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Donnerstag, 6. Oktober 2011

Steinman und Jobs sterben an Bauchspeichelkrebs


Screenshot: Apple Website

Im Abstand nur weniger Tage sind zwei Große unserer Zeit an derselben Krankheit gestorben. Bauchspeichelkrebs hat den Immunforscher Ralph Steinman und den Mann, der unsere Rechenzentren zurück in Wohnzimmer verwandelt hat, Steve Jobs, das Leben gekostet.

Im Radio hörte ich ein Interview mit einer Forscherin, die bei Steinman geforscht hat. Diese Krebsart überlebt der Betroffene meistens höchstens ein Jahr. Steinman wendete seinen Therapieansatz bei sich selbst an und verlängerte sein Leben damit um drei Jahre. Er entdeckte die "dendritische Zelle" als Abwehrzelle gegen Eindringlinge und richtete sie mit Eiweißen des Tumors ab, auf dass sie diese im befallenen Körper erkennt und vernichtet.

Über Steve Jobs gehen die Vermutungen von Bloggern dahin, dass ihm die Bauchspeicheldrüse entfernt wurde. Sie regelt sowohl den Blutzuckerspiegel über die Produktion des Hormons Insulin. Und sie produziert Verdauungssekrete für den Darm. Kurz gesagt: Aufgenommene Nahrung wird noch für die Aufnahme in den Körper aufbereitet, aber nicht mehr effektiv genug aufgenommen. Damit erklärt sich -verkürzt gesagt- der starke Gewichtsverlust.

Steve Jobs wurde 56 Jahre alt, Steinman 68.

Wie für so viele andere haben Apple Produkte auch mein Leben einfacher gemacht. Für mich als Ingenieur war es auch Anschauungsunterricht, worauf es ankommt, wenn man neue technische Möglichkeiten für Endanwender nutzbar und attraktiver machen will. Mir ist es etwas wert, wenn unser Wohnzimmer nicht aussieht wie ein Rechenzentrum im Kennedy Space Center. Und wenn ich das, was ich eigentlich will, schnell und unkompliziert bekomme: Nachrichten, Musik, Podcasts.

"Mich selbst daran zu erinnern, dass ich bald tot sein werde, ist das wichtigste Mittel, das ich je gefunden habe, um die großen Entscheidungen meines Lebens zu treffen. Fast alle Erwartungen, jeder Stolz oder die Furcht vor Peinlichkeiten oder einem Misserfolg verschwinden im Angesicht des Todes. Übrig bleibt nur, was wirklich wichtig ist."
Steve Jobs


Screenshot: New York Times

Donnerstag, 28. Juli 2011

Massenindividualisierung durch LED-Design

In der vorletzten Ausgabe nahm das brand eins Team die Frage unter die Lupe, ob es "intelligentes Leben im Konzern" gibt (Link). Wolf Lotter bringt darin einen interessanten Zusammenhang zur Sprache:

Es sind die Großunternehmen, gegen die der Einzelne keine Chance hat. Aber es sind die gleichen Unternehmen, die dem Einzelnen den Zugang zu Innovationen ermöglichen. Durch Standardisierung und Massenproduktion, die Preissenkungen ermöglicht.

Deshalb sei die Prozessinnovation mindestens genau so wichtig wie die Produktinnovation. Es wird erst zu einem Fortschritt für alle, wenn es nicht nur neu und nützlich ist, sondern auch günstig herstellbar durch standardisierte Arbeitsabläufe und Maschinen.

Das stimmt.

Heute geht man noch einen Schritt weiter. Der VW Käfer war ein Massenprodukt. Zum Kultobjekt der Amerikaner wurde er durch die richtige PR: Die "Herbie"- Filme gaben dem Auto die Hauptrolle und machten es populär. Das Produkt war die Marke.

Heute liegt die Herausforderung nicht darin, ein Produkt massenhaft herzustellen, sondern massenhaft variabel zu halten. Nicht das Produkt wird standardisiert, sondern seine sogenannten Module. Alles Unsichtbare wird gerastert und standardisiert. Alles Sichtbare individualisiert.

Dabei muss es weiterhin einzelne Elemente geben, an denen man die Marke wieder erkennt. Bei den iPods ist es das Click-Wheel. Bei Baukastenautos ist es die Front. (Im Rückspiegel des Vordermanns entscheidet sich, wie viel Respekt man auf der linken Spur hat. Meine persönliche Erfahrung ist, dass ohne eingeschaltete Beleuchtung ca. 1/4 rechtzeitig nach rechts rüberziehen, mit Beleuchtung 3/4.) Die Unterscheidung der Modellklassen erfolgt hier künftig hauptsächlich über die Anordnung der LED Beleuchtung. (Die derzeitige strasschmuckartige Gestaltung mancher Frontleuchten ist sicher Geschmackssache.) Die leuchtstarken LED brauchen nicht viel Platz und eignen sich hervorragend zum Design. Indem Tagfahrlicht in manchen Ländern zum Gesetz in anderen zur Gewohnheit wird, wirkt es wie früher die Neonlichter der Werbung. Auch bei Tag schon weitem zu sehen, nicht zu übersehen, etwas aufdringlich und eine Marke transportierend. LEDs sind der günstigste Weg, Baukastenprodukten eine Signatur zu geben.

Montag, 28. Februar 2011

Apple hat den Zenit überschritten

Apple kann man nicht über den grünen Klee loben. Sie haben Wertvolles für unseren digitalen Medienkonsum und unsere digitale Kreativität geleistet. Dank ihnen sehen unsere Wohn- oder Arbeitszimmer nicht mehr aus wie kleine Rechenzentren. Als Musikverlagen als Antwort auf das Internet nur die Kriminalisierung ihrer jugendlichen Kunden einfiel, schuf Apple einfach ein neues, einfach zu bedienendes und gut aussehendes System. Als Viren und Dialer die Windowsrechner quälten, sattelten wir um auf iMacs und Macbooks und waren den Ärger los. Das iPhone 3G war und ist unser erstes Smartphone. Und so weiter.

Hätten wir auch noch in der Industrie, im Büro Macs, es gäbe keine andere Marke, mit deren Produkten ich soviel Zeit verbringen würde wie mit ihnen. Vielleicht ist das auch jetzt schon der Fall. Das alte Versprechen der Homecomputer, das man mit ihnen "alles" machen könne, das haben erst .. sie eingelöst.

Das alles setzt Steve Jobs, seinem Designer Jonathan Ive und all den anderen ein Denkmal. Neben Jeff Bezos, dem Gründer von amazon.

Aber so selbstverständlich uns die Apple Produkte geworden sind, lässt der Hype nach. Die Meldung vor kurzem über die Verschlechterung von Jobs Gesundheitszustand gab den Auslöser für diese Erkenntnis. Wenn er sein Unternehmen verlässt, wird es ein ganz normales Unternehmen werden. Vieles, was unter ihm noch gesät wurde, wird erst später aufgehen. Aber die Kurve geht in Sättigung.

Die Frage ist, what's next? Welches der vielen Verheißungen des Internet, welche in Business Büchern vor zehn Jahren vorhergesagt wurden, harrt noch der Einlösung? Soviel Apple auch geändert hat. Wir sprechen immer noch von Dingen, die wir in die Hand nehmen. Aus Tastatur und Display ist ein Touchscreen geworden. Aber wir tippen noch Buchstaben und clicken auf Icons. Wir tragen ein Gerät oder haben es auf dem Tisch stehen.

Werden wir irgendwann ein virtuelles Screen in unsere Brille integriert haben? Werden Gesten, scheinbar ins Nichts (in Wahrheit in Richtung Sensorik in unserer Brille) künftig unsere Anwendungen steuern? Und werden wir irgendwann Kopfhörer oder ähnliches haben, mit denen man "sich aufs Ohr legen" kann?

Wir werden sehen..

Samstag, 18. Dezember 2010

Wie elektronische Produkte altern

Apple vertreibt sehr offensiv die gratis Namensgravuren auf den iPod und iPhone Geräten. Für den Kunden wertet es das Produkt auf, wenn es personalisiert wird. Das gilt auch für Geräte, die als Geschenk gedacht sind. Man kennt das von früher von Füllfederhaltern. Auch für den Hersteller hat die Gratis Gravur einen Wert: Es bremst den Markt für Gebrauchtgeräte. Ein für "Klaus" graviertes Gerät kommt für alle, die anders heißen, nicht mehr in Frage...

Digitale Musik und Filme kann man nicht mehr "gebraucht" verkaufen. Jedenfalls gegenwärtig noch nicht. Rechtlich wäre das eigentlich realisierbar. Und zwar genau mit der so verpönten Rechtetechnik DRM. DRM verwaltet die Rechte (Lizenzen) und Berechtigungen. Apple nutzt das bei iTunes für die virtuelle Nachbildung der Videothek: Ich muss einen Film nicht kaufen, ich kann ihn auch leihen. Das kostet weniger. Umgesetzt wird es durch eine Beschränkung des Replay und ein Verfallsdatum. Wenn ich einen Song an einen anderen User verkaufen wollte, müsste das so laufen, dass ich meine Lizenz auf einem Marktplatz anbiete und bei Verkauf entzieht iTunes mir die Berechtigung, den Song weiterhin abzuspielen. Allerdings macht es für den anderen Kunden keinen Qualitätsunterschied, man kann digitale Medien nicht gebraucht verkaufen, weil sie von ihrer Qualität her nicht altern. Nur die alte Vinylschallplatte alterte immer mehr, hörbar als zunehmendes Rauschen, bedingt durch den Verschleiß der Rillen durch die Abtastnadel. Die Klangqualität von CD's alterte nicht linear, sondern "digital". Entweder hört man neuwertige Qualität oder der Lesekopf springt.

Auch Autos altern nicht mehr "analog". 10 Jahre alte Autos stehen, wenn sie nicht misshandelt wurden, bestens im Lack. Auch innen altern sie nicht mehr so doll. Wir kennen immer weniger verschlissene technische Bauteile, für die wir früher viel häufiger in die Werkstatt mussten. Batterien, Reifen, der Stahl und auch das Motoröl halten heute länger (gemessen an der stark gestiegenen Motorleistung sogar viel länger). Stattdessen kämpfen Autobesitzer heute mit Softwareproblemen. Also Fehlern, die nicht durch Abnutzung entstehen sondern von Anfang an falsch programmiert wurden (Das Metier, das sich damit beschäftigt nennt sich "Funktionale Sicherheit"). Die meisten Fehlersuchen sind aber leider sehr langwierig, weil sich der Fehler nur unter bestimmten Bedingungen zeigt. Vorhersehbare Störungen sind heute elektronisch diagnostizierbar. Aber Fehler, die keiner vorausgesehen hat, sondern blind eingebaut wurden, sind nicht elektronisch diagnostizierbar. Hier braucht es richtiges Erfahrungswissen, um einen Fehler abzustellen. Denn der Austausch gegen ein "neues" Steuergerät hilft nicht, weil es genau so programmiert ist. In dem Sinne gibt es eben auch keine neuen und alten Steuergeräte. Es gibt nur neue Releases.
In diesem Sinne altern die Autos heute elektronisch: Wenn sie nicht fehlerbereinigt und vom Funktionsumfang erweitert werden.

Man könnte hier übrigens auf die Idee kommen, es den Computer- und Betriebssystemherstellern gleich zu tun: Ein MAC und ein Windows-PC altern wie folgt: Man bringt ein Betriebssystemupdate auf den Markt, das mehr Funktionen bietet, aber auch mehr Ressourcen benötigt - sonst sinkt die Performance. Hersteller wie Apple, die eine ganze Peripherie für das Kernprodukt anbieten, entziehen neuen z.B. neuen iPods einfach die Kompatibilität mit alten Betriebssystemständen. Dann MUSS man updaten. Dann wird der Rechner langsam, und dann denkt man bald über einen neuen Rechner nach. Auf diese Art könnte man z.B. das Navi aufwerten, oder die Betriebsstrategien für Hybridantriebe..

Was optisch allerdings auch bei digitalen Produkten altert sind die Anzeige- und Bedienoberflächen. Sie prägen immer mehr den Stil des Autos (vor allem für die im Internet großgewordenen Fahrer) und sie altern, in dem sie aus der Mode kommen.

Montag, 13. September 2010

Facelift Time bei Apple

Wenn man sich mal spaßeshalber in einen der "quarterly conference calls" von Apple einklinkt, kann man Analysten zuhören, die bescheiden kluge Fragen an den Apple Vorstand stellen. So in der Art: "Steve, it looks good. But what about the ipods? We expected 3 billion sold, but you only come up with 2,9. Why?"

Harald Schmidt würde an dieser Stelle, auch in einer Telefonkonferenz ohne Facetime, wahrscheinlich seine Brille abnehmen, sie an einem Bügel eine viertel Umdrehung machen lassen. Sich dann etwas vorlehnen und mit schiefem Lächeln sagen: "Liebe Analysten, Ihr selbst habt es doch nicht geschafft, oder?..."

Der Vorstand eines deutschen Konzerns für Unterhaltungselektronik, vielleicht von Infineon, vielleicht Siemens, jedenfalls sicherlich von McKinsey beraten, würde antworten: "Ja. Wir sind bei den iPods am Ende des Lebenszyklus angekommen. Wir gehen davon aus, dass wir uns dem Markttrend anpassen müssen, wir werden die Produktlinie herunterfahren. Wir stellen das Produkt zum Jahresende ein."

Ganz anders Steve Jobs: Er lässt herausfinden, warum die Leute etwas weniger iPods gekauft haben. Gut, manche kaufen stattdessen lieber gleich das iPhone. Aber gibt es auch solche, die gerne einen iPod gekauft hätten, sich aber für eine andere Marke entschieden haben? Ja, und dafür gab es Gründe. Die liegen in den Features der beiden günstigsten iPod Kategorien. Apple nutzt den Shuffle und den Nano, um ein wenig mit Bedienkonzepten herumzuspielen, zu schauen, was die Leute annehmen und was nicht. So fand er heraus, dass die Leute nicht auf Bedientasten oder Clickwheels verzichten wollen. Eine reine Sprachbedienung funktioniert in vielen Fällen nicht. Deshalb wollten die Leute ihre Tasten zurück. Und, voila, die haben sie nun bekommen.

Das ist die Gelegenheit, ein Touchsreen gleich mal noch für andere Zwecke zu verwenden, als zur Bedienung: Z.B. als optisch gut sichtbares Modefeature. Der neue nano ist nano-klein, hat eine berührempfindliche Glasoberfläche - und: einen Kleiderclip. Man kann ihn sich ans Revers heften, so dass jedes Gegenüber eine kleine leuchtende Dia- oder Videoshow sehen kann. Kommt sicher gut abends im Dunkeln. In der Szenekneipe, im Club. Auf der schönen Party... ;-) Kann aber auch in anderen Gegenden zum Diebstahl reizen.



Ja und dann sind da noch die Leute, die gerne spielen, schriftlich kommunizieren, aber nicht telefonieren. Für die ist der iPod Touch aufgewertet worden. Aber eines fehlt ihm immer noch: Die 3G Vernetzung. Ich will surfen, überall, muss aber nicht telefonieren können. Wann kommt der iPod, in den die SIM Karte nur für Datenübertragung passt??

Samstag, 17. April 2010

"Das iPad ist ein großer iPod Touch."

Hätte Apple den iPod Touch mit Zugang zum 3G Datenmobilfunk ausgestattet, er wäre das iPhone gewesen, das vielen genügt hätte. Vielen ist Internet- und Emailzugang unterwegs wichtiger als die Fähigkeit, telefonieren zu können.

Das Re-Engineering Unternehmen Chipworks hat das iPad auseinander genommen und kommt zu dem Ergebnis: "Das iPad ist weniger ein kleiner iMac als vielmehr ein großer iPod Touch." Wenigstens, was die verwendeten Bauteile angeht. Voila!

Apple verwendet im iPad viele Bauteile aus dem 2G iPhone. Warum aus dem ersten iPhone? Weil es im iPad nicht die Bauraumrestriktionen gibt wie im iPhone, kann man dort die gleiche Funktionalität zu einem günstigeren Preis unterbringen.

Den weitaus größten Anteil des Bauraums beansprucht übrigens der Akku (Link zum Chipworks Foto).

Die Bauteillieferanten im einzelnen sind:
- Apple A4 Prozessor
- Toshiba oder Samsung NAND Flashmemory
- Beschleunigungssensor von STMMicroelectronics
- Kapazitiver Touchscreen Controller von Broadcom
- Texas Instruments: Touchscreen "Line Driver"
- Bluetooth und 3G Konnektivität: Broadcom
- Display von LG
- Highspeed USB Multiplexer von Texas Instruments

Chipworks zufolge kann das iPhone 2G Design auch ein Hinweis auf den frühen Startzeitpunkt der iPad Entwicklung sein. Demnach müssten die folgenden Modellpflegen hohe Leistungssprünge aufweisen.

Quelle: Chipworks

"Das iPad ist ein großer iPod Touch."

Hätte Apple den iPod Touch mit Zugang zum 3G Datenmobilfunk ausgestattet, er wäre das iPhone gewesen, das vielen genügt hätte. Vielen ist Internet- und Emailzugang unterwegs wichtiger als die Fähigkeit, telefonieren zu können.

Das Re-Engineering Unternehmen Chipworks hat das iPad auseinander genommen und kommt zu dem Ergebnis: "Das iPad ist weniger ein kleiner iMac als vielmehr ein großer iPod Touch." Wenigstens, was die verwendeten Bauteile angeht. Voila!

Apple verwendet im iPad viele Bauteile aus dem 2G iPhone. Warum aus dem ersten iPhone? Weil es im iPad nicht die Bauraumrestriktionen gibt wie im iPhone, kann man dort die gleiche Funktionalität zu einem günstigeren Preis unterbringen.

Den weitaus größten Anteil des Bauraums beansprucht übrigens der Akku (Link zum Chipworks Foto).

Die Bauteillieferanten im einzelnen sind:
- Apple A4 Prozessor
- Toshiba oder Samsung NAND Flashmemory
- Beschleunigungssensor von STMMicroelectronics
- Kapazitiver Touchscreen Controller von Broadcom
- Texas Instruments: Touchscreen "Line Driver"
- Bluetooth und 3G Konnektivität: Broadcom
- Display von LG
- Highspeed USB Multiplexer von Texas Instruments

Chipworks zufolge kann das iPhone 2G Design auch ein Hinweis auf den frühen Startzeitpunkt der iPad Entwicklung sein. Demnach müssten die folgenden Modellpflegen hohe Leistungssprünge aufweisen.

Quelle: Chipworks

Samstag, 30. Januar 2010

Steve schafft neue Jobs

Steve Jobs ist der Erfinder, der die Versprechungen des Internets vom Anfang dieses Jahrtausends einlöst: Ich kann Ohren und Augen unterwegs mit digitalen Informationen versorgen.

Und die Google Leute sind für mich die, die wissen wollen, was ich gerade höre und sehe und wofür ich mich als nächstes interessiere. Damit sie das weiter erzählen können.

Apple leistet seit einem Jahrzehnt das, was wir früher immer unter “Business Transformation” verstanden haben: IT als Vehikel für eine fundamentale Effizienzsteigerung eines traditionellen Prozesses wie z.B. Musik produzieren, verkaufen und hören.

Und wir gewöhnen uns sehr schnell an die Maßstäbe, die Steve Jobs setzt. Das wurde mir klar, als ich den Analystenkommentar las, das iPad sei ja “nur” ein großes iPhone. – “Nur”?! Schon vergessen, wie revolutionär wir es fanden, eine Seite mit einem Fingeschubs scrollen oder rotieren zu lassen?

Und der Vergleich ist obendrein falsch: Wenn schon, das ist das iPad ein großer iPod Touch. Telefonieren wird man mit dem iPad nämlich nicht können.

Das einzige, was bei der Präsentation des iPad wirklich ein alter Hut war, war die Website der New York Times. Das ist immer noch lesen und klicken. Und die digitalisierte Form eines alten Produktes.

Aber Apple wird erst mal eine Weile gut davon leben können, News”papers” (!) verkaufen zu können. Aber die Verlage müssen nachziehen und sich etwas neues überlegen. Und sie sollen mir nicht mit Popup-Werbung kommen

Es ist genug Raum für Google und Apple auf diesem Planeten. Die Diskussion darüber, wer das Rennen machen wird, erinnert mich an eine ähnliche frühere Diskussion über amazon und ebay. Beide haben gewonnen.

Was ich mich aber frage, ist: Wo bleibt eigentlich der europäische -oder gar deutsche Beitrag- zu dieser “Kulturrevolution”? Höre ich immer nur Lamentos von Schirrmacher und Döpfner? Höre ich immer nur “Ja, aber”? Bringt das Neue nur Bedrohungen? Und fordern FAZ und WELT jetzt das, was sie früher am deutschen Steinkohlebergbau kritisierten: Subventionen und Protektion bzw. Strafsteuern?

Wir haben kaum Ideen, welche konstruktiven Potenziale in den neuen Geräten stecken. Steve Jobs gab uns den Hinweis, Apple sei nun der größte Hersteller digitaler mobiler Geräte. Das ist ein sehr wichtiger Hinweis.

Also, aus Automotive Sicht frage ich mich, welche Erwartungen oder unbewussten Bedarfe iPad-, iPhone- und Nexus One-Besitzer eigentlich künftig ins Auto mitbringen…

Freitag, 22. Januar 2010

Was Apple noch bringen sollte

- Ein iPhone ohne Kamera -> Damit man es beim Einchecken in Forschungsunternehmen nicht am Eingang abgeben muss.

- Einen iPod-Touch mit 3G -> Ich will nicht nur über WLAN online gehen können. Ich kann unterwegs aufs Telefonieren verzichten, aber nicht aufs Internet.

So, und jetzt noch ein kurzer Rundgang über die CES mit Phil McKinney, dem CTO von HP und my favourite Podcast (Link). Aber: es ist nicht wirklich spannend. Nicht so spannend, wie die kommende Woche...

Sonntag, 3. Januar 2010

Volkssport 2010: iPhone Apps entwickeln

Während Peter Kümmel in der ZEIT gerade ein sensationelles Psychogramm über die Symbolik des iPhones ("Weltfernbedienung") veröffentlicht (unbedingt lesen: Link), rüsten einige Softwareunternehmen in den USA zum Trendsport 2010: iPhone Application Development.

Man kann die Anzahl der Downloads zwar nur ahnen. Aber es muss sich lohnen, in den Top 25 der Appstores zu landen. Gerade weil so eine Anwendung meist um 1€ kostet, lädt man eine interessante Anwendung auch gerne mal spontan herunter.
Apple verkauft mittlerweile fast soviele iPhones (in Q4 2009: 7,4 Mio.) wie reine iPods (10 Mio). Und unter den iPods ist der iPod Touch der Geheimtip, weil er ein iPhone ohne Telefonie ist und ab 189€ zu haben ist - allerdings nur mit einer WiFi-Netzanbindung.

Alle verkauften iPhone und iPod Touch sind die adressierbare installierte Basis für Anbieter im Appstore. Natürlich sind längst nicht alle Apps. weltweit brauchbar, etliche sind nur innerhalb von Sprachräumen, Ländern, Regionen oder gar Städten interessant. Aber immer interessant genug.

Wer eine Idee für eine App. hat, braucht nicht unbedingt iPhone OS Programmierkenntnisse. In den USA gibt es bereits Serviceanbieter mit zielgruppenspezifischen OnlineEntwicklungs-Kits.

AppBreeder
Einer von ihnen ist AppBreeder.com (Link). Mit dem AppBreeder entwickelt man seine Anwendung online. Wer Werbung akzeptiert, zahlt in dieser Phase noch keine Gebühren. Die Unterdrückung der Werbung kostet 10 bis 15US$ monatlich. Eine höhere Gebühr fällt einmalig bei der Veröffentlichung der App. in den Appstores (außer Apple auch Blackberry und Android) an und anschließend monatlich für das Hosting der Anwendung. AppBreeder eignet sich nach meinem Verständnis für Anwendungen mit statischen Inhalten, die zur Laufzeit keine Datenbankabfragen benötigen.

SwebApps
Ein ähnliches inhaltliches Angebot, jedoch mit anderem Preismodell bietet SwebApps (Link). Hier stelle ich online meine App zusammen und abhängig von der Anzahl meiner Funktionen (Menüpunkte, also Buttons) zahle ich einen Fixpreis für die Kompilierung der App. In meinem Fall mit vier Buttons 4x50=200$. Dazu kämen 25$ monatlich für das Hosting und optional weitere 10$ für einen AppTracker, der meine Visit- und Downloadstatistik managt.


Mit beiden Anbietern landet man bei Gesamtkosten von unter 1.000$ für das erste Jahr. Das ist vermutlich günstiger, als einen Entwickler zu beauftragen. Die Einschränkung ist jedoch, dass man mit diesen Angeboten noch keine dynamischen Anwendungen realisiert bekommt.

Apples iPhone Developer Program
Dafür muss man dann doch in das Apple iPhone Developer Program bzw. in das Software Development Kit (Link) einsteigen.
Kosten hierfür:
Standard Program - für Freiberufler und Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeiter: 99$
Enterprise Program - für Großunternehmen, die proprietäre Anwendungen (z.B. für die interne Nutzung) entwickeln wollen: 299$
University Program - für Lehrzwecke an Universitäten: Gratis

Die Programme beinhalten alle Services (Testing, techn. Support, Hosting im AppStore), die man benötigt. Um die Entwicklungsumgebung für die eigentliche App-Entwicklung nutzen zu können, muss man sich für das Apple Developer Program registrieren und qualifizieren (Link)

Wer auf all dies keine Lust hat oder keine Zeit, kann natürlich auch einen Dienstleister beauftragen. Dieser sollte für iPhone Apps. unbedingt Mitglied im iPhone Developer Programm sein, das ist die Mindestvoraussetzung. Ich habe mal gegoogelt und u.a. folgende gefunden: Link

Dann mal los!

PS: Gibt es eigentlich schon einen Tourguide für die Ruhr2010???

Samstag, 26. Dezember 2009

Wird ein Apple Tablet Mac auch ein ebook Reader sein?

amazon hat über die Weihnachtsfeiertage ein paar gute Nachrichten verkündet. U.a. soll der Kindle ebook Reader das erfolgreichste Geschenk aller amazon-Zeiten gewesen sein. Die amazon Aktie ist jetzt schon auf einem Allzeithoch und weist ein KGV von über 60 aus. Aber da ist zur Jahresendrallye sicher noch Luft drin. In der Phantasie der Analysten und Anleger wird amazon für Bücher das, was Apple für Musik und Videos ist: Der große Geschäftsmodellveränderer für digitale Medien.

Über Apple kursiert indessen das Gerücht, man würde im Januar einen tablettförmigen Rechner vorstellen. Apple wäre nicht der erste Hersteller, HP z.B. bietet bereits heute eines an. Aber nun geht mit mir die Phantasie durch: Wie groß ist von äußeren Design her der Unterschied zwischen einem Tablet-PC und einem ebook-Reader? Nicht so groß.

Wäre es also denkbar, dass Apple -wie amazon- ins Geschäft mit elektronischen Büchern einsteigt? ... Bei einer kurzen Patentrecherche habe ich nichts dergleichen gefunden. Aber neben einer technischen Lösung wären natürlich auch Verträge mit Buchverlagen über Lizenzen für elektronische Buchformate nötig. Davon war noch nichts zu lesen. Aber das heißt nicht, dass dergleichen noch nicht stattgefunden haben kann.

Und, es ist ja auch nur eine Idee..

Samstag, 14. Februar 2009

iPhone Webapp.: Schmap Reiseführer 2.0

Emma W. vom Online Reiseführer Schmap fragte mich, ob sie mein Winterfoto vom Opernpalais, das ich auf flickr veröffentlich habe, in den Schmap Reiseführer aufnehmen darf. Natürlich, gerne :-)

Und hier geht's auch schon zum berühmten Opernpalais unter den Linden: Link (oben rechts!)

Gute Idee, flickr Fotos von "Einheimischen" dafür zu nutzen, finde ich.

Reiseführer Widgets gibts für Blog und Homepage (Link):



Reiseführer fürs iPhone gibt es unter: http://www.schmap.com/iphone/
Also, dies keine Applikation zum herunterladen und installieren, sondern man surft einfach auf Schmap.com/iphone. Es funktioniert wie die POI Auswahl im Navi: Ort und Kategorie auswählen, Suchen, Fotos und Rezensionen anzeigen, Auswählen.

Mittwoch, 21. Januar 2009

Apple meldet bestes Quartal seiner Geschichte

Vor drei Monaten hatte Steve Jobs einen sehr konservativen Ausblick auf das Weihnachtsgeschäft gegeben und die Apple Aktie war daraufhin abgetaucht. Heute morgen war ich noch sehr optimistisch für das iPhone (siehe Blogeintrag unten).

Gerade wurden die Ergebnisse berichtet. Apple ist wieder da. Stärker denn je:

Quartalsumsatz: mehr als 10 Mrd. US$ (davon 46% außerhalb der USA)
Quartalsgewinn: 1,6 Mrd. US$, entspricht 1,76 US$ pro Aktie

Umsatzausblick aufs laufende Quartal: 7,6 bis 8 Mrd. US$, entspricht 0,9 bis 1,0 US$ pro Aktie

MAC Computer: 2,5 Mio Stck., +9% Absatz gegenüber Vorjahresquartal
iPods: 22,7 Mio Stck. +3%
iPhone: 4,436 Mio Stck., +88%

Was will man mehr???

Dienstag, 21. Oktober 2008

Heute Abend: Apple Conference Call


Season's earnings. Wer Lust hat, klinkt sich hier ab 22.30h in die Apple Telefonkonferenz mit Analysten ein. Die spannende Frage ist, ob und wie sich die Finanzkrise auf die Appleverkaufszahlen ausgewirkt hat und vor allem, wie die weiteren Aussichten sind..

Dienstag, 17. Juni 2008

Wird das iPhone zum Beraterhandy?

Es wimmelt wieder von "Analysten", die eine Meinung zum iPhone haben. Banker, die soeben bewiesen haben, dass sie nicht mit Geld umgehen können, heben oder senken ihre bepflasterten Daumen.

Was keiner erwähnt: Geschäftskundentelefone sollten keine Kamera installiert haben. Multimediahandies muss man an immer Unternehmenspforten abgeben -aus Sicherheitsgründen. Aber wer will beim Kunden schon unerreichbar sein...?

Meine Prognose also: Die 2 Megapixelkamera ist zum Fotografieren zu wenig und fürs "Business" zu viel.

Montag, 9. Juni 2008

iPhone 3G kommt - wie erwartet

Die deutschsprachige Apple Website ist derzeit überlastet. Aber die amerikanische zeigt die iPhone Neuheiten. Verkaufsstart in Deutschland ist der 11. Juli.

- 3G
- Pushmail vom MS Exchange Server
- GPS, Maps, Verkehrslage

Auf der US Website heißt es vielversprechend: "Half the price".

Mittwoch, 23. April 2008

Apple Quartalszahlen über den Erwartungen

Nach amazon hat auch Apple die Konsensschätzungen zum 1. Quartal übertroffen. Meldet gerade CNN Money.
Hier geht's zur Liveschaltung...

Dienstag, 15. April 2008

iTunes Live im Berliner Radialsystem

Loveparade war gestern - jetzt kommt iTunes live: Auf kleinen exklusiven Bühnen im Radialsystem werden Liveauftritte gespielt, aufgenommen und auf iTunes gelauncht.

Samstag, 26. Januar 2008

Paar Überlegungen zu den Apple Quartalszahlen

Der Blackberry Hersteller RIM brauchte mehrere Jahre bis er die erste Million Gerate verkauft hatte - und nur noch Monate bis zur zweiten Million. Deshalb darf man mit den Verkaufszahlen des iPhone nicht so ungeduldig sein. Das kommt noch. Vielleicht wird auch der iPod Touch das Rennen machen. Beide schieben jedenfalls derzeit das Geschäft mit dem mobilen Internet mächtig an. Die Deutsche Telekom jubiliert über das Vielfache des Umsatzes, das iPhone Kunden gegenüber den Normalkunden an Datenumsatz generieren.

Apples Beteiligung an diesen Umsätzen dürfte sich noch als Cashcow erweisen. Wenn das gesetzte Ziel von 10 Mio. verkauften iPhones (oder iPod Touch) erst einmal verkauft sind, verdient Apple ohne weitere Kosten fleißig mit. Setzt man mal konservativ die niedrigsten Tarife der Provider an (50€ pro Monat) und mulitpliziert mit 12 und nimmt vom Ergebnis 30% als Apples Anteil kommt man auf stattliche Summen:

Rund 1,8 Mrd. US$ Umsatz, der so gut wie Profit wirkt!

Das hat die Größenordnung des derzeitigen Profits mit dem Hard- und Softwaregeschäft.

Die Geschäftsmodellerweiterungen von Apple müssen die Kunden erst einmal nachvollziehen. Neukunden entdecken erst allmählich den Qualitätssprung und die Möglichkeiten, die sie sich mit ihrem ersten iPod ergattert haben. Man muss auch immer wieder das Wohnzimmer den neuen Möglichkeiten anpassen. Wenn iTunes künftig die Quelle für die heimische Videothek wird, dann muss das erstmal auf den Beamer gebracht werden. Das wirk kommen. Aber nicht alles auf einmal.

Das dürfte künftig noch für "Freudentränen" (um ein Zitat von Wendelin Wiedeking zu gebrauchen) auch bei Apple sorgen. Keine Tears on the tele/iphone, right?

Dienstag, 22. Januar 2008

Wir gucken Telebörse


Eigentlich ist es doch so: Wir verfolgen mit unserem iMac heute abend den IR-Webcast von Apple um zu sehen ob noch mehr Leute iMacs gekauft haben, damit die Apple Aktie steigt, so dass wir uns bald einen neuen iMac leisten können.
Mal sehen: Apple selbst hat 1,4$ EPS prognostiziert. Die Konsensschätzung liegt bei 1,6$, die optimistischste Prognose liegt bei 1,7$. Nach Börsenschluss heute wissen wir mehr.

In Börsenzeiten wir diesen ist man froh, eine Merkel und einen Michi Glos in den eigenen Reihen zu haben. Da bleiben wir aber mal gaaaAAAAaannz ruhig. Bei denen kann man sich darauf verlassen, dass sie das ganze Spiel nicht verstehen (Glos: "Börsencrash ist nicht so schlimm, weil in Deutschland sind die meisten Unternehmen ja gar nicht an der Börse." Jaa, hat er so gesagt. Was die Börse mit unserer Altersversorgung zu tun hat? Woher soll das ein Minister wissen!), somit können sie keine falschen oder gefährlichen Entscheidungen treffen und keine weitere Panik verbreiten.

Andererseits ist das ein traumhafter Winterschlussverkauf. Deutsche Bank im Angebot mit einem KGV von 5,5. Aber, kann man Ackermann trauen? Wer ihm jetzt traut und recht behält wird reich belohnt werden...