch der anderen nur der Appell an die "staatspolitische Verantwortung". Die sie im Vorfeld ja selbst schon verraten haben. Aber die Verantwortung dafür nicht endgültig gegen die Wand zu fahren schieben sie dann allen anderen zu.

Ich habe gegen Merz und Klöckner nichts persönlich. Ich bin ja froh, dass sie Scholz und Göring-Eckardt abgelöst haben. Aber sie haben sich gestern auch geoutet. Als meine Nachbarn, die sich auf der Miteigentümerversammdlung für nichts interessieren außer dort sichtbar zu sein, und jeden Antrag gegen die Agenda der ebenso plan- und lustlosen Hausverwaltung mit dem Kommentar ablehnen "Glauben Sie, Sie wissen es besser?" um dann "Duktus und Ton" der Abweichler kritisieren. Die lieber ihr Vermögen riskieren als einmal selbst nachzudenken und für sich selbst zu sprechen. Hauptsache man fällt nicht auf und muss vor allem nicht selbst nachdenken oder gar Verantwortung übernehmen. Und dieser Abweichler da, "wer glaubt er dass er ist"?

Das alles ist Deutschland. Und die Mehrheit hat ihren Untergang verdient. Sie hat nach Kräften daran gearbeitet. Merz ist in einem zweitklassig gewordenen Deutschland nur zweite Wahl. Passt doch.