Samstag, 6. Dezember 2008

Der unsinkbare Kapitalismus

In den Innenstädten zwischen Dortmund (laut Werner) und Berlin ist von Krise noch nicht viel zu spüren. Obwohl die Schuldigen der FInanzkrise gestern noch einmal alles versuchten, um in uns Zukunftsängste zu schüren. Minuswachstum - bis zu vier Prozent, prophezeit Norbert Walter, dessen Blick natürlich etwas von den Zuständen in seinem eigenen Hause getrübt sein könnten.

Das erinnert mich an den Titanic Film. Das Schiff rammt einen Eisblock und schlägt Leck. Die Techniker und der Kapitän wissen was kommt, wollen aber auf die Unsinkbarkeit, die Überlegenheit ihres Systems, vertrauen.

Doch die Titanic fährt erstmal minutenlang weiter als wenn nichts wäre. Im Casino will man schon überhaupt nichts davon wissen. Und als der Bug anfängt zu sinken, geht es mit dem Heck sogar erst einmal aufwärts - und die Blaskapelle spielt dazu.

In diesem Bild wäre der Steuerstand mit Vorständen der Landesbanken und Hypo Real Estate zu casten. Friedrich Merz wäre der Wachmann, der die Passagiere der 3. Klasse im Keller einsperrt, um die zu wenigen Rettungsboote für die Vorstände zu sichern. Ifo Chef Sinn ist der Typ mit der Pistole, der sich "Anreize" überlegt, mit denen man die Vorstände ins Rettungsboot "locken" könnte.
Peer Steinbrück ist Leonardo di Caprio - tut was er kann, wird aber untergehen. Und Angela Merkel ist rothaarige Gallionsfigur, die sich auf einem Holzbrett bis zur nächsten Bundestagswahl rettet.

3 Kommentare:

  1. Hi Frank,
    Ich möchte dir nicht verheimlichen,, dass ich durchaus keinen so negativen Blick auf die Krise habe.
    Wer ist betroffen?
    - Banken
    - Großes Untern
    - Unternehmen die stark am US Markt hängen.
    Die ganze Krise unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von der letzten.
    Damals hatten Unternehmen heiße Luft fianziert und keine oder nur wenige Gegenleistungen produziert.
    Diesmal haben die Banken fiktive Produkte geschaffen und sich damit Gewinne erwirtschaftetet die sich nicht real am Mark erzielen liessen.
    Das eigentlich Hauptgeschäft nämlich mit ganz realen Krediten ganz reale Investitionen zu finanzieren ist bei den Banken in den Hintergrund getreten. Mittelständler und Kleine Unternehmen haben schon lange keine Akzeptabelen Angebote zur Finanzierung bekommen und sind deshalb von der Krise (wie in den letzten Tagen in der Zeitung zu lesen)weniger Betroffen.
    Ich glaube also folgendes:
    1. Es wird eine Krise geben
    2. Die Krise wird einige Branchen die ohnehin Schwierigkeiten hatten stärker treffen als diese Vermuten. Beispiele hierfür sind Auto und Chemie
    3. Die Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt werden Branchenabhängig sein und so hoffe ich durch die Gesamtwirtschaft gedämpft werden.
    4. Die Steuereinnahmen werden nicht so stark sinken wie jetzt behauptet
    5. Es werden vor der Budestatgswahl aus Punkt 4 resultierend Steuergeschenke geben.

    Mal gucken ob ich Recht habe :)
    Viele Grüße Tom

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  2. Frank7.12.08

    Hallo Tom,
    sehr interessant, was Du schreibst.
    Ich hoffe, Du behälst recht!
    Gruß, Frank

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  3. Wer jetzt kein Auto hat - der kauft sich keins mehr...

    Eigentlich wie immer im Winter, oder? Schon seit Jahren.

    Das fiese an der Krise: Volkswirtschaft ist Psychologie - daher kommt auch die self-fulfilling prophecy: wenn wir glauben, es kommt eine Krise, dann geben wir weniger aus, dann kommt auch die Krise. Ich hingegen war am Samstag einkaufen - viel zu wenig Kassierer, um die Krise abzuwenden.

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