Samstag, 25. Februar 2012

Griechenland: Erst Steuern eintreiben, dann Rettungspaket beschließen

Der Bundestag wird am Montag über weitere Griechenlanddarlehen beschließen:

- 24 Mrd EUR, die vom ersten Paket noch nicht abgerufen wurden.
- 130 Mrd EUR zusätzliches Darlehen.

Die Abstimmung erfolgt namentlich. Ich habe Thomas Oppermann über Twitter gefragt, warum man auf den SPD Webseiten noch gar nichts darüber findet, wie die SPD abstimmen will. Immerhin haben selbst einige Unionsabgeordnete ihre Ablehnung angekündigt. Er hat mir schnell geantwortet, dass die SPD BT Fraktion erst am Montag darüber abstimmt.

Man muss die o.g. Beträge in Relation zu einer anderen Zahl stellen: Knapp 60 Mrd EUR Forderungen könnten die griechischen Finanzämter bei ihren Steuerhinterziehern eintreiben. Ich bin der Meinung, eine so hohe Summe, knapp 1/3 unseres anstehenden neuen Darlehens, sollte erstmal eingetrieben werden. Und zwar mit Prio1, noch vor den sogenannten "Reformen", die die Banken und Neoliberalen fordern.

4 Kommentare:

  1. Offenbar sind die Griechen - bei allem Respekt - außerstande, "Steuern" in unserem Sinne "einzutreiben".

    Daß Nachdenken über den Hilfseinsatz deutscher Steuerbeamter (!) berechtigt jedenfalls zu den allerkühnsten Hoffnungen.

    Wer könnte ihn sich nicht vorstellen, den polyglotten, weltmännischen, parkettsicheren, über jeden fachlichen Zweifel erhabenen Steueroberinspektor vom Finanzamt Dingolfing-Süd, der den geschlamperten Griechen mal schnell erläutert, wo es ab sofort steuertechnisch langgeht?

    Ein Treppenwitz. Köstlich...

    Egal. Kippen wir halt noch ein paar Milliarden Euro ins Mittelmeer, den bereits versenkten Milliarden hinterher. Und packen noch ein paar schöne deutsche Panzer und U-Boote obendrauf...

    Zur "S"PD kein Wort mehr. Nur eine Frage nebenbei: wozu leisten wir uns eigentlich noch eine Opposition?

    Damit Pfarrer G. "Bundespräsident" und die willigsten der Agenda-Hengste ab 2013 wieder "Bundesminister" spielen dürfen? Lol, rofl.

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  2. Also, nach den Geschichten aus Hessen (Ex-Finanzminister Weimar) und dem, was man aus Ba-Wü manchmal so hört, finde ich es auch witzig, dass ausgerechnet deutsche Steuerbeamte der griechischen "Elite" Steuerdisziplin beibiegen sollen.

    Allmählich erinnert die Szenerie auf der deutschen Regierungsbühne an das Ensemble unter dem letzten deutschen Kaiser.

    Die SPD kann man immer damit locken, eine staatstragende Rolle zu erfüllen. Wobei "Staat" immer synonym ist zu: Oberschicht

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  3. "Kaiserzeit" ist genau das richtige Stichwort... Da wüßte ich auch den passenden Lesestoff für unser wackeres Griechenland-Korps: die Gedichte von Emanuel Geibel (1815-1884).

    "Und es mag am deutschen Wesen einmal noch die Welt genesen."

    Die letzten beiden Male hat das das ja auch ganz hervorragend geklappt.

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  4. Berlin (reuters). Das Oberkommando der deutschen Steuermacht (OKS) gab soeben bekannt, daß die 160 deutschen Steuerbeamten, ein Bataillon "Fallschirmfinanzjäger" (FFJ), im Rahmen einer großangelegten Luftlandeoperation, Unternehmen "Merkur zwo", mit leichter Infanterieausrüstung aus Ju-52 über Kreta abspringen und von dort aus Griechenland erobern sollen.

    Da die bislang streng geheime Operation nun dem Gegner bekannt ist, rechnet das Oberkommando mit schweren Verlusten.

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