Das Klima wandelt sich - schon immer
Ich habe Wolfgang Behringers' Buch "Kulturgeschichte des Klimas" (Link) zu Ende gelesen und sehe nun klarer. Was ich bereits ahnte oder halb wusste: das Klima auf Erden wandelt sich von Beginn an. Und: der Menschheit ging es in den Warmzeiten meist besser als in den Eiszeiten.
Die Frage, woher Grönland seinen Namen hat, stellt man ja schon als Schüler. Dass die nördliche Linie, bis zu der man in Europa Wein anbauen konnte, mal auf den britischen Inseln lag, wissen aber schon deutlich weniger. Heute verläuft diese Linie durch Halle/Saale (Unstrut).
Schlechtes Wetter verhagelt die Ernte
Viel wichtiger als die Frage, ob und wie schnell wir wohl gerade in eine Klima"katastrophe" reinlaufen ist, wie gut wir darauf vorbereitet sind. Denn an Wetter und Klima hängt auch heute unsere Versorgung mit Nahrungsmitteln. Wenn der Winter hart und lang war -z. B. nach einem Vulkanausbruch oder einer verminderten Sonnenaktivität-, die Schneeschmelze Auen und Weiden überflutete waren zuerst die Äcker dahin und etwas später das Vieh, denn Hochwasser brachte oft Seuchen mit sich. Statt Hochwasser war auch Hagel stets eine Bedrohung für das auf dem Acker stehende Getreide.
Die Folge: Ausfälle von Ernten, Milch und Fleisch.
Nach dem Hunger die Seuchen
Jahre, in denen so etwas mehrmals hintereinander wiederholte, waren dramatisch. Unser Vorfahren wurden geschwächt von Hunger und Kälte. Eine ideale Voraussetzung für Seuchen wie die Pest oder Cholera.
Der Übergang von Mono- zu Dreifelderkulturen machte die Menschen im Mittelalter etwas weniger abhängig. Als die Kartoffelfäule in Europa tobte, war Irland besonders betroffen, weil ausser der Kartoffel kein anderes Grundnahrungsmittel anbaute. Und heute sind wir abermals weiter, Nahrungsmittel importieren wir zu einem großen Teil.
Aber die Ursache-Wirkungskette muss man sich merken:
Vulkanausbruch/Sonnenaktivität -> Abkühlung -> Harter Winter -> Schneeschmelze -> Überflutung -> Ernteausfall, Viehseuchen -> Hunger -> Krankheiten/Epidemien -> Aufstände / Systemwechsel.
Warmzeit -> Reiche Ernte -> Lange schöpferische Jahresphasen -> Blüte der Kultur
Französische Revolution
Politiker und Regierungen, die also ernsthaft an einen bevorstehenden Klimawandel glauben, sollten froh sein, dass wir mit steigenden und nicht fallenden Temperaturen zu rechnen haben. Vor allem aber sollten sie Pläne für die Sicherung unserer Lebensmittelversorgung entwickeln.
Das ist auch in ihrem eigenen Interesse. Der französischen Revolution voraus gingen nämlich drei harte Jahre, in denen das Wetter einen Strich durch die Nahrungsmittelversorgung gemacht hatte. Den Rest gab das Ancient Regime, als es den feudalen Großgrundbesitzern erlaubte, die verbliebenen Ernten im Ausland verkaufen zu dürfen - die Kaufkraft des Plebs im eigenen Land war ja durch Hunger und Krankheit deutlich gesunken..
Was jetzt: Eiszeit oder Erwärmung?
Übrigens glaubten westliche Politiker vor vierzig Jahren noch, dass wir nicht vor einer globalen Erwärmung stehen sondern einer neuen Eiszeit. Von 1940 bis 1980 sank die Durchschnittstemperatur. Das ist der Grund, warum sich unsere Eltern an knackige Winter mit weißer Weihnacht erinnern.. Die Temperatur war gefallen, trotz massiv ausgedehnter Industrialisierung und Ausstößen von CO2. Danach sprach man plötzlich von globaler Erwärmung. Als es dann wider Erwarten doch wider Eis und Schnee in Deutschland gab, formulierte man vorsichtiger: "Klimawandel".
Interessant in dem Buch fand ich auch die ideologisch-religiösen Begleiterscheinungen von wettergemachten Katastrophen. Wo die Menschen auf höhere Kräfte angewiesen sind, suchen sie den guten Draht zu ihnen. Wer das Wetter deuten konnte, genoss Ruhm und Ansehen bei Hofe und im Volk. Wer das Wetter machte, musste sich vorsehen. Vor allem, wenn Sündenböcke für verhagelte Ernten und Überschwemmungen gesucht wurden. Aus dieser Zeit stammt die Hexenverfolgung.
Hexenverfolgung
Notiz am Rande: Es war nicht die Kirche, die die Hexenverfolgung forcierte. Denn die Kirche war (und ist) eher darauf bedacht, dass Verhalten eines jeden zu beeinflussen. In einer Sündenbockkultur aber, muss man das eigene Verhalten nicht ändern, wenn man jemand Drittes als Opfer darbringen kann..
Wetterpropheten und Klimapharisäer
Dass Klima- und Wetterpropheten hohen Einfluss auf uns haben, wissen wir. Aus dem Wetterbericht macht man heute eine Wettershow. Einige Meteorologen haben es zu Showmasterehren gebracht. Noch machtvoller ist aber die Rolle der Klimaforscher. Sie können Regeln in die Welt setzen, die die Regierungen gefälligst umzusetzen haben - uns zur Belästigung und den Politikern zu Ehren.
Heute sind also die Menschen die neuen Sündenböcke, die im Winter die Heizung aufdrehen und im Auto mit Kraft-Wärme-Kopplung fahren. Wer CO2 ausstößt, sündigt.
Die Ent-findung des Feuers..
Man könnte überspitzt aber auch sagen: Die Klimaforscher in Potsdam und anderswo versuchen die Geschichte unserer Technologie zurückzudrehen. Die Erfindung des Feuers, also die erste emanzipatorische Erfindung der Menschheit, muss rückgängig gemacht werden. Das gilt auch für das Feuer im Brennraum eines Automotors.
Gäähn...
Wahrscheinlich müssen wir einfach nur abwarten und brauchen unser Verhalten überhaupt nicht zu ändern. Meine Erinnerung an Politik ist eine Folge einander abwechselnder Apokalypsephantasien anmaßender Politiker: Waldsterben, Ozonloch, Wassermangel usw.
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