Freitag, 28. März 2014

"Mama, Papa, Porsche" - Worte zur Techno Classica

Außer auf der Krim ist derzeit eigentlich nicht viel los in der Welt. Wozu auch, draußen ist Frühling. Man orgelt seinen Youngtimer aus dem Winterschlaf und fährt nach Essen zur Techno Classica. Auf der A40 fragt man sich -wenig originell: "Was gibt's wohl Neues..?" - Autos wohl nicht, aber vielleicht neue Steve McQueen Overalls?

So muss man es wohl verstehen, wenn Ulf Poschardt über seinen "ersten und letzten Besuch" dort bloggt: Link. Das schlechte Essen kann aber kaum der Grund sein, schlecht essen kann man in Deutschland überall. Und auf Messen und im Stadion gehört sich das so.


Das Thema Auto wird immer vertrackter. Die Verkaufszahlen in Europa gehen zurück und die Fahr"gast"zahlen der Bahn sind schon wieder gestiegen. Trotz Hochwasser, Rekordverspätungen etc..  Es scheint, wenn dann kaufen sich die Leute was Altes. Und alt ist, was man aus seiner Jugend kennt. Ich habe meinen Youngtimer jetzt seit acht Jahren und lerne: Er verändert sein Aussehen nicht die Bohne, ich bin es, dessen Aussehen altert.

Mein Exchef schreibt, er habe jetzt auch einen Porsche. Ein rotes Cabrio. Holla! Treffen auf der Avus ist vereinbart :-) Was wünsche ich mir noch? Einen zweifarbigen 924 Turbo? Oder doch 911?


Ich finde 911er schön. Da bin ich Babyboomer, meine ersten Worte waren "Mama, Papa, Porsche". Aber einen haben? Und in Schuss halten? Die Schlitze auf der Heckmotorklappe sollen ja nicht für die Luftkühlung sein, sondern die Öffnung der Spardose, die beständig nach Fütterung gelangt..

Für nächsten Samstag habe ich eine Einladung zur Macan Premiere im Porsche Zentrum. Kann aber leider nicht hin, weil ich endlich mal BvB Tickets ergattert habe. Und gegen wen? Gegen Wolfsburg natürlich. Da schließt sich der Kreis..

Aber auch in Berlin findet Mobilität statt. Die Deutsche Umwelthilfe z. B. hat Klaus Wowereit der Verschwendung und Klimaschädlichkeit geziehen. Seine Dienstlimo steht oben in den Topten der Regierungskarossen (Link). Ist das für ihn ein Grund sich zu rechtfertigen? Nein. Es ist ein Grund, Forderungen zu stellen. Auf irgendeiner Veranstaltung zur Elektromobilität "forderte" #BER Aufsichtsratschef Klaus W. die Industrie habe gefälligst die Batterieautos billiger zu machen (Link). Nur so könne das ein Markt werden. Da sage noch einer, Sozis hätten von Marktwirtschaft keine Ahnung..

Mein Dozent in Prozessleittechnik sagte immer: "Wenn die Verkehrspolitik scheitert, dann immer an ihren Zielwidersprüchen." So ist das. Deshalb braucht man eigentlich gar nicht mehr hinhören. Vor allem wenn draußen Frühling ist.


Donnerstag, 20. März 2014

Gaia und unser neues Bild vom All

Das erste Foto von der Erde im All löste eine Bewusstseinswelle aus. Es entstand der Eindruck von der zerbrechlichen, verlorenen Erde in unserer Verantwortung. Auch schuf es nach der Methode "nichts eint mehr als ein gemeinsamer Gegner" eine neue Verbundenheit über alle Grenzen und Kontinente hinweg. Jedenfalls eine Zeit lang.

Demnächst könnte wieder so ein Bewusstseinsschub bevorstehen. Wenn die ESA-Raumsonde Gaia mit der Musterung des Himmels beginnt, reicht unser Blick so weit und tief wie nie zuvor.

Dabei geht es nicht mehr nur darum, unsere Sternenkarten zu vervollständigen. Gaia soll unser Verständnis vom Ursprung der Milchstraße erweitern. Nicht nur über die Lebenszyklen von Sternen sondern auch über die Stoffströme im All.

Die "Erde im All" wirkte wie ein isoliertes Raumschiff. Einzigartig, unersetzbar. Doch schon Hoimar von Ditfurth erklärte unsere Abhängigkeiten von unserem Sonnensystem. Die Sonnenwinde schützen uns vor Strahlung. Und unser Magnetfeld schützt uns vor den Sonnenwinden. Ditfurth deutete die Reichweite der Sonnenwinde als Atmosphäre der Sonne, in der wir uns bewegen.

Inzwischen wissen wir auch mehr über das Wesen organischer Materie. Und dass auch diese mitunter durchs All wabert. Auch hier wird Gaia sicher neues entdecken.

"Im Anfang war der Wasserstoff" schrieb Ditfurth und meinte: Entlang der Strukturen und Zusammenhänge von Energie, Materie und Information gibt es keine definierten Sprünge von unbelebt zu belebt. Der Übergang vollzieht sich allmählich. Und in den elementarsten Bausteinen sind bereits die Voraussetzungen angelegt, die Kohlenstoff zum Baustein des Organischen machen:

Elementarteilchen => Wasserstoffatom => Elemente => Moleküle
So weit kennen wir es. Ditfurth ergänzte die Kette weiter: => Einzeller => Vielzeller => Gewebe
Und so weiter.

Das besondere des Kohlenstoffs ist seine komplexe Kombinierbarkeit mit seinesgleichen und einigen anderen Elementen. Und dabei spielen nicht nur Verbindungszahlen eine Rolle, sondern auch die Formen.

Das Leben ist nicht "zerbrechlich" und unersetzbar. Hier irrt die westliche Ökopaxe. Asiatische Kulturen wissen es besser: Das Leben ist stark und wir sollen gestalten. Das Leben ist ein starkes Prinzip, das immer wieder seinen Weg sucht. Wir überschätzen uns, wenn wir glauben, es ausrotten zu können.

In all dieser Verbundenheit gibt es auch Trennendes: Die Entfernungen zwischen Objekten im All. Hierin liegt, was uns neuen Respekt abnötigt. Für uns Irdische sind die Entfernungen zwischen Sternen und Galaxien so gigantisch, dass wir sie vorerst nicht überwinden werden können. Selbst Signale brauchen Jahre, um irgendwo anzukommen. Und noch mal so lange, falls sie beantwortet würden.

Wir sehen die Sterne am Himmel also nur, weil das Universum mehrere Milliarden Jahre alt ist. Lange Zeiträume sind das Pendant zu großen Entfernungen. Beide sind für uns Individuen zu groß. Wir müssen Tagebuch führen und es an unsere Nachkommen weiter reichen.

Vor allem aber müssen wir uns nicht in Selbstbeschränkung geben.

Samstag, 8. März 2014

Milde Winter, heiße Zeiten

Nein, ich habe Tom Clancy nicht gelesen. Habe mich aber auch schon mehrmals gewundert, wenn ein Filmplot später in die Realität umgesetzt wurde. Man denke nur an 'Wage the dog' oder 'Der Morgen stirbt nie' oder ein 'Ein Quantum Trost'. Ich kenne das aber auch aus Forschung und Entwicklung. Es ist die Literatur, die unserer Phantasie Bilder und unserem Streben Ziele gibt.

Ich habe über die Krise in der Ukraine nicht sehr viel gelesen. Ich habe nur mitbekommen, dass man Demonstranten als Marionetten bezeichnen kann, und schon sind die Sympathien fürs Volk ausgehebelt. Oder umgekehrt: Der einzige Grund, warum Demokratien überhaupt noch geduldet werden ist, dass man als Strippenzieher so schön auf den Willen des Volkes zeigen kann..

Man kann auch immer sagen: 'Ok, da haben fünf Millionen gegen die Regierung demonstriert. Aber fünfzig Millionen haben nicht demonstriert'.

Wenn US-Schauspieler Präsidenten oder Gouverneure werden, lacht unsere Linke. Und wenn im Osten ein Boxer in den Ring steigt? Ok, dann ist das ein ehrlicher, harter Typ. Und der Reiter mit dem nackten Oberkörper in der Taiga? Ist auch ein ganzer Mann.

Gerade in unserer übererregten Gesellschaft, in der für Menschen die nicht mehr wissen ob sie Männchen oder Weibchen sind eine dritte Toilette aufgestellt wird, wirkt ein halbnackter Mann auf dem Pferd ganz stark auf das Unterbewusstsein. Als Mann weiß man da plötzlich wieder, wo es lang gehen muss. Ich zum Beispiel ziehe mir beim Hanteln inzwischen auch das Hemd aus.

Nein, die Sache mit der Ukraine hat glaube ich einen einfachen Auslöser: Es war der milde Winter. Der hat ein Loch in die Kassen der Gazpromaktionäre und Gashändler gerissen. Da müssen ein paar Bestellungen für ersehnte Luxusgüter verschoben werden. Die Oligarchen berichten ihren Gattinnen Gewinnwarnungen und die antworten: 'Dann tu was!' Bei der Gelegenheit haben sie auch noch auf die Polen verwiesen, die sich mit Fracking etwas unabhängiger von Putin und Co. machen wollen.

Ja, und dann sind sie eben zur Tat geschritten.

Mittwoch, 26. Februar 2014

Sochi - Winterspiele im Pappschnee

War Sochi nun eine Winterolympiade oder die Simulation davon? Wir sahen Wintersport im tauenden Schnee.

Ganz übel: Der pappige Schnee bremste die Abfahrer, die Slalomfahrer.  Einer nach dem anderen schied aus. Vor allem aber zog er die für mich schönste Disziplin in Mitleidenschaft: Die Slopestyler (früher: Trickschi). Ganz übel: Weil viele Sportler nicht genug Schwung bekamen, verkalkulierten sie sich bei ihren Figuren. Manche(r) landere früher und härter als beabsichtigt. Ganz übel erwischte es die russische Slopestylerin Maria Komissarowa. Heute kam die Nachricht, dass sie nun von der Hüfte an abwärts gelähmt ist. Wünschen wir ihr gute Besserung


Samstag, 15. Februar 2014

WRC Schweden Rallye

Während es in Deutschland schon fast Frühling wird, wühlen sich in Schweden verwegene Rallyefahrer durch den Schnee:

Video vom Ausrichter der World Rallye Championship:



Und eines von 1982:

Dienstag, 28. Januar 2014

Wann stellt Apple den iPod ein?

Wieder mal Quartalszahlen von Apple. Wieder mal Rekorde. Wieder mal "Enttäuschung" bei den Analysten. Nachbörslich -6%. Kennt man so.

Schauen wir auf Apple's Zusammenfassung (Quelle: Apple).

Wo und womit ist Apple im Weihnachtsgeschäft gewachsen?
China: 29%
Japan: 11%
Europa: 5% (erstaunlich)

Mac (iMac und Macbooks): 16%
iPad:                                       7%
iPhone:                                   6%

Das Wachstum bei den iPhones überrascht angesichts der Hochpreispolitik. Hier hatten einige ein Schrumpfen vorhergesagt. Aber vielleicht gönnt man es sich nur noch zu Weihnachten?

War in China auch so etwas wie Weihnachten oder wächst es einfach so? Egal, der neue Deal mit China Mobile weist auf jeden Fall in die richtige Richtung. Chinas wohlhabende Schichten kaufen Apple.

Wo ist Apple geschrumpft?
Americas:    -1%
Rest-Asien: -9%

iPod: -55%

Ist der iPod nach zehn Jahren vom Aussterben bedroht? Mir scheint: Ja. Wie viele Geräte will man mit sich rumschleppen, zumal iPhone und Ipad auch mit Musik kommen.

Dazu kommt: Mit Beats Music (Link: Beats Music) geht ein vielversprechender, "kuratierter" Streamingdienst an den Start. Ein "Kurator" ist genau das, was mir noch gefehlt hat. In den Charts und Rubriken finde ich nichts mehr. Mir fehlt ein Radiomoderator alter Schule. Von mir aus auch ein Kurator.

ADAC Mitglieder bezahlen zu viel

Zwei interessante Statistiken zum ADAC:

Nach eigenen Angaben (Quelle: ADAC) verwendet der ADAC seine Mittel wie folgt (Auszug):

Hilfeleistungen (Pannendienst, Notrufzentralen): 322 Mio €
Mitgliederservice (Betreuung, Geschäftsstellen):   55
Motorwelt (Magazin):                                             53

Der größte Anteil geht also dahin, wofür der ADAC am meisten bekannt ist: In die Pannenhilfe. Allerdings ist das gerade mal die Hälfte der Mitgliedsbeiträge. Das steht  im Gegensatz zur Motivation der Mitglieder für ihre Mitgliedschaft, wie das Marketingmagazin W&V (Werben&Verkaufen) aus einer Online Marktforschung zitiert (Quelle: W&W):

Gründe für die Mitgliedschaft:
Pannenhilfe:                                         >90%
Kranken- und Fahrzeugrücktransport: >40%
Motorwelt:                                            zw. 2 (junge) und 10% (mittleres Alter)

Der ADAC lenkt also gerade mal die Hälfte der Mitgliedsbeiträge in den Bereich, der für die Mitglieder der wichtigste Grund für ihre Mitgliedschaft ist.

Viel zu hoch scheinen dagegen die Ausgaben für die Motorwelt zu sein, die offenbar kaum gelesen wird. Oder andersherum: Für das Geld müsste sie besser sein. Ob sie als Druck oder als PDF gelesen wird, scheint also nur ein Kostenfaktor zu sein.

Sehr hoch auch die Kosten für die Verwaltung ("Mitgliederservice") zu sein. Wann hat man zuletzt seine ADAC Geschäftsstelle besucht? Ich mache das alle paar Jahre, z. B. vor einem Winterurlaub.



Samstag, 25. Januar 2014

Rückschau Rallye Monte Carlo 2014

Vorige Woche begann die Rallye Saison 2014 - traditionell in Monte Carlo.

Ich habe ein paar Videos durchgeschaut. Dieses hier packt in 4:01 min. alles:




Donnerstag, 23. Januar 2014

Winterzeit

Es ist doch noch Winter geworden. Anfang der Woche hatten wir in Berlin den "Ausnahmezustand" wegen Blitzeis. Regen, der zu Eis gefror.

Am Dienstag fing es an zu schneien und seit gestern liegt richtig Schnee. Wir haben Dauerfrost, nachts sinkt es auf -9°C.

Der Benzinpreis liegt bei 1,47€.

Montag, 20. Januar 2014

Gelb vor Neid? Worum geht es beim ADAC Bashing?

Ja, ich bin ADAC Mitglied. Es ist die Form von Spießigkeit, die ich mir seit Jahren gönne. Für mich steht das Auto immer noch für Freiheit und Abenteuer. (Das Auto war übrigens eine wichtige Voraussetzung für die Emanzipation der Frau: Sie konnte sich dank ihm einen Lover im nächsten Dorf suchen..)

Autobahnen, Raststätten, Tankstellen - ich bin ein Freak alter Schule. Ich bin mit meinem Porsche 924S auch schon mal liegen geblieben und musste auf der Autobahn abgeschleppt werden. Ich war den ADAC Leuten zutiefst dankbar, als wir im Abschleppwagen in Berlin einfuhren.

Im ADAC darf man von ohne schlechtes Gewissen von Autos schwärmen. Man liest, wie sich der eigene Club für die eigenen Interessen einsetzt, den Verkehrsministern auf den Zahn fühlt und neue Modelle testet. Die ADAC Motorwelt ist eine der auflagenstärksten Zeitungen Deutschlands - zusammen mit einer anderen als abgespiesst geltenden Zeitung, der Apothekenumschau.

Jetzt hat der ADAC einen Fehler gemacht, in dem er eine seiner traditionellsten Leseraktionen mit überhöhten Zuschriftenzahlen nach oben frisiert hat - um nicht zu sagen: getunt.

Wir alten Hasen wissen: Tuning kann gefährlich sein, deshalb Finger weg.

Ist das ein Grund, jetzt mit Klassenkeile auf den ADAC einzuschlagen? Kritik ja, Vernichtung nein würde ich sagen.

Ob sich in die Redaktionen der großen Tageszeitungen auch Neid auf die Auflage der Motorwelt gemischt hat? Wer weiß..

Sonntag, 19. Januar 2014

"Den Euro wird es auch in 100 Jahren noch geben."

Zum Jahrestag von Honneckers Jahrhundertzitat, mein Vorschlag fürs nächste Wahlplakat:
"Den Euro wird es auch in 100 Jahren noch geben."
Marcel Fratzscher, DIW Chef.

Sie glauben nicht, dass er das gesagt hat?
Quelle: WELT, 06.10.2012

Im Prenzlberg trägt man vegane Schuhe

Das nächste große Ding -in Politik und Wirtschaft- wird die Ernährung. Wer über den "Sinn" des Lebens sinniert oder über die Entstehung des Lebens auf der Erde, die Kultur und die Religionen kommt irgendwann auf die Frage: Warum hat sich die Biologie so entwickelt, dass sie quasi nur kannibalisch funktioniert? Wie verträgt sich die Brutalität des Fressens und Gefressenwerden mit Vorstellungen eines barmherzigen Gottes, wenn dieser in seinen eigenen Geschöpfen auch nur Ressource sieht?

Von dieser Frage ist es ein weiter Weg in den Supermarkt. Jeder hat irgendwann seine eigenen Schlüsselerlebnisse. Seitdem mir klar ist, dass der Begriff "Schweine-KZ" vielleicht unpassend, aber nicht übertrieben ist, esse ich weniger Fleisch und wenn, dann möglichst "Bio". Wobei die Frage ist, wie sich das definiert. Denn, siehe oben, auch "Bio" heißt immer noch Mord und Totschlag.

Und so stellen viele Berliner ihre Ernährung um. Dabei kommt es zu völlig neuen Frontverläufen in der Gesellschaft. Dass eingewanderte Araber die letzten treuen Fans heimischer und leistungsstarker Autos sind, macht sie zu Verbündeten der Aufsteiger mit Dienstwagen gegen die linksextremistischen Brandstifter. Wo ein linker Kampfradler einem türkischen Panzerkettenträger auf die Motorhaube haut, gibt es Haue.

Ein Zeichen des Wandels: Das Brauereisterben. Nicht nur im Ruhrgebiet, auch in Berlin. Aus Brauereien werden Hipsterrestaurants, wie z. B. auf dem Bötzow Gelände im Prenzlberg (Link):


Auch der türkische Gemüsehändler, einer der letzten Garanten für Obst und Gemüse im Stadtbild, muss künftig die Frage nach der Herkunft seiner Ware beantworten können. "Ist das gepflückt oder aufgelesen?". Der Prenzlberger Hipster will es wissen. Denn: Gepflückt isch brutal.


Deren Kinder wachsen in einer urbanen Idylle auf. Ein Altbaukarree um einen Park mit Spielplatz. An einer Flanke: Bio- und Veganerläden.


Man hat ein Auto, fährt aber U-Bahn. Gerne auch oberirdisch. 


Eingekauft wird im LPG Biomarkt am Sennefelder Platz:




Und wer das schon vor zehn Jahren tat, geht heute einen Schritt weiter. Isst vegan. Und beginnt nun - zur Fashionweek- auch vegane Kleidung zu tragen. Z. B. vegane Schuhe. 


Vegan heisst hier: Kein Leder. Der O-Ton (Link) ist allerfeinster Honig für Gutmenschen:
So kleidet Avesu mit Leidenschaft die Füße von Veganern, Vegetariern, Allergikern und allen Menschen, die schöne Schuhe lieben. Im durchdacht umweltfreundlichen Ambiente des Concept Stores, in Berlins erstem Null Energie Wohnhaus und dem CO2 neutralen Onlineshop präsentieren wir fast dreissig Marken im stetig wachsenden Sortiment.
Unsere veganen Schuhe sind aus hochwertigen Lederalternativen, die das Tragegefühl und den exklusiven Look von Lederschuhen bieten, dabei jedoch 100% frei von Leder und anderen tierischen Produkten sind. 
Es begann mit dem Besprühen von Pelzen. Und war nicht nur kriminell, sondern auch falsch. Und auch bei Schuhen ist es falsch. Kunststoffkleidung treibt den Teufel mit Beelzebub aus. Und keine Pflanze wärmt so gut wie ein Tierfell oder Leder. Wir brauchen Tiere nicht nur als Nahrung, sondern müssen ihnen auch das Fell über die Ohren ziehen, wenn wir in kalten Wintern nicht frieren wollen.

Das ist so. Aber nicht ich habe das zu verantworten.



Sonntag, 12. Januar 2014

Gewinnspiel der Bahn koppelt Teilnahme an Kauf der Bahncard Gold

Erwischt: Die Bahn bewirbt derzeit eine "goldene Bahncard 25". Während der olympischen Winterspiele will die Bahn Inhabern der goldenen Bahncard an Tagen nach Goldmedaillen für Deutschland Freifahrten gewähren. Soweit ok.

Was aber nicht geht: Sie verlost zusätzlich unter diesen Inhabern weitere Bahncard 100. An diesem Gewinnspiel darf also nur teilnehmen, wer zuvor eine goldene BC25 gekauft hat. Damit verstößt die Bahn gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb:

Quelle: Bahn


Zitat aus dem Gesetz:
§ 4 Beispiele unlauterer geschäftlicher Handlungen
...
6. die Teilnahme von Verbrauchern an einem Preisausschreiben oder Gewinnspiel von dem Erwerb einer Ware oder der Inanspruchnahme einer Dienstleistung abhängig macht, es sei denn, das Preisausschreiben oder Gewinnspiel ist naturgemäß mit der Ware oder der Dienstleistung verbunden;

Quelle: Gesetze im Internet


Donnerstag, 9. Januar 2014

Einstein-Rosen-Brücke im Disney Taschenbuch "Winterzeit"

Brat mir einer einen Storch. Ich hatte den Hawking ausgelesen und ging vor Silvester in unseren Kiosk, der auch Hermes (der Götterbote..) Annahmestelle ist. Dort fiel mir Disneys Lustiges Taschenbuch "Winterzeit" ins Auge. Hatte es mir ein vom neuen Asterix enttäuschter Freund empfohlen oder stand es im Feuilleton? Das Buch sollte gut sein.

Ich nahm es mit. Und staunte nicht schlecht: Die erste Geschichte handelt von einem "Wurmloch", durch das finstere Gestalten reisen um in der Vergangenheit das Weihnachtsfest zu manipulieren. Indem sie den Mann im roten Mantel keine Geschenke bringen lassen sondern Wohnungen ausrauben..

Diese Geschichte könnte im Friedrichshain spielen, hat ihre Wurzeln aber an der Humboldt Uni in Mitte.

Das Buch hat sich gelohnt. Es hat mehr Erwachsenensprech als der aktuelle Asterix, ich kann es bestätigen.


Ich frage mich aber, was mich just nach der "Kurzen Geschichte der Zeit" unwissend so zielsicher zu diesem Werk greifen ließ. Das letzte Lustige Taschenbuch muss ich mir so um 1982 gekauft haben...

Sonntag, 5. Januar 2014

Wenden wir uns lieber dem Kosmos zu...


Kehren wir zurück zu den ewigen Themen. Ich habe 23 Jahre nach meiner Diplomvorprüfung in Physik endlich Stephen Hawkings "Kurze Geschichte der Zeit" gelesen und ein paar Wissenschaftspodcasts dazu gehört.

Ich kann einerseits sagen: Ich bin jetzt auf Stand. Andererseits muss ich sagen: Vorstellen kann ich mir das alles nicht mehr.

Materie und Energie sind in einander umwandelbar. Das haben wir von Einstein gelernt und verstanden. Licht bewegt sich immer gleich schnell. Die Gravitation krümmt den Raum, die Kugel rollt subjektiv immer "geradeaus". Von den Quantenmechanikern haben wir den Welle-Teilchen Dualismus gelernt.

Neu für mich: Wir müssen uns alle elementaren Kräfte auch als Welle-Teilchen vorstellen. Und ein Vakuum ist kein Vakuum.

Am spannendsten schreibt Hawking allerdings über die schwarzen Löcher, von denen er sagt, dass sie nicht schwarz sein müssen, sondern an der Grenze ihres Ereignishorizontes auch Teilchen emittieren können.

Ein guter Freund hat es mir vor Weihnachten erklärt (wir saßen in einer Bar gegenüber von Ströbeles Büro, als mir ein Licht aufging ;-): Früher machten die Wissenschaftler Beobachtungen, die sie nachträglich versuchten zu erklären, durch Theorie und Modellierung.

Heute ist es umgekehrt: Man ersinnt mittels Mathematik Theorien, auf deren Beobachtbarkeit und Beweisbarkeit so lange warten muss, bis die technischen Mittel dafür zur Verfügung stehen.

Die Theorie läuft der Praxis nicht mehr hinterher sondern voraus.

Daraus beziehen die Theoretiker heute ihren Stellenwert. Und einem Stephen Hawking liest man das auch an. In seinem Buch wimmelt es von Eitelkeiten. Mir sind diese bei Akademikern natürlich nicht fremd, aber in "populärwissenschaftlicher" Literatur kam mir das noch nicht unter.

Disziplin! - zurück zur Erkenntnis:

Die Suche nach der großen vereinheitlichten Theorie zielt darauf ab, für verschiedene Beobachtungen nicht länger verschiedene -mitunter einander ausschließende- Theorien verwenden zu müssen. Der Hauptwiderspruch besteht zwischen den Theorien des Makroskopischen und des Mikroskopischen (Subatomaren). Dieser führte z. B. zu dem Befund, dass die makroskopische Theorie den Urknall als Beginn des Universums zwar forderte, sie selbst ihn aber nicht abbilden konnte.

Der letzte Stand der Erkenntnis: Die Stringtheorie. String? - Ja, ein Teilchen mit der Dimension 1. Aber noch wichtiger: Der Urknall war kein "Ur". Davor gab es eine Kontraktion. Es dehnt sich aus und zieht sich zusammen. Und immer so weiter. Bis es sich mal mit einer Unsymmetrie ausdehnt, von der es kein Zurück mehr geben wird.. (vielleicht so wie bei der Eurokrise..).

Aber vielleicht bringt uns im Laufe des Jahres ja auch Gaja neue Erkenntnisse. Dieser Satellit wurde am 19. Dezember mit einer Sojus in Richtung einer Position geschossen, von der aus er 1 Milliarde Sterne dreidimensional kartographieren wird.


Erinnern uns iPhones und iPads an Smarties..?

Falls Sie sich beim Anblick einer iPhone oder iPad Oberfläche (besonders der neuen) mal gefragt haben, woran Sie das erinnert. Oder nur das unbestimmte Gefühl einer Erinnerung hatten: Mich erinnert es an die früheren Smarties Schachteln. Und Steve Jobs hat ja auch mal gesagt, die Icons auf einem Mac oder iPhone müssten so lecker aussehen, dass der Benutzer sie am liebsten abschlecken will.

Insofern reizen uns die Apple Geräte auf die gleiche Art wie früher die Werbung für Süßigkeiten: