Montag, 21. Dezember 2009

Die nächste Blase

Nach New Economy und Subprime hat sich die nächste Blase entwickelt. Ich glaube, sie platzt jetzt gerade..

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Skobblers Navi-App setzt auf Open Streetmap

Die Meldung kam schon am 10.12., habe sie aber gerade erst entdeckt: Im Frühjahr 2010 setzt der erste Navigationshersteller auf Karten von Open Streetmap.

Skobbler (Link) ist ein Hamburger Startup des früheren Navigon Gründers. Das macht die Sache interessant. Das Skobblerteam machte im Herbst von sich reden, weil es seine Navianwendung im Apple App-Store für 3,99 EURO anbot und die knapp 70 EURO teure Anwendung von Navigon von der Spitze der Navigations-Apps verdrängte. Das löste Ärger aus, Navigon verlangte von Apple die Auslistung von Skobbler wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen (SPIEGEL Link). Auch mit dem Kartenhersteller Navteq wird Skobbler seine Geschäftsbeziehung beenden.



Ab Februar oder März 2010 will Skobbler OSM-Karten nutzen. OSM zeichnet sich ja nicht nur durch die gemeinschaftliche und kostenlose Kartenpflege durch die "Mapper" aus. Auch enthält die OSM zahlreiche Features (POIs) aus, die in kommerziellen Karten noch nicht gepflegt sind.

Skobbler hat zwei Umsatzquellen: Die Lizenz für die App und Werbeeinnahmen für eigene POIs. Ähnlich wie es wohl Google plant, zeigt Skobbler POIs von Werbetreibenden an. Den Nutzer erwarten also keine lästigen Werbebanner, sondern der Content, den er nutzt, ist werbefinanziert.

Damit gelingt der Open Streetmap Szene, was die Open Source Software Szene vor knapp zehn Jahren schaffte: Den Schritt in die Welt kommerzieller Anwendungen. Aber was haben die OSM-Mapper davon, wenn Skobbler ihre Karte nutzt? Die OSM-Lizenz (Link) erlaubt die kommerzielle Nutzung ausdrücklich, solange OSM als Quelle genannt wird. Stört es einen Mapper, wenn ein Softwarehersteller seine Arbeit verwertet?

Patentanmeldungen von Skobbler habe ich nicht gefunden.

Skobblers Navi-App setzt auf Open Streetmap

Die Meldung kam schon am 10.12., habe sie aber gerade erst entdeckt: Im Frühjahr 2010 setzt der erste Navigationshersteller auf Karten von Open Streetmap. Die Arbeit von Werner & Co. wird also verwertet ;-)

Skobbler (Link) ist ein Hamburger Startup des früheren Navigon Gründers. Das macht die Sache interessant. Das Skobblerteam machte im Herbst von sich reden, weil es seine Navianwendung im Apple App-Store für 3,99 EURO anbot und die knapp 70 EURO teure Anwendung von Navigon von der Spitze der Navigations-Apps verdrängte. Das löste Ärger aus, Navigon verlangte von Apple die Auslistung von Skobbler wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen (SPIEGEL Link). Auch mit dem Kartenhersteller Navteq wird Skobbler seine Geschäftsbeziehung beenden.



Ab Februar oder März 2010 will Skobbler OSM-Karten nutzen. OSM zeichnet sich ja nicht nur durch die gemeinschaftliche und kostenlose Kartenpflege durch die "Mapper" aus. Auch enthält die OSM zahlreiche Features (POIs) aus, die in kommerziellen Karten noch nicht gepflegt sind.

Skobbler hat zwei Umsatzquellen: Die Lizenz für die App und Werbeeinnahmen für eigene POIs. Ähnlich wie es wohl Google plant, zeigt Skobbler POIs von Werbetreibenden an. Den Nutzer erwarten also keine lästigen Werbebanner, sondern der Content, den er nutzt, ist werbefinanziert.

Damit gelingt der Open Streetmap Szene, was die Open Source Software Szene vor knapp zehn Jahren schaffte: Den Schritt in die Welt kommerzieller Anwendungen. Aber was haben die OSM-Mapper davon, wenn Skobbler ihre Karte nutzt? Die OSM-Lizenz (Link) erlaubt die kommerzielle Nutzung ausdrücklich, solange OSM als Quelle genannt wird. Stört es einen Mapper, wenn ein Softwarehersteller seine Arbeit verwertet?

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Zitat des Monats

Wenn es etwas gibt, von dem Sie nicht wollen, dass es irgendjemand erfährt, sollten Sie es vielleicht ohnehin nicht tun.

Eric Schmidt, Gründer von Google

Die IT ist Schuld an der Finanzkrise

Das suggeriert jedenfalls der ECONO-MIST (Link). Erstens sei die IT der meisten großen Banken nicht an die Performanceanforderungen ihrer Produktdesigner und Risikomanager angepasst gewesen (obwohl manche Bank allein für Basel II Anpassungen hunderte von Millionen ausgegeben habe). Die Citibank z.B. sei nach mehreren Fusionen und Übernahmen ein Konglomerat verschiedener Systeme gewesen. Zweitens habe die Skepsis vieler Bankmanager dazu geführt, dass die Abteilungen nicht mehr an die Zahlen ihrer Nachbarabteilungen geglaubt haben. Und drittens: Eine allgemein voranschreitende, blinde IT-Gläubigkeit bei Nachwuchsbankern habe zu einer wachsenden Inkompetenz der Urteilsfähigkeit bei Risiken und Chancen geführt.

Was der ECONOMIST eigentlich sagen wollte, ist: DIe IT ist Schuld an der Finanzkrise.

Dienstag, 8. Dezember 2009

Das Web verödet und verdummt allmählich

Ich verliere allmählich die Lust am Surfen und Lesen im Internet. Mich ermüden die Probleme anderer Leute. Vor allem die von Politikern und hochgepusteten Prominenten. Ich bin ausreichend damit ausgelastet, alles zu erfassen, was mich (bzw. uns) betrifft.

Das erinnert jetzt wahrscheinlich den einen oder anderen an das neue Buch von Frank Schirrmacher "Payback". Doch im Unterschied zu dem will ich mir kein Alibi für schwindende Leistungsfähigkeit herbeischwadronieren, sondern mich interessieren die dargestellten Dinge da draußen tatsächlich immer weniger.

Schirrmacher folgt ja dem Verhaltensmuster der Bürgerlichen: Sie predigen allen anderen Fleiß und Demut und preisen die Heilskraft des Wettbewerbs. Nur wenn es sie selber anstrengt, dann wird in geistiger Onanie eine Ausrede schwadroniert. Schirrmacher ist überfordert. Ich bin angeödet.

Wo ich mich früher über Wirtschaft und Börse informieren konnte, muss ich mich heute mit Selbst- und Fremddarstellungen von Journalisten oder DAX-Vorständen abfinden. Beste Beispiele: FTD.de und FAZ.de

Wo es früher politische Diskurse mit Anspruch gab, da werden heute Ferien- und Prominentenerlebnisse zum besten gegeben. Als Giovanni di Lorenzo vom Tagesspiegel zur ZEIT ging, da nahm er etliche seiner Mittdreißigerpraktikanten mit. Harald Martenstein zum Beispiel und Dagmar Rosenfeld. Letztere durfte in der vorletzten ZEIT allen Ernstes über die Tränen des liberalen Barons Solms schreiben, der ganz traurig darüber ist, kein Finanzminister geworden zu sein. Das ist ärgerlich öde und beleidigt meinen Intellekt.

Positiv finde ich die neuen Portale selbst recherchierender Journalisten wie die Ruhrbarone. Diese Authentizität, die hat was.

Aber nicht nur die Redaktionen, auch die Onlineshops sind öde geworden. Es hat keinen Unterhaltungs- oder Entdeckungswert mehr, bei ebay oder amazon rumzustöbern. Da gibts keine Redakteure mehr, die einem Bücher vorstellen oder empfehlen. Da wird einfach die Website vollgeklatscht. Ebay ist regelrecht kundenfeindlich geworden, seitdem keine negativen Feedbacks mehr gestattet sind.

Die Weiterentwicklung der Webkultur ist ins Stocken geraten.

Was kommt als nächstes?

Sonntag, 6. Dezember 2009

Merkzettel für Angela

Eigentlich ganz gut platziert. Kann sie von ihrem Büro aus sehen. Aber fährt sie jemals mit der Bahn?

Der Bahnvorstand erstatte übrigens Anzeige gegen die Künstler von Greenpeace. War wohl doch zu gewagt. Man bevorzugt das dezente Ambiente in Köln, wie Werner es fotografiert hat.

Freitag, 4. Dezember 2009

Der ganz normale Bahnsinn




Der ganz normale Bahnsinn



Ich war die ganze Woche mit der Bahn unterwegs. Bahnfahren heißt verärgert losfahren und verärgert ankommen. Gestern abend z.B. in Wolfsburg: Komme mit dem Taxi auf den letzten Drücker am Bahnhof an. Sehe den ICE noch am Bahnsteig stehen. Renne, hetze die Treppe hoch. Sehe zwei, drei Bahnbedienstete, Schaffner locker reden. Gucke sie im Vorbeirennen an, damit sie mich noch in den Zug lassen. Schaffe es so gerade. Steige ein und wundere mich: Ein leerer Wagon. Nanu? Endlich mal Sitzplätze? Nee, meint eine Frau, die im Begriff ist, auszusteigen. Der ist kaputt. Wir steigen aus, da wird ein ICE nach Berlin auf dem Nachbarbahnsteig angesagt. Ich frage die Bahnbediensteten: Fährt der ICE hier oder nicht? Antwort: Vielleicht fährt er noch. (Vielleicht!). Wir rennen also die Treppe wieder runter, ab zum Nachbarbahnsteig. Oben angekommen treffe ich einen früheren Projektkollegen. Der hat dermaßen gute Laune weil er vor einer Stunde einen guten Auftritt mit seinem Projekt hatte. Er meint: Los komm,auf in den Speisewagen. Ich sage: OK! Wir steigen wo wir stehen in die 2. Klasse ein und fast rückwärts wieder aus: Knallvoll. Ich sage, jetzt gehen wir in die erste Klasse. Rennen außen vor bis zur 1. Klasse. Drinnen sichern wir uns die letzten beiden freien Plätze in einem Abteil. Wir legen ab und müssen erst mal durchatmen. Gehen auf den Flur. 1.000 Leute schieben sich an uns vorbei. Der Kollege ruft nacheinander seine Projektkollegen an, um ihnen seine gute Nachricht zu übermitteln. Da sehe ich plötzlich einen alten Bekannten aus FDP-Zeiten. Denke ich zumindest, weil, irgendwie sieht er schon anders aus als früher. Vielleicht ist er es ja doch nicht. Da geht er doch glatt in unser Abteil, lässt sich den letzten Sitzplatz freiräumen. Nach 10 Minuten gehen auch der Projektkollege und ich in unser Abteil.

Dauert nicht lang und wir tauschen Geschichten aus über die schlimmsten Bahnerlebnisse in dieser Woche. Verdoppelung der Fahrtzeit zwischen Berlin und WOB? Gar kein Problem. Er zeigt mir kurz seine Präsentation. Dann sagt er, so und jetzt gehen wir auf ein Bier in den Speisewagen, ich geb Dir einen aus. Wir wollen gerade gehen, da verkündet der Zugchef, dass der Speisewagen jetzt geschlossen werde, weil das Personal schon 10 Stunden gearbeitet habe. Ich FASSESNICHT! Eigentlich hätten wir alle in diesem überfüllten Ersatzzug Freibier verdient. Und die Damen und Herren machen Feierabend.

Als wir uns darüber aufregen, gibt sich die ältere Dame in unserem Abteil als Bahnangestellte zu erkennen. Ich denke froh: So, die kriegt jetzt alles ab! Was sie denn mache bei der Bahn? Sie ist Führungskräftetrainerin. (Auf sie!). Ja, die Bahn habe es geschafft, dass das Personal im Zug immer freundlich bleibe, auch bei schwierigen Kunden. (Spinnt die?). Ich sage ihr, dass weniger unfreundliche Kunden das Problem seien, sondern der eine oder andere Manager im Bahntower. Wieviele Leute denn da arbeiten fragt mein Kollege. Na, so 2.000 sagt die Trainerin. Ich frage: Fahren die Manager eigentlich auch selbst mal Bahn? Sie: Natürlich. Allerdings mit dem chauffierten Audi. Ich frage nach: Wie, fährt der Chauffeur parallel zur Zugreise mit dem Audi um den Herrn Vorstand am Zielort abzuholen? Nein, nein... Aber sie kommen immer pünktlich an ihrem Zielort an, weil sie am Bahnhof von einem Audi abgeholt werden. (Wie machen die das? Gibts da ein Modell mit Warpantrieb?)

Wenig später tauschen wir die Plätze. Denn der andere Bekannte hat sich tatsächlich als der frühere "Parteifreund" entpuppt. Die Stimmungen in unserem Abteil schwanken nun zwischen der Euphorie meines Kollegen, meiner Wut auf die Bahn und der Tageserschöpfung des Liberalen. Dann kommen wir wieder auf die Bahn zu sprechen. Auf die Angestellten, die die Managerfehler ausbaden müssen. Und vor allem die armen Lokführer. Zum Beispiel so ein Selbstmörder, der traumatisiert einen Lokführer fast sein ganzes Laben lang. Neulich, erzählt die Trainerin, habe ihr ein Lokführer im Seminar erzählt, er habe im letzten Winter im Dunkeln auch mal eine Gestalt im Scheinwerferlicht gesehen. So spät, dass er wirklich nichts mehr tun konnte. Er habe die Luft angehalten als die Lok die Gestalt erreichte. Dann sei Schnee aufgeflogen. April, April. War nur ein Schneemann. Makabrer Scherz! Da sind sich alle einig in unserem Abteil, zu dem auch noch eine Ärztin gehört, die heute 11 Stunden Dienst geschoben hat. Sie bringt wenig Verständnis auf dafür, dass wir uns über Probleme mit der Bahn so auslassen können. Ich denke, die Phantasie von der Schneemanngeschichte angeregt, bei mir: Warum hört man eigentlich so wenig von Bahnmanagern, die sich vor Züge werfen? Die haben doch richtige Probleme, haben sich allein in Berlin den Zorn von zigtausend Fahrgästen zugezogen. Von mir als ICE-Kunden ganz zu schweigen.

Ein Bahnmanager, der sich vor seinen rasenden Angestellten wirft. Das wäre mal eine Verzögerung im Betriebsablauf, für die die Leute womöglich Verständnis hätten...

Dienstag, 1. Dezember 2009

Achtung - Adventspatente!

Es wird immer schlimmer. Selbst wenn wir am 1. Advent einen Adventskeks backen (einfach in die Bilder klicken)...



oder der besseren Hälfte einen Adventskalender basteln. Wir müssen aufpassen, dass wir keine Patente verletzen:




Aber auch wenn unsere besseren Hälften uns einen Adventskalender basteln: Sie müssen aufpassen!

Berliner SPD fordert Rücktritt des Bahn AR Schulenburg

Zum immer noch eingeschränkten S-Bahn-Betrieb in Berlin erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer und verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion des Berliner Abgeordnetenhauses, Christian Gaebler:

"Bundesverkehrsminister Ramsauer hat jetzt endlich bestätigt, was für die Berliner SPD schon lange feststand. Die unhaltbare Situation bei der Berliner S-Bahn ist hausgemacht durch den drastischen Sparkurs der Deutschen Bahn AG. Alle gegenteiligen Aussagen von Bahnvorstand Homburg und Bahnchef Grube sind damit haltlos. Wir fordern vom Bahnkonzern umgehend die Rücknahme der Sparmaßnahmen bei Personal und Investitionen bei der S-Bahn Berlin und den für die S-Bahn zuständigen Bereichen von DB Netz und DB Station und Service. Die Glaubwürdigkeit der beiden Herren ist durch die anhaltenden Probleme der S-Bahn und die Aussagen des Bundesverkehrsministers stark erschüttert. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, muss der Aufsichtsrat der Bahn beide entlassen, um weiteren Schaden von der Bahn und der S-Bahn abzuwenden. Hier ist die Bundesregierung gefordert, den Worten von Herrn Ramsauer auch Taten folgen zu lassen.

Für die S-Bahn Berlin bedeutet dies im Einzelnen:
- Rücknahme der Einsparvorgaben, insbesondere im Personalbereich
- Aufstockung der bei der S-Bahn dauerhaft beschäftigten Zugfahrer und Werkstattmitarbeiter
- Herstellung von zusätzlichen Werkstattkapazitäten in zentraler Lage, um lange Überführungsfahrten zu vermeiden
- sofortige Instandsetzung aller defekten Weichenheizungen und -antriebe als Wintervorsorge
- Sicherstellung einer schnellen, dezentralen Störungsuntersuchung und -behebung
- Verzicht auf die Managementumlage in Höhe von 24 Mio. Euro, die der Konzern von der S-Bahn kassiert
- sofortige Entlassung des für die Umsetzung der Sparvorgaben verantwortlichen Aufsichtsratsvorsitzenden Graf von der Schulenburg.“