Ich habe endlich die Ideologie gefunden, die der Startpunkt für das ist, was ich für das Ergebnis einer Gehirnwäsche halte: Immer mehr Leute und Gruppen der westlichen Welt bewerten die dritte Welt höher als sich selbst:
Sie bewerten andere Kulturen höher als die eigene. Sie haben ihrer Religion abgeschworen, auf aufgeklärt gemacht, nur um sich dann "sensibel" und bereitwillig den Machtansprüchen extremistischer Religionsideologen zu unterwerfen. Sie fordern von mir Anerkennung der fremden Folklore, kritisieren mich aber heftig wenn ich deutschen Rap höre oder mir zu Karnevall Indianerfedern an den Kopf stecke.
Sie geben vor, auf eigenen Wohlstandszuwachs oder auch nur -sicherung verzichten zu wollen, bis global gleiche Lebensverhältnisse "hergestellt" sind (kennen wir vom Soli) - und nennen das "Gerechtigkeit".
Diese Ideologie nennt sich: "Effektiver Altruismus" und beansprucht die Entscheidungshoheit darüber, mit wem wir solidarisch zu sein haben und vor allem -und da kommt der Machtanspruch ins Spiel- wem wir spenden sollen.
Wenn du im Park siehst, wie ein Kind auf dem Eis einbricht, wirst du sofort hinlaufen und es retten. Aber hast du überlegt, ob du mit der eingesetzten Zeit nicht woanders mehr Leben retten könntest?
Klingt wie brutaler Schwachsinn, läuft aber in Pittsburgh unter "Philosophie", also "Erkenntnisliebe"..
Du sollst nicht für den Bettler an Deiner U-Bahn Station spenden sondern vorher ausrechnen, wo dein gespendeter Euro die höchste Wirkung haben wird - und dort spenden. Das läuft natürlich jedesmal -aber nur theoretisch- darauf hinaus, im Zweifel stets für Afrika oder Arabien zu spenden. Aber ich huste denen was. Ich spende natürlich vorrangig für die, die ich kenne. Meine Gründe:
- Hilfsbereitschaft basiert für mich auf Empathie und Verbundenheit. Meine Prioritäten lauten: eigene Familie, Verwandte und Freunde, mein Bezirk, meine Stadt, mein Land.
- Ich will Gewissheit, dass mein Euro bei den Hilfsbedürftigen ankommt.
- Ich bin nicht solidarischer als der Durchschnitt meiner Gesellschaft. Kriterium hierfür: Meine Steuern und Sozialabgaben.
Das führt in der Praxis dazu, dass ich nur in Einzelfällen zusätzlich spende. Denn ich zahle bereits überdurchschnittlich Steuern und Abgaben. Und ich bin damit permanent solidarisch, denn ich zahle mehr ein als ich zurückbekomme.
Nur in begründeten Einzelfällen spende ich zusätzlich für konkrete Projekte. Und dabei bleibt es.
Der große Widerspruch dieser rotgrünen Ideologie ist der folgende:
Wenn Ingenieure in der Umweltdebatte früher sagten, jede Solaranlage sei in Sonnenscheinstaaten besser angelegt, jede Windkraftanlage besser in windigen Regionen als in dem von-allem-etwas-Land Deutschland entgegneten Rotgrüne stets: Aber wir müssen mit gutem Beispiel voran gehen!
Und seht ihr: Genau so verhält es sich mit meiner Solidarität. Ich gehe mit gutem Beispiel voran. Wenn auch unter Zwang..
Und zuguterletzt: So etwas wie Altruismus gibt es nicht. Auch Helfen dient dem Ego: Gewissenserleichterung, Einflussnahme auf Hilfsallokationen.
Oder wie man beim Roten Kreuz sagt: "Helfen ist Herrschen".
Link: Wikipedia
Mittwoch, 21. Februar 2018
Freitag, 16. Februar 2018
Wie subjektiv wir unser Gedächtnis anlegen
Der Braunschweiger Martin Korte erklärt in seinem Podcast "Die Biografie in den Neuronen" (SWR2 Wissen, Link), wie jeder Abruf einer Erinnerung diese verändert:
Wir greifen nicht jedesmal auf eine unveränderliche Datei auf unserer "Festplatte" zu, sondern lesen aus und reichern mit unseren in dem Moment empfundenen Sichten, Gefühlen etc. an und speichern dann neu. Auch nimmt die Art, wie wir uns befragen -oder befragt werden- Einfluss darauf, welche Informationen wir beim nächsten Speichern betonen, abschwächen oder weglassen.
Schaut man noch genauer hin, wird gar nicht eine einheitliche Datei abgespeichert, sondern Links auf verteilte Stellen im Gehirn. Beim Abruf wird aus den verlinkten Informationen die Erinnerung konstruiert.
Damit wird plausibel, wie subjektiv und beeinflussbar unser Gedächtnis ist. Noch wichtiger wird diese Erkenntnis, wenn wir wissen, dass unser Gedächtnis einen sehr großen Einfluss auf unser Bewusstsein hat. Würden wir nicht an einer zentralen Stelle ein Modell von der Wirklichkeit bzw. der Erinnerung konstruieren, zerfiele unser Bewusstsein in seine Einzelteile.
Damit wird mir klar, dass es nicht nur unsere gespeicherten und momentan wahrgenommenen Informationen sind, die uns zu einer "Person" integrieren, sondern die Verbindungen zwischen diesen.
Besonders wichtig in der heutigen Zeit ist, dass uns alles was wir beim Verarbeiten einer Information - z. B. beim Lernen- zusätzlich aufnehmen, ablenkt und Einfluss auf die Qualität der gespeicherten Information nimmt.
Untersuchungen an der Generation "Digital Native" haben gezeigt, dass Leute, die "im Internet" herangewachsen sind, immer weniger Informationen selbst verarbeiten und speichern, sondern immer mehr Fragen mit Suchstrategien beantworten.
Dies hat großen Einfluss auf das Bewusstsein dieser Leute. Insbesondere, wenn sie auch Fragen nach sich selbst mit Suchstrategien beantworten. Z. B. Suchen in der eigenen Fotosammlung...
Aber auch die permanente Versorgung mit Informationen hat großen Einfluss auf die Art unserer Wahrnehmung von der Welt. Wenn wir die Informationsverarbeitung so übertreiben, dass unser Gehirn seine Selektion verstärkt -die einzige Reaktionsmöglichkeit, die es hat- geraten wir nicht nur in eine Filterblase sondern einen Trichter. Die Selektion verstärkt sich immer mehr auf Bekanntes, was wiederum zur Bestätigung von bereits gespeicherten führt.
Wir verlieren dabei unsere Fähigkeit, die Welt zu verstehen. Denn wir verstehen die Welt anhand dessen, was wir schon wissen - also geordnet und in Kontexten gespeichert haben.
Mir erklärt dieser Zusammenhang ein wenig meinen Eindruck, dass immer mehr Leute auf mich wirken, als unterlägen sie einer Gehirnwäsche: Wer sich ohne ein Mindestmaß an Vorbildung und der Fähigkeit zu lernen ins Internet, insbesondere soziale Medien, begibt, wird sich dort radikalisieren. Und Regierungen nutzen das, indem sie Informationen immer ungenierter vereinfachen und zuspitzen. Bis am Ende nur noch Minderheiten kritische Fragen stellen. Und die Regierung zeigt auf diese und ruft: "Haltet den Dieb!"
Wir greifen nicht jedesmal auf eine unveränderliche Datei auf unserer "Festplatte" zu, sondern lesen aus und reichern mit unseren in dem Moment empfundenen Sichten, Gefühlen etc. an und speichern dann neu. Auch nimmt die Art, wie wir uns befragen -oder befragt werden- Einfluss darauf, welche Informationen wir beim nächsten Speichern betonen, abschwächen oder weglassen.
Schaut man noch genauer hin, wird gar nicht eine einheitliche Datei abgespeichert, sondern Links auf verteilte Stellen im Gehirn. Beim Abruf wird aus den verlinkten Informationen die Erinnerung konstruiert.
Damit wird plausibel, wie subjektiv und beeinflussbar unser Gedächtnis ist. Noch wichtiger wird diese Erkenntnis, wenn wir wissen, dass unser Gedächtnis einen sehr großen Einfluss auf unser Bewusstsein hat. Würden wir nicht an einer zentralen Stelle ein Modell von der Wirklichkeit bzw. der Erinnerung konstruieren, zerfiele unser Bewusstsein in seine Einzelteile.
Damit wird mir klar, dass es nicht nur unsere gespeicherten und momentan wahrgenommenen Informationen sind, die uns zu einer "Person" integrieren, sondern die Verbindungen zwischen diesen.
Besonders wichtig in der heutigen Zeit ist, dass uns alles was wir beim Verarbeiten einer Information - z. B. beim Lernen- zusätzlich aufnehmen, ablenkt und Einfluss auf die Qualität der gespeicherten Information nimmt.
Untersuchungen an der Generation "Digital Native" haben gezeigt, dass Leute, die "im Internet" herangewachsen sind, immer weniger Informationen selbst verarbeiten und speichern, sondern immer mehr Fragen mit Suchstrategien beantworten.
Dies hat großen Einfluss auf das Bewusstsein dieser Leute. Insbesondere, wenn sie auch Fragen nach sich selbst mit Suchstrategien beantworten. Z. B. Suchen in der eigenen Fotosammlung...
Aber auch die permanente Versorgung mit Informationen hat großen Einfluss auf die Art unserer Wahrnehmung von der Welt. Wenn wir die Informationsverarbeitung so übertreiben, dass unser Gehirn seine Selektion verstärkt -die einzige Reaktionsmöglichkeit, die es hat- geraten wir nicht nur in eine Filterblase sondern einen Trichter. Die Selektion verstärkt sich immer mehr auf Bekanntes, was wiederum zur Bestätigung von bereits gespeicherten führt.
Wir verlieren dabei unsere Fähigkeit, die Welt zu verstehen. Denn wir verstehen die Welt anhand dessen, was wir schon wissen - also geordnet und in Kontexten gespeichert haben.
Mir erklärt dieser Zusammenhang ein wenig meinen Eindruck, dass immer mehr Leute auf mich wirken, als unterlägen sie einer Gehirnwäsche: Wer sich ohne ein Mindestmaß an Vorbildung und der Fähigkeit zu lernen ins Internet, insbesondere soziale Medien, begibt, wird sich dort radikalisieren. Und Regierungen nutzen das, indem sie Informationen immer ungenierter vereinfachen und zuspitzen. Bis am Ende nur noch Minderheiten kritische Fragen stellen. Und die Regierung zeigt auf diese und ruft: "Haltet den Dieb!"
Donnerstag, 15. Februar 2018
Nächste Schritte der Aufklärung
Angeregt durch die Lektüre einiger Evolutionsbiologen, Hirnforscher und angesichts der häufigen Betonung der "Vernunft", die den Menschen doch auszeichne, kam mir folgender Gedanke:
Die "Kritik der reinen Vernunft", die Aufklärung und die damit einhergehende Emanzipation von Göttern und Hierarchen, die sich auf diese Götter beziehen, ermutigte uns, für unsere Freiheit zu kämpfen. Dies war sowohl eine Freiheit "von" als auch eine Freiheit "zu".
Seit wir uns die Entstehung von Blitz und Donner erklären können, kann uns niemand mehr mit ihnen drohen. Selbiges gilt für andere Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Erdbeben. Auch verstanden wir, dass wir unser Schicksal zu großen Teilen selbst in der Hand haben. Die Erkenntnis, die aus der Beobachtung und Überlegung -also dem Mut, uns unseres eigenen Verstandes zu bedienen- folgte, hat uns befreit.
Mit Befreiung gehen aber zweierlei Wirkungen einher: Wir entledigen uns eines Zwanges. Aber wir werden auch einsamer. Da ist keine höhere Macht mehr, die uns bestrafen kann. Aber auch niemand mehr zu dem wir beten, von dem wir etwas wünschen oder erwarten oder erhoffen können, der uns für Wohlverhalten belohnt. Die Pflicht, die Erwartungen eines Gottes zu erfüllen, wird ersetzt durch die Pflicht, für uns selbst zu sorgen. Die Hoffnung, belohnt zu werden wird ersetzt durch den Willen zur Planung und zur Tat.
Wissenschaft und Philosophie haben also Erkenntnisse geschaffen, die uns vom Aberglauben und selbst auferlegten Zwängen befreien konnten. Dies hatte auch Auswirkungen auf unsere Vorstellungen von Moral. Vieles von dem, was mal verboten oder verpönt war, ist heute nicht nur erlaubt, sondern toleriert oder eine Selbstverständlichkeit. Die moralische Instanz wurde vom Himmel auf die Erde geholt. Die Humanisten leiteten aus den einst heiligen Schriften Moralvorstellungen ab, die sie selbst begründet. Dabei schufen sie aber fast unbemerkt einen neuen Gott: den selbstlosen, "humanistischen" Menschen.
Besonders ausgeprägt ist diese Ideologie in Deutschland zu beobachten, wo frühere Ökologen und Sozialisten heute von uns Bürgern Selbstlosigkeit bis zur Selbstaufgabe einfordern. Dies zum Wohle der restlichen Menschheit. Dass wir uns damit überfordern, will diesen Ideologen nicht in den Sinn - oder schlimmer: Ist sogar ihr unausgesprochenes Ziel. In dieser Ideologie muss jedes Menschenleben von uns, denjenigen "die schon länger hier leben" gerettet werden. Eine Obergrenze dafür, gibt es in dieser Ideologie nicht.
Dies löst bei Menschen, die sich für Freiheit und Selbstverantwortung entschieden haben, und dies auch leben, den Überlebensinstinkt aus. Und aktiviert Gegenwehr.
Ich begründe meinen Überlebensinstinkt aber nicht nur "instinktiv", sondern auch ideologisch: Meines Erachtens müssen wir die Aufklärung weiterentwickeln indem wir neue wissenschaftliche und philosophische Erkenntnisse einbeziehen.
Um die Humanisten von ihrem Sockel zu holen, müssen wir den Homo sapiens nun so entzaubern, wie wir das mit unseren bisherigen Göttern getan haben. Und das Ding, das wir dazu attackieren müssen, ist die letzte Zaubervorstellung, die im gesellschaftlichen Theater noch gegeben wird: die sogenannte "unsterbliche Seele" des Menschen.
Die Existenz einer Seele ist bis heute nicht erwiesen. Wohl aber empfindet jeder Mensch -oder bildet sich ein- eine zu haben. Die Frage, wo das eigene Ich sitzt, führt instinktiv zum Kopf, wo unsere zentrale Sinneswahrnehmung und -verarbeitung sowie unser Gedächtnis ihren Sitz haben. Und wo insbesondere unser Gehirn seinen Sitz hat. Aber da wir um die Sterblichkeit all dessen wissen, erfanden wir zusätzlich etwas, was sich der Beobachtung und damit dem Tod angeblich entzieht: die Seele.
Und darauf bauten die Wahrsager, Propheten, Heilsbringer etc. wieder ein Konstrukt, dass den Menschen in eine neue Abhängigkeit brachte: Von nun an sollte er nicht mehr in der Kirche beten sondern sich ständig selbst beobachten, analysieren und sich "gutes" tun. Aber mehr noch: Er sollte sich um die Seelen der anderen (in Deutschland: aller anderen) kümmern. Er soll emphatisch sein.
Die Vorstellung, sich um seine unsterbliche Seele kümmern zu sollen, löst neue Ängste, Ideologien und (eingebildete) Zwänge aus. Sie setzt nun den Menschen auf den Sockel, von dem wir gerade erst unsere Götter heruntergeholt hatten.
Und wiederum bewirkt die Entzauberung des Mysteriums eine Befreiung: Stell dir vor, keine unsterbliche Seele zu haben und erlebe, welche Ängste von dir abfallen. Am Ende erkennst du deine eigene Insignifikanz. Und wie klein die Entscheidungen sind, die du triffst. Wie klein die Wirkungen, wenn du falsche Entscheidungen triffst. Und wir kurzlebig die richtigen.
Die "Kritik der reinen Vernunft", die Aufklärung und die damit einhergehende Emanzipation von Göttern und Hierarchen, die sich auf diese Götter beziehen, ermutigte uns, für unsere Freiheit zu kämpfen. Dies war sowohl eine Freiheit "von" als auch eine Freiheit "zu".
Seit wir uns die Entstehung von Blitz und Donner erklären können, kann uns niemand mehr mit ihnen drohen. Selbiges gilt für andere Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Erdbeben. Auch verstanden wir, dass wir unser Schicksal zu großen Teilen selbst in der Hand haben. Die Erkenntnis, die aus der Beobachtung und Überlegung -also dem Mut, uns unseres eigenen Verstandes zu bedienen- folgte, hat uns befreit.
Mit Befreiung gehen aber zweierlei Wirkungen einher: Wir entledigen uns eines Zwanges. Aber wir werden auch einsamer. Da ist keine höhere Macht mehr, die uns bestrafen kann. Aber auch niemand mehr zu dem wir beten, von dem wir etwas wünschen oder erwarten oder erhoffen können, der uns für Wohlverhalten belohnt. Die Pflicht, die Erwartungen eines Gottes zu erfüllen, wird ersetzt durch die Pflicht, für uns selbst zu sorgen. Die Hoffnung, belohnt zu werden wird ersetzt durch den Willen zur Planung und zur Tat.
Wissenschaft und Philosophie haben also Erkenntnisse geschaffen, die uns vom Aberglauben und selbst auferlegten Zwängen befreien konnten. Dies hatte auch Auswirkungen auf unsere Vorstellungen von Moral. Vieles von dem, was mal verboten oder verpönt war, ist heute nicht nur erlaubt, sondern toleriert oder eine Selbstverständlichkeit. Die moralische Instanz wurde vom Himmel auf die Erde geholt. Die Humanisten leiteten aus den einst heiligen Schriften Moralvorstellungen ab, die sie selbst begründet. Dabei schufen sie aber fast unbemerkt einen neuen Gott: den selbstlosen, "humanistischen" Menschen.
Besonders ausgeprägt ist diese Ideologie in Deutschland zu beobachten, wo frühere Ökologen und Sozialisten heute von uns Bürgern Selbstlosigkeit bis zur Selbstaufgabe einfordern. Dies zum Wohle der restlichen Menschheit. Dass wir uns damit überfordern, will diesen Ideologen nicht in den Sinn - oder schlimmer: Ist sogar ihr unausgesprochenes Ziel. In dieser Ideologie muss jedes Menschenleben von uns, denjenigen "die schon länger hier leben" gerettet werden. Eine Obergrenze dafür, gibt es in dieser Ideologie nicht.
Dies löst bei Menschen, die sich für Freiheit und Selbstverantwortung entschieden haben, und dies auch leben, den Überlebensinstinkt aus. Und aktiviert Gegenwehr.
Ich begründe meinen Überlebensinstinkt aber nicht nur "instinktiv", sondern auch ideologisch: Meines Erachtens müssen wir die Aufklärung weiterentwickeln indem wir neue wissenschaftliche und philosophische Erkenntnisse einbeziehen.
Um die Humanisten von ihrem Sockel zu holen, müssen wir den Homo sapiens nun so entzaubern, wie wir das mit unseren bisherigen Göttern getan haben. Und das Ding, das wir dazu attackieren müssen, ist die letzte Zaubervorstellung, die im gesellschaftlichen Theater noch gegeben wird: die sogenannte "unsterbliche Seele" des Menschen.
Die Existenz einer Seele ist bis heute nicht erwiesen. Wohl aber empfindet jeder Mensch -oder bildet sich ein- eine zu haben. Die Frage, wo das eigene Ich sitzt, führt instinktiv zum Kopf, wo unsere zentrale Sinneswahrnehmung und -verarbeitung sowie unser Gedächtnis ihren Sitz haben. Und wo insbesondere unser Gehirn seinen Sitz hat. Aber da wir um die Sterblichkeit all dessen wissen, erfanden wir zusätzlich etwas, was sich der Beobachtung und damit dem Tod angeblich entzieht: die Seele.
Und darauf bauten die Wahrsager, Propheten, Heilsbringer etc. wieder ein Konstrukt, dass den Menschen in eine neue Abhängigkeit brachte: Von nun an sollte er nicht mehr in der Kirche beten sondern sich ständig selbst beobachten, analysieren und sich "gutes" tun. Aber mehr noch: Er sollte sich um die Seelen der anderen (in Deutschland: aller anderen) kümmern. Er soll emphatisch sein.
Die Vorstellung, sich um seine unsterbliche Seele kümmern zu sollen, löst neue Ängste, Ideologien und (eingebildete) Zwänge aus. Sie setzt nun den Menschen auf den Sockel, von dem wir gerade erst unsere Götter heruntergeholt hatten.
Und wiederum bewirkt die Entzauberung des Mysteriums eine Befreiung: Stell dir vor, keine unsterbliche Seele zu haben und erlebe, welche Ängste von dir abfallen. Am Ende erkennst du deine eigene Insignifikanz. Und wie klein die Entscheidungen sind, die du triffst. Wie klein die Wirkungen, wenn du falsche Entscheidungen triffst. Und wir kurzlebig die richtigen.
Dienstag, 6. Februar 2018
Wie der Evolutionsbiologe Richard Dawkins Familie und Nation modelliert
Der britische Evolutionsbiologe Richard Dawkins veröffentlichte bereits 1976 einen revolutionären Vorschlag, wie wir Evolution (weiter) denken müssen. Jetzt, da ich es lese, verstehe ich nicht, warum sein Gedanken nicht längst einer breiteren Öffentlichkeit bekannt sind. Denn sie liefern gute Argumente gegen den linksliberalen Mainstream der da von Selbstaufgabe und Fremdüberhöhung predigt. Und also antiwissenschaftlich handelt. Und das geht so:
Wessen Interessen verfolgen Individuen in ihrem Überlebnskampf? Ihre individuell eigenen? Die ihrer Familie? Die ihrer Gruppe oder die ihrer Gattung?
Dawkins interpretiert all die bis dahin veröffentlichten Beobachtungen indem er sie auf eine Ebene tiefer verschiebt? Wer ist "Individuum"? Inspiriert von den Erkenntnissen Darwins und anderer verschiebt er den Betrachtungsgegenstand auf die Gene des Individuums und sagt:
Nicht der Mensch kämpft ums Überleben sondern jedes einzelne seiner Gene um möglichst breite Vervielfältigung in anderen "Überlebensmaschinen". Es ist nicht die Gattung, die sich an den Umweltbedingungen misst, sondern das Gen, das eigentlich -aber über den Umweg seines Wirts- dem Ausleseprozess unterliegt.
Mithin sei es nicht so, dass der Mensch (oder jedes andere Lebewesen) Gene habe, sondern die Gene haben ihn. Als "Überlebensmaschine". Und bei der Paarung kämpft jedes einzelne Gen um Dominanz. Was sich in unserem Körper abspiele, sei der Kampf ums Überleben einzelner Gene um die Wertigkeit im Genom. Der gemeinsame Abwehrkampf gegen Viren via Immunsystem entspreche dem Phänomen, nichts eine mehr als der Kampf gegen einen gemeinsamen Gegner (der eigenen Überlebensmaschine).
Folgt man dieser Interpretation von Leben stellen sich viele wichtige Fragen ganz anders. Wenn jedes Gen einzeln nach Vervielfältigung strebt, dann hat das Folgen für die Überlebensstrategien von Menschen. Dann spielt nicht nur "man selbst" eine Rolle, sondern auch die Verwandtschaft, mit der man halt einen besonders hohen Anteil von Genen teilt. Dawkins durchläuft den Stammbaum und rechnet aus, wer ihm gentechnisch "am nächsten" liegt. Dabei spielt noch ein geschlechtsspezifischer
Faktor eine Rolle: Die Mutter ist immer sicher, der Vater immer mit einer Unsicherheit behaftet. Linien entlang von Frauen sind deshalb sicherer und deshalb "näher" als die über Männer.
Daraus folgt zum Beispiel: Die Enkelin der Tochter ist einer Großmutter näher als der Sohn des eigenen Sohnes. Denn der eigene Sohn wisse nicht sicher, dass sein Sohn von ihm stamme. Usw. Es ist ein interessantes Gedankenexperiment, mit dieser These einmal Verhaltensmomente in der eigenen Verwandtschaft durchzuspielen ;-)
Mit seiner Genmathematik zeigt Dawkins, dass die familiäre Bande nur zwischen Eltern und Kindern sowie zwischen Geschwistern besonders ausgeprägt ist. Schon bei Cousins / Cousinen fällt der Anteil gleicher "Familiengene" stark ab. Aber dies ist ein relativer Wert, der davon abhängt, wie "homogen" der Kreis ist, mit dem man die eigene Familie vergleicht.
Dieser Umstand bewirkt, dass wir a) unsere Verwandtschaft bevorzugen, b) innerhalb unserer Verwandtschaft wiederum Unterschiede anhand der genetischen Nähe zu uns selbst machen. Nach außen wirkt dieses Verhalten wie familiärer Altruismus, tatsächlich steckt aber der Egoismus unserer Gene dahinter.
Interessant insbesondere das Verhältnis zwischen Frau und Mann eines Paares. Denn diese beiden haben -Inzucht ausgenommen- keine genetische Verwandtschaft. Mithin gäbe es keinen Anlass zu Altruismus. Stattdessen kommen hier Verliebtheit und Liebe ins Spiel. An anderer Stelle (Quelle weiß ich nicht mehr) las ich, dass Verliebtheit ein biochemischer, hormoneller Vorgang sei, der die Nähe herstelle, die aufgrund fehlender genetischer Verwandtschaft fehle. Wo zwischen normalen Fremden ein gesundes Misstrauen herrsche, überwinde Verliebtheit genau das. Und genau das, und nur das, schafft die Voraussetzung für die Paarung, wo aus zwei fremden Chromosomen ein gemeinsames Neues entstehe.
Daraus folgen jede Menge wissenschaftliche Gründe für das moralische Gedankengebäude vom Wert der Familie. Wenn wir als Wesen nur Erscheinungsformen von um Verbreitung kämpfenden Genen sind, dann erklären sich plötzlich viele kulturelle -und politische- Phänomene wissenschaftlich.
Dann ist zum Beispiel das eigene Territorium -bzw. Revier- der Schutzraum, in dem Gene die Reproduktion ihrer selbst sicherstellen. Denn nicht nur die eigentliche Reproduktion bedarf des besonderen Schutzes, sondern auch die Aufzucht. Fast alle Tiere erkämpfen und verteidigen Reviere für Futter und Aufzucht. Viele Tiere -wie auch Menschen- ziehen gemeinsam die Nachkommen ihres Rudels groß. Löwenmütter zum Beispiel säugen ihre eigenen Jungen, erziehen sie dann aber gemeinsam mit den anderen Müttern.
Von den Vögeln lernen wir über die Herausforderung, sich keine Brut unterjubeln zu lassen. Im Unterschied zu jungen Säugetieren kann man Eier nicht so einfach voneinander unterscheiden. Was sich z. B. der Kuckuck zunutze macht. Die Evolution reagierte darauf, mit der Herausbildung von Mustern auf den Eierschalen einiger Vogelarten. Einige Kuckucke zogen mit diesen Mustern nach. Allerdings natürlich regional typischen Mustern, abhängig von den Vögeln, die in ihren Revieren die Bruttiere ihrer Eier stellen...
Spannend wird es, wenn man diese Erkenntnisse auf unsere aktuelle politische Lage überträgt. Der derzeit verpönte sog. "Egoismus" der "Privilegierten" z. B. ist nichts anderes als gesunder Egoismus. Es ist nicht nur natürlich, der eigenen Familie die höchste Priorität einzuräumen, es hat auch seinen Sinn. Völlig kontraproduktiv, geradezu selbstzerstörerisch, ist es, Fremden eine höhere Priorität einzuräumen, als der eigenen Familie oder gar sich selbst. Dies führt binnen weniger Generationen zum Selbstmord. Schon die Verschiebung der Geburt des ersten Kindes von den 20ern auf die 30er Jahre schwächt die Dynamik des eigenen Volkes. Eine Kinderzahl kleiner 2 schwächt sie weiter.
Wer zusätzlich in signifikanten Größen fremde, geburtenstarke Gruppen in sein Revier aufnimmt, betreibt den Selbstmord des eigenen Volkes. Das ist gegen unsere Natur und deshalb rebelliert bei gesunden Menschen innerlich alles gegen die gegenwärtige Politik.
Ich weiß, dass diese Thesen in den Ohren linksliberaler Narzissten "völkisch" klingt. Denen sage ich: Ihr werdet schon noch merken, was es mit den inneren Triebkräften ums Überleben auf sich hat, wenn die Räume für Euch mal enger werden. Wenn ihr den Unterschied zwischen "dominant" und "rezessiv" am eigenen Leibe erfahren werdet. Seid gewiss, dass nur weil ihr selbst auf die Vertretung eurer eigenen Interessen verzichtet, es andere deshalb nicht genau so tun werden. In wirtschaftlich guten Zeiten wie der jetzigen funktioniert das vielleicht. Aber auch nur unter den gebildeten Schichten. Wartet ab, wenn es mal wieder um die Wurst geht. (Auch wenn ich weiß, dass ihr auf Wurst gar nicht so steht...)
Wenn ich diesen Text noch einmal Korrektur lese, bin ich selbst etwas erstaunt, wie schnell man doch wieder in "völkische" oder "rassistische" Raster und Muster rutschen kann. Doch ich meine es in keiner Weise in einem solchen Sinne. Denn ich plädiere nicht für solche Ziele. Ich stelle keine Ethnie über eine andere in absoluten Werten gesprochen. Wohl aber sind mir die meinen näher als die anderen. Und im liberalen Sinne sage ich: wenn alle so dächten, hätten wir ein stabiles Gleichgewicht. Aber so denken nicht alle. Einige, und zwar ausgerechnet solche, die demnächst wieder in der Regierung sind, bewerten die eigenen niedriger als die anderen. Und alles was sich da in mir regt, sind Überlebensinstinkte. Und Dank der Wissenschaft kann ich sie sogar rational begründen.
Richard Dawkins ist auch Atheist (geworden). Trost findet er nicht im Glauben, sondern in der Erkenntnis. Ich selbst bin noch im Glauben verhaftet, aber mit immer mehr Distanz. Ich kann immer noch staunen, glaube aber nicht mehr an den Weihnachtsmann.
Quelle: Richard Dawkins, "Das egoistische Gen", 1976
Website seiner Stiftung: Link
Interview im Stern: Link
Wessen Interessen verfolgen Individuen in ihrem Überlebnskampf? Ihre individuell eigenen? Die ihrer Familie? Die ihrer Gruppe oder die ihrer Gattung?
Dawkins interpretiert all die bis dahin veröffentlichten Beobachtungen indem er sie auf eine Ebene tiefer verschiebt? Wer ist "Individuum"? Inspiriert von den Erkenntnissen Darwins und anderer verschiebt er den Betrachtungsgegenstand auf die Gene des Individuums und sagt:
Nicht der Mensch kämpft ums Überleben sondern jedes einzelne seiner Gene um möglichst breite Vervielfältigung in anderen "Überlebensmaschinen". Es ist nicht die Gattung, die sich an den Umweltbedingungen misst, sondern das Gen, das eigentlich -aber über den Umweg seines Wirts- dem Ausleseprozess unterliegt.
Mithin sei es nicht so, dass der Mensch (oder jedes andere Lebewesen) Gene habe, sondern die Gene haben ihn. Als "Überlebensmaschine". Und bei der Paarung kämpft jedes einzelne Gen um Dominanz. Was sich in unserem Körper abspiele, sei der Kampf ums Überleben einzelner Gene um die Wertigkeit im Genom. Der gemeinsame Abwehrkampf gegen Viren via Immunsystem entspreche dem Phänomen, nichts eine mehr als der Kampf gegen einen gemeinsamen Gegner (der eigenen Überlebensmaschine).
Folgt man dieser Interpretation von Leben stellen sich viele wichtige Fragen ganz anders. Wenn jedes Gen einzeln nach Vervielfältigung strebt, dann hat das Folgen für die Überlebensstrategien von Menschen. Dann spielt nicht nur "man selbst" eine Rolle, sondern auch die Verwandtschaft, mit der man halt einen besonders hohen Anteil von Genen teilt. Dawkins durchläuft den Stammbaum und rechnet aus, wer ihm gentechnisch "am nächsten" liegt. Dabei spielt noch ein geschlechtsspezifischer
Faktor eine Rolle: Die Mutter ist immer sicher, der Vater immer mit einer Unsicherheit behaftet. Linien entlang von Frauen sind deshalb sicherer und deshalb "näher" als die über Männer.
Daraus folgt zum Beispiel: Die Enkelin der Tochter ist einer Großmutter näher als der Sohn des eigenen Sohnes. Denn der eigene Sohn wisse nicht sicher, dass sein Sohn von ihm stamme. Usw. Es ist ein interessantes Gedankenexperiment, mit dieser These einmal Verhaltensmomente in der eigenen Verwandtschaft durchzuspielen ;-)
Mit seiner Genmathematik zeigt Dawkins, dass die familiäre Bande nur zwischen Eltern und Kindern sowie zwischen Geschwistern besonders ausgeprägt ist. Schon bei Cousins / Cousinen fällt der Anteil gleicher "Familiengene" stark ab. Aber dies ist ein relativer Wert, der davon abhängt, wie "homogen" der Kreis ist, mit dem man die eigene Familie vergleicht.
Dieser Umstand bewirkt, dass wir a) unsere Verwandtschaft bevorzugen, b) innerhalb unserer Verwandtschaft wiederum Unterschiede anhand der genetischen Nähe zu uns selbst machen. Nach außen wirkt dieses Verhalten wie familiärer Altruismus, tatsächlich steckt aber der Egoismus unserer Gene dahinter.
Interessant insbesondere das Verhältnis zwischen Frau und Mann eines Paares. Denn diese beiden haben -Inzucht ausgenommen- keine genetische Verwandtschaft. Mithin gäbe es keinen Anlass zu Altruismus. Stattdessen kommen hier Verliebtheit und Liebe ins Spiel. An anderer Stelle (Quelle weiß ich nicht mehr) las ich, dass Verliebtheit ein biochemischer, hormoneller Vorgang sei, der die Nähe herstelle, die aufgrund fehlender genetischer Verwandtschaft fehle. Wo zwischen normalen Fremden ein gesundes Misstrauen herrsche, überwinde Verliebtheit genau das. Und genau das, und nur das, schafft die Voraussetzung für die Paarung, wo aus zwei fremden Chromosomen ein gemeinsames Neues entstehe.
Daraus folgen jede Menge wissenschaftliche Gründe für das moralische Gedankengebäude vom Wert der Familie. Wenn wir als Wesen nur Erscheinungsformen von um Verbreitung kämpfenden Genen sind, dann erklären sich plötzlich viele kulturelle -und politische- Phänomene wissenschaftlich.
Dann ist zum Beispiel das eigene Territorium -bzw. Revier- der Schutzraum, in dem Gene die Reproduktion ihrer selbst sicherstellen. Denn nicht nur die eigentliche Reproduktion bedarf des besonderen Schutzes, sondern auch die Aufzucht. Fast alle Tiere erkämpfen und verteidigen Reviere für Futter und Aufzucht. Viele Tiere -wie auch Menschen- ziehen gemeinsam die Nachkommen ihres Rudels groß. Löwenmütter zum Beispiel säugen ihre eigenen Jungen, erziehen sie dann aber gemeinsam mit den anderen Müttern.
Von den Vögeln lernen wir über die Herausforderung, sich keine Brut unterjubeln zu lassen. Im Unterschied zu jungen Säugetieren kann man Eier nicht so einfach voneinander unterscheiden. Was sich z. B. der Kuckuck zunutze macht. Die Evolution reagierte darauf, mit der Herausbildung von Mustern auf den Eierschalen einiger Vogelarten. Einige Kuckucke zogen mit diesen Mustern nach. Allerdings natürlich regional typischen Mustern, abhängig von den Vögeln, die in ihren Revieren die Bruttiere ihrer Eier stellen...
Spannend wird es, wenn man diese Erkenntnisse auf unsere aktuelle politische Lage überträgt. Der derzeit verpönte sog. "Egoismus" der "Privilegierten" z. B. ist nichts anderes als gesunder Egoismus. Es ist nicht nur natürlich, der eigenen Familie die höchste Priorität einzuräumen, es hat auch seinen Sinn. Völlig kontraproduktiv, geradezu selbstzerstörerisch, ist es, Fremden eine höhere Priorität einzuräumen, als der eigenen Familie oder gar sich selbst. Dies führt binnen weniger Generationen zum Selbstmord. Schon die Verschiebung der Geburt des ersten Kindes von den 20ern auf die 30er Jahre schwächt die Dynamik des eigenen Volkes. Eine Kinderzahl kleiner 2 schwächt sie weiter.
Wer zusätzlich in signifikanten Größen fremde, geburtenstarke Gruppen in sein Revier aufnimmt, betreibt den Selbstmord des eigenen Volkes. Das ist gegen unsere Natur und deshalb rebelliert bei gesunden Menschen innerlich alles gegen die gegenwärtige Politik.
Ich weiß, dass diese Thesen in den Ohren linksliberaler Narzissten "völkisch" klingt. Denen sage ich: Ihr werdet schon noch merken, was es mit den inneren Triebkräften ums Überleben auf sich hat, wenn die Räume für Euch mal enger werden. Wenn ihr den Unterschied zwischen "dominant" und "rezessiv" am eigenen Leibe erfahren werdet. Seid gewiss, dass nur weil ihr selbst auf die Vertretung eurer eigenen Interessen verzichtet, es andere deshalb nicht genau so tun werden. In wirtschaftlich guten Zeiten wie der jetzigen funktioniert das vielleicht. Aber auch nur unter den gebildeten Schichten. Wartet ab, wenn es mal wieder um die Wurst geht. (Auch wenn ich weiß, dass ihr auf Wurst gar nicht so steht...)
Wenn ich diesen Text noch einmal Korrektur lese, bin ich selbst etwas erstaunt, wie schnell man doch wieder in "völkische" oder "rassistische" Raster und Muster rutschen kann. Doch ich meine es in keiner Weise in einem solchen Sinne. Denn ich plädiere nicht für solche Ziele. Ich stelle keine Ethnie über eine andere in absoluten Werten gesprochen. Wohl aber sind mir die meinen näher als die anderen. Und im liberalen Sinne sage ich: wenn alle so dächten, hätten wir ein stabiles Gleichgewicht. Aber so denken nicht alle. Einige, und zwar ausgerechnet solche, die demnächst wieder in der Regierung sind, bewerten die eigenen niedriger als die anderen. Und alles was sich da in mir regt, sind Überlebensinstinkte. Und Dank der Wissenschaft kann ich sie sogar rational begründen.
Richard Dawkins ist auch Atheist (geworden). Trost findet er nicht im Glauben, sondern in der Erkenntnis. Ich selbst bin noch im Glauben verhaftet, aber mit immer mehr Distanz. Ich kann immer noch staunen, glaube aber nicht mehr an den Weihnachtsmann.
Quelle: Richard Dawkins, "Das egoistische Gen", 1976
Website seiner Stiftung: Link
Interview im Stern: Link
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