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Freitag, 22. Februar 2013

Kreuzberg

Der Weg zum neuen Park am Gleisdreieck:

Diese sind die alten Gleise, 
die früher zum Anhalter Bf. führten.
(links von ihnen liegt das Technikmuseum)


Diese Strecke liegt westlich davon:
Von Süden geht es in den Hauptbahnhof Tief.

Läuft man vom Gleisdreieckpark die Mönckebergstr. nach Süden
gelangt man zum Viktoriapark (den "Kreuzberg")

Innenansicht der Stadtklause:


Berlinale










Freitag, 28. Dezember 2012

Tucholsky Kabarett im Theater BIMAH

Links neben dem Admiralspalast am Bahnhof Friedrichstrasse gibt es ein kleines Theater. Es heißt "Jüdisches Theater Bimah".

im Dezember steht dort ein "Kurt Tucholsky Kabarett" auf dem Programm. Eine sehr gute Idee, dachte ich, und kaufte zwei Tickets. Tucho stand bei uns in diesem Jahr sowieso ganz oben auf dem Programm: Besuch im Museum in  Rheinsberg, die Entdeckung der "Weltbühne" und all die Erkenntnisse, wie sehr unsere Zeit den Weimarer Jahren ähnelt. Tucholsky-"Fans" wissen: Man muss in seinen Werken und Schriften nur wenig aktualisieren - z.B. die Offiziere durch Banker ersetzen- dann passt es 1:1 auf die heutige Zeit. 

Und ein Kabarettabend, das muss ja noch besser sein: Man freut sich auf bissige Kommentare, Adaptionen, Dialoge, Ironie etc., also das, wonach es einem als Zeitungsleser, abhängig Beschäftigten und SPD-Mitglied dürstet.

Mit dem Anliegen von Intendant Dan Lahav, den Berlinern die jüdische Kultur näher zu bringen (Link), freundet man mich sowieso an, wenn man es nicht schon ist. 

So gingen wir also gestern Abend mit Vorfreude dahin. 

Mit der Glocke wird zum Einlass geläutet. Der Intendant selbst reißt die Karten ab und begrüßt jeden einzelnen Gast persönlich. Was will man mehr? :-)

Im Theater: Kronleuchter beleuchten die Stuhlreihen. Auf der Bühne ein roter Vorhang, davor ein altes Sofa, Stuhl, ein Lesetisch, eine alte Stehlampe und ein Klavier.

Es treten auf: der Kabarettist (Link) und seine Klavierbegleiterin. Jetzt geht's los! - denken wir. Und es geht wirklich los. Mit bekannten Werken. Die er rezitiert, in Kapitel einteilt, aneinander reiht, als Lieder intoniert. Mehr aber auch nicht. Er erklärt uns, dass es die Weltbühne gab. Das wissen wir schon. So, wie manches andere. Wir sind doch nicht hier, weil wir Tucholsky lernen wollen, sondern weil wir ihn uns als unser Sprachrohr in die heutige Zeit wünschen. Ihn und seine Weltbühne- und andere Kollegen. Doch hier bekomme ich ein leises Gefühl, in einem Weiterbildungsabend für Touristen gelandet zu sein (Entschuldigung).  Dann wieder ein Gedicht. "Das Beste am Sonntag, ist der Sonnabend-Abend davor." Dann singt er "Augen in der Großstadt". Und da wird mir nun glasklar, was mich an der Vorstellung heute Abend stört:

Udo Lindenberg verrockte genau dieses Stück 1987. Und zwar mit einer eigenen Haltung und Position, in der die Melancholie und leise Verzweiflung Tucholskys zum Ausdruck kam, in der Großstadt nie allein zu sein, aber einsam zu bleiben. Ich kann "Augen in der Großstadt" nicht mehr lesen, ohne Udos Melodie und Stimme zu hören. Darin liegt die Kunst, ein Stück zu "covern", in eine Form zu bringen, Leben einzuhauchen usw. Der Text, die Musik, die Performance.

Man kann es aber auch zurückhaltend in-den-Raum-stellend mit einer Ihr-müsst-wissen-was-ihr-damit-macht Haltung (und ob ihr etwas damit macht) bringen. Und mir wird klar, was diesem Kabarettabend fehlt: Lebendigkeit, Committment, Provokation, die Adaption auf unsere Zeit, die Parallelen, die Unterschiede. Chance vertan. Für einen Moment denke ich: "Bleiben oder gehen?"

Dann ist Pause. Wir gehen ins Foyer. Da die Bar und die Toiletten rechts liegen, fällt auf, wie viele Gäste nach links, Richtung Ausgang abwandern. Wir unterhalten uns am Stehtisch, wie es uns gefällt, beziehungsweise nicht gefällt. Dann der Satz: "Dann können wir ja auch gehen." In dem hören wir einen älteren Herrn zum Intendanten sagen "... und das finden Sie gut?" Aha, wir sind nicht die einzigen. Das war der letzte Ruck, wir gehen. 

An der Garderobe steht wieder der Intendant. Der Garderobenmann reicht uns die Jacken und fragt "Ihr kommt aber wieder, oder..?" Etwas pikiert, uns so direkt zu fragen, reichen wir ihm eine Ausrede. Die Herren schauen einander ungläubig an.

Hätten sie uns gefragt "warum", hätte ich es ihnen gesagt. So aber fühlte ich mich ein bisschen herausgefordert und sagte nichts (im Nachhinein ein Fehler von beiden Seiten..). 

Raus auf die Friedrichstrasse, Einkehr im Fritz. Und dann eine Flut von eigenen Gedanken, was wir von einem Tucholsky Kabarett erwarten würden. Ironie, Selbstironie. Provokation. Es kann nicht bei gedämpfter Pianomusik und Stubengesang bleiben. Da muss was kommen. Fast könnte man sagen, der Künstler hat genau so leise getreten, wie es auch Tucho stets ein Unbehagen war. 

Trotz der Enttäuschung waren wir nicht zum letzten mal in diesem Theater. Die jüdische Kultur, all die Werke der großen Meister die passen heute wieder so gut. Die muss man bringen. Und man darf dabei für meinen Geschmack genau so forsch, ironisch, feinsinnig sein, wie sie gemeint waren. Und man darf sie aus einer eigenen Haltung bringen und ihnen einen Stempel aufdrücken. Man schaue nur auf Max Raabe, das müsste eigentlich Ermutigung genug sein.

Dienstag, 25. Dezember 2012

Drei Geister für Wowi

Meine folgende Weihnachtsgeschichte haben die Ruhrbarone.de freundlicherweise am Hl. Abend als Gastbeitrag zu ihrer Reihe "Arm, aber sexy - was kann das Ruhrgebiet von Berlin lernen?" gepostet :-)

Klaus Wowereit könnte heute Nacht Besuch von drei Geistern bekommen. Der von der vergangenen Weihnacht zeigt ihm dann Berlin 2001, in dem wir noch arm, aber sexy waren. Der Geist der gegenwärtigen Weihnacht erzählt vom Allzeithoch der Grunderwerbsteuereinnahmen (Dank an die EURO Krise und Rettungspakete!) und dem Allzeittief deutscher Projektplanung in Schönefeld. Eigentlich ein Unentschieden, aber nach dem Tiefschlag der Tip Redaktion ihn zum peinlichsten Berliner 2012 auszurufen und dem letzten Platz im Armutsbericht eine gefühlte Niederlage. Das törnt ab. Sind wir jetzt alle „planlos und kraftlos, also unsexy“? Deshalb wird Klaus W. die künftige Weihnacht nicht mehr interessieren. Er kuriert lieber seinen Kater aus und rekapituliert, wie das alles anfing.  (Weiter geht es bei den Ruhrbaronen..)

Samstag, 20. Oktober 2012

Festival of Lights 2012

Bilder vom Festival of Lights in Berlin Mitte. Ich muss sagen: Die Show wird jedes Jahr noch besser. Vor allem am Brandenburger Tor werden inzwischen richtige Geschichten erzählt..







Samstag, 18. August 2012

Street fighting years - die Kampffußgänger kommen

Das mit den Kampfradlern hat sich in Berlin ein bisschen beruhigt. Mit etwas mehr gegenseitiger Aufmerksamkeit und Rücksicht und weniger Vorurteil geht es inzwischen besser, habe ich festgestellt. Dafür haben wir eine neue Gattung, die "auf Asphalt" für Erregung sorgt.

Es fing schon vor Jahren an mich zu nerven, dachte aber es liege an mir. Wenn ich in Berlin zu Fuß unterwegs bin, muss ich immer häufiger anderen ausweichen. Die mich entweder nicht sehen, keine Lust haben selbst auszuweichen oder gezielt einen pubertären oder führungskräftepädagogischen  "Machtkampf" suchen. Die Berliner Gehwege sind in der Regel breit genug, man teilt sie sich aber immer mehr mit Radwegen, Cafestühlen, Baugerüsten, Infoständen und Events. Glück, wenn man zu zweit nebeneinander gehen und sich unterhalten kann. Fast ausgeschlossen, dass zwei Paare einander passieren können.

Ich merkte früh, dass ich mit Aufmerksamkeit, also dem Blick auf den oder die Entgegenkommenden, Bereitschaft zum eigenen Ausweichen signalisiere. Dann musste ich immer selbst ausweichen. Dann experimentierte ich mit Weggucken (zumindest vorgetäuschtem). Und ich lernte: Dann übernimmt der Entgegenkommende die Verantwortung für die Vermeidung einer Kollision. Das funktioniert also, ist aber eigentlich eine Egolösung. Vernünftig wäre es, wenn immer der ausweicht, der das gefahrlos kann. Und Paare gehen halt beide hintereinander.

Da Berlin jedes Jahr einen Tourismusrekord bricht, kommen mir auch immer häufiger nicht nur Paare sondern gleich Dreier- oder Viererriegel entgegen, die ihren Spaß nicht für einen dummen Passanten unterbrechen wollen. Das erfordert dann schon mehr Entschlossenheit. Von einem früheren Gelsenkirchener Polizisten lernte ich die Zauberwirkung des Wörtchens "Gasse!". Am besten mit einer unterstreichenden Handbewegung.

Jeder Mensch hat einen Nahbereich in den er andere ungern eindringen lässt. Deshalb registrieren einen die Unaufmerksamen im letzten Moment vor einer Kollision doch. Es gibt vor allem immer mehr Männer, und ich vermute es sind die, die ihre Lebenszeit hauptsächlich vor der zweidimensionalen Flatscreen verbringen, die ihre eigene Körpermaße nicht kennen und zwar vor allem ihre Breite. Die ecken dann schon mal an und sind dann ganz erschrocken, dass sie durch andere nicht durchlaufen können.

Einige ihrer Kollegen mit Anzug und Krawatte hingegen haben es immer eilig und beanspruchen bewusst Wegevorrecht. Am Potsdamer Platz sind das die Kollegen von Pfizer. Die leben in dem Irrtum, in dem viele Soziopathen (wegen ihrer Leichtmatrosigkeit von manchen auch "Businesskasper" genannt - schönes Wort, gelernt von einem früheren Kollegen) leben, wenn sie draußen oder im Supermarkt oder vor der Fahrbahnverengung vor einer Baustelle unterwegs sind: Die anderen sind die Dummen und haben sie vorbei zu lassen. Inzwischen habe ich mehr als einmal beobachtet, wie sie vor der Kaisers Kasse in den Postdamer Arkaden eine Lektion bekamen.

Von einem Bekannten hörte ich diese Woche folgendes. Am Donnerstag regnete es in Strömen und er musste -ohne Schirm- am Bahnhof umsteigen. Er ging möglichst nah an der Bahnhofswand um so wenig wie möglich nass zu werden. Entgegen kam ihm ein Manager mittleren Alters im Anzug - und MIT Schirm. Ratet, wer wem auswich? Er beharrte auf seinem trockenen Weg so dass beide voreinander stehen bleiben musste. Er war partout nicht bereit, nachzugeben. Vielleicht ein Zwang, vielleicht Versagensangst, das zivilisiert-höfliche Verhalten könne ihm als Führungsschwäche ausgelegt werden. Vielleicht aber auch Aggro. Und wie fast immer gab auch hier am Ende der Klügere nach.

Ich selbst habe erst einmal eine Kollision erlitten. Ich bin eigentlich nicht zu übersehen und eine Kollision mit mir will man eigentlich nicht. Trotzdem erwischte es mal einen Radfahrer, der auf mich zuhielt, als ich -wieder- am Potsdamer Platz auf den Radweg ausweichen musste, weil der gesamte Platz für einen Event abgesperrt war. Übrigens für jeden sichtbar. Ich war schon halb durch, da kam er mir mit Dauerklingeln entgegen. Ich hielt kurz die Hand hoch, damit er mich abwartet. Aber nein.. Wir erwischten einander an der Schulter.

Es passierte nichts, er fuhr und ich ging weiter. Andere Bekannte hatten da vor kurzem mehr Pech. Ich weiß von zwei Radlerunfällen, bei denen einmal der Schuldige und einmal der weniger in Mitleidenschaft gezogene anschließend Anzeige gegen den anderen stellte. Das läuft wohl oft so, dass sich beide erstmal erschrecken. Dann prüft man sich und sein Rad, und wenn sich der Schreck gelegt hat, fahren beide weiter. Manchmal stürzt einer von beiden aber auch richtig. Bei Radlerunfällen ist es kaum vorhersehbar, wer den größeren Schaden davonträgt, weil es sehr darauf ankommt, wer wen wo erwischt. Zuhause erzählt man die Story dann. Und wenn dann ein Anwalt oder ein Erfahrener dabei ist, gibt der einem den Tip: Du, da geht noch was. Erstatte Anzeige!

Fazit: Wer Autofahrer spießig findet, wird zumindest in Berlin eines besseren belehrt. Die Straßenkampfjahre haben hier auch für Fußgänger begonnen.

Samstag, 12. Mai 2012

BvB Fantreff an der Gedächtniskirche

Inzwischen ist es schon Tradition, dass der Breitscheidplatz an der Gedächtniskirche vor dem DFB Pokal vom Ruhrpott dominiert wird. Voriges Jahr die Schalker, dieses Jahr die Dortmunder. In der Hoffnung auf Double-Jubel :-) Dass es ein "Heimspiel in Berlin" sei, war nicht übertrieben.  Bayernfans waren so gut wie keine zu sehen.











Donnerstag, 19. Januar 2012

Fashion Week Party im Felix

Ein Cross-over-Abend, wie man ihn ja nur in Berlin erleben kann.. Um 19h Themenabend im Kurt-Schumacher-Haus im Wedding. Mit einem der stillen EURO Helden, Swen Schulz, der gegen Schäubles Plan eines 9er-Dunkelgremiums für die Verteilung der Rettungsmilliarden vor dem BVH geklagt hatte. Dazu morgen mehr. Denn das hier, verstehste, das ist noch wichtiger. Jedenfalls in Berlin. Die Fashion Week hat heute Mittag eröffnet.

Einladung zur Showparty im Club Felix. Schlange stehen im Regen. Drinnen stehen wir zuerst auf der Treppe, die später als Catwalk dienen wird. Alle Versuche von der Räumung der Treppe als einziger verschont zu bleiben vergeblich. Entschädigung dafür: Ein Platz am Zugang der Treppe, an dem sich die Models aufreihen. Was soll ich sagen, die Show war gut, die Stimmung auch. Nach dem Applaus für die Models sagt meine bessere Hälfte zu der irgendwie auffällig unauffällig gekleideten Frau neben ihr, welche Stücke ihr besonders gut gefallen haben. Die Frau lächelt und antwortet fast abwesend: "Ja ja.." Danach bittet sie der Bodyguard auf die Treppe. Es ist die Designerin, die sich jetzt erstmal ihren Applaus abholt.









Freitag, 14. Oktober 2011

Anhalter Bahnhof



Einer der populärsten Irrtümer über Berlin rankt sich um den Anhalter Bahnhof. Von ihm steht heute nur noch ein Teil des Nord (Kopf) Portals. Viele glauben, der Bahnhof sei im Krieg komplett zerstört worden. Irrtum.

1841 wurde er eingeweiht. Und weil er nach mehreren Erweiterungen immer noch aus allen Nähten platze, wurde er 1880 neu erbaut. Er war Berlins wichtigste Verbindung gen Süden. Kaiser Wilhelm empfing hier Staatsgäste. Die Nazis missbrauchten ihn für Judendeportationen ins KZ Theresienstadt. Im Februar 1945 wurde er nach einem Bombenangriff schwer beschädigt, die Hallenwände blieben jedoch stehen. Nach Kriegsende verkehrten von hier (Westteil) Züge in die UdSSR sowie Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Der S-Bahnbau und die Isolierung West-Berlins sorgten dafür, dass der Bahnverkehr vom Anhalter Bahnhof zum Erliegen kam. Er wurde nicht mehr benutzt und verfiel. Irgendwann beauftrage Berlins Senator den Abriss des Bahnhofs. Angeblich für einen Neubau. Doch die Bagger rissen sich an den noch stehenden Wänden die Schaufeln aus. Deshalb wurde er 1959 gesprengt.

Wo früher Gleise und Bahnsteige lagen, grenzen heute Baumreihen ein Fussballfeld ein.



Im Technikmuseum kann man ein Modell des Bahnhofs besichtigen.





Und die Dampfloks, die hier damals verkehrten.



Hinter dem Technikmuseum am weiter südlich gelegenen Halleschen Ufer lagen früher die Weichen, die die Gleise zu den Bahnsteigen und zum Güterbahnhof verzweigten. Dort befindet sich heute der neu eröffnete Gleisdreieck Park: