Montag, 5. November 2018

Novemberspaziergang

Der 9. November ist ja in unserer Geschichte mehrfach belegt. Etwas aus dem Blick geraten ist uns der Matrosenaufstand von 1918. Die Deutschen waren kriegsmüde und ihrer unfähig-großmäuligen Herrschaft überdrüssig bis zum Exzess (klingt vertraut?).
Die OHL hatte Kaiser und Volk lange hingehalten und die drohende Kriegsniederlage verheimlicht ("Wir schaffen das.").


Als sie es dann doch nicht schaffte, empfahl sie dem Kaiser, die Regierung dem Parlament zu übertragen. Aus dem "Wir schaffen das." wird schnell ein "Ihr schafft das." Ein "Wir haben jetzt keine Zeit für lange Debatten." denn "Sie sind jetzt nun mal hier.".


Ludendorff, der sich im Feld verzockt hatte, lenkte den Kanzler zu Friedensverhandlungen und distanzierte sich später von dessen Taten. Er wähnte sich vor anderen "im Felde unbesiegt" so wie Merkel heute nicht weiß "was ich ändern sollte".

So sind sie und so waren sie schon immer, die Staatsmänner und -frauen, die ihr Volk zu opfern bereit sind, um in die Geschichte einzugehen: Großmäulig, pflichtscheu und verräterisch.
Reichspräsident Ebert war übrigens aus dem gleichen Holz geschnitzt: Immer zum Verrat bereit, wenn es der Gunst durch die hohen Herren dienen könnte.



Zurück zum Matrosenaufstand: Der britische Philosoph Thomas Hobbes entwickelte die Theorie des "Naturrechts auf Selbsterhaltung". Ob sich die Kieler Matrosen und Arbeiter auf ihn beriefen, weiß ich nicht. Aber sie lebten seine Theorie.

Und wir könnten es heute auch, wenn ich mir Merkels Politik so anschaue.. Aber vielleicht müssen wir erst noch ein bisschen Material anlegen.

2 Kommentare:

  1. Dazu fällt mir spontan zum einen ein: Das "Naturrecht auf Selbsterhaltung" hat Parallelen zum Widerstandsrecht lt. GG. Zum anderen: Heute wäre ein Matrosenaufstand völlig undenkbar. Nicht nur, daß die Bundeswehr dazu gar nicht in der Lage wäre, sie ist über Jahre hinweg degeneriert. [Hier frage ich mich, warum es immer noch für Länder überall auf der Welt interessant ist, sich von der Bundeswehr beraten zu lassen. Was kommen da für Soldaten raus?] Denn große Teile des Landes schlafen regelrecht oder sind in einen undurchdringlichen Kokon der Desinformation, der Propaganda und der zwingenden Notwendigkeit zur humanitären Weltenrettung (inklusive eigener Aufopferung) eingesponnen. Das wieder zu normalisieren, wird die Aufgabe der nächsten Generation(en) sein, so es sie denn überhaupt geben wird.

    Derweil feiert der unsägliche Steinmeier in Frankreich Deutschlands Niederlage mit den bekannten fatalen Konsequenzen: Die Unmäßigkeit der Sieger war sicherlich eine wichtige Triebfeder für das kommende Unheil.

    Mit Urteilen zu Politikern der damaligen Zeit (z.B. Ebert) tue ich mich ziemlich schwer. Aus der heutigen Zeit heraus Urteile zu fällen, ist zwar üblich, führt aber mit ziemlicher Gewißheit zu falschen Schlüssen. Und auf das Urteil von Historikern zu hören, ist nach dem letzten Historikertag auch nicht mehr sinnvoll: Die mit großer Mehrheit verabschiedete Resolution zur Lage des Landes, in der eine „gespaltene Gesellschaft“ beklagt und eine klare Verantwortliche (AfD) benannt wurde, zeigt die Blindheit und Voreinigenommenheit dieser Leute.

    Aber wir hatten ja auch schon mal eine "deutsche Physik".

    Wie immer: Tolle Fotos!

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    1. Anonym6.11.18

      @David, ja! Ich vermute sogar, dass dieses Widerstandsrecht aus dem Hobbes'chen Naturrecht abgeleitet wurde. Und ja, Frau vdc hat die Bw weitgehend kampfunfähig gemacht. Überträgt man die Analogie, müssten diejenigen Widerstand leisten, deren Leben und Gesundheit die Regierung bedroht.

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