Montag, 29. Dezember 2008

Der Ölpreis und die Hamas

Noch immer habe ich keine einzige Person gehört, die mir vernünftig erklären konnte, warum sie Raketen auf Israel abfeuern; was die Gründe sind, was das Ziel.
Shimon Peres, 28.12.2008

Vielleicht liegt hier die Antwort: Immer wenn der Ölpreis so richtig schön auf Talfahrt ist, "passieren" Dinge im Nahen Osten, die ihn wieder bremsen.

In diesem Jahr profitierten wir davon, dass die typischen arabischen und russischen "Maßnahmen" gegen fallende Öl- und Gaspreise nicht funktionierten: Weder die "kurdischen" Angiffe auf die türkische Pipeline noch Putins Krieg gegen Georgien verhinderten einen Ölpreisverfall auf unter 40 Dollar. Auch die jüngsten OPEC Förderkürzungen verpufften wirkungslos. Was bleibt einem arabischen oder russischen Despoten dann noch? Richtig, ein neuer Nahostkrieg muss provoziert werden. Am besten zu Weihnachten, wenn die Nachrichtenlage meist schwach ist, aber die Einschaltquoten hoch... Und siehe da: Es funktioniert! Der Ölpreis steigt um 7%.

Dienstag, 23. Dezember 2008

Erfindungsmeldung: Detektion von Autobrandstiftern

Seitdem Innensenator Körting (SPD) und Polizeipräsident Glietsch im Sommer d.J. unverhohlene Antipathiebezeugungen gegen Porschefahrer verlauten ließen ("Die sollen eben nicht so provozierend parken."), fühlen sich Berlins Ökoterroristen immer häufiger ermutigt, in Mitte und Kreuzberzg-Friedrichshain nachts Autos anzuzünden.

Jedesmal liest man, der Staatsschutz "habe die Ermittlungen übernommen". Aber noch nie ist etwas dabei herausgekommen. Laut dem Blog www.brennende-autos.de gibt es bis heute 257 Fälle von Brandstiftung - und keinen gefassten Täter.

Die Täter gehen laut Berliner Zeitung immer nach gleichem Muster vor: Sie legen ein glühendes Stück Holzkohle auf einen Reifen. Das entfacht einen langsam wachsenden Schwelbrand. Die Täter sind längst woanders, wenn das Auto richtig Feuer gefangen hat.

Das bringt mich auf die Idee, ob man diese glühenden Holzkohlestücke nicht mit einer wärmeempfindlichen Kamera detektieren könnte. Laut Wikipedia nutzt die Feuerwehr Infrarotkameras zum Aufspüren von Glutnestern und Personen in verrauchten Gebäuden. Das kommt dem Anwendungsfall schon sehr nah. Allerdings ist die Auflösung des erzeugbaren Bildes vergleichsweise gering: Maximal 640 × 480 Pixel.

D.h. ein Verfahren mit flächendeckender Kameraüberwachung neuralgischer Plätze und Straßen erforderte gleich mehrere Kameras. Da die Täter zeitlich und örtlich keinem Schema folgen, wäre man auf Stichproben angewiesen. Die gleichen Orte solange überwachen, bis die Falle zuschnappt.

Montag, 22. Dezember 2008

Tips für die Autobatterie im Winter

Hier noch mal die wichtigsten Tips in Kurzfassung:

Starthilfe
1. Mit dem roten Kabel die Pluspole verbinden.
2. Schwarzes Kabel an den Minuspol des Spenders.
3. Schwarzes Kabel an die Karosserie des Pannenfahrzeugs. (Nicht an den Minuspol, das kann "knallen"!)
4. Spenderfahrzeug starten.
5. Pannenfahrzeug starten.
Der ADAC empfiehlt dann noch:
6. Bei modernen Autos mit viel Elektronik: Schwere Verbraucher (Heckscheibenheizung) im Pannenfahrzeug einschalten, um Spannungspitzen beim Abklemmen der Polzangen zu vermeiden.
7. Erst das schwarze Minuskabel, dann das rote Pluskabel lösen.
8. Verbraucher wieder abschalten.

Wenn sich nix tut: Zangen überprüfen!
Wenn der Anlasser dreht, er aber nicht anspringt: Aufhören (sonst Absaufgefahr für Motor und Kat.) Mögliche Ursachen: Impuls- oder O.T.-Geber, die die Drehzahl messen.

Anschleppen
1. Autos verbinden.
2. Pannenfahrzeug: Zündung ein, 2. Gang rein. Kupplung treten.
3. Wenn beide Fahrzeuge rollen, beim Pannenfahrzeug die Kupplung kommen lassen.
4. Pannenfahrzeug sollte sofort anspringen.
Nachteil dieser Methode: Fehlende Ölschmierung beim Einkuppeln, d.h. Motorverschleiß. Sollte man also nicht regelmäßig wiederholen.

Batterieschonung
Wer im Winter täglich nur 5km hin und zurück fährt, mit Beleuchtung, Hifi, Heckscheibenheizung, der fährt seine Batterie leer.
1. Maßnahme: Alle unnötigen Verbraucher abschalten. Heckscheibenheizung aus, sobald die Scheibe klar ist.
2. Maßnahme: Hochtourig fahren. Der Generator zieht seine Leistung nicht aus der Fahrzeuggeschwindigkeit sondern der Motordrehzahl.
3. Maßnahme: 1x wöchentlich auf die Autobahn oder Landstraße.

Freitag, 19. Dezember 2008

PERSON OF THE YEAR 2008

TIME Magazine hat gewählt. Wer ihn live erlebt hat, weiß warum.



Logischerweise müssen wir in Deutschland nun, seinen größten Fan, den leidenschaftlichen Kämpfer für Veränderungen, Hubertus Heil zur Person des Jahres wählen.

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Bosch verkauft Blaupunkt

Warum nur haben die Automobilhersteller die Marken der Autoradios und Navigationssysteme ent-labelt?

Früher kaufte man sich gezielt dieses oder jenes Blaupunkt oder Becker Radio. Da gab es ein Markenbewusstsein beim Autofahrer. Heutzutage steht auf der Hifianlage bzw. dem Radio-Navigationssystem keine Zulieferermarke mehr. Der Kunde soll glauben, dies sei ein Produkt des Autoherstellers. Ist das eine gute Markenstrategie?

Ähnlich ist die Entwicklung im Motorraum. Hier sieht man keine Bosch Zündanlage mehr. Es ist alles gekapselt. Die Automarketingstrategen wollen in manchen Fällen inzwischen nicht einmal mehr die Anzahl der Zylinder kommunizieren. Man geht von einem autounkundigen, völlig zweckorientierten Kunden aus. Den hat man sich vielleicht unglücklicherweise so erzogen.

Gleichzeitig grübeln Produktmanagementstrategen darüber, wie man dem Autokäufer eigentlich die Wertigkeit der Software- bzw. Elektronikprodukte im Auto bewusst macht. Das betrifft zwar hauptsächlich die heutigen Fahrerassistenzsysteme. Aber das Beispiel Radio zeigt, das die Autohersteller hier schon vor Jahren einen fragwürdigen Weg eingeschlagen haben.

Diese Ent-Labelung hat zuerst zu einem Verlust des Markenbewusstseins für Elektronikprodukte im Auto geführt und dann zu einem Preisverfall. Darunter hat die Marke Blaupunkt gelitten. Bosch hat sie heute verkauft. An einen Finanzinvestor.

Dienstag, 16. Dezember 2008

Zumwinkel Anklägerin gestürzt

Wenn wer noch irgendwelche Fragen über die Machtverhältnisse in unserem Gemeinwesen offen hatte, die Paten aus Bochum haben ihm eine Lektion erteilt. Eine eindrucksvolle Demonstration und Belehrung darüber, was einem droht, wenn man die kriminelle Energie der Feudalherren in unserem Lande sichtbar macht. Ein Milieu, das ein Privileg auf das Ausleben seiner kriminellen Energie beansprucht und dieses durch geeignete Verbindungen offenbar durchzusetzen weiß.

Wie Daniel Goeudevert es formulierte: Wir haben kein Unterschichten-, wir haben ein Oberschichtenproblem.

Montag, 15. Dezember 2008

Wie findet man den Trauminnovationsjob?

Seit über zwei Jahren bin ich auf die Podcasts von Phil McKinney abonniert. McKinney ist das, von dem viele nur behaupten, es zu sein: Ein Innovationsmanager.

Die Frage aller Fragen ist von je her: Wie beantwortet man am wirkungsvollsten erkannte Marktlücken mit technologischen Möglichkeiten? Ich erlebe fast täglich die Sprachlosigkeit zwischen Marketingfraktionen und Entwicklern. Das Henne-Ei-Problem, nur negativ gekehrt: Was war eher da, die fehlende Antwort auf die Frage, oder die fehlende Frage? - "Was könnt Ihr?" vs. "Was braucht Ihr?"

Und überhaupt: Wer ist schon kreativ?



Doch auf alle genannten Herausforderungen gibt es systematische Antworten. Es gibt Methoden, die man nur trainieren muss. Dann ändert sich der Blick auf die Welt. Dann werden aus Problemen und täglichen Ärgernissen plötzlich Marktlücken. Und wer seinen Blick schärfen will, für das, wofür er gerade unaufmerksam ist, weil er nicht sieht, was er täglich sieht, der stelle sich einfach ein paar der "Killer questions" aus der Sammlung von McKinney.

Doch die Königsfrage ist: Wie einen solchen Job ergattern? Oder ihn zimmern?

Während McKinney seine Podcasts veröffentlichte, wurde irgendwann Hewlett Packard auf ihn aufmerksam und engagierte ihn. Seitdem liest man wieder öfter gute Nachrichten von HP.

Wenn das kein Ansporn ist... Hören wir doch einfach mal rein, in seine neueste Ausgabe: Killerinnovations.com

Samstag, 13. Dezember 2008

Driving home for Christmas: Am billigsten mit dem PKW

Die Bahn erhöht rechtzeitig zu Weihnachten ihre Preise um rd. 4%. Gleichzeitig sind die Benzin- und Diesekosten drastisch gesunken.

Ergebnis: Schon ab der ersten Person ist der Weihnachtsbesuch mit dem PKW günstiger als mit der Bahn:

Beispiel: Berlin ->Dortmund -> Berlin = rd. 1.000km
Hinfahrt: 23.12. Rückfahrt 25.12.

Kraftstoffkosten bei Verbrauch von 8 Litern / 100km = rd. 80l x 1,10 EUR = 88 EUR.

ICE Ticket mit Bahncard 50 inkl. Reservierung, Online Buchung: 94 EUR.
Ohne Bahncard: 184 EUR.

Fahren weitere Personen mit, ist das Bahnangebot nicht mehr wettbewerbsfähig. Hinzu kommen Stress und Ärger auf überfüllten Bahnhöfen, mangelnde Informationen über Wagennummern, ausfallende Reservierungssysteme, Verspätungen wegen Wartungsdefiziten im Vorfeld des geplanten Börsengangs etc. .

Und übrigens: Der ADAC weist seine Mitglieder aktuell darauf hin, dass auch die Anschaffung eines Neuwagen selten so günstig war wie heute.

Warum also sollte man mit der Bahn fahren?

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Arbeitsgruppentreffen in Regensburg

Montagabend kam ich mit dem Mietwagen vom Flughafen Nürnberg in Regensburg an. Mitten in der verkehrsberuhigten Mitte, am Fuße dieses uralten Doms stieg das Navi meines C-Klasse Mercedes aus und überließ mich meinem Schicksal. Keine Möglichkeit, das Auto abzuwerfen. Mein Hotel nicht in Sicht. Jetzt bräuchte man eins von diesen nahtlosen Navis von unseren Freaks... Aber irgendwann fand ich dann doch mein Hotel. Restaurant war schon zu. Keine Minibar. Keine Maxibar. Es war zehn Uhr durch und ich lernte, was das Sprichwort von den hochgeklappten Bürgersteigern bedeutet: Man läuft hungrig durch die Altstadt. Hungrig, leicht panisch..



Der Weihnachtsmarkt schloss schon um achte seine Himmelspforten.



Nur auf die Studentenkneipen war Verlass. Am nächsten Abend war es besser. Wir buchten rechtzeitig einen Tisch im Weissbierbrauhaus in der Schwarze-Peter-Straße.


Gearbeitet haben wir dann auch noch. Und nicht zu knapp.

Bleibt die Frage, ob der Standard für Navigationskarten endlich fertig ist. Sagen wir so: Fertig wird er nie, aber sicherlich irgendwann veröffentlicht...

Sonntag, 7. Dezember 2008

Gebrauchte Hybridfahrzeuge

Nach längerer Zeit mal wieder ein Schnappschuss bei Mobile.de

Anzahl gebrauchter (mind. 5tkm Laufleistung) Hybridfahrzeuge insgesamt: 488
Darunter:
- Toyota Prius: 214
- Lexus: 172
- Honda Civic: 87
- Chevrolet: 7
- Smart: 4


Toyota Prius (Hybrid)
Leistung (einheitlich für alle Ausstattungsvarianten): 57kW / 77PS
Anzahl Angebote mit mindestens 5.000km Laufleistung (Ausblendung aller Tageszulassungen): 214
Teuerstes Angebot: 29.499 EUR (Vorführwagen, Ausstattung: Executive mit Navi und Ledersitzen)
Niedrigster Preis: 5.800 EUR (Bj. 2.2001, 129tkm)
Anzahl der Angebote unter 10.000 EUR: 11
- darunter neuestes Bj.: 2002,
- darunter geringste km-Leistung: 98tkm
z.Vgl. Neupreis: 25.150 bis 29.150 EUR

Honda Civic
Leistung: 61kW / 83PS bis 85kW/116PS
Teuerstes Angebot: 22.300 EUR (Bj. 01.2008, Vorführwagen, Ausstattung: Klima, Alufelgen, ZV)
Niedrigster Preis: 9.990 EUR (Bj. 12.2003, 109tkm)
Einziges Angebot unter 10.000 EUR: 1 (s.o.)

Samstag, 6. Dezember 2008

Der unsinkbare Kapitalismus

In den Innenstädten zwischen Dortmund (laut Werner) und Berlin ist von Krise noch nicht viel zu spüren. Obwohl die Schuldigen der FInanzkrise gestern noch einmal alles versuchten, um in uns Zukunftsängste zu schüren. Minuswachstum - bis zu vier Prozent, prophezeit Norbert Walter, dessen Blick natürlich etwas von den Zuständen in seinem eigenen Hause getrübt sein könnten.

Das erinnert mich an den Titanic Film. Das Schiff rammt einen Eisblock und schlägt Leck. Die Techniker und der Kapitän wissen was kommt, wollen aber auf die Unsinkbarkeit, die Überlegenheit ihres Systems, vertrauen.

Doch die Titanic fährt erstmal minutenlang weiter als wenn nichts wäre. Im Casino will man schon überhaupt nichts davon wissen. Und als der Bug anfängt zu sinken, geht es mit dem Heck sogar erst einmal aufwärts - und die Blaskapelle spielt dazu.

In diesem Bild wäre der Steuerstand mit Vorständen der Landesbanken und Hypo Real Estate zu casten. Friedrich Merz wäre der Wachmann, der die Passagiere der 3. Klasse im Keller einsperrt, um die zu wenigen Rettungsboote für die Vorstände zu sichern. Ifo Chef Sinn ist der Typ mit der Pistole, der sich "Anreize" überlegt, mit denen man die Vorstände ins Rettungsboot "locken" könnte.
Peer Steinbrück ist Leonardo di Caprio - tut was er kann, wird aber untergehen. Und Angela Merkel ist rothaarige Gallionsfigur, die sich auf einem Holzbrett bis zur nächsten Bundestagswahl rettet.

Dienstag, 2. Dezember 2008

Porsche braucht wieder ein Sparmodell

Mitte der 70er Jahre tobte die erste Ölkrise in Europa und Volkswagen beauftragte bei Porsche die Entwicklung eines sparsamen VW-Porsche mit vier Zylindern. Das Ergebnis: Der Porsche 924. Doch VW bekam nasse Füße und verzichtete auf die Produktion. Da kaufte Porsche die Rechte an seiner Konstruktion zurück und produzierte ihn selbst. Diese Entscheidung bewahrte Porsche damals vor dem Untergang. Der sparsame Porsche wies einen beispiellos niedrigen cw-Wert und sparsamen Motor auf. Er war alltagstauglich und robust.

Jetzt ist es wieder soweit. Das Autogeschäft bricht weltweit ein und die Kunden warten auf neue Angebote. Porsche sollte ein Modell unterhalb des Boxsters erwägen. Vielleicht wieder mit vier Zylindern, wie eine englische Website bereits vor Monaten spekulierte?

Das Porsche Image lebte nie von PS allein sondern immer von einer genialen Verkörperung smarter Ingenieurskunst. D.h. es geht nicht darum, mit plumpen PS zu protzen, sondern mit einem ausgewogenen Gesamtkonzept mit (vergleichsweise) möglichst wenig PS möglichst viel Dynamik zu ermöglichen.

Dienstag, 25. November 2008

David Hasselhoff

I've been looking for a green motor club:


Im August hatte ich über den amerkanischen, grünen Automobilclub better world club berichtet. Inzwischen hat man meinen Blog dort verlinkt (s.o.). Danke :-)

Sonntag, 23. November 2008

Porsche senkt Verbräuche unter 10 Liter

Der Anfang ist gemacht. Porsche hat in diesem Jahr Verbrauchssenkungen für alle bestehenden Baureihen angekündigt:

- Direkteinspritzung und Doppelkupplung für Benziner 911 Carrera Coupe (=Basisversion), Boxster und Cayman
- Dieselmotor für den SUV Cayenne (hier greift bereits die Übernahme von VW. Der Motor stammt von Audi).

Alle sinken im Verbrauch unter die Marke von 10 Litern pro 100km. Erstaunlicherweise geht dies bei den Benzinern mit einer leichten Leistungssteigerung einher. Das 911er Coupe leistet immerhin 345 PS.

Weitere Verbrauchssenkungen werden sich in den nächsten durch die Einführung der Full-Hybrid Antriebe ergeben. Und im Web wird auch immer wieder über die Neuauflage eines Vierzylinder Motors spekuliert. Für den Boxster. Warum nicht? Immerhin hat der 924er damals Porsche durch die Öl- und Absatzkrise Ende der 70er Jahre geführt.

Von den 120 g CO2 / 100km ist man sicher noch weiter entfernt als andere. Aber in PS / g CO2 macht ihnen keiner etwas vor.

PKK bremst Ölpreisverfall mit erneutem Anschlag

Wenn selbst eine Drosselung der Ölproduktion durch die OPEC den Ölpreisverfall nicht mehr aufhält, dann müssen andere Maßnahmen her: Gestern hat die PKK wieder einen Anschlag auf die BTC-Pipeline zwischen Kaspischem und türkischem Mittelmeer verübt. Bin gespannt, ob der Case aufgeht... OPEC und Russland würde es freuen.

Bono erklärt Vertrieb

"Mach es Deinen Kunden nicht zu einfach. Mach es ihnen ein bisschen schwierig. Sie stehen darauf."

Freitag, 21. November 2008

BMW und Vattenfall planen Elektroautos für Berlin

Die Mannschaftsaufstellungen für die Elektroauto Projekte in Berlin sind nun komplett:

VW (Golf Twindrive = Diesel Hybrid) + Eon
Daimler (Elektro Smart) + RWE

Und ab nächster Woche:

BMW (Mini?) + Vattenfall

Berlin wird Mekka der Elektroautohacker. Nur der Senat weiß nichts davon...

Trotz Fachkräftemangel: Ingenieure werden zugemüllt

In allen Firmen, für die ich bisher tätig gewesen bin, wird man als Ingenieur zugemüllt mit Bürokratie. Das reicht von der Fütterung schlecht gestalteter Auftragsanwendungen für Reisen (IBM), Anträge für Zutrittsgenehmigungen, dem Nachhaken bei schlechtleistenden Dienstleistern, dem Pflegen der eigenen Projektstunden in mindestens zwei Systemen (Carmeq), dem Auslösen von Rechnungen etc.. Selfemployment für die Wertschopfenden, während deren Manager mitunter die Bereichssekretärinnen für die Fütterung der unbedienbaren Systeme einspannen, gegen deren Einführung sie sich nicht zu wehren trauten.
Findet der Manager dann "zuviele" interne Stunden im SAP Stundenbericht, muss sich der Mitarbeiter dafür rechtfertigen.

Das sind Folgen der Abschaffung des klassischen Sekretariats. Deshalb muss man die Klagen deutsche Industrieunternehmen über den angeblichen Fachkräftemangel nicht ernst nehmen.

Dazu kommt das grundsätzliche Problem, dass Fachkräfte ausschließlich nach Verfügbarkeit und nicht nach Bedarf eingesetzt werden. Da tummeln sich Prozessspezialisten in Entwicklungsprojekten und Entwickler sollen Projekte managen. Für Ausbildung und Qualifikation ist keine Zeit, denn es muss wieder einmal ALLES vor Weihnachten fertig werden. (Denn ob es am 01. Januar noch eine Welt wie wir sie kennen gibt, ist -wie jedes Jahr- fraglich.)

ERGO:
Es gibt keinen Fachkräftemangel. Hingegen gibt es einen Mangel an Führungsqualität beim Managen sogenannter Knowhow-Unternehmen.

Polemisch? Nein - das ist wissenschaftlich untermauert, wenn man den VDI-Nachrichten glauben darf.

Freitag, 14. November 2008

CRM Prisma

Vor einigen Jahren, ich war noch Berater bei der IBM Unternehmensberatung, wollte ich einem neuen Kollegen das Potenzial von analytischem Customer Relationship Management erklären. Mir fiel als Metapher das folgende Prisma ein: Schickt man seine Kundenliste durch eine CRM Analyse, fächert sich das Prisma der verschiedenen Kundensegmente auf. Bis hin zum "Segment of 1". Aber nur wenn man genau hinschaut, und wenn man es überhaupt wissen will.

Donnerstag, 13. November 2008

Was haben Handies und Autos gemeinsam?

Na? - Anwort: Das Feature-Race.

Es geht auch anders. Mit meinem Auto kann ich nur Auto fahren und mit meinem Handy nur telefonieren.

Ein Handyhersteller wittert hier nun ein unbedientes Marktsegment: SZ

Dienstag, 11. November 2008

DWS Investa verspekuliert sich mit VW-Optionen

DWS Chef und Fondsmanager Klaus Kaldemorgen hat in einem FAZ-Interview schwere Manipulationsvorwürfe gegen Porsche erhoben. Die FTD deckt nun auf, was seine eigentliche Motivation ist: Er gehört zu denen, die zu lange auf fallende Kurse der VW-Stammaktie gesetzt hatte. Allerdings nicht mit eigenem Geld. Sondern mit dem seiner Anleger (z.B. den Anlegern im traditionsreichen DWS Investa, in den nicht wenige Kunden für ihre Altersvorsorge sparen). Er hat nicht nur die sagenhaften Kurssteigerungen nicht mitbekommen, er hat auch noch auf fallende Kurse gewettet. Der Kurs des Investa Fonds ist im Jahresverlauf vom Hoch im letzten Herbst um 50% eingebrochen.

So eine schlecht durchdachte Zockerei hätte ich von der Deutsche Bank Tochter DWS nicht erwartet..

Montag, 10. November 2008

Haben wir objektiv gesehen eine Krise?

Meiner Meinung nach gibt es keine objektiv guten und schlechten Zeiten in Wirtschaft und Börse. Wenn die Preise fallen, wird der Einkauf günstig. Wenn sie steigen, der Verkauf.

Also, wer sein Aktiendepot vor einem Jahr verkauft hat und nun auf Cash sitzt, der kann unter günstigen Angeboten wählen. Autos, Immobilien, Benzin und sogar einige Lebensmittel sind im Preis gefallen. Es ist Käufersaison. Und bekanntlich entsteht der Gewinn im Einkauf. Wer im richtigen Moment verkauft hat, kann damit sogar das wieder steigende Risiko Arbeitslosigkeit etwas abfedern

Im Gegensatz dazu können wir ab 2010 wieder mit steigenden Kursen rechnen. Bis dahin muss man "drin" sein, günstig eingekauft haben, z,B. Aktien. Und im Job richtig positioniert sein, d.h. mindestens drei Jahre im gleichen Angestelltenverhältnis sein, um etwaige Optionen wahrnehmen zu können.

Beides erfordert antizyklisches Handeln, d.h. gegen den Trend und gegen den inneren Impuls. Und darin liegt die Kunst.

Objektiv gesehen, erleben wir derzeit keinen Wechsel von guten zu schlechten Zeiten. Sondern von Verkäuferzeiten zu Käuferzeiten. Und beides ist meiner Meinung nach gleichwertig.

Sonntag, 9. November 2008

Mauerfall


Der neunte November 1989 war ein Donnerstag. An diesem Tag hatte ich es endgültig verpasst, mein Elektrotechnik Studium in Berlin, der Gründerstadt von AEG und Siemens-Halske, anzufangen. Als Schabowski die Öffnung der Mauer bekannt gab, war ich auf dem Heimweg von der Uni Dortmund. In Gedanken wahrscheinlich bei den geistigen Dehnungsübungen der theoretischen Elektrotechnik. Als ich zuhause zur Tür reinkam, lief der Fernseher und ich hörte einen ungewöhnlich freundlichen und ruhigen DDR-Funktionär auf einer Pressekonferenz sagen "... Wenn ich das richtig interpretiere, gilt das ab sofort."

Zur richtigen Zeit am falschen Ort. Das Wintersemester hatte vier Wochen vorher, am neunten Oktober begonnen. Also dem Montag nach dem siebten Oktober, der der 40. und letzte Jahrestag der DDR gewesen war. Seit dem Gorbatschow Zitat waren die Abendnachrichten und Berichte in der Süddeutschen Zeitung viel spannender als das, von dem ich während meiner Wehrdienstzeit endlich Spannung erwartet hatte: Meine ersten Monate als Student.

Direkt während der Nachricht war mir noch nicht so bewusst, welche große Bedeutung sie hatte. Sie enthielt ja eine Forderung, die die Leipziger Montagsdemonstranten seit längerer Zeit immer wieder gefordert hatten. Es hätte auch so weitergehen können: Die Mauer ist offen? Gut, dann können wir ja weitermachen. Dass nacheinander alle kommunistischen Diktatoren abdanken sollten, ahnte man noch nicht.

Selbst als es später einen Studentenstreik gab und wir am sechsten Dezember aus einem mir entfallenen Grund nach Düsseldorf vors NRW-Kultusministerium zogen, war kaum jemandem die Bedeutung der Veränderungen im "Osten" klar. Nach offizieller -also linksalternativer Lesart, waren patriotische Bewegungen -selbst als Freiheitsbewegung als unwichtig einzustufen. Es kann auch eine Art Größenwahn gewesen sein von der Art: Besser wir verschrecken unsere europäischen Nachbarn mal nicht, in dem wir auf dem Dortmunder Campus patriotische Gefühle äußern. Vielleicht aber sind naturwissenschaftliche und technische Studenten in der Mehrzahl einfach unpolitisch, also auf sich selbst -d.h. das was der Stundenplan gerade vorschrieb- bezogen Lediglich einige deutsche Protestrocker reagierten auf den Mauerfall, allerdings eher negativ, weil dies auch die Zeit brennender Asylbewerberheime war, auch daran darf man sich am neunten November erinnern.

Es sollte bis zur Wiedervereinigung am dritten Oktober 1990 dauern, bis ich mit Freund Lars gen Osten fuhr. Überall traf man einen Menschenschlag, den man im Westen nicht kannte: Offen, zugänglich, diskussionsfreudig, erwartungsvoll, bescheiden. Irgendwie erkennbar nicht den typisch westlichen -aber sicher anderen- Manipulationen ausgesetzt. Darin, in einem -wie es mir im Nachhinein schien- unbeirrbaren und nicht mehr einzuschüchternden Bewusstsein muss die Stärke der Montagsdemonstranten gelegen haben.
Wäre ich nicht zwei Jahre vor dem Mauerfall einmal in Berlin (Ost- und West-) gewesen, ich hätte keinerlei eigenen Eindruck von der DDR gehabt.

Freitag, 7. November 2008

Vorgezogene Bescherung: Porsche steigert Vorsteuergewinn um 46%

Ist der Wahnsinn: Porsche hat den Gewinn im abgelaufenen GJ auf 8,57 Mrd EUR gesteigert. Davon sind "nur" 1 Mrd. mit Porsche Sportwagen verdient. Sollte Porsche Chef Wiedeking immer noch 0,9% Gewinnbeteiligung bekommen, ist für ihn heute schon Bescherung :-) Es sei ihm gegönnt. Aktionäre freuen sich über eine Dividende in Höhe von 2,70 EUR pro Vorzusaktie.

Porsche bleibt damit der profitabelste Autohersteller der Welt. Denn sie machen mehr Gewinne als Umsatz (7,46 Mrd EUR)!
Ein gutes Polster in Zeiten wie diesen.

Und nun noch ein paar Argumente gegen den Vorwurf der Kursmanipulation, den DWS Chef Kaldemorgen in der FAZ gegen Porsche erhoben hat (Sinngemäß habe Porsche vielen DAX-Fonds, die den DAX nachbilden, und deshalb der exorbitant gestiegenen VW-Aktie nachrennen "mussten", mit ihrer Ankündigung , den VW Anteil auf mehr als 70% aufstocken zu wollen, geschadet):

1. Ich erwarte von einem Fondsmanager nicht, dass er eindeutig identifizierbaren Übertreibungen nachrennt. Entweder ist er schon vorher in VW investiert, dann verdienen seine Kunden mit. Oder er ist es nicht, dann erwarte ich, dass er nicht nachläuft. Und ein Fondsmanager, der den DAX 1:1 nachbildet, ist kein Fonds"manager". Die Argumentation , Porsche habe Fondsanlegern geschadet, ist für mich nicht nachvollziehbar. Vielmehr ist es ein rein formales Argument.

3. Im Unterschied zu Schaeffler hat sich Porsche nicht "angeschlichen" sondern seit Jahren etliche male verkündet, dass es eine Übernahme plant.

2. Das Szenario, dass VW Staatshilfen in Anspruch nehme während Porsche an VW verdiene, klingt aus dem Mund eines Bankers besonders gut. Porsche will keine Staatshilfe sondern klagt vielmehr gegen übertriebenen Staatseinfluss des Landes Niedersachsen bei VW.

Donnerstag, 6. November 2008

Tempelhof

Der Berliner FDP MdB Hellmut Königshaus fragte bereits im April die Bundesregierung, was der Weiterbetrieb des Flughafen Tempelhof im Vergleich zu seiner Stillegung kosten wird.

Die Antwort:
Jährliche Kosten bei
- Weiterbetrieb: 9 Mio EUR (Verluste)
- Stillegung: 11,86 Mio EUR

Da bleibt einem die Spucke weg.

SPRINGER Vorstand Döpfner mutmaßte neulich, der rot-rote Senat habe gar kein Interesse, dass es mit Berlin irgendwann wirtschaftlich wieder aufwärts ginge, weil der gegenwärtige Senat hauptsächlich von Sozialtransferempfängern gewählt werde.
Man muss kein Freund von BILD und WELT sein, um hier zuzustimmen.

Mittwoch, 5. November 2008

Warum die Autoabsätze einbrechen

Die Antwort ist einfach: Weil es an Angeboten für die wachsende Nachfrage nach kleinen, chiquen Elektroautos und an Hybridautos mangelt.

In diesem Jahr haben die Öl-, nein die Kraftstoffpreise die Autofahrer sauer gefahren. Sie wollen jetzt den Wechsel. Doch da ist kein Angebot. Das kommt erst im Laufe des Jahres 2009. Und beim Elektroauto gibt es das Henne-Ei-Problem mit den Elektrotankstellen. Wer muss den ersten Zug machen?

Das erinnert ein bisschen an die Krise der Musiklabels als das MP3 Zeitalter anbrach. Und dann kamen iTunes und iPod mit ihrer attraktiven, einfach nutzbaren Wertschöpfungskette vom Lizenzserver über den MAC bis zum iPod.

Das Elektroauto muss hip aussehen, weil es teuer genug wird. Es braucht entweder eine genormte Austauschbatterie mit Netzstationen in Tiefgaragen und an Straßenrändern. Oder ein "Notstromaggregat" namens Range-Extender.

Weil das noch dauern wird, werden wir uns ab dem Frühjahr mit Elektrofahrrädern amüsieren. Der Witz wird sein, dass man die Akkus an der Bürosteckdose aufladen kann. Auf Kosten des Arbeitgebers ;-)

Sonntag, 2. November 2008

VW-Werk Kassel will Elektromotoren selbst bauen

Der Chef des VW Geschäftsbereiches Komponenten, Werner Neubauer, kündigt in einem Interview mit Auto-Motor-Sport die Entwicklung und Produktion eigener Elektromotoren für Elektro- und Hybridfahrzeuge an. Der erste Prototyp eines Elektroantriebes soll evtl. schon Ende diesen Jahres fertig sein.

Quellen: Interview. VW-Komponentenwerk Kassel/Baunatal

Montag, 27. Oktober 2008

Vorwärtszitate

Wer nach Inspiration für neue Produktideen sucht, könnte einfach mal verfolgen, wie andere Erfinder seine Patente weiterentwickeln. Wer ein neues Patent anmeldet, muss den Stand der Technik recherchieren. Also, wie die zugrunde liegende Aufgabe bisher gelöst wurde. Auf diese Patente verweist man, um zu zeigen, an welcher Stelle man selbst "noch einen drauf" setzt. Hier lässt sich die erfinderische Höhe der Patentanmeldung ablesen. Ist sie zu klein, lehnt der Prüfer des Patentamtes die Erteilung des Patentes ab.

Im Umkehrschluss heißt das: Wer früher ein Patent angemeldet hat, wird heute vielleicht von anderen Patentanmeldern recherchiert. Wenn die eigene Erfindung wichtig für den Fortschritt in diesem Technikbereich war, wird sie vielleicht besonders häufig zitiert. D.h. aus einer Vielzahl so genannter "Vorwärtszitate" (vorwärts bezieht sich auf die Zeitrichtung) kann man auf einen hohen Stellenwert des eigenen Patents schließen. Denn wer das Vorwärtszitat nutzen will, braucht wahrscheinlich auch das vorherige Patent.

Doch nicht nur für Fragen der quantitativen Bewertung eines Patentes ist die Vorwärtszitatanalyse interessant. Auch die Inhalte, die sie liefert können interessant sein. Sie inspirieren vielleicht zur Anwendung auf eigene Produkte, oder zu weiteren Entwicklungen der gefundenen Patente.

Wie kommt man an Vorwärtszitate? Leider sind diese Recherchen nicht online durchführbar. Man muss die internen Datenbanken des Patentamtes und seiner Außenstellen nutzen. Oder man mietet sich Zugriff auf einen der bekannten kommerziellen Patentdatenbankanbieter. Hier kann man seine Patentaktenzeichen eingaben und per Mausklick startet man die Vorwärtsrecherche. Allein schon die Erkenntnisse, WER besonders gerne die eigenen Patente zitiert, ist interessant, und liefert im günstigen Fall Hinweise auf evtl. Lizenznehmer oder Entwicklungspartner oder Kunden.

Sonntag, 26. Oktober 2008

Worauf warten wir noch?

Roger Willemsens neuester Essay "Der Knacks" handelt von den unmerklichen, und immer erst nachträglich erkennbaren, Veränderungen im Leben. Weichenstellungen, Links, denen man unbewusst folgte. Und wo man erst Monate oder Jahre später feststellt, dass sich etwas verändert hat.

Das brachte mich zum Nachdenken über eigene Knackse: "Wie haben wir vor zwölf Jahren unsere Samstage verbracht?" Oder: "Wann habe ich zum letzten mal eine CD gekauft, ohne zu überlegen, ob ich sie nicht besser bei iTunes herunterlade?"

Oder: "Welches wird das nächste große Produkt- oder Serviceding, das eine heute unbewusste Gewohnheit erneuen wird?"

Diese Prognose lässt sich ein bisschen systematisieren. Ein in der Innovationsgeschichte wiederkehrendes Muster ist, dass spätere selbstverständliche Massenprodukte in ihrer Anfangsphase immer nur als "Shared service" verfügbar sind. Der Durchbruch von einem manuellen zu einer technischen Lösung bedarf einer Erfindung. Der Durchbruch zur industriellen Fertigung bedarf einer Prozessinnovation.

Beispiele:
- Erst kam der Bus, dann der PKW (Ford Modell T).
- Erst kam der professionelle Photograph mit Daguerre-Platte, dann der Kodakfilm.
- Erst kam der Waschsalon, dann der Waschmaschinenverleih, dann der private Waschmaschinenbesitz.
- Erst gab es das Theater, dann das Kino, dann den Fernseher, dann das Home-Entertainment.
- Erst gab es das Konzert, dann die Schallplatte, dann das Radio, dann die Music-Box, dann den privaten Plattenspieler.
- Erst gab es die Telefonzelle, dann den Privatanschluss.
- Staubsauger waren Anfangs mobile oder festinstallierte zentrale Maschinen, die über Rohr- und Schlauchverteiler und -verlängerungen verfügbar wurden. Erst später erfand Hoover den heute gebräuchlichen Sauger mit rotierender Bürste.
- Einer der letzten Automaten, der privat erschwinglich wurde, ist die Spülmaschine. Sie war lange Jahre nur für gewerbliche Zwecke finanzierbar.
- Das Internet ermöglichte schließlich die Demokratisierung des Wertpapierhandel. Der erste Onlinebroker war E*Trade (1983 über Compuserve, ab 1992 übers Internet).

Usw.

Und heute? Welchen Gewohnheiten gehen wir nach, auf deren Kostensenkung wir nicht bewusst warten, uns aber umso mehr darüber freuen würden?

Grüße aus der Weimarer Republik

Update: Tatsächlich stammt nachfolgendes Gedicht nicht von Tucholsky. Das Gedicht hat im Internet die Runde gemacht. Sogar die FTD berichtet heute darüber.

Also, der wahre Autor ist:
Richard Kerschhofer alias Pannonicus in: "Preußische Allgemeine Zeitung", 2008

Hut ab!

Wenn die Börsenkurse fallen...

Wenn die Börsenkurse fallen,
regt sich Kummer fast bei allen,
aber manche blühen auf:
Ihr Rezept heißt Leerverkauf.

Keck verhökern diese Knaben
Dinge, die sie gar nicht haben,
treten selbst den Absturz los,
den sie brauchen - echt famos!

Leichter noch bei solchen Taten
tun sie sich mit Derivaten:
Wenn Papier den Wert frisiert,
wird die Wirkung potenziert.

Wenn in Folge Banken krachen,
haben Sparer nichts zu lachen,
und die Hypothek aufs Haus
heißt, Bewohner müssen raus.

Trifft's hingegen große Banken,
kommt die ganze Welt ins Wanken -
auch die Spekulantenbrut
zittert jetzt um Hab und Gut!

Soll man das System gefährden?
Da muß eingeschritten werden:
Der Gewinn, der bleibt privat,
die Verluste kauft der Staat.

Dazu braucht der Staat Kredite,
und das bringt erneut Profite,
hat man doch in jenem Land
die Regierung in der Hand.

Für die Zechen dieser Frechen
hat der Kleine Mann zu blechen
und - das ist das Feine ja -
nicht nur in Amerika!

Und wenn Kurse wieder steigen,
fängt von vorne an der Reigen -
ist halt Umverteilung pur,
stets in eine Richtung nur.

Aber sollten sich die Massen
das mal nimmer bieten lassen,
ist der Ausweg längst bedacht:
Dann wird bisschen Krieg gemacht.

Samstag, 25. Oktober 2008

Grüße aus der Weimarer Republik

Der Tragödie erster Teil:

Von Erich Kästner

Besuch vom Lande (1929)

"Sie stehen verstört am Potsdamer Platz.
Und finden Berlin zu laut.
Die Nacht glüht auf in Kilowatts.
Ein Fräulein sagt heiser: “Komm mit, mein Schatz!”
Und zeigt entsetzlich viel Haut.

Sie wissen vor Staunen nicht aus und nicht ein.
Sie stehen und wundern sich bloß.
Die Bahnen rasseln. Die Autos schrein.
Sie möchten am liebsten zu Hause sein.
Und finden Berlin zu groß.

Es klingt, als ob die Großstadt stöhnt,
weil irgendwer sie schilt.
Die Häuser funkeln. Die U-Bahn dröhnt.
Sie sind alles so gar nicht gewöhnt.
Und finden Berlin zu wild.

Sie machen vor Angst die Beine krumm.
Sie machen alles verkehrt.
Sie lächeln bestürzt. Und sie warten dumm.
Und stehn auf dem Potsdamer Platz herum,
bis man sie überfährt."

Freitag, 24. Oktober 2008

Projekt Soundtrack

Ich moderiere seit zwei Jahren eine Arbeitsgruppe von verschiedenen Navigationssystemherstellern und Produzenten digitaler Karten. Ich will am Wochenende nicht über die Projektinhalte sprechen. Aber über die Jahre hat sich ein Soundtrack angesammelt, den ich der Welt nicht vorenthalten will: Der NDS-Soundtrack. Here it goes:

1. Where the streets have no name (feat. destination entry)
2. Road to nowhere (routing building block)
3. I drove all night (moderator's tune)
4. What you're proposing (work package sessions)
5. Zwischen Hildesheim und Alzheim (Auf der Fahrt zu Blaupunkt)
6. A thousand miles
7. Highway to hell (Start of production)
8. Nobody knows the trouble I've seen (der einsame Projektleiter)
9. Driver's seat

Dienstag, 21. Oktober 2008

Heute Abend: Apple Conference Call


Season's earnings. Wer Lust hat, klinkt sich hier ab 22.30h in die Apple Telefonkonferenz mit Analysten ein. Die spannende Frage ist, ob und wie sich die Finanzkrise auf die Appleverkaufszahlen ausgewirkt hat und vor allem, wie die weiteren Aussichten sind..

Montag, 20. Oktober 2008

Bestand an Porsche 924S in Deutschland


Gefunden im PFF.
Viele sind's ja nicht mehr.. Und im Internet gibt's auch nicht mehr viele im Angebot. Bei Autoscout24 sind's gerade 17 Treffer. Bei mobile.de immerhin 30.

Neue Porsche Bücher

OK, das Interview mit Roger Willemsen im Podcast von Literaturcafe.de ist immer der intellektuelle Höhepunkt der Buchmesse.

Der emotionale Höhepunkt sind natürlich: Die neuen Porsche Bücher. Eine Liste aller Neuheiten findet man freundlicherweise bei amazon als RSS-Feed.

Unter den Titeln finden sich Themen wie die Geschichte der Porsche Werbung, die technische Dokumentation für den 911 vom bekannten Porsche Dokumentator Jörg Austen, die Porsche Rennplakate (Geheimtip, Plakate gibts auch bei ebay).

Die Fahrertips für heck- und frontmotorangetriebene Porschetypen von Porsche Werksfahrer Vic Elford (auch für die Transaxle!) werde ich mir mal zulegen.


Piech Fans finden ein neues Werk über die legendären Porsche 906 Rennwagen (man kennt sie von der Carrerabahn, die man früher hatte).

Auch Fans der legendären Audi Quattros und BMW M1 finden Neues. Da gibt es die Hommage an die Allrad Legende aus Ingolstadt. Man glaubt es nicht, aber der M1 feiert sein 30 jähriges Jubiläum. Grund genug, seine Story zu dokumentieren.

Autofans möchte ich auch die Buchrezensionen des Berliner Autoenthusiasten Thomas Nehlert empfehlen. Mittlerweile hat er über 200 Autobücher rezensiert. Absolut lesenswert!

Jede Menge Leckereien also. Einziger Wermutstropfen ist natürlich der jeweilige Preis. Unter 45 EUR geht kaum eines der Werke über den Ladentisch.

Sonntag, 19. Oktober 2008

Nationale Strategien für Elektroautos

Frankreich hat eine Strategie für die Einführung von Elektroautos:
1. Der Staat subventioniert den Kauf eines Elektroautos mit 5.000 EUR. Zur Gegenfinanzierung belastet er den Kauf von CO2 intensiven Autos.
2. Der kritische Faktor Reichweite soll mit einem Batteriewechselnetz (Stromtankstellen) gelöst werden. Leere Batterien sollen an der Station gegen volle getauscht werden.
3. Die Autohersteller Renault und PSA (Peugeot) führen Gespräche mit dem Stromerzeuger EdF über die Erstellung eines Batterieversorgungsnetzes und die Normung von Batterien.
4. Der Staat wil die Hersteller mit einem FuE Fördermittelbudget von 400 Mio EUR. unterstützen.
5. Die EdF produziert Strom fast CO2 frei, aus Atom- und Wasserkraft.

Experten mit denen ich bisher sprechen konnte, sehen in dem Batteriewechsel ein Risiko. Der Grund ist die schwierige bzw. aufwendige Messung der Qualität einer Batterie: Alterungszustand, Ladezustand. Wer will an einer Station schon eine gute aber leere gegen eine volle aber schlechte Batterie tauschen? Wie genau kann man den Preis pro Kilowattstunde messen? Und werden die restlichen kWh in der abzugebenden Batterie vergütet? Man tauscht ja nie erst dann, wenn die Batterie auf 0% ist.
Außerdem müssen die Batterien so weit genormt wie möglich sein, damit es keine proprietären Varianten gibt. Es wäre schon blöd, wenn man in dem anfangs sicher nur dünn gesäten Netz nicht an jeder Station seine Batterie tauschen könnte.

England hat eine Art Strategie. In Städten mit City-Maut -wie vor allem London- sind Elektroautos von der Gebühr befreit. Zudem hat die Stadtverwaltung den Aufbau von Ladestationen unterstützt.

Ähnliches gibt es in Tokyo.

Israel hat auch eine Strategie:
1. Der Elektrooptimist Shai Agassi hat es geschafft, Renault-Nissan als Lieferant von Elektroautos mit austauschbaren Batterien zu gewinnen.
2. Er selbst will als Betreiber eines Stationsnetzes fungieren, an denen man seine leeren Batterien gegen volle austauschen kann.

Und Deutschland?
- Volkswagen kooperiert mit Eon.
- Smart kooperiert mit RWE. In Berlin werden 500 Ladestationen an Wohnhäusern, Bürohäusern und im öffentlichen Raum aufgebaut.
- BMW lehnt die Kooperation mit einem "Intermediär" wie Agassi (WiWo vom 11.10.2008) und verkennt dabei die Pionierleistung Agassis. Ohne sein Projekt würden wir heute nicht über Elektroautos reden. BMW will lieber auch selbst Energieversorgern sprechen.
- Man liest viel über Pläne, die Autobatterien auch in die heimische Elektroinstallation zu integrieren, um sie als Speicher zu betreiben. In diesem Modell tritt eher der Stromversorger als der Fahrzeughersteller als Batterielieferant auf.
- Der Staat hat das Thema noch nicht mitbekommen. Und auf kommunaler Ebene feiert man noch die Einführung der Umweltzone (vgl. Emailwechsel mit Annette Rauterberg-Wulff aus der Berliner Senatsverwaltung).
- Der CO2-Anteil im deutschen Strommix ist in den letzten 10 Jahren deutlich gesunken. Eine gute Voraussetzung für Elektroautos.
- OPEL setzt auf eine Diesel Range-Extender Strategie (E-Flex, Volt). Hier wird ein kleiner fossil betriebener Generator zum Nachladen der Batterie ins Bordnetz integriert. Dieses Auto tank also nach wie vor Benzin. Aber deutlich weniger, als ein Otto-oder Dieselmotor. Zudem löst es die Aufgabe der Beheizung im Winter.
- Die Bundesregierung will nun ebenfalls ein Programm zur Unterstützung der Automobilindustrie auflegen. Ob dies aus Kaufanreizen oder FuE-Mitteln bestehen wird, muss man abwarten.

Montag, 13. Oktober 2008

Öl: Kursziel erreicht

In aller Bescheidenheit: Im Juli hatte ich mein Kursziel fürs Öl konkretisiert: 75 EUR. Inzwischen ist es erreicht.

Samstag, 11. Oktober 2008

Berliner Senat lehnt Unterstützung für Elektroautos ab

Nach meinen Anfragen beim Senat im August bekam ich nun doch noch eine Antwort darauf, ob Berlin die Einführung von Elektroautos als innerstädtisches Verkehrsmittel unterstützen wird. Anlass für meine Frage waren Initiativen der Londoner und Tokyoer Stadtregierungen sowie die Initiative Project Better Place von Shai Agassi. Außerdem hatten Eon und Volkswagen kurz zuvor den Startschuss für ein Forschungsprojekt Elektromobilität gegeben.

Just am Tage meiner Anfrage verkündeten auch RWE und Daimler ein e-mobility Konzept für Berlin, bestehend aus einem Fuhrpark elektrisch angetriebener Smarts und einem Ladestationenkonzept.

Dies alles ist ja eine Antwort auf die im Sommer dramatisch gestiegenen Öl- und Kraftstoffpreise und die Angst vor dem Klimawandel in unserer Atmospäre.

So, und nun schrieb mir freundlicherweise doch noch Frau Dr. Annette Rauterberg-Wulff aus der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz Berlin. Es ergab sich ein reger Autausch von Emails, in dem Frau Rauterberg-Wulff sichtlich wissenschaftlich zu argumentieren bemüht war, unterm Strich wurde jedoch sichtbar wie sehr die Umweltsenatorin Lompscher unbeirrbar an ihrem auf Symbolpolitik fokussierenden Kurs festhält.

Die Antwort auf meine Frage lautet zusammengefasst:
- Nein, Berlin plant keine Unterstützung für die Einführung von Elektroautos als CO2-Senkungs- oder Luftreinhaltemaßnahme.
- Aber immerhin: Elektroautos bekommen eine Grüne Plakette für die Umweltzone (!).

Begründung (Zitat):
CO2-Bilanz
Die Gesamtbilanz der luftgetragenen Schadstoffemissionen durch den Betrieb der Elektro-Pkw ist allerdings von der ökologischen Qualität des genutzten Kraftwerksparks abhängig und in detaillierten Ökobilanzen zu untersuchen. Legt man 20 kWh/100 km zu Grunde, liegen die Treibhausgas-Emissionen eines Elektroautos mit angenommener Steinkohlestrom-Aufladung gleich hoch wie die eines 5 bis 6 l-Benziners.
Anmerkung: Hier wird gleich in Basisannahme die schlechtest mögliche Randbedingung gesetzt, nämlich dass der Strom für das Elektroauto zu 100% auf Steinkohlebasis erzeugt wird. Das mag -wegen einer wiederum falschen Energiepolitik des Senats- für Berlin zutreffen. Ganz grundsätzlich stellt aber gerade die Entkopplung der Primärenergieart (Stromerzeugung) von der Nutzenergieart (Mobilität) den strategischen Vorteil des Elektroautos dar. Man kann Elektroantriebe einführen und verbessern. Und man kann sich um die Verbesserung der Stromerzeugung kümmern, ohne dass die Investitionen in die Elektroantriebe hinfällig werden. Speziell Berlin und Brandenburg bieten die Möglichkeit, den in Brandenburg nächtlich erzeugten Windstrom für die Aufladung von Batterien zu nutzen.

Spezifische Elektroautoprobleme
Des weiteren macht der Senat "spezifische" Argumente gegen Elektroantriebe geltend:
Lärmemissionen der außerstädtischen Fahrten, die stärker von Rollgeräuschen als von den Lärmemissionen des Motors geprägt sind (Kolke 1999);
Zerschneidung unzerschnittener, verkehrsarmer Räume durch den Ausbau von Verkehrsadern; Verkehrssicherheit oder Aspekte des Verkehrsflusses (Stau).
Anmerkung: Dies verstehe wer will. Soll der niedrige Geräuschpegel nun ein Argument GEGEN Elektoautos sein, und war man 1999 schon auf dem Stand von heute? Und inwiefern zerschneiden speziell Elektroautos die Landschaft??

Reichweite
Und schließlich weist die Senatsmitarbeiterin darauf hin, dass die Reichweiten von Elektroautos heute noch viel zu niedrig und deshalb
problematisch
seien.Anmerkung: Genau wegen der geringen Reichweite bieten sich doch Elektroautos als innerstädtisches Vehikel doch schon heute an!

ErdgasfahrzeugeDer Senat sei aber nicht untätig hinsichtlich "innovativer Fahrzeugtechnologien". So unterstütze man seit Jahren Erdgasfahrzeuge, weil es hier bereits eine "breite Palette von Fahrzeugen" im Angebot gebe.

ÖPNVDes weiteren verweise man auf den Umweltverbund öffentlicher Verkehrsmittel.
Anmerkung: Dies, obwohl die Anbindung z.B. des Bezirkes Charlottenburg-Wilmersdorf an das Bahnnetz systematisch zurückgebaut wurde. Weder Verkehrsstädträtin Schmidhofer (GRÜNE) noch die Senatorinnen Lompscher (LINKE) und Junge-Reyer (SPD) hatten sich gegen die Aufgabe der Bahnhöfe Charlottenburg (Regionalverkehr) und Zoo (Fernverkehr) eingesetzt.

"Umweltzone"
Und als Hauptargument gegen eine Unterstützung von Elektroautos im Innenstadtverkehr bringt Frau Dr. Rauterberg-Wulff was? - Die "Umweltzone".
Obwohl die Unwirksamkeit bereits von der BTU Cottbus nachgewiesen wurde und obwohl jeder halbwegs technikinteressierte Bürger weiß, dass aus Ottomotoren kein Feinstaub emittiert wird und somit JEDER Benziner eigentlich eine Fahrerlaubnis für die Umweltzone bekommen müsste. Doch weit gefehlt. Nachträglich wurde das Argument NO2 nachgeschoben womit ein Fahrverbot für Autos ohne Katalysator begründet wurde.
Verwaltungsfahrzeuge mit PrivilegienAls ich in der weiteren Diskussion fragte, warum der Senat denn ausgerechnet seinen eigenen Fuhrpark (u.a. die Polizeistreifen, die Autofahrern ohne Umweltplakette ein Bußgeld auferlegen) von der Plakettenpflicht ausgenommen habe, flüchtet sich die Senatsangestellte in folgende juristische Spitzfindigkeit:
Fahrzeuge der öffentlichen Hand können nur dann ohne Plakette in der Umweltzone fahren, wenn sie die Anforderungen der Ausnahmeregelungen in Anhang 3 der bundesweit gültigen Kennzeichnungverordnung einhalten. Dies gilt z.B. für alle Fahrzeuge, die wie die Polizei Sonderrechte nach § 35 StVO in Anspruch nehmen können. Diese Sonderrechte gibt es übrigens nicht nur für öffentliche Fahrzeuge, sondern auch für Fahrzeuge der Privatwirtschaft, wie im Straßenbau oder der Müllentsorgung. Die anderen generellen Ausnahmeregelungen der Kennzeichnungsverordnung können sogar in weit größerem Umfang von Privatpersonen genutzt werden als von der öffentlichen Hand. Unabhängig von der Plakettenpflicht ist es jedoch so, dass die Streifenfahrzeuge, d.h. die Fahrzeuge der Polizei mit der mit Abstand größten Fahrleistung der Polizei, schon seit 2004 mit Partikelfiltern angeschafft werden und damit schon seit die 2004 die Anforderungen der 2. Stufe der Umweltzone erfüllen, die erst ab 2010 für alle gilt. Für Fahrzeuge der öffentlichen Hand, die nicht unter die generellen Ausnahmen der Kennzeichnungsverordnung fallen, besteht anders als für Fahrzeuge der Privatwirtschaft darüber hinaus keine Möglichkeit Einzelausnahmen zu erhalten (abgesehen von einer verzögerten Nachrüstung oder Ersatzbeschaffung). Ihre Schlussfolgerung, dass die Regelungen der Umweltzone nicht für den eigenen Fuhrpark des Senats gelten, ist daher nicht zutreffend, denn es gibt letztlich deutlich mehr Ausnahmen für privatwirtschaftliche Fahrzeuge als für öffentliche Fahrzeuge.

Senatorin Lompscher
Mit anderen Worten: Man lässt seine Untertanen emotionslos in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Sich selbst nimmt man aber zur Abschirmung des gleichen Risikos aus der Verpflichtung zur Umweltplakette heraus. Als Erklärungsansatz für soviel Arroganz hilft es zu wissen, dass die Umweltsenatorin Lompscher ihre politische Karriere in der FDJ und SED der früheren "DDR" begann. Diese setzt sie nun in der LINKEN fort. Ihre gelernten moralischen Wertvorstellungen scheinen sich nur wenig geändert zu haben.
Ursprünglich veröffentlicht am 11.10.2008
Nach meinen Anfragen beim Senat im August bekam ich nun doch noch eine Antwort darauf, ob Berlin die Einführung von Elektroautos als innerstädtisches Verkehrsmittel unterstützen wird. Anlass für meine Frage waren Initiativen der Londoner und Tokyoer Stadtregierungen sowie die Initiative Project Better Place von Shai Agassi. Außerdem hatten Eon und Volkswagen kurz zuvor den Startschuss für ein Forschungsprojekt Elektromobilität gegeben.

Just am Tage meiner Anfrage verkündeten auch RWE und Daimler ein e-mobility Konzept für Berlin, bestehend aus einem Fuhrpark elektrisch angetriebener Smarts und einem Ladestationenkonzept.

Dies alles ist ja eine Antwort auf die im Sommer dramatisch gestiegenen Öl- und Kraftstoffpreise und die Angst vor dem Klimawandel in unserer Atmospäre.

So, und nun schrieb mir freundlicherweise doch noch Frau Dr. Annette Rauterberg-Wulff aus der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz Berlin. Es ergab sich ein reger Autausch von Emails, in dem Frau Rauterberg-Wulff sichtlich wissenschaftlich zu argumentieren bemüht war, unterm Strich wurde jedoch sichtbar wie sehr die Umweltsenatorin Lompscher unbeirrbar an ihrem auf Symbolpolitik fokussierenden Kurs festhält.

Die Antwort auf meine Frage lautet zusammengefasst:
- Nein, Berlin plant keine Unterstützung für die Einführung von Elektroautos als CO2-Senkungs- oder Luftreinhaltemaßnahme.
- Aber immerhin: Elektroautos bekommen eine Grüne Plakette für die Umweltzone (!).

Begründung (Zitat):
CO2-Bilanz
Die Gesamtbilanz der luftgetragenen Schadstoffemissionen durch den Betrieb der Elektro-Pkw ist allerdings von der ökologischen Qualität des genutzten Kraftwerksparks abhängig und in detaillierten Ökobilanzen zu untersuchen. Legt man 20 kWh/100 km zu Grunde, liegen die Treibhausgas-Emissionen eines Elektroautos mit angenommener Steinkohlestrom-Aufladung gleich hoch wie die eines 5 bis 6 l-Benziners.
Anmerkung: Hier wird gleich in Basisannahme die schlechtest mögliche Randbedingung gesetzt, nämlich dass der Strom für das Elektroauto zu 100% auf Steinkohlebasis erzeugt wird. Das mag -wegen einer wiederum falschen Energiepolitik des Senats- für Berlin zutreffen. Ganz grundsätzlich stellt aber gerade die Entkopplung der Primärenergieart (Stromerzeugung) von der Nutzenergieart (Mobilität) den strategischen Vorteil des Elektroautos dar. Man kann Elektroantriebe einführen und verbessern. Und man kann sich um die Verbesserung der Stromerzeugung kümmern, ohne dass die Investitionen in die Elektroantriebe hinfällig werden. Speziell Berlin und Brandenburg bieten die Möglichkeit, den in Brandenburg nächtlich erzeugten Windstrom für die Aufladung von Batterien zu nutzen.

Spezifische Elektroautoprobleme
Des weiteren macht der Senat "spezifische" Argumente gegen Elektroantriebe geltend:
Lärmemissionen der außerstädtischen Fahrten, die stärker von Rollgeräuschen als von den Lärmemissionen des Motors geprägt sind (Kolke 1999);
Zerschneidung unzerschnittener, verkehrsarmer Räume durch den Ausbau von Verkehrsadern; Verkehrssicherheit oder Aspekte des Verkehrsflusses (Stau).
Anmerkung: Dies verstehe wer will. Soll der niedrige Geräuschpegel nun ein Argument GEGEN Elektoautos sein, und war man 1999 schon auf dem Stand von heute? Und inwiefern zerschneiden speziell Elektroautos die Landschaft??

Reichweite
Und schließlich weist die Senatsmitarbeiterin darauf hin, dass die Reichweiten von Elektroautos heute noch viel zu niedrig und deshalb
problematisch
seien.Anmerkung: Genau wegen der geringen Reichweite bieten sich doch Elektroautos als innerstädtisches Vehikel doch schon heute an!

ErdgasfahrzeugeDer Senat sei aber nicht untätig hinsichtlich "innovativer Fahrzeugtechnologien". So unterstütze man seit Jahren Erdgasfahrzeuge, weil es hier bereits eine "breite Palette von Fahrzeugen" im Angebot gebe.

ÖPNVDes weiteren verweise man auf den Umweltverbund öffentlicher Verkehrsmittel.
Anmerkung: Dies, obwohl die Anbindung z.B. des Bezirkes Charlottenburg-Wilmersdorf an das Bahnnetz systematisch zurückgebaut wurde. Weder Verkehrsstädträtin Schmidhofer (GRÜNE) noch die Senatorinnen Lompscher (LINKE) und Junge-Reyer (SPD) hatten sich gegen die Aufgabe der Bahnhöfe Charlottenburg (Regionalverkehr) und Zoo (Fernverkehr) eingesetzt.

"Umweltzone"
Und als Hauptargument gegen eine Unterstützung von Elektroautos im Innenstadtverkehr bringt Frau Dr. Rauterberg-Wulff was? - Die "Umweltzone".
Obwohl die Unwirksamkeit bereits von der BTU Cottbus nachgewiesen wurde und obwohl jeder halbwegs technikinteressierte Bürger weiß, dass aus Ottomotoren kein Feinstaub emittiert wird und somit JEDER Benziner eigentlich eine Fahrerlaubnis für die Umweltzone bekommen müsste. Doch weit gefehlt. Nachträglich wurde das Argument NO2 nachgeschoben womit ein Fahrverbot für Autos ohne Katalysator begründet wurde.
Verwaltungsfahrzeuge mit PrivilegienAls ich in der weiteren Diskussion fragte, warum der Senat denn ausgerechnet seinen eigenen Fuhrpark (u.a. die Polizeistreifen, die Autofahrern ohne Umweltplakette ein Bußgeld auferlegen) von der Plakettenpflicht ausgenommen habe, flüchtet sich die Senatsangestellte in folgende juristische Spitzfindigkeit:
Fahrzeuge der öffentlichen Hand können nur dann ohne Plakette in der Umweltzone fahren, wenn sie die Anforderungen der Ausnahmeregelungen in Anhang 3 der bundesweit gültigen Kennzeichnungverordnung einhalten. Dies gilt z.B. für alle Fahrzeuge, die wie die Polizei Sonderrechte nach § 35 StVO in Anspruch nehmen können. Diese Sonderrechte gibt es übrigens nicht nur für öffentliche Fahrzeuge, sondern auch für Fahrzeuge der Privatwirtschaft, wie im Straßenbau oder der Müllentsorgung. Die anderen generellen Ausnahmeregelungen der Kennzeichnungsverordnung können sogar in weit größerem Umfang von Privatpersonen genutzt werden als von der öffentlichen Hand. Unabhängig von der Plakettenpflicht ist es jedoch so, dass die Streifenfahrzeuge, d.h. die Fahrzeuge der Polizei mit der mit Abstand größten Fahrleistung der Polizei, schon seit 2004 mit Partikelfiltern angeschafft werden und damit schon seit die 2004 die Anforderungen der 2. Stufe der Umweltzone erfüllen, die erst ab 2010 für alle gilt. Für Fahrzeuge der öffentlichen Hand, die nicht unter die generellen Ausnahmen der Kennzeichnungsverordnung fallen, besteht anders als für Fahrzeuge der Privatwirtschaft darüber hinaus keine Möglichkeit Einzelausnahmen zu erhalten (abgesehen von einer verzögerten Nachrüstung oder Ersatzbeschaffung). Ihre Schlussfolgerung, dass die Regelungen der Umweltzone nicht für den eigenen Fuhrpark des Senats gelten, ist daher nicht zutreffend, denn es gibt letztlich deutlich mehr Ausnahmen für privatwirtschaftliche Fahrzeuge als für öffentliche Fahrzeuge.

Senatorin Lompscher
Mit anderen Worten: Man lässt seine Untertanen emotionslos in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Sich selbst nimmt man aber zur Abschirmung des gleichen Risikos aus der Verpflichtung zur Umweltplakette heraus. Als Erklärungsansatz für soviel Arroganz hilft es zu wissen, dass die Umweltsenatorin Lompscher ihre politische Karriere in der FDJ und SED der früheren "DDR" begann. Diese setzt sie nun in der LINKEN fort. Ihre gelernten moralischen Wertvorstellungen scheinen sich nur wenig geändert zu haben.

Freitag, 10. Oktober 2008

Zitat des Tages

Denn es ist ein Bürgerrecht, vor offensichtlichen Betrügern - insbesondere wenn sie weiße Kragen tragen - geschützt zu werden.
Egon Dobat (gefunden bei liberalis)

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Bremsweg wächst überproportional mit der Geschwindigkeit

Der ADAC hat folgende interessante Crashtestergebnisse veröffentlich, die gerade im Herbst interessant werden:

Entfernung zum Hindernis: 50m

Vollbremsung bei Tempo 80km/h: Kein Aufprall aufs Hindernis

Aufprallgeschwindigkeit bei Vollbremsung aus Tempo 100km/h: 64 km/h

Aufprallgeschwindigkeit bei Vollbremsung aus Tempo 110km/h: 80 km/h

Da staunt man. Nur 20km/h Unterschied bewirken den Unterschied zwischen kein Aufprall und Aufprall mit mehr als 60.

Schnäppchenzeit :-)

Auch wenn der DAX heute abend zu einem großen Rebound nach oben setzen dürfte, geht der Trend abwärts. Panische Zeiten, einerseits. Andererseits ist dies die Gelegenheit zu außerordentlichen Schnäppchen. Denn die Täterschicht in Frankfurt, Zürich und New York fängt an, ihre "Assets" notzuverkaufen. Porsches und Immobilien schwemmen auf den Markt.

Schön, wenn man jetzt flüssig ist..

Montag, 6. Oktober 2008

Mein IQ Testergebnis

Na?! Auch schon den Hochbegabten IQ-Test bei der FTD gemacht? Ich ja. Hier ist mein Ergebnis :-))





Ich schwöre, ich habe nicht gegoogelt!

Sonntag, 5. Oktober 2008

Stepping 'round St. Petersburg...

.. when I saw it was the time for a change:



Schlimm: jetzt geht es auch den russischen Oligarchen an den Kragen - allerdings nur denen ohne gute Kremlkontakte.

Freitag, 3. Oktober 2008

Chronik der Wende



Die Ministergärten, in denen die nicht immer ausgelasteten Bediensteten der Ländervertretungen gerne zum Buffet an Sonntagsrede einladen, öffnen am Tag der deutschen Einheit immer ihre Türen. Der Besuch lohnt sich, denn hier kann man unseren Nationalfeiertag ziemlich gepflegt begehen. In jeder Landesvertretung gibt es "local flavor" auf die Gabel und ins Glas.



Anders sieht es dort aus, wo der Berliner Senat für die Party verantwortlich zeichnet: Auf der Straße des 17. Juni. Systematisch ist die Straße zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule zu einer schlechten Kirmes verkommen. Und egal, ob eine Krankenkasse hier was feiert, oder Rollschuhläufer, oder Radfahrerinnen über 40 oder eben Wir, das Volk, unsere Wiedervereinigung: Es ist immer die gleiche platte Kirmes. Vom Brandenburger Tor sieht man mal überhaupt nix, weil eine immer größere Bühne mit Kirmesmusikanten die Sicht versperrt. Schade eigentlich. Man versteht, warum immer weniger Leute, vor allem Schüler, wissen, was die "DDR" war. Allen ernstes hörten wir in dieser Woche in einem Radiointerview auf der Straße Jugendliche sagen, dass Westdeutschland ja erst nach dem Mauerfall von seinen Stacheldrahtgrenzen befreit wurde!

Ja, haben die nie Chronik der Wende geguckt??

Und während man so Unter den Linden spaziert, seinen Kaffee bei Einstein schlürft, wer kommt da -hahahar!- um die Ecke? Der Altkanzler. Den Titel kann man inzwischen wörtlich nehmen. Er sieht alt aus, der Mann. Das zähnebleckende Grinsen ist immer noch das Gleiche. Nur mit Hund an der Leine (welch Wortspiel!) habe ich ihn noch nie gesehen. Sieht aus wie ein Rentner, der mit Doris seine Enkelkinder über den Boulevard schiebt.

Samstag, 27. September 2008

Ruf baut Elektro 911er

Während wir noch überlegen, wieviel Aufwand es wäre, einen alten Porsche 924 auf Elektroantrieb umzubauen, schreitet der Porscheveredler Ruf im allgäuischen Pfaffenhausen zur Tat: Das Haus will im Oktober eine erste Version mit Lithium-Ionen Batterie im Oktober vorstellen. Der Elektro 911er soll 204 PS und ein Drehmoment von 650 Nm aufweisen. (Quellen: Automobilwoche, n-tv)

Bin sehr gespannt! Bin auch auf die Reaktion aus Zuffenhausen gespannt. Das ist für das Porsche Marketing ja sehr bequem, wenn nun erst einmal Ruf antestet, wie ein elektrisch angetriebener, geräuscharmer 911er so ankommt.

Trotzdem: Da der 924er ein sehr sparsamer Porsche ist, sollte man auch ihn mal umbauen. Da die elektrifizierte Version kein Getriebe braucht, wäre natürlich auch das Transaxleprinzip -und damit eines der markantesten technischen Merkmale dieser Baureihe- obsolet. Aber das ist kein K.O. Kriterium...

Donnerstag, 25. September 2008

VW Golf Kongress in Berlin

Gestern wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit (warum eigentlich? Apple zeigt hier, wie es eigentlich geht.) der VW Kongress an der Leipziger Straße eröffnet. Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin, sprach von einer "Win-Win-Situation" für Berlin und Volkswagen. Wie kommt er darauf? :

- Neuwagenfahrern in Friedrichshain und Kreuzberg lassen Innensenator und Polizeipräsident ausrichten, wer abends provozierend parke, solle sich nicht wundern, wenn sein Auto in Brand gesteckt würde.
- Die Umweltzone hat tausende Selbstständige und Berufspendler in finanzielle Nöte gebracht. Gleichzeitig erteilte die Stadt ihrem eigenen Fuhrpark aus finanziellen Gründen tausende "Sondergenehmigungen".
- Radfahrer werden gegen Autofahrer aufgehetzt - und mit immer riskanteren Radwegkonzepten in Gefahr gebracht.
- Unsägliche Ampelschaltungen ("Rote" Wellen) verursachen Staus, Abgase und Bremsabrieb (Feinstaub).

Mittwoch, 24. September 2008

Conti startet Serienproduktion von Lithium-Ionen Modulen


(Foto: Continental Mediacenter)

Weltpremiere: Continental hat heute in Nürnberg die Serienproduktion von Lithium-Ionen Batterien für Hybridfahrzeuge gestartet (Conti Pressemitteilung). Damit ist Conti der erste Serienproduzent weltweit. Als erster Kunde steht Daimler bereits fest (Mercedes S400 BlueHybrid). 2009. Auch der Volt von GM ist im Gespräch.

Die von Continental entwickelte Batterie wiegt zirka 25 Kilogramm und hat einen Platzbedarf von rund 13 Litern. Damit kann der Elektromotor mit bis zu 19 kW den Verbrennungsmotor unterstützen und so etwa beim Beschleunigen oder Anfahren erheblich Treibstoff sparen.


Außerdem hat Conti kürzliche folgende Produkte neu vorgestellt:

- Das Feedback Gaspedal, das in Gefahrensituationen und bei unökonomischer Fahrweise vibriert und einen Gegendruck aufbaut ("Accelerator Force Feedback Pedal"). Laut Conti ist jeder zweite Unfall ein Auffahrunfall und die häufigste Ursache hier ist die Unaufmerksamkeit des Fahrers für die unmittelbare Gefahr. Dieses Risiko könne mit dem sehr schnell reagierenden, auf einem elektrischen Stellmotor basierenden haptischen Gaspedal erheblich reduziert werden.

(Foto: Continental Mediacenter)

- Das Konzept eHorizon stellt anderen Steuergeräten Navigationsdaten zur Verfügung. Empfänger können sein: Die Getriebesteuerung (Schaltempfehlung oder Gangvorwahl bei anstehender Berg- oder Talfahrt oder Kurven) und die Motorsteuerung (Pressemitteilung).

Samstag, 20. September 2008

Auch GM sozialisiert seine Verluste und privatisiert Gewinne

Das Statement von Carl-Peter Foster (s.u.) ist erst ein paar Tage alt: Die Entwicklung von Elektroautos sei eine so gewaltige Aufgabe für die Autohersteller, dass man sie diesen nicht allein aufbürden dürfe. (Mit anderen Worte: Unser gigantisches Versagen ist kein Hinweis auf unsere Führungsqualität sondern auf die Dimension der Aufgabe, aus der wir unser Prestige ziehen.).

Also, die US-Regierung solle GM bitte unter die Arme greifen, wenn die Leute keine Pick-Up's mehr kaufen wollten.

GM CEO Rick Wagoner setzte diese Woche noch einen drauf: Bei einem Tischgespräch der Wahsington Post mit Managern der "Großen Drei" versetzte Wagoner, er könne nicht garantieren, dass er für die Batterien des Hoffnungsträger Volt einen US-Lieferanten auswählen würde.

Gut, finanzieren (besser: dafür haften) soll der amerikanische Steuerzahler die Managementfehlentscheidungen seiner Elite. Aber das soll nicht heißen, dass anschließend Arbeitsplätze im eigenen Lande entstehen würden...

Freitag, 19. September 2008

Ein Tag in Eddie's Leben

Ein Viertel des tatsächlichen Kraftstoffverbrauchs hängen von Eddie's Fahrstil ab. Das muss man ihm 10 mal am Tag sagen. Diese Aufgabe übernimmt künftig das Auto.

Ingenieure aus der Navigationsbranche zeigen auf einem Planeten namens ERTICO, wie das aussehen wird.

Donnerstag, 18. September 2008

Westzeit Story

Ich kann nicht mehr länger ignorieren, dass es dem Ruhrpott seit einigen Jahren besser geht als Berlin. Ich komme ins Grübeln. Und lasse mich auch mal einladen. Und auf dem Rückweg zum Bahnhof komme ich aus dem Grübeln gar nicht mehr heraus...

Mittwoch, 17. September 2008

Carl-Peter Foster im Interview

In einem Interview mit der Deutschen Welle (Live Stream) antwortete Carl-Peter Foster, Chef von GM Europe..
...auf die Frage, was GM in den vergangenen Jahren falsch gemacht habe: "GM trägt die Pensionslasten für seine ehemaligen Mitarbeiter selbst. Dieses Geschäftsmodell ist nicht mehr tragfähig." Kein Wort zur verschlafenen Reaktion auf die steigenden Ölpreise und die verfehlte SUV-Strategie. Der Reporter hakt nach. Foster dazu lapidar: "Die SUVs ermöglichten hohe Margen. Es war klar, dass wir die nutzen." Das ist alles. Mit anderen Worten: Konsequente Leugnung eigener, existenzbedrohender Managementfehler.
.. auf die Frage, warum GM den Staat anpumpe um ein Elektroauto zu entwickeln, immerhin die einzige Fluchtrichtung, die noch verbleibe: "Die Entwicklung einer neuen Mobilität ist eine Riesenaufgabe. Die kann man nicht allein einzelnen Unternehmen aufbürden."

Und dieser Mann wird als Nachfolger von Wendelin Wiedeking gehandelt?

Montag, 15. September 2008

Porsche lüftet den Vorhang: Das Panamera Webspecial

Die Börsen stürzen, Investmentbanker stellen Hartz IV Anträge und stornieren ihre Bestellungen. Ministerpräsident Oettinger bringt mit Polizeieskorte seinen Entwurf zum neuen Volkswagengesetz in den Bundesrat. Währenddessen sitzt der Familienrat über sein Enfant Terrible zu Gericht.
Mit anderen Worten: Die Kanonen donnern. Zeit zu kaufen. Oder ein neues Luxusprodukt zu launchen? Porsche jedenfalls startet unter www.porsche.de ein Webspecial über das kommende viertürige Coupe. Mit Videos der Prototypen, stahlgewordene Appelle an die Familienehre - oder freudsche Projektionen des Unbewussten?

Mein Cousin, was verbirgst Du so bang Dein Gesicht?
Siehst, Ferdinand, Du den Erlkönig nicht?!

Ich seh ihn, mich reizt seine hohe Gestalt.
Doch ist er nicht willig, so brauch ich Gewalt.

Dem Erlkönig grausets, er raset geschwind.
Er streckt seine Waffen, das terrible Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.

Freitag, 12. September 2008

Mittwoch, 10. September 2008

"Save the Yuppie" Free Concert

Vor zwanzig Jahren ging es der Wallstreet schon einmal schlecht. Am 19. Oktober 1987 fiel der Dow Jones um mehr als 20%. Bis heute weiß keiner, warum. Anders als heute. Wir wissen jetzt: Investmentbanker können nicht mit Geld umgehen. Analysten und Volkswirte predigen uns die Kurse von gestern. Apropos predigen: Seinerzeit erbarmte sich Bono, dessen Dauerhausse damals begann, und lud in San Francisco zum "Rettet die Yuppies!" Benefiz Konzert.
Wir zücken das Gesangsbuch und lassen gedanklich den Hut für die Lehman Brothers herumgehen.

Montag, 8. September 2008

Ist Navigation eine Fahrzeug- oder eine persönliche Funktion?

Die Entwicklung von Navigationssystemen ist buchstäblich an einer Weggabelung angekommen.

Der eine Pfad führt zu einer immer engeren Verzahnung von Navigation und Bordnetz. Z.B. fängt benzinsparendes Fahren schon mit der Auswahl einer ökonomischen Route an: Vermeidung von Linksabbiegern, Berg-Tal-Routen, Ampelkreuzungen etc. Auch das Management des Energiespeichers von Hybridfahrzeugen kann von einer Routenvorschau profitieren.

Der andere Pfad sieht das Auto eher als Dockingstation für die stets mitgeführten Funktionen und Daten. Wer aus den Adressdaten seines iPhone oder anderen Smartphone Adressbuch gleich ein Navigationsziel erzeugen will, braucht eine Schnittstelle zum festeingebauten Navi oder -wenn das Smartphone selbst eine Navigationsfunktion hat- eine Cradle oder Dockingstation. Auch eine Schnittstelle zu den künftigen virtuellen "Headup-Displays" wäre sinnvoll.

Wofür sollen sich Fahrzeughersteller entscheiden? Ich kann mir vorstellen, dass die Kundenwünsche hier quer durch die Fahrzeugsegmente gehen. Der Fahrer eines gehobenen Dienstwagen legt vielleicht mehr Wert auf die relativ günstige Integration seines Smartphones und verzichtet auf Energiesparfunktionen. Während die Fahrerin eines sparsamen, smarten Kleinwagens eher die teure integrierte Festeinbaunavi -allerdings nur zum günstigen Preis- will?

Die IFA hat gezeigt, dass die Innovationswelle auch bei den mobilen Navis noch nicht ausläuft.
Open Source Projekte wie Open Street Map und Map Share von TomTom/TeleAtlas zeigen, dass User durchaus bereit sind, bei der Kartenpflege mit zu helfen, bei gesteigerter Toleranz gegenüber Kartenfehlern. Die Anreicherung der Karten mit POIs und 3D-Bildern wird also zu einer Angelegenheit der vernetzten Community.

Eine direkte Vernetzung festeingebauter Navis ist derzeit noch undenkbar. Aus Sicherheitsgründen, zum Schutz des Bordnetzes.

Die Entscheidung für den richtigen Pfad hängt also sehr von den Wünschen der Fahrzeugkunden ab. Es lässt sich nicht vom Fahrzeugmodel auf eine eindeutige Antwort schließen. Man sollte die Kunden befragen...

Freitag, 5. September 2008

Berlin: Vom Trabi zum Electric Drive Smart


Foto: RWE

Den Akku fürs Elektrofahrrad im Büro laden?

Das könnte die Lösung für unsere Probleme Pendlerpauschale und Benzinpreis werden: Elektrofahrräder im Hybridbetrieb (Muskel + Strom) sind im kommen. Schreibt der Stern. Den Lithium-Ionen Akku kann man an jeder Steckdose laden. Warum also nicht im Büro??

Die Preise bewegen sich allerdings zwischen 1.500 und 3.000 EURO.

Angucken kann man sich die neuesten Modelle derzeit in Friedrichshafen.

Online Infos gibts beim Verband ExtraEnergy.

Daimler 2.0

Nicht jeder Automobilhersteller tut sich leicht mit neuen Produktideen. Manche legen ihren Kunden weiße Zettel vor. Sollen die Kunden doch sagen, was sie haben wollen. Bei anderen entscheidet der Technikvorstand - einsam und unvorhersehbar. Hinter diesen "Strategien" stehen Probleme mit dem Selbstverständnis - als Unternehmen und ganz individuell.

Daimler hingegen traut sich was. Inspiriert von Open Innovation und vom neuen Verständnis des Unterschiedes zwischen "Pull" und "Push" wurde intern eine neue Ideenplattform gestartet. Wie man hört, strömen die Mitarbeiter nur so ins Forum. Vielleicht wird man sich irgendwann trauen, so eine Plattformen auch für Kunden und Werkstätten zu öffnen?



Daimler gesteht sich ein, dass erfolgreiche Produktideen eine Mischung aus Inspiration, Assoziation, Erfahrung und Feedback ist. Die Generierung erfolgreicher Produktideen braucht einen Wertschöpfungskreislauf aus Service, FuE, Produktmangement, Produktion und Vertrieb. Das nötige Wissen entsteht an all diesen Stellen, aber keiner hört bislang hin, keiner kombiniert es, keiner assoziiert es. Weil es Managern nur dann um den Erfolg des Ganzen geht, wenn dies in ihren Zielvorgaben steht (jemals von Teamzielen für mittlere Manager gehört??).

Die Herausforderungen für die Automobilhersteller sind groß genug. Sie lassen sich nicht mit Optimierungen allein bewältigen, sondern mit mutigen Offensiven.

Daimler wird heute um 12.30h in Berlin einen weiteren Schritt machen. Zusammen mit RWE werden sie den Start des e-mobility Projekt verkünden.

Donnerstag, 4. September 2008

Supercaps für Leistungsspitzen im Bordnetz

Eine möglichst effektive Nutzbremsung (Rekuperation) braucht einen Energiespeicher mit hoher Leistungsdichte und niedrigem Innenwiderstand. Eine Batterie z.B. hat einen viel zu hohen Innenwiderstand um das kurzzeitige aber hohe Leistungsangebot einer Nutzbremsung einfangen zu können.

Viel besser geeignet sind hierfür Kondensatoren mit hoher Leistungsdichte - auch Supercaps genannt. Typischerweise werden hier Doppelschichtkondensatoren eingesetzt, die so ausgelegt sind, dass sie im Sekundenbereich mit hoher Leistung effektiv geladen werden können. Der niedrige Innenwiderstand gilt nur für niedrige Lade- und Entladefrequenzen, denn die komplexe Impedanz eines Kondensators steig mit jwC.

Zu den Vorteilen des Supercaps gegenüber der Batterie gehört neben dem niedrigen Leistungsgewicht, dass er durch Lade-Entlade-Zyklen kaum altert. Damit eignen sie sich sehr gut für die Rekuperation im Hybridfahrzeug.

Um ein Gefühl für die Leistungsauslegung zu geben: Pro Tonne Fahrzeuggewicht benötigt man laut VDI meistens (abhängig von der Geschwindigkeitsdifferenz und Zeitvorgabe) zwischen 10 und 20 kW Bremsleistung. Die höchste Bremsleistung wird auf der Autobahn benötigt, sie fällt aber im Fahrzyklus relativ selten an. Deshalb lohnt sich eine Dimensionierung der Supercaps hierfür nicht, und deshalb fängt eine Nutzbremsung auf der Autobahn typischerweise nur max. 10% der Bremsleistung im Supercap ein. Im gemischten Zyklus werden 15% Verbrauchssenkung erzielt (VDI).
D.h. auch wer nicht im Stadtverkehr rein elektrisch fahren will und deshalb auf einen Full-Hybrid verzichten will, kann mit mit der Nutzbremsung eines Mild-Hybrid 15% Energie und CO2 sparen.
Begrenzt wird dieser Wert durch die erzielbaren Leistungsdichten pro Gewicht und pro Volumen. In einem BMW X3 "Efficient Dynamics" Prototypen wurden beispielsweise die Seitenschweller als Bauraum für Supercaps komplett ausgefüllt.


Von einer Kombination von Batterie (als Energiespeicher) und Supercap (als Leistungsspeicher) profitiert die Lebensdauer der Batterie, da sie gerade von der höchsten Beanspruchung einer Leistungsspitze entlastet wird. Zudem muss man die Batterie eines Hybridfahrzeugs nicht mehr für die höchste Leistungsspitze dimensionieren, was Gewicht einspart. Auch kann man u.U. die Einführung einer zweiten, höheren (42V) Spannungsebene im Bordnetz hinauszögern.

Für reine Elektrofahrzeuge stellt der Supercap wiederum keine Entlastung dar, da die Batterie eh für lange Reichweiten dimensioniert wird, und damit eine für Rekuperation oder andere Leistungsspitzen genügend hohe Spitzenleistung einher geht.


Interessant ist auch noch folgender Zusammenhang, der wieder einmal dem intuitiv empfundenen "Leistungsgefühl" des Autofahrers widerspricht:

Die benötigte Leistung eines Fahrzeugs hängt viel mehr von seiner vorgegebenen Beschleunigung ab als von seiner Masse. Gibt man beispielsweise ein Limit für die Beschleunigung von 0 auf 100, dann brauchen fast alle Fahrzeugklassen hierfür die gleiche Leistung. Ist das schwerste Fahrzeug (SUV) doppelt so schwer wie das leichteste, so benötigt es trotzdem nur ca. 10% mehr Leistung. Ein SUV wird also nicht durch sein Gewicht zur Energievernichtungsmaschine, sondern durch die Vorgabe hoher Beschleunigungswerte.

Daraus folgt auch, dass die heute gängige Übermotorisierung weniger aus gestiegenen Höchstgeschwindigkeiten resultiert, sondern aus besseren Beschleunigungswerten.

Quellen: "Supercaps - Eigenschaften und Fahrzeuganwendungen", VDI Berichte 2005, WIMA (Hersteller),

Dienstag, 2. September 2008

500 Ladestationen in Berlin - Senat weiß von nichts

RWE und Daimler planen ein Netz von 500 Ladestationen für die Elektroversionen von Smart und Mercedes A-Klasse. Zum Start werden 150 Elektrosmarts angeboten.

Der Berliner Senat ( Marianne Klingbeil, Benjamin Hoff ) weiß hingegen von nichts. Obwohl RWE Chef Großmann laut den "Ruhrbaronen" als Begründung für den Standort Berlin angab, die Wirtschaftsförderungen im Ruhrgebiet - der "Heimat" von RWE - hätten nicht mit einer Stimme gesprochen. Das tun Berliner WiFö und Senat in der Regel auch nicht. In der Regel bekommt man von denen keine Antwort. Trotzdem hat es irgendwie geklappt. Ein kleines Wunder.

Montag, 1. September 2008

Ingolstadt berechnet optimale Grünphasen von Ampeln

Da wird man neidisch. Die TU München, die Softwarefirma Gevas und Audi haben in Ingolstadt Ampelanlagen vernetzt, Sie registrieren und kommunizieren die Anzahl der Autos an einen Zentralrechner. Dieser prognostiziert daraus auf Basis sich selbst korrigierender, genetischer Algorithmen das Verkehrsaufkommen für die nächsten 5 Minuten und schaltet die Ampelphasen für einen optimalen Verkehrsfluss. Eine echte "Travolution"!

In einem früheren Pilotversuch in Hamburg verkürzten sich die Wartezeiten vor roten Ampeln so um durchschnittlich 20%.

Außerdem hat Ingolstadt weitere Versuchsampeln mit WLAN ausgerüstet, die einem Car2X-fähigen Fahrzeug in etwa 200m Abstand mitteilen, wann sie auf Grün umschalten.

Sonntag, 31. August 2008

Mehdorns Begründung für Bahnpreiserhöhung ist unwahr


Diese Lüge von Bahnchef Hartmut Mehdorn ist schon stark.

Aber das ist noch nicht alles. Als Begründung für seine dritte Preiserhöhung in zwei Jahren nannte Mehdorn die gestiegenen Energiekosten und Löhne für die Lokführer. Schauen wir uns das mal genauer an:

Aus der Bilanzpressekonferenz für GJ 2007:

Fazit: Die Schiene trägt nur knapp die Hälfte zum Geschäft der Bahn bei. Der Staatskonzern hat sich ziemlich weit von seinem Kerngeschäft entfernt. Und Deutschland wiederum nur 2/3. Mithin trägt das schienengebundene Geschäft in Deutschland nur 1/3 zum Umsatz bei. Wie sollen Gehaltserhöhungen für Lokführer hier auf die Gestehungskosten durchschlagen?


Fazit: Die DB Energie, von der die Bahn ihren Bahnstrom bezieht, trägt nur 1% zum Geschäft bei. Dabei ist der Strommix der Bahn ökologisch wertvoller als der deutsche Strommix. 14% regenerative Energie, vor allem durch Wasserkraft. Wie sollen da die Preissteigerungen für Öl und Gas für die Preissteigerungen für die Bahnkunden dienen können?



Quellen: DB Energie, Deutsche Bahn Vorstandspräsentationen

Bei Telekom und Post haben wir nach den Privatisierungen erhebliches Missmanagement erlebt: Anstatt die Einnahmen aus den Börsengängen in eine bessere Produkt- und Servicequalität zu investieren, wurde Welt AG gespielt. Es wurden Konkurrenten in Weltmärkten übernommen, deren Geschäft man nicht verstand. Eitle Männer im Höhenrausch, die ihren Aktionären (oder sogar dem Steuerzahler) schnell zur Last fielen. Warum sollen wir das nun zum dritten mal mitmachen?

Donnerstag, 28. August 2008

Daimler geht voRWEg

Im Frühjahr hatte es RWE Chef Großmann in der ADAC Motorwelt angedeutet. Eine weitere Andeutung bekam ich vor kurzem von einem RWE Manager direkt.

Heute platzte die Bombe:

Daimler geht voRWEg
RWE und Daimler planen für 2009 in mehreren europäischen Großstädten eine Elektroautokampagne. Basis ist die Elektroversion vom Smart.

Freitag, den 5.9. werden wir erfahren, wo ich wir und als Interessent anmelden können... Klar ist, dass man hierzu RWE Kunde werden muss. Ich bin sehr auf das Geschäftsmodell gespannt, für das sich RWE und Daimler entschieden haben!

CO2 Effekt ist fraglich
Der lokale Emissionseffekt eines Elektroautos ist unabhängig von der Primärenergie, die für die Verstromung eingesetzt wird. Will man den CO2-Effekt bewerten, muss man sie berücksichtigen. Und hier hat RWE einen ganz schlechten Stand, wegen seiner CO2-intensiven Braunkohleverstromung. Das könnte sich schnell als Imageboomerang für Daimler erweisen.

Ohne die RWE Pläne für Berlin zu kennen, hatte ich letzte Woche beim Berliner Senat angefragt, ob Berlin etwas ähnliches plane wie London oder Tokyo, wo Elektroautos durch öffentliche Ladestationen am Straßenrand gefördert werden. Ich bekam bisher zwei Antworten von Pressestellen des Senats, dass man hier nicht zuständig sei. Der Senat schläft, Vattenfall übrigens auch. Hier geht alles seinen sozialistischen Gang...

Dienstag, 26. August 2008

CO2 Maßnahmen: Energiemanagement

Das CO2-Bashing der deutschen Automobilhersteller ist gerade wieder mal im vollen Gange. Dabei wird gerne übersehen, dass nicht nur die reine Motorleistung für die Gesamtemissionen von CO2 verantwortlich sind. Man kann auch durch die Einführung von Energiemanagementmethoden, wie sie in anderen Installation längst gängig sind, erheblich elektrische Energie und damit CO2 Einsparen. Auch hier gilt wieder: Kleinvieh macht viel Mist:

Einsparpotenziale durch Austausch alt gegen neu, bezogen auf den Gesamtverbrauch des Autos:
Licht: 1% (LED hinten und vorne),
Infotainment: 1% (Standby- bzw. Sleepschaltung von Display und Steuergerät),
EPS (Stabilitätssteuerung): 3%,
Geregelte Benzinpumpe 1%,
Geregelte Wasserpumpe 3%,
Effizienter Generator ("Lichtmaschine") 6%,
Geregelter (PWM) Lüfter: 5%

Macht in Summe: 20%

CO2 Maßnahmen: Energiemanagement

Das CO2-Bashing der deutschen Automobilhersteller ist gerade wieder mal im vollen Gange. Dabei wird gerne übersehen, dass nicht nur die reine Motorleistung für die Gesamtemissionen von CO2 verantwortlich sind. Man kann auch durch die Einführung von Energiemanagementmethoden, wie sie in anderen Installation längst gängig sind, erheblich elektrische Energie und damit CO2 Einsparen. Auch hier gilt wieder: Kleinvieh macht viel Mist:

Einsparpotenziale durch Austausch alt gegen neu, bezogen auf den Gesamtverbrauch des Autos:
Licht: 1% (LED hinten und vorne),
Infotainment: 1% (Standby- bzw. Sleepschaltung von Display und Steuergerät),
EPS (Stabilitätssteuerung): 3%,
Geregelte Benzinpumpe 1%,
Geregelte Wasserpumpe 3%,
Effizienter Generator ("Lichtmaschine") 6%,
Geregelter (PWM) Lüfter: 5%

Macht in Summe: 20%

Donnerstag, 21. August 2008

Die VCD Umweltliste

In der jährlich veröffentlichten "Auto-Umweltliste" des Verkehrsclub Deutschland hat sich einiges getan. 2002/2003 waren die deutschen Hersteller ihrer Zeit weit voraus. VW Lupo und Audi A2 führten die Liste an. Beide Autos wurden danach wegen mangelnder Nachfrage vom Markt genommen. Zu der Zeit lag der Rohölpreis noch bei 30 US$... Danach kam die Partikelfilterkrise und die deutschen Hersteller verloren ihre Championsleagueplätze an die Japaner. Interessant übrigens, wie sich die Wertmaßstäbe des VCD entwickelt haben. Den Toyota Prius Hybrid haben sie erst im Laufe der Zeit verstanden. Als die ersten Hybridautos auf den Markt kamen, galten sie bei "Umweltschützern" als zu schwer. Den Vorteil spielt der Hybrid aber erst im tatsächlichen (Stadt-)Zyklus aus. Ein Beispiel dafür, dass man zwischen statischen Daten und der tatsächlichen Nutzung unterscheiden muss. Deshalb ist auch ein CO2-Grenzwert "grenzwertig". Ein Cayenne, der nur 5.000km im Jahr bewegt wird, emittiert eben weniger als ein täglich bewegter Prius.