Freitag, 6. Dezember 2013

Wozu eigentlich noch Banken?

Ho, ho, hooo...! Es war einmal... da bekamen wir fürs Sparbuch reale Zinsen und die Sparkasse vergab Kredite an Gewerbe und Handel in der eigenen Stadt. Und manchmal überzog man sein Konto und irgendwann saß man dann zusammen für einen Immobilienkredit. Die Zentralbank senkte die Zinsen, wenn sie die Wirtschaft ankurbeln wollte. Die Banken und Sparkassen reichten diese Zinssenkungen in ihre Kunden weiter. Die Zentral erhöhte die Zinsen, wenn die Wirtschaft oder Börse heiß lief.

Apropos Börse: Heute zocken die Eigenhändler der Banken mit billigem Geld der Zentralbanken an den Börsen. Es fließt so gut wie nichts davon in den Mittelstand. Diese Woche hörte ich sogar folgendes im Radio: "Die Wirtschaft in den USA läuft überraschend gut. Deshalb fielen die Kurse an der New Yorker Börse."

Denn die Händler in den Banken haben Angst vor einer anspringenden Konjunktur. Weil die Zinsen dann bald wieder steigen könnten und die Börsenzockerei mit geliehenem Geld dann aufhören würde. 

Deshalb noch mal die Frage: Wozu Banken retten? 

Schäuble legt sich in dieser Woche ausnahmsweise mal mit den Bankern an. Aber wohl nicht, weil er etwas eingesehen hätte. Sondern weil er Finanzminister bleiben will. So gesehen hat Herr Fitschen recht: "Populismus". Aber: Populismus ist nichts schlechtes, wenn man darunter das Aussprechen von Wahrheiten versteht, die sonst von den Lobbyisten verdreht und verschleiert werden.

Dass die Staatsschuldenkrise von der Rettung der Banken herrührt, sagt Schäuble jetzt als habe er den Stein der Weisen gefunden. Er denkt jetzt das gleiche wie wir, nur halt später. Vor der Wahl war das Rechtspopulismus oder "Professorengewäsch". Nach der Wahl dient eine einfache Binse dazu, sich um das Amt des Finanzministers zu bewerben.

Quer durch die Parteien sind Schäuble jetzt viele andere Finanzexperte im Range von Landesfinanzministern beigesprungen. Man kann einer guten Sache eigentlich keinen schlechteren Dienst erweisen, als von den Falschen unterstützt zu werden. 

Wir einfachen Leute sollten aber mal googlen, ob wir von der Deutschen Bank, den Herren Fitschen und Jain oder Ackermann mit hereingelegt wurden, als wir beim letzten mal unsere Hypothekenzinsen neu verhandelt haben. Ein Vorstand der Deutschen Bank fragt doch nicht, woher der Gewinn kommt. Hat er noch nie. Verbraucherzentrale, legen Sie ebenfalls mal los..

2 Kommentare:

  1. David6.12.13

    Das Bankensystem ist ein wahrer Augiasstall, der baldmöglichst GRÜNDLICHST ausgemistet gehört. Nur - es ist kein Herkules in Sicht...

    Mich macht schon diese Commerzbank-Werbung am Abend im Staatsfernsehen wütend. Aber natürlich nicht nur. Die EZB mit ihrem Gebaren, die Politiker, die Bankster, die gnadenlos zocken, was offensichtlich niemand abstellen kann etc. etc.

    Ein Großteil dieser Herrschaften gehört meiner Ansicht nach hinter Gitter. Am besten zusammen mit den Politikern, die genau das Gegenteil von "Das Wohl des deutschen Volkes mehren" tun. Sie mehren sogar nicht nur nicht das Wohl, sondern sind gerade dabei, sich ein neues Volk zu schaffen.

    Zur Erbauung lese man mal:
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13491339.html

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  2. "Hinter Gitter", da bin ich ganz Ihrer Meinung. Aber noch nicht so lange her, da haben sie noch im Kanzlerinnenamt ihren Geburtstag gefeiert.

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