Mittwoch, 12. Januar 2011

Wenn Du zur Arbeit gehst, am frühen Morgen..



Wenn ich morgens auf dem Weg ins Berliner Büro oder nach Wolfsburg meine Podcasts abhöre, bringt mir das oft etliche Themen ins Bewusstsein, über die ich schon längst mal geschrieben haben wollte. Wenn ich aber dann abends den Browser starte und die Apple News sehe oder nur mal kurz auf Twitter gehe, dann habe ich vergessen, warum ich eigentlich den Browser gestartet habe.

Ähnlich gehts mir mit Musik und Büchern und Filmen. Wenn ich mir keinen Zettel mache, dann bringt mich die reale Angebotsflut davon ab, was ich mal wollte.

Heute morgen habe ich dann aber endlich verstanden bekommen (sic!), warum das so ist. Erklärt wurde das von einem Berliner Philosophieprofessor (seinen Namen habe ich vergessen..), der von Jürgen Wiebeke auf WDR 5 in einem Sitzungssaal der Sparkasse Detmold interviewt wurde. Da ging es um Gefühle und Verstand. Und warum man sich nicht selbst analysieren kann. Weil alles was wir denken, tun und aufschreiben ein Kind der momentanen Verfassung ist. Morgen kann das schon irrelevant und überholt sein. Wir ändern permanent unsere Stimmung und Prioritäten. Mit und ohne Einfluss von außen.

Aber wäre es der Gedanke nicht trotzdem wert gewesen, aufgeschrieben zu werden? Über die verblüffenden Ähnlichkeiten zwischen heute und.. nein, nicht Weimar, sondern der Zeit vor dem 1. Weltkrieg, die Stefan Zweig so anschaulich beschrieben hat? Darüber, dass der Fall der Eliten vom hohen Ross unmittelbar bevorstehen muss? Dass wir die Moral nicht den Konservativen überlassen dürfen, sondern dies eine zutiefst soziale Kategorie ist? Über den BMW X6, der mir immer besser gefällt, weil er die Verkörperung der richtigen Antwort auf den Affront der zumutenden Großstadt ist. Über den hohen Anteil der Psychopathen im Management, über Psychopathie als Bedingung zur Zugehörigkeit zum Management überhaupt? Über die Erkenntnis, dass hinter jedem großen Reichtum ein Verbrechen stecken MUSS (an Menschen oder Tieren)? Dass wir kein anderes System brauchen, sondern andere Leute an der Spitze? Dass Prozesse der erfolglose Versuch waren, die Qualität des Arbeitsergebnis von der Qualität der Akteure zu entkoppeln und dass man das hätte ganz oben und nicht im Callcenter anfangen müssen? Über die Wohltat des normalen Lebens in der Kraft der Ruhe, nach der Verabschiedung aller fremden Zielvorgaben? Darüber, dass ich mich über Menschen freue, die mir sofort auf meine Email antworten (so, wie ich das nach Möglichkeit auch tue..)? Und noch mehr über Emails zum Porsche 924S? Dass ich nicht mehr die WAZ lese, sondern nur noch die Barone?
Und so weiter.

Es ist eine Folge der Medialisierung unserer Zeit, dass wir nicht mehr ausführen oder zu Ende denken, was wir angefangen hatten, zu denken sondern sogleich abgelenkt werden, wenn wir ins Handeln kommen. Die Startseite im Browser ist die Wurzel dieses Übels. Und die Favoritenliste gehört dazu.

Dienstag, 11. Januar 2011

Umweltpolitik a la Röttgen

Im Benzin haben wir den doppelten Anteil von Bioethanol. Und im Fleisch haben wir dioxinhaltiges Maschinenöl. Umgekehrt wäre es gesünder.

Montag, 10. Januar 2011

Und hier das US Patentranking

IBM hat einen neuen Anmelderekord aufgestellt: 2010 wurden beim US Patentamt knapp 6.000 Patente angemeldet und damit lag IBM wieder auf Platz 1. Unter den Patentanmeldungen diesmal: Ein elektronischer Patentanmeldeprozess selbst. Würde dieses Patent erteilt, würde IBM künftig bei Patentanmeldungen mitverdienen. Das kann eigentlich nur ein Scherz sein oder eine Fehlinterpretation der eingereichten Patentansprüche (eine Quelle). Golem berichtet außerdem, IBM schlage außerdem vor, die Erschütterungssensoren die in Laptops zum Schutz der Festeinplatten eingebaut sind, für Erdbebenwarnungen zu nutzen.

Das US-Ranking:

1. IBM, 5.896 Patente
2. Samsung, 4.551
3. Microsoft, 3.094
4. Canon, 2.552

Donnerstag, 6. Januar 2011

Plötzliches Massensterben von Tieren



Das ist die Google Weltkarte (Link) mit Fundorten, an denen massenweise tote Tiere (Vögel, Fische, Pinguine) gefunden wurden. Nicht über Jahrzehnte gesammelt, sondern ziemlich aktuell.

Ist das nun ein Wahrnehmungseffekt oder steckt etwas dahinter? Der Effekt ist nicht zum ersten in der Geschichte aufgetreten, man findet bei Google auch Meldungen aus 2007. Es geht um verschiedene Tierarten und verschiedene Länder auf verschiedenen Kontinenten.

Ich werd hier nicht alle Spekulationen wiedergeben und auch nicht selbst schlaumeiern. Aber ich bin sehr gespannt, ob wir demnächst Erklärungen bekommen.

Dienstag, 4. Januar 2011

Berlin, Potsdamer Platz



Anfang Januar am Potsdamer Platz. Nur leicht bewölkter Himmel über Berlin. Es ist halb fünf aber noch hell. Das fällt mir sofort auf, als ich aus den Einkaufsarkaden komme. Auf den Gesichtern der Passanten Entspannung. Darüber, dass die Festivitäten nun alle vorbei sind und man wieder dem normalen Alltag nachgehen kann. Dass alle sozialen Pflichten erledigt sind, und die Geschäfte wieder geöffnet. Der Dezember ist immer eine Abfahrt auf dem Rodelhang Richtung Ziel bei dem man unterwegs andauernd zu einem "besinnlichen" Beisammensein eingeladen wird. Die Art von Beisammensein, wo man zwar zusammensitzt, aber in Gedanken daran, an was man noch denken muss. Mit zwischendurch verstohlen Blicken aufs iPhone, ob es von irgendwem irgendetwas neues gibt.. Die Feste geben diesem dunklen Monat wenigstens einen Sinn und ein schönes Licht. Wer Glück hat, kommt dazu, etwas zu lesen oder zu hören. Alle geistreichen Deutschen aus unserer Geschichte haben irgendwann etwas zu Weihnachten oder Silvester oder die Zeit "zwischen den Jahren" (die formloseste aller Zeiten) aufgeschrieben. Da kann man mal sehen, wie wenig sich doch in den letzten hundert Jahren in Berlin verändert hat. Zwischendurch war es mal komplett anders. Aber jetzt ist es eigentlich fast wieder so, wie es bei Tucho steht.

Und dann kommt der Januar. Alle Erwartungshaltung fällt von einem ab. Eine Zeit im hier und jetzt. Es liegt Schnee und man freut sich schon, wenn es mal nicht minus zehn Grad hat sondern nur null. Und wenn die Wege geräumt sind. Am Potsdamer Platz räumen Arbeiter die letzten Gestelle der Rodelbahn ab. Ein Tieflader steht quer über dem Platz. An den Straßenrändern hohe Berge von dreckigem Schnee. Das letzte Jahr war gar nicht schlecht, wenn man mal ehrlich ist. War seit langem das erste ohne größere Befürchtungen, Ärger und Stress. Und für das neue ist man noch ein bisschen optimistischer. Sagen auch andere. Traut man sich als Deutscher fast gar nicht mehr. Sind jahrelang nur von Ängsten getrieben worden. Doch jetzt zum ersten mal das bewusste Gefühl, das vielleicht erstmal abgeschüttelt zu haben. Ein Gefühl der Aufgeräumtheit, Souveränität und Erwachsenheit. Wie kann es nur so sein, dass unsere Eltern auf alten Fotos schon im Alter von fünfzehn so ernst und erwachsen aussehen und die meisten Typen in der Berliner S-Bahn so um ende dreißig immer noch infantil wirken? Machte Angst früher erwachsen und heute unmündig? Ich kann es mir nicht erklären.

Es dauert immer eine Zeit, bis man den Potsdamer Platz komplett überquert hat. Die Ampelschaltungen in Berlin sind so, dass man als Fussgänger nicht beide Fahrbahnen in einer Ampelphase schafft. Außerdem muss man höllisch aufpassen. Man kann es sich hier überhaupt nicht leisten, den Verkehr aus den Augen zu lassen. Autofahren oder zu Fuss unterwegs sein und in Gedanken woanders, das sollte man sich in Berlin abgewöhnen. Die Sitten sind hier inzwischen so verroht, dass einem nicht nur was passieren kann, aus Unachtsamtkeit der anderen. Nein, immer mehr legen es darauf bewusst an, die Kreuzung zu beherrschen. Wer ihnen nicht ausweicht, wird angefahren. Und dann wird weitergefahren. Und wenn der Typ doch erwischt wird, kriegt er Rückendeckung von irgendeiner deutschen Gesetzeslücke. Da kommt dann von irgendwo ein Zwillungsbruder daher und erklärt die Vereinbarkeit von Maserati und Hartz IV.

Womit wie beim peinlichsten Berliner des Jahres 2010 sind: Harald Ehlert, der Erfinder des Unwort "Social Profit". Der ein Unternehmen darauf gegründet hat, öffentliche Fördermittel aus dem Sozialhaushalt Berlins auf sich zu lenken, zu verteilen und sich selbst einen großzügigen Obulus einzustecken. Er hatte verstanden, was es mit der normativen Kraft des Faktischen auf sich hat. "Social Profit" - gib dem Kind einen Namen, dann klingt das so, wie etwas selbstverständliches und modernes. Es ist und bleibt aber Abzocke öffentlicher MIttel. (Ehlert steht damit aber in einer Reihe mit den Vorständen einer Hypr Real Estate, Depfa oder Deutsche Bahn.)

Irgendwann ist man dann endlich drüben. Hier, am Leipziger Platz, der sich in östlicher Richtung entlang der Leipziger Straße unmittelbar an den Potsdamer Platz anschließt, war während der DDR nüschte. Nur das Sechseck blieb immer erkennbar. Heute stehen hier wieder ein paar Bürohäuser. Die Baulücken waren lange Zeit mit Attrappen gefüllt. Die sind jetzt entfernt worden. Denn es soll dieses Jahr ernst werden mit dem Wiederaufbau des Kaufhaus Wertheim. Davon ist schon seit drei Jahren die Rede, aber dann kam die Finanzkrise dazwischen. Da bin ich mal gespannt.

Sonntag, 2. Januar 2011

Porsche 959 auf der Paris - Dakar 1986

Gestern ist die DAKAR Rally gestartet. In Buenos Aires, weil sie inzwischen nach Südamerika verlegt wurde. Aus Sicherheitsgründen. Die Älteren unter uns erinnern sich vielleicht an stundenlange, sandbraune Fernsehbilder von ZDF sport extra aus der westafrikanischen Wüste? Die Strecke führte damals von Paris über Algier nach Dakar (Senegal).

Blicken wir zurück nach 1986. Ein tragisches Jahr für die Dakar, denn ihr Erfinder Thierry Sabine verunglückte während ihr mit einem Hubschrauber in einem Sandsturm. Die Dakar Rally galt und gilt als eine der härtesten. Zum einen wegen der Gesamtlänge ihrer Wertungsstrecken zwischen 6.000 und 13.000 km (schwankte jedes Jahr stark mit der Streckenführung). Zum anderen wegen der vielen Unfälle und Todesfälle, sowohl unter den Fahrern als auch Zuschauern als auch Organisatoren.

Porsche hat diese Rally 1984 und 1986 gewonnen. 1986 ging man mit drei Rallyversionen des 959 an den Start, dessen Markteinführung für das selbe Jahr anstand. Einer der Fahrer war der legendäre Belgier Jacky Ickx. Ein paar technische Daten:

- Motor: 2,85 Liter mit Doppelturbolader, wassergekühlten Zylinderköpfen und luftgekühltem Motorblock.
- Leistung auf 400 PS gedrosselt, um mit Normalbenzin auszukommen.
- Das Sechsgang-Getriebe mit elektronisch gesteuertem Vierradantrieb (automatische Drehmomentverteilung an Vorder- und Hinterachse)
- 330-Liter-Treibstofftank.

Der 959 war übrigens nicht als Rally-affiner Wagen erdacht. Sondern als der zu der Zeit schnellste straßenzugelassene Sportwagen mit etlichen Neuerungen. SUVs wurden damals erst erfunden, der erste Dakar Sieger fuhr einen Range Rover. Heute starten Porsche Rallyfahrer mit einem Cayenne, von dem es eine Sonderausführung "Transsyberia" nach der gleichnamigen Rally gibt.

Porsche tritt seit langem nicht mehr mit Werksfahrern bei Rallys an. Volkswagen unternimmt das mit seinen Race Touaregs. Sie haben voriges Jahr die Dakar gewonnen. Als härtester Konkurrent in diesem Jahr gilt der BMW X3.

Ich habe zwei Videos von der Dakar herausgesucht:





Quellen: Wikipedia, Porsche.com und YouTube

Samstag, 1. Januar 2011

Das Handicap der Elektromobilität

Bis heute sind die allermeisten Erfindungen rund ums Auto zuerst in LKWs und Bussen eingesetzt worden. Bevor es Serien-PKW gab, gab es LKW und Busse. PKW waren reine Luxusgegenstände. Die allermeisten Komfortfunktionen wie Servolenkung und Bremskraftverstärker wurden zunächst für diese Nutzfahrzeuge entwickelt. Da diese höhere Stückpreise haben, durfte die Einführung solcher Techniken -zumindest was die Teilepreise anging- zu Beginn auch teurer sein als es der Wirtschaftlichkeit eines PKW entsprochen hätte.

Elektro- und Hybridantrieb wurden derzeit jedoch ZUERST für den Einsatz im PKW entwickelt und DANACH ging man an einen Einsatz in Nutzfahrzeugen. Die Faktoren, die eine Erfindung möglichst schnell rentabel machen, sind bei Nutzfahrzeugen normalerweise günstiger, denn diese haben eine viel höhere Jahreskilometerleistung. Die einzigen PKW, die da mithalten können, sind die Modelle, die auch als Taxis genutzt werden. (Auch deshalb ist es für einen PKW-Hersteller vorteilhaft, wenn er es schafft, mindestens ein Modell als Taxi zu etablieren.) Hat sich da nun ein Paradigma ins Gegenteil verkehrt?

Schauen wir mal:

Beispiel Start-Stop -Automatik: Lieferwagen von Paketzustellern verbringen die gesamte Schicht im Stop and Go. Das gilt für den Innenstadtverkehr und zusätzlich für das Anhalten, Aussteigen, Paket raussuchen und zum Empfänger bringen. Also ideal für eine StartStop Automatik? Nicht so sehr, wie es scheint. Denn sobald der Fahrer das Fahrzeug verlässt, muss es in einem sicheren Zustand sein. Es darf nicht versehentlich anspringen, während der Fahrer gerade im Haus ist. Aber es verbleiben genügend Kiometer Stadtverkehr, die StartStop für Lieferwagen interessant machen. Ähnliche, wenn nicht bessere Bedingungen gelten für Stadtbusse, die Haltestellen anfahren. StartStop für Nutzfahrzeuge ist inzwischen auf dem Weg, startete aber NACH den PKW. Allerdings sind Nutzfahrzeuge grundsätzlich mit Dieselmotoren angetrieben. Diese haben größere Hubräume für gleiche Leistung und brauchen eine wesentlich höhere Verdichtung, was den Leistungsbedarf des Anlassers erhöht. Deshalb wurden Dieselhybride erst später entwickelt. Mit Auswirkungen auf die Nutzfahrzeuge.

Beispiel Nutzbremsung. Sobald man eine größere elektrische Maschine an Bord hat, kann man Bremsleistungen für das Aufladen der Batterie nutzen. Also, auch wenn nicht vorgesehen ist, auch elektrisch fahren zu können, haben einige Fahrzeugtypen eine größere E-Maschine, nämlich nur um beim Bremsen sozusagen den Dynamo auf die Räder zu schalten. Je höher aber die Bremsleistung, desto höher der Nutzeffekt. Die Bremsleistung steigt mit der Geschwindigkeit von der gebremst wird und mit der Masse, die gebremst wird. Bergab steigt die benötigte Bremsleistung zusätzlich. Das ist auch für LKW interessant. Sogar doppelt, weil die Bremsbeläge in dem Maße entlastet werden, wie der Dynamo mitarbeitet. Das verlängert die Lebensdauer der Bremsbeläge.

So, bis hier hin haben wir über viel Leistungselektronik gesprochen, ohne einen Meter elektrisch gefahren zu sein. Deshalb nennt man diese Funktionen auch "Mikrohybrid". Ein Mikrohybrid sollte sich auch für kleine und große Nutzfahrzeuge rechnen, die hauptsächlich im Stadtverkehr eingesetzt werden. Für Sprinter auf der Autobahn rechnet es sich bei weitem weniger.

Ob sich auch die "normalen" Hybridvarianten für Nutzfahrzeuge rechnen, hängt natürlich auch von deren geplantem Einsatz ab. Sprinter und LKW bewegen sich meistens zwischen weit entfernten Gewerbegebieten und stehen auf dem Weg häufig im Stau. Lohnt sich dafür die Verfügbarkeit eines reinen Elektroantriebs? Für die meisten nicht. Das gilt erst recht für reine Elektro-LKW.

Deshalb muss sich die Elektromobilität anders als viele andere Techniken direkt über den PKW am Markt durchsetzen. Damit hat sie es aus Kostensicht vergleichsweise schwer. Und das könnte die Zeit bis zur endgültigen Etablierung deutlich verlängern.

Der Spot des Jahres: Die Sonntagsfahrer von Daimler

Happy New Year 2011

Berlin hat das alte Jahr ganz entspannt verabschiedet. Das Regierungsviertel wurde wie gewohnt unter Beschuss genommen. Aber weniger als sonst. Das passte zum zu Ende gegangenen Jahr. Es war irgendwie freundlich und entspannt.

Gut, dann mal auf ein neues. Die ungeraden sind die besten, sagen die Chinesen. Frohes neues Jahr Euch allen!






Donnerstag, 30. Dezember 2010

Das Patentranking 2010

Die weltweiten Spitzenreiter bei der Anmeldung von Patenten bei der WIPO (sozusagen dem "Weltpatentamt") 2010:

Unternehmen, Herkunftsland, Anzahl WIPO Anmeldungen, FuE-Etat
1. Panasonic, Japan; 1891, 537 Mio EUR
2. Huawei, China; 1847, 1,49 Mrd EUR
3. Bosch, Deutschland, 1587, 3,5 Mrd EUR

Die Spitzenreiter bei Patentanmeldungen in Deutschland:
1. Bosch, 3213, 3,5 Mrd EUR
2. Daimler, 1756, 3,75 Mrd EUR
3. Siemens, 1750, 3,8 Mrd EUR
4. General Motors, 1347,
5. Volkswagen, 891, 5,8 Mrd EUR
6. Schaeffler, 747
7. BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, 701, 267 Mio EUR
8. ZF Friedrichshafen AG, 689, 137 Mio. Euro
9. Continental. 671, 1,36 Mrd EUR
10. BMW, 650, 2,5 Mrd EUR
11. Denso, 636
12. Infineon, 480, 468 Mio EUR
13. Fraunhofer, 403, 1,5 Mrd EUR
13. VOITH, 403, 254 Mio EUR
15. LuK Lamellen und Kupplungsbau, 399
16. Porsche, 394
17. General Electric, 387
18. Audi, 365
19. Henkel, 306
20. OSRAM, 252

Alle deutschen Hochschulen addiert haben 672 Patente angemeldet. (Das reicht eigentlich für Platz 9, also einen Platz in den Top 10.) Das ist ein Anstieg um 12%.

Quelle: Jahresbericht 2009, Deutsches Patent- und Markenamt DPMA und Handelsblatt

Die Zahl der Anmeldungen beim Deutschen Patentamt ist zurückgegangen um 4,5%. Die Zahl der erteilten Patente ging sogar um 17,9% zurück. Deutsche Firmen und Erfinder meldeten rd. 47.000 Erfindungen an. Das sind 80% aller Anmeldungen. Mehr als die Hälfte der deutschen Erfindungen haben ihren Anmelder in Baden-Württemberg oder Bayern. NRW meldet gemessen an seiner Bevölkerung erstaunlich wenig an. Berlin liegt mit seiner Hochschul- und Forschungslandschaft knapp vor Hamburg: 965 zu 947.


Diskussion:
Mehr als 10% (5343) aller Anmeldungen beim Deutschen Patentamt stammen aus dem Bereich "Fahrzeuge" (IPC B60). Danach folgt der Maschinenbau (F16, 4692) und grundlegende elektrische Bauteile (H01, 3681). Um 12% abgenommen hat die elektrische Nachrichtentechnik. Stark zugenommen (um ca. 80%) haben die Anmeldungen für Solar- und Windkrafttechniken.

Die Erfinderaktivitäten in der Automobilindustrie verlagern ihren Schwerpunkt in Richtung Elektromobilität (1295 Anmeldungen), d.h. Hybrid- und Elektroantriebe und -von ständig verschärften Gesetzen getrieben- Abgastechnik (1540). Deutlich nachgelassen haben die Anmeldungen für das Infotainment wie z.B. Navigation. Volkswagen hat den größten FuE Etat, meldet daraus aber nur einen Bruchteil der Patente anderer Technologiekonzerne an und auch deutlich weniger als GM. Daimler meldet mit deutlich weniger FuE Budget fast doppelt so viele Patente an wie Volkswagen. Das erklärt sich und relativiert sich allerdings, wenn man Audi und Porsche zu Volkswagen addiert und die Anzahl der Patentanmeldungen so fast verdoppelt. Schließlich profitieren beide immer mehr von den Baukastensystemen des Konzerns.

Abb.: DPMA

Fraunhofer schöpft aus 1,5 Mrd Budget nur 403 Patentanmeldungen. Das kann daran liegen, dass Fraunhofer heutzutage sein Geld mit FuE-Dienstleistungen für die Industrie verdient und die Anmelderechte seinen Auftraggebern überlässt. Die Fraunhofer Erfinder tauchen darin noch auf, aber Fraunhofer als Ideengeber nicht.

Überrascht hat mich das weltweite Standing von Huawei. Ein Konzern, der für meine Begriffe groß geworden ist durch Zugucken und Nachmachen meldet inzwischen selbst reichlich an.

Bosch ist unser Patentaushängeschild. Hier gehört das Anmelden von Patenten noch zur Firmenphilosophie. Und jede zweite Patentanmeldung wird sogar internationalisiert. In anderen Unternehmen scheinen die Patentabteilungen jedoch vor allem zu verwalten. Zu prüfen, ob eine Erfindungsmeldung wirklich neu ist. Und wenn ja, wird noch die Sinnhaftigkeit geprüft und dann angemeldet. Das reicht aber nicht, um sein Unternehmen zu pushen. Und das fängt bei der Stimulierung des Erfindergeistes und -aktivität an.

Das Patentranking 2010

Die weltweiten Spitzenreiter bei der Anmeldung von Patenten bei der WIPO (sozusagen dem "Weltpatentamt") 2010:

Unternehmen, Herkunftsland, Anzahl WIPO Anmeldungen, FuE-Etat
1. Panasonic, Japan; 1891, 537 Mio EUR
2. Huawei, China; 1847, 1,49 Mrd EUR
3. Bosch, Deutschland, 1587, 3,5 Mrd EUR

Die Spitzenreiter bei Patentanmeldungen in Deutschland:
1. Bosch, 3213, 3,5 Mrd EUR
2. Daimler, 1756, 3,75 Mrd EUR
3. Siemens, 1750, 3,8 Mrd EUR
4. General Motors, 1347,
5. Volkswagen, 891, 5,8 Mrd EUR
6. Schaeffler, 747
7. BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, 701, 267 Mio EUR
8. ZF Friedrichshafen AG, 689, 137 Mio. Euro
9. Continental. 671, 1,36 Mrd EUR
10. BMW, 650, 2,5 Mrd EUR
11. Denso, 636
12. Infineon, 480, 468 Mio EUR
13. Fraunhofer, 403, 1,5 Mrd EUR
13. VOITH, 403, 254 Mio EUR
15. LuK Lamellen und Kupplungsbau, 399
16. Porsche, 394
17. General Electric, 387
18. Audi, 365
19. Henkel, 306
20. OSRAM, 252

Alle deutschen Hochschulen addiert haben 672 Patente angemeldet. (Das reicht eigentlich für Platz 9, also einen Platz in den Top 10.) Das ist ein Anstieg um 12%.

Quelle: Jahresbericht 2009, Deutsches Patent- und Markenamt DPMA und Handelsblatt

Die Zahl der Anmeldungen beim Deutschen Patentamt ist zurückgegangen um 4,5%. Die Zahl der erteilten Patente ging sogar um 17,9% zurück. Deutsche Firmen und Erfinder meldeten rd. 47.000 Erfindungen an. Das sind 80% aller Anmeldungen. Mehr als die Hälfte der deutschen Erfindungen haben ihren Anmelder in Baden-Württemberg oder Bayern. NRW meldet gemessen an seiner Bevölkerung erstaunlich wenig an. Berlin liegt mit seiner Hochschul- und Forschungslandschaft knapp vor Hamburg: 965 zu 947.


Diskussion:
Mehr als 10% (5343) aller Anmeldungen beim Deutschen Patentamt stammen aus dem Bereich "Fahrzeuge" (IPC B60). Danach folgt der Maschinenbau (F16, 4692) und grundlegende elektrische Bauteile (H01, 3681). Um 12% abgenommen hat die elektrische Nachrichtentechnik. Stark zugenommen (um ca. 80%) haben die Anmeldungen für Solar- und Windkrafttechniken.

Die Erfinderaktivitäten in der Automobilindustrie verlagern ihren Schwerpunkt in Richtung Elektromobilität (1295 Anmeldungen), d.h. Hybrid- und Elektroantriebe und -von ständig verschärften Gesetzen getrieben- Abgastechnik (1540). Deutlich nachgelassen haben die Anmeldungen für das Infotainment wie z.B. Navigation. Volkswagen hat den größten FuE Etat, meldet daraus aber nur einen Bruchteil der Patente anderer Technologiekonzerne an und auch deutlich weniger als GM. Daimler meldet mit deutlich weniger FuE Budget fast doppelt so viele Patente an wie Volkswagen. Das erklärt sich und relativiert sich allerdings, wenn man Audi und Porsche zu Volkswagen addiert und die Anzahl der Patentanmeldungen so fast verdoppelt. Schließlich profitieren beide immer mehr von den Baukastensystemen des Konzerns.

Abb.: DPMA

Fraunhofer schöpft aus 1,5 Mrd Budget nur 403 Patentanmeldungen. Das kann daran liegen, dass Fraunhofer heutzutage sein Geld mit FuE-Dienstleistungen für die Industrie verdient und die Anmelderechte seinen Auftraggebern überlässt. Die Fraunhofer Erfinder tauchen darin noch auf, aber Fraunhofer als Ideengeber nicht.

Überrascht hat mich das weltweite Standing von Huawei. Ein Konzern, der für meine Begriffe groß geworden ist durch Zugucken und Nachmachen meldet inzwischen selbst reichlich an.

Bosch ist unser Patentaushängeschild. Hier gehört das Anmelden von Patenten noch zur Firmenphilosophie. Und jede zweite Patentanmeldung wird sogar internationalisiert. In anderen Unternehmen scheinen die Patentabteilungen jedoch vor allem zu verwalten. Zu prüfen, ob eine Erfindungsmeldung wirklich neu ist. Und wenn ja, wird noch die Sinnhaftigkeit geprüft und dann angemeldet. Das reicht aber nicht, um sein Unternehmen zu pushen. Und das fängt bei der Stimulierung des Erfindergeistes und -aktivität an.