Freitag, 28. März 2008

Some things you never knew...

about life at station ZOO:

Monika Thiemen, das ist die Frau mit dem langen roten Mantel und passender Paschmina und die ihre Karriere anscheinend mal in der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen begonnen haben muss. Die Frau ist Bezirksbürgermeisterin von Charlottenburg-Wilmersdorf. Das muss man wissen, wenn man verstehen will, warum das so ein verschlafener Bezirk geworden ist, den die Stadtentwicklungssenatorin jetzt zentral zum Jagen tragen will.

Frau Thiemen lebt gedanklich noch im alten Westberlin - will zwar nicht den Kaiser Wilhelm aber ihren Bahnhof Zoo wieder haben. Sagte sie gestern. In der RBB Abendschau. Gut, was soll man da auch sonst sagen, träumt doch der gesamte RBB von der guten alten Zeit. Hach, es ist so schnellebig geworden in Berlin, da muss man die Abendnachrichten der Bundeshauptstadt zur Entspannung eben mit unentdeckten Schrebergärten und zugewachsenen Dampfloks füllen. Sonst kommt man ja ganz durcheinander.

Damit der Bezirk mal auf Trab kommt, haben Architekten und Investoren ein paar Ideen für den Breitscheidplatz und den Adenauerplatz entwickelt. Und wollen jetzt ein bisschen auf Großstadt machen und -huch!- Hochhäuser bauen. Einfach so! In der Hauptstadt! Hochhäuser!

Sofort hagelte es Proteste im Forum des Tagesspiegels - übrigens von denen, die anscheinend rund um die Uhr Zeit und Gelegenheit haben, Onlineforen vollzuposten. "Berlin muss niedrig bleiben, sonst kann ich meinen ökologischen Freunden von meinem Balkon im ersten Stock den Tiergarten nicht mehr zeigen!" Man könnte auch sagen: "Niedriges Niveau zeichnet uns doch aus."

Unvergessen auch der Auftritt des Charlottenburger Baustadtrates Gröhler, der mal zu einem Treffen mit Münchner Architekten, die Pläne für das alte, leerstehende Amtsgerichtsgebäude präsentieren wollten, seinen Praktikanten schickte. (Seine Rechtfertigung später: Da könne ja jeder kommen! - Kam aber nicht!)

Da ist es gut, dass die Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer ein bisschen mehr auf Zack ist. Sie nimmt die Planung einfach in die zentrale Hand und zeigt als intellektuelle Abrissbirne den hiesigen Schlurfies, wo der Hammer künftig hängt. Charlottenburg-Wilmersdorf braucht ein bisschen kreative Zerstörung. Im Schumpeterschen Sinne...

1 Kommentar:

  1. Gruß aus der Stadt mit dem 10jährigen Jubiläum für die Planung des Hauptbahnhofes...

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