Samstag, 3. August 2013

Wolfsburger Werk bald nicht mehr erreichbar

Wer geglaubt hat, dass dass Bahnmanagement besonders dilettantisch mit dem Elbehochwasser umgeht und die Bahnpendler deshalb die Verlierer unter den Wolfsburgpendlern sind, hat den Ehrgeiz der Baustellenplaner in WOB unterschätzt:

Montag endet der VW-Werksurlaub. Den nehmen die Verantwortlichen der Straßenbauplanung als Startschuss für eine neue Großbaustelle auf der Werksanfahrt A39. Es wird einspurig, wo es zweispurig schon schlecht ging. Und zwar mindestens bis November.

Für die Bahnfahrer heißt das, dass das Auto keine Lösung mehr ist. Für die Autofahrer aber wird die Bahn keine Alternative sein. Eines der größten Industrieunternehmen Deutschlands wird von Verkehrsplanern und -politikern fast still gelegt. Dilettantismus pur. Für die Betroffenen eine  Provokation.

Donnerstag, 1. August 2013

Prism zeigt die Angst der Regierung vor dem Internet

Ein Vermieter ruft bei Haus & Grund an: "Könnte ich mit der NSA-Software überwachen, ob sich mein Mieter an das Rauchverbot hält..?"

Keine Panik. Man muss sich das mit der Totalüberwachung so vorstellen und dann wird es auch sofort entschärft: Wenn die Polizei auf der Straße Kontrollen durchführt, dann beobachtet sie da ja auch jeden Autofahrer und prüft, ob er hat oder ist was sie suchen. Nur wer rausgewunken wird, weil er irgend ein Suchprofil erfüllt, wird näher untersucht.

So ist das auch mit den Emails. Es wird alles erfasst, aber nur was irgendwie auffällig ist, wird näher untersucht. Z. B. wenn mein iranischer Miterfinder und ich uns per Email über den Prüfbericht unserer Patentanmeldung austauschen. Er ist Iraner, hat eine Emailadresse bei einem amerikanischen Internetgigant, ist Doktor der Physik, versteht etwas von Atomkraftwerken, spricht aber deutsch.

Warum wird nicht jedes Auto untersucht? Wegen der Ressourcenknappheit. Konzentration aufs Wesentliche.


Die NSA liest nicht jede Email. Wie stellen sich die Kritiker das vor, dass "die" NSA alles über uns "weiß"? Wer soll das alles im Kopf behalten, hunderte von Millionen Emails täglich? Als die Stasi damals unterm Dach saß, mit dem Kopfhörer an der Telefonleitung, da konnte man sagen, "die wissen was über mich". Obama aber weiß nichts über uns. Es funktioniert so wie das Profiling bei amazon. Da weiß ja auch kein Angestellter etwas über uns, das ist reine Datenverarbeitung. Und nie persönlich gemeint.

Gut, eine Maschine kann sich auch irren. Wenn sie über "brennende Dornbüsche" schreiben und der Präsident heißt ebenfalls Bush, das kann schief gehen. Das sollte man berücksichtigen und sich entsprechend verhalten. Seien Sie mit Kritik an der Regierung so sparsam, wie mit Ihren Daten. Seien sie schlau, lassen sie andere die Regierung kritisieren..

Ein Prisma nutzt man in der Optik zur Farbdispersion. Man fächert einen weißen Lichtstrahl (alle Autofahrer) auf in seine Farbbestandteile (Bushidos und die übrigen). Interessiert ist man aber meist nur an wenigen politischen oder ideologischen Farben. Man fächert auf, um die meisten, die nicht gemeinten, wegfiltern zu können. So gesehen fördert das Prism den Datenschutz aller Unverdächtigen..

Gut, kritische Geister wenden jetzt ein, dass die Daten ja auch gespeichert werden. Man weiß ja nie, ob etwas noch mal wichtig werden kann. Aber andererseits, Sie kennen das aus der Zeit, als Sie noch Artikel aus der Zeitung ausgeschnitten haben, oder wenn sie PDFs auf Ihrem PC sammeln: Sie wissen gar nicht, was sie haben und suchen im Archiv erst gar nicht. Sie googeln immer wieder aufs Neue. Und so machen die NSA Beamten das bestimmt auch.

Na na na, wie war das noch mal mit der Forensik und dem genetischen Fingerabdruck? Der wird ja Jahrzehnte später noch gegen die Täter verwendet, obwohl die damals nicht damit rechnen konnten. Ja, aber wollen Sie die Täter deshalb schützen? Da wäre Datenschutz doch wieder mal Tatenschutz.

Ok, dann kommt häufig ein noch schwereres Geschütz: Als IBM den Nazis damals half, aus den Lochkarteninformationen früherer Volkszählungen und Kirchenbüchern Deportationslisten von Juden zu erstellen, das war nun wirklich der Beweis, dass die IT Industrie vor nichts zurückschreckt. Vor allem, wenn Amerikaner und Deutsche zusammen arbeiten. Hier muss man das Credo von Charlton Heston abwandeln: Es gibt keine gute oder böse IT. IT in der Hand von bösen Leuten ist eine böse Sache. IT in der Hand einer patriotischen Behörde bedroht niemanden, außer böse Leute.. - Aber die IT wird doch hier benutzt, um zwischen guten und bösen Leuten zu unterscheiden.

Es gibt da kein Entkommen. Wenn Sie verschlüsseln, erfüllen Sie damit morgen vielleicht schon ein Täterprofil, weil Sie etwas zu verbergen haben. Aus Behördensicht gibt es kein "das geht Sie nichts an". Schon wenn Sie Ihr Handy tagsüber ausschalten, erfüllen Sie ein Profil.

Was der immense Aufwand des Common Wealth in die totale Erfassung belegt, ist nicht die Angst seiner Regierungen vor dem Terror. Sondern vor dem Internet in der Hand ihrer Völker.

Montag, 29. Juli 2013

.. in den Sommer

"Regen, Regen, Taxi in der Nacht.
Auf der Straße schwimmen Lichter.
Nasse Häuser, nasse Autos, nasse Stadt.
Verwaschene Gesichter.
Ich hab' noch Sand und Meersalz in den Haaren...
und bin auf einmal hier."









In der Sonnenatmosphäre

Seit Hoimar von Ditfurth wissen wir:
Die Atmosphäre der Sonne reicht soweit wie ihre Winde.
Wir leben in der Atmosphäre der Sonne.







Sonntag, 28. Juli 2013

Mondaufgang (Rot-Blau)

"You're on your ear, the ocean's near
The light has started to fade
It's hard to focus on more than what's in front of you
Electron Blue"








Samstag, 27. Juli 2013

Postholidare Traurigkeit (in türkis)

Urlaub am Meer

So weit ins Meer raus gehen, 
dass man gerade noch stehen kann.
Dann warten auf die nächste Welle.
Zuerst nur Vorspiel, man bleibt locker stehen.
Dann ein Sog, man steht im Wellental.
Eine Wand baut sich auf, ersetzt den Horizont.
Grün, türkis, darüber Himmelblau.
Dann bricht sie schäumend, überrollend.
Das war der Urlaub.

 








PS: Noch mehr Meer gibt es hier und hier.

Montag, 15. Juli 2013

Merkels Wähler verstehen die Botschaft ihres Schweigens

Autoritäres Totschweigen sichert Merkel den Vorsprung in den Meinungsumfragen. Sie hat genau verstanden, wie wir Deutschen in Krisenzeiten ticken. Krieg ist ok, solange wir davon zu Hause nichts mitkriegen. Das gilt auch für Wirtschaftskriege oder kalte Bürgerkriege wie den jetzigen: Angi, es ist ok wenn Du uns abhören lässt und wir unsere Gehaltserhöhungen durch Steuererhöhungen für die Bankenrettungen wieder verlieren. Solange Du uns den islamistischen Terror und das griechische Elend vom Hals hälst. Das sind die. Die sind weit weg. Man muss sehen, wo man bleibt. Da man das nicht aussprechen kann, schweigt man drüber. Merkel hat das verstanden.

Die Frage ist, ob und wann der Wirtschaftskrieg zu uns nach Hause kommt. Solange Chinesen und Russen unsere Autos kaufen halten wir durch. Und seht, Opel könnte es jetzt wieder schaffen. Aber schon brechen die Kollegen von Peugeot ein. Minus fünfzehn Prozent Absatzeinbruch im ersten Halbjahr. Hat sich ein Unternehmen von solchen Zahlen schon mal erholt? Ein Familienbetrieb mit 200.000 Mitarbeitern, davon 100.000 in Frankreich. Das wird brutal. Genau so wie für Fiat. Fiat und Peugeot sind die beiden europäischen Autohersteller, die mangels starker Partner nicht in neue Modell investieren können.

 Die Welt hat sich gewandelt, aber wir werden erst später erkennen, in welche Richtung.

Ich spüre den Wandel deutlich. Als sei wieder einmal einer dieser Superzyklen herum, nach denen man nicht mehr derselbe ist. Viele Dinge, die unser heutiges Leben prägen, haben wir vor langer Zeit begonnen. Alles lief, doch auf einmal stottert alles auf einmal. Es versetzt uns nicht in Panik, aber es wird uns gerade bewusst. Zeit für Veränderungen. Change before you have to.

Sonntag, 14. Juli 2013

Die Autoimmunerkrankung unserer Kommunikationsadern

Was einer behauptet zu sein oder zu haben, ist er nicht, hat er nicht. Wenn Snowden jetzt ankündigen lässt, der Supergau für die US-Geheimdienste drohe erst noch, wenn ihm etwas zustoße, ist klar, dass er sein Pulver verschossen hat. Er mag ein Nerd und Überzeugungstäter sein, ein geschickter Kommunikator ist er nicht. Ernst nehmen muss man aber die Todesangst, die seine Drohung verströmt.

Davon abgesehen, wenn die weltweiten Telekommunikationsnetze so etwas wie die Adern unserer Zivilisation sind, dann droht von PRISM und TEMPORA die Gefahr, vom Immunsystem in eine Autoimmunerkrankung umzukippen. Die vollständige Erfassung unserer Kommunikation leistet  so etwas wie die weißen Blutkörperchen, die Krankheitserreger unschädlich machen. Doch eine falsche Programmierung, eine falsche Mustererkennung, und das System bekämpft sein eigenes Gewebe, wird autoimmun.

Das schlimme an unserer vollständigen Erfassung ist die Erkenntnis, nicht souverän zu sein. Wir haben ein fremdes Immunsystem, dass zum Schutze unseres aber vor allem im Dienste eines fremden Körpers agiert. Nicht verwechseln: Anders als Grüne, Linke und Piraten fühle ich mich nicht aufgewertet, wenn mächtige Dienste meine Emails loggen. Anders als jene brauche ich keine großen Gegner, von denen man auf meine eigene Größe schließen möge. Ich falle durch das Raster, denn meine Kommunikationspartner sitzen nicht in Pakistan. Nur wer mit Pakistan oder anderen verdächtigen Staaten verkehrt, dessen Emails könnten gelesen werden. Noch verdächtiger ist, wer Google Maps Screenshots an mehrere Empfänger versendet. Über Google Maps läuft bekanntlich die Zielmarkierung.

Schlimm wird es, wenn uns der behördliche Virenscanner zu sehr lahmt oder wenn man irrtümlich in die Fänge gerät. Das stelle ich mir wie Kafkas "Schloss" vor.

Was die Frage nach der Freihandelszone und der Industriespionage betrifft: Ich hörte im Autoradio unseren Innenminister sagen, er habe seine Gesprächspartner in Washington explizit gefragt, ob sie auch Industriespionage betreiben. Die Antwort sein ein klares 'Nein' gewesen. Wir können also beruhigt sein.

Sonntag, 7. Juli 2013

Ein Sommerfahrtstraum mit dem 924S

Philip Lahm hat mal gesagt: "Ich gebe gerne Gas, aber nur wenn alle Bedingungen stimmen." Solche Bedingungen hatte ich am Wochenende mit dem 924S auf der Autobahn . Und zwar auf Hin- und Rückfahrt. Wenig Verkehr, kaum Baustellen. Ein Traum.

Ölwechsel war diese Woche frisch gemacht, der Öldruckgeber repariert und ich war allein, also mit Idealgewicht ;-)

500 Kilometer auf der A2 Richtung Ruhrgebiet. Keine Störungen, nur ein paar Porsche-BMW-Audi Geschwader unterwegs, mit denen ich ein bisschen mitgeflogen bin. Die haben doppelt so viel Leistung wie meiner. Die vermisse ich aber nur im unteren Bereich, oben geht er bis zur Begrenzung bei knapp 6.000 Umdrehungen voll mit. 

Unser neues TomTom misst die Realgeschwindigkeit über GPS. Das ist für mich noch neu (Schuster, Leisten,...).  Und siehe da, tatsächlich habe auch ich reichlich Tachoreserve, locker 12-17 km/h. 

Die "Geschwader" machten vor mir immer schön den Weg frei. Die Tachonadel ging sage und schreibe bis 240 (noch nie), gemessene Höchstgeschwindigkeit war 227 km/h. Dann kam eine Linkskurve, bei der der Q7 vor mir leider bremste..

Woher kommt soviel Performance aus gerade mal 160 PS? Es ist das Konzept: 2,5 Liter  Hubraum mit großer Fläche und kurzem Hubweg. Das macht ihn extrem drehzahlfreudig im oberen Bereich. Ist man bei 140 im fünften Gang angekommen, bekommt man bis 6.000 ein nicht enden wollendes Drehmoment (max. 210 Newtonmeter, die Turboversion bietet 250..). Er zieht und zieht an den Platzmachern vorbei und hängt sich an die Platzhirsche dran.

Vor Autobahnkurven muss einem nicht bang sein. Die hälftige Gewichtsverteilung der 1.190 kg auf Vorder- und Hinterachse (Frontmotor, Heckgetriebe verbunden durch eine Welle mit Motordrehzahl "Transaxle") verleiht optimale Straßenlage. 

Die geringe Windangriffsfläche und der gute cw-Wert leisten ihren Beitrag zur Höchstgeschwindigkeit und zum moderaten Verbrauch.

Dafür dann aber auch pro Richtung satt 1 Liter Öl. Der Verbrauch an Superplus lag bei 8,8 Liter.

Freitag, 5. Juli 2013

Freihandelszone absagen?

Der erreichte technische Fortschritt ermöglicht eine Datenerfassung in einer neuen Dimension. Man spioniert heute nicht mehr gezielt unter der Prämisse einer bestimmten Fragestellung. Man erfasst heute erst einmal alles und geht danach mit immer wieder neuen Fragestellungen in den Datenbestand. Inzwischen bieten Unternehmen wie IBM unter dem Schlagwort Homeland Security auch Software an, die anstelle eines Agenten Fragestellungen und Muster ermittelt.

Von der Bundesregierung haben wir folgendes zur Kenntnis genommen: Als es noch so aussah, als seien "nur" private Bürger betroffen, befand sie, das sei normal. Sie empörte sich erst, als sie selbst betroffen war. Sie, wie die EU-Kommission, will die transatlantische Freihandelszone aber trotzdem verhandeln. Denn da gehe es auch "um Arbeitsplätze".

Um Arbeitsplätze geht es aber auch bei der Industriespionage. Wir sollten nicht unsere Sanktionsinstrumente aufgeben und uns gleichzeitig stehlen lassen, was wir als Tauschmittel verwenden wollen.

Also, erst die Spionage abstellen, dann über Freihandel verhandeln.

Und in dem Zusammenhang mal aufdecken, wie die Finanzkrise und die vollständige Datenerfassung zusammenhängen? Trug die Spionage dazu bei, US-Bürger mit Nummernkonten in der Schweiz zu ermitteln? Haben die USA Erkenntnisse über die Anordnung der Dominosteine der Finanzindustrie? Ist das Argument, Schuldenschnitte zögen "unvorhersehbare" Kettenreaktionen nach sich, schon obsolet?


Fernsehbilder Lisicki in Wimbledon

Nach der Ölkrise, der Atomraketenmodernisierung, Anti-AKW Demos, Terrorismus, Inflation und  Retro-Autos begegnet uns auf dem Rückweg von der Spitze der Entwicklung ein weiteres Deja Vu: eine deutsche Wimbledonfinalistin.

Sabine Lisicki ist in den öffentlich-rechtlichen Sendern nicht zu sehen. Weichen wir deshalb ins Internet aus. SkySportHD zeigt Zusammenfassungen auf YouTube, hat aber das Einbetten in Webseiten deaktiviert. Deshalb nur Links:

Achtelfinale Lisicki vs. Stosur: http://youtu.be/gDnggRwwbCM
Viertelfinale Lisicki vs. Williams: http://youtu.be/xsakHuZLaIs