Freitag, 14. Oktober 2011

Anhalter Bahnhof



Einer der populärsten Irrtümer über Berlin rankt sich um den Anhalter Bahnhof. Von ihm steht heute nur noch ein Teil des Nord (Kopf) Portals. Viele glauben, der Bahnhof sei im Krieg komplett zerstört worden. Irrtum.

1841 wurde er eingeweiht. Und weil er nach mehreren Erweiterungen immer noch aus allen Nähten platze, wurde er 1880 neu erbaut. Er war Berlins wichtigste Verbindung gen Süden. Kaiser Wilhelm empfing hier Staatsgäste. Die Nazis missbrauchten ihn für Judendeportationen ins KZ Theresienstadt. Im Februar 1945 wurde er nach einem Bombenangriff schwer beschädigt, die Hallenwände blieben jedoch stehen. Nach Kriegsende verkehrten von hier (Westteil) Züge in die UdSSR sowie Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Der S-Bahnbau und die Isolierung West-Berlins sorgten dafür, dass der Bahnverkehr vom Anhalter Bahnhof zum Erliegen kam. Er wurde nicht mehr benutzt und verfiel. Irgendwann beauftrage Berlins Senator den Abriss des Bahnhofs. Angeblich für einen Neubau. Doch die Bagger rissen sich an den noch stehenden Wänden die Schaufeln aus. Deshalb wurde er 1959 gesprengt.

Wo früher Gleise und Bahnsteige lagen, grenzen heute Baumreihen ein Fussballfeld ein.



Im Technikmuseum kann man ein Modell des Bahnhofs besichtigen.





Und die Dampfloks, die hier damals verkehrten.



Hinter dem Technikmuseum am weiter südlich gelegenen Halleschen Ufer lagen früher die Weichen, die die Gleise zu den Bahnsteigen und zum Güterbahnhof verzweigten. Dort befindet sich heute der neu eröffnete Gleisdreieck Park:

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