Dienstag, 8. September 2009

Affront von Bahnvorstand Ulrich Homburg

Ulrich Homburg ist bei der Bahn Vorstand für den Personenverkehr.

Er behindert seine Kunden wo er nur kann. Gerade erst hat er die Bundesregierung eingebremst, als diese die Fahrgastrechte bei den inzwischen zur Betriebsplanung gehörenden Verspätungen stärken wollte. Ergebnis: Eine Formulartapete, die unter dem Schalter versteckt gehalten wird. Und: Die Bahn erstattet Fahrgelder nur zurück, wenn sie die Ursache der Verspätung zu verantworten hat. Seitdem hören wir über die Bahnhofslautsprecher nur noch Phantasiebegründungen für Verspätungen. Schuld ist die Bahn fast nie mehr.

In Berlin hat sich Homburg gestern etwas ganz besonderes geleistet. Eindrucksvoll hat er seinen fehlenden Respekt gegenüber seinen S-Bahn Kunden und dem Land Berlin demonstriert. Nachmittags ließ er Verkehrssenatorin Junge-Reyer bei der Verhandlung um Entschädigungszahlungen an das Land auf Granit beißen. Entschädigungszahlungen für das S-Bahn Chaos im Sommer. Am Abend gab Homburg selbst eine Pressekonferenz. Botschaft: Ab morgen zieht er abermals ein Viertel aller S-Bahn Züge aus dem Verkehr. Zwischen Westkreuz und Alex werden heute wieder alle Räder still stehen. Diesmal hat die Bahnaufsicht Defekte an den Bremsen (!) festgestellt.

Er hielt es am Nachmittag nicht für nötig, dies der Verkehrssenatorin zu beichten. Anscheinend hat er vor der sowieso keinen Respekt mehr. Warum auch? Schließlich hat die bisher alles durchgehen lassen, was Homburg ihr zugemutet hat. Einen Grund für eine Kündigung und Neuausschreibung der Leistungen sahen bis jetzt weder sie noch Wowereit.

Doch jetzt ist das Maß voll. Das werden sich die Berliner sicher nicht noch einmal gefallen lassen.

Eine Demonstration vor der DB Hauptverwaltung ist fällig. Pro Bahn und IGEB, übernehmen Sie!

Sonntag, 6. September 2009

Der neue Porsche Panamera

Plötzlich stand er da. Einfach so, am Straßenrand in der Ebertstrasse, nahe Potsdamer Platz: Der neue Porsche Panamera, in grün. Ich muss sagen: Er gefällt mir in natura viel besser, als auf den Fotos. Oder als getarnte Version letztes Jahr in Hamburg.



Auf den ersten Blick wirkt er ja wie ein langgezogener 911. Aber damit täte man ihm unrecht. Er wirkt einfach gefällig, wohl proportioniert.

Wie sich das nun mit Anti-AKW und Klimaschutz verträgt? Ganz einfach. Von diesen Autos werden im Verhältnis nie so viele gebaut werden, dass sie in der Klimabilanz ins Gewicht fallen. Porsche baut weniger als einhunderttausend Autos im Jahr. Toyota zehn Millionen. Volkswagen sechs Millionen. Und: Einmal gebaut, leben sie lange, bevor sie verschrottet und ersetzt werden. Dreiviertel aller jemals gebauten Porsches sind immer noch in Betrieb.

Donnerstag, 3. September 2009

"Doing nothing, everything gets done."

Einer meiner Favoritenblogs -"Slow Leadership" - wird leider eingestellt.

Der Blog handelte von den Auswüchsen "modernen" Managements und was man dagegen unternehmen kann.

Im Schlusswort heisst es sehr treffend:

My last word is this: the very best leadership, I am convinced, is engaging in as few “managerial” activities as possible. If you must do something, encourage and train your staff, talk with customers, monitor quality and spend as much time as you can with “non-managerial” actions like inventing new products and services and improving old ones.

Management has become a self-replicating and self-justifying process we would be better off without. People do managerial things, not because they are useful or even necessary, but because that is what they think managers are expected to do. When corporations cut payrolls to save money, they start at the bottom. That’s wrong. Begin at the top, where there are now large numbers of expensive people doing nothing useful or important to the real business, just managerial “stuff” that no one would notice missing if it went away.

Business schools need a belief in the vital importance of management to justify their own existence, so it’s no wonder they teach nothing else — although even their own data shows nearly all “managerial” activities like mergers, marketing initiatives and fancy financial engineering destroy value on a massive scale. Management today is more of a religion, based on unquestioning belief in semi-sacred texts and dead prophets, than a useful and practical way of spending time.
I think the Tao Te Ching had it right: “Doing nothing, everything gets done.” My ideal for each of you, as a manager and a leader, is that you never waste your time and talent again on any conventional “management” tasks.

Abwrackprämie

Hätte man mit einer Abwrackprämie in Milliardenhöhe nicht auch Trabi und Wartburg retten können? Man hätte. Denn Kleinwagen kommen in Mode. Ich wette, ein puristisch ausgestatteter Wagen mit einer modernen, aber kleinen Motorisierung a la 3 Zylinder Diesel könnte sich im Markt behaupten.

Immerhin werden wir auf der IAA einen Elektro-Trabi zu sehen bekommen. Investoren werden noch gesucht... Wenn Retro geht, geht der Trabi erst recht. Weil er sich im Design völlig vom Einheitsbrei unterscheidet. Für mich als Wessi ist der Trabi auch kein Symbol der DDR sondern des Mauerfalls. Und der jährt sich in diesem Jahr zum 20. mal.

Dienstag, 1. September 2009

Steilkurve

Bin am Freitag zum ersten mal und heute wieder eine Steilkurve auf einer Versuchsstrecke gefahren. Das muss man erlebt haben: Man fährt einfach mit Vollgas rein. Die Krümmung der Steilkurve ist so ausgelegt, dass man die Hände vom Lenkrad nehmen kann und der Wagen findet abhängig von der Geschwindigkeit automatisch seine Bahn. Man spürt keine Fliehkraft sondern wird in den Sitz gedrückt. Aber jede Steilkurve hat ihre natürliche Geschwindigkeitsbegrenzung, ab der man aktiv "nach unten" lenken muss, um nicht rausgetragen zu werden.

Warum gibt es heute eigentlich keine Steilkurven mehr auf Rennstrecken? Wäre doch eine echte Attraktion...

Bahn vermietet Elektrofahrräder in Stuttgart

Danke an Sirko für den Hinweis, dass die Bahn zumindest in Stuttgart demnächst Elektrofahrräder ("Pedelecs") zur Miete anbietet.

Link

Freitag, 28. August 2009

Bei Start-Stop Automatik die Kupplung loslassen

25% des tatsächlichen Kraftstoffsverbrauchs eines Autos hängen vom Fahrer ab. Einflussfaktoren gibt es viele:

- Es fängt an mit der Auswahl der Strecke: Landstraße oder Autobahn? Linksabbieger und Ampeln mit Wartezeiten?
- Die Höchstgeschwindigkeit.
- Die Kontinuität der Fahrt (vorausschauende Fahrweise).

Im leerlaufenden Stillstand verschwendet ein Auto mit Verbrennungsmotor besonders viel: Die Leerlaufdrehzahl muss gehalten werden und man kommt keinen Meter vorwärts. Selbst beim Rollen Richtung roter Ampel sollte man nicht in den Leerlauf (Neutralgang) schalten, sondern mit eingelegtem Gang den Schiebebetrieb ohne Einspritzung nutzen.

Ein Elektromotor verbraucht im Stillstand nichts. Start-Stopp-Automatiken simulieren diesen Effekt beim sogenannten Mikrohybrid. Sobald der Wagen zum Stehen kommt, der Gang rausgenommen und die Kupplung losgelassen wird, stoppt der Motor. Tritt man die Kupplung erneut, springt er sofort wieder an. Start-Stopp Autos sind mit einem besonders robusten und schnell gehenden Starter ausgerüstet.

Es gibt jedoch Ausnahmen, bei denen der Motor nicht abgeschaltet wird. Kurz gesagt, immer dann nicht, wenn das Risiko besteht, dass die Batterie zu schwach zum Wiederstarten ist. Und umgekehrt: Im abgeschalteten Motor springt der Motor wieder an, wenn man einen verbrauchsstarken Verbraucher einschaltet.

Und es gibt -wie immer bei komplexer Technik- einen menschlichen Faktor:

Es gibt nicht wenige Fahrer, die die rote Ampel mit getretener Kupplung abwarten. Dann geht der Motor auch nicht aus.

Und dann steigt der Verbrauch. Einer der Gründe, warum der tatsächliche Verbrauch höher sein kann, als der des Neuen Europäischen Fahrzyklus, nach dem der Standardverbrauch ermittelt wird.

Ein Quantum Trost für Elektroautofreaks

Von deutschen OEMs und Zulieferern (allen voran Bosch) lese ich immer wieder, das Elektroauto werde eine Nische bleiben. Diesel und Otto seien noch lange nicht ausgereizt.

Der Haupteinwand gegen das Elektroauto ist seine begrenzte Reichweite. Und die Frage, wie man das Liegenbleiben mit einer leeren Batterie vermeidet. Ein weiterer Einwand lautet, Langstreckenfahrer profitierten nicht vom Elektroantrieb, sie bräuchten den sparsamen Diesel oder Ottomotor. Und wer sowohl Langstrecke als auch Stop&Go fährt, spart am besten mit einem Hybrid.

Ich halte aus praktischen Gründen den seriellen Hybrid mit sogenanntem "Range Extender" für die beste Lösung. Dieser fährt grundsätzlich elektrisch und hat einen Stromerzeuger an Bord. Der Stromerzeuger ist eine Motor-Generator-Kombination und wird stets im optimalen und deshalb sparsamstenBetriebspunkt betrieben. Man hat damit auch gleich eine Heizung für den Winter an Bord. Man denke dabei nicht nur an die Komfortwärme im Innenraum, sondern auch an vereiste Scheiben.

Einen schönen seriellen Hybrid hat Fisker Automotive (Link) in Chicago entwickelt. Zugegebenermaßen wieder ein Luxusmodell:



Der Fisker kommt mit einem Plugin-Lithium-Ionen Batteriepack der Firma Quantum, dass ohne Nachladung für 80km reicht. Wem das schon in den meisten Fällen ausreicht, kommt mit einer Tankfüllung übers Jahr. Als Zusatzoption kann man Solarzellen in das Dach integrieren.

Der Preis liegt bei 87.000 US$

Donnerstag, 27. August 2009

Und es war Sommer...

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Sonntag, 23. August 2009

Downsizing bei Porsche

Am Freitagmorgen blätterte ich beim Frühstück im Holiday Inn WOB die "Wolfsburger Allgemeine Zeitung" durch. Auf der Titelseite aller Bücher: Die Ermittlungen gegen das frühere Porschemanagement wegen eines Anfangsverdacht auf Marktmanipulation. Sogar der Teil "Wolfsburg" eröffnete mit einem Foto von ihm und einem ausführlichen Bericht. Die Kommentatoren versuchten erst gar nicht, ihre Genugtuung zu verhehlen. Wiedeking hat man in Wolfsburg noch lange nicht verziehen.



Meine Taxifahrerin schwärmte wenig später von Ferdinand Piech: "Das ist ein ganz charmanter, freundlicher Herr. Ich habe ihn mal gefahren. Ganz freundlich war er. Ich fuhr damals noch Mercedes, war aber schon länger nicht mehr zufrieden mit der Qualität. Aber er sprach mich nicht darauf an, warum ich keinen VW fahre. Aber was glauben Sie, kurze Zeit später bekam ich eine Einladung nach Emden zu einer Informationsveranstaltung für Taxiunternehmer." Und heute fährt sie einen Passat. Das nenne ich aufmerksames Marketing.

Zu diesem Thema las ich ebenfalls in der WAZ, dass Porsche günstigere Modelle entwickeln soll. Einen Roadster unterhalb des Boxster, auf Basis des Blue Sports. Und einen SUV unterhalb des Cayenne. Wiedeking war immer strikt gegen eine Wiederauflage eines VW-Porsche. Richtig nachvollziehen konnte ich das nie. Denn weder der 914 noch der 924/944 haben dem Porsche Image geschadet. Vielmehr stärken sie das Markenimage in Richtung "es kommt auf das Gesamtkunstwerk an, und nicht auf die PS-Zahl". Und diesen Anspruch kann man sich eigentlich in jeder Preiskategorie stellen.

Samstag, 22. August 2009

Guten Morgen, Berlin

Nach ein paar schlaflosen Nächten in der erstaunlichsten Stadt des Universums -Wolfsburg- ist es schön, wieder hier zu sein.

Morgenröte über Berlin Mitte:



Nur ein paar Minuten später:

Mittwoch, 19. August 2009

"Einen auf die Mappe gefällig?"

Oha. Jetzt schreibt schon die FTD über meinen mappenden Freund: Zeit für Tom Tom, Apple und Co. mal vom Schreibtisch aufzusehen. Link



Also, ich habe schon vor drei Jahren geschrieben: Da kommt die Volkskarte für den Volkswagen. Aber es fehlte noch die Volksnavi.

Werner hatte übrigens die Ehre, die letzte Straße Dortmunds zu mappen (Link). Mit oder ohne Fotos aus Nachbars Vorgarten eigentlich?