Dienstag, 19. März 2024

Die Zeit läuft weiter rückwärts

Leonid Wolkow, ein früherer Vertratuer von Nawalny, legt in seinem Buch "Putinland" den Tag, ab dem die Zeit in Russland begann rückwärts zu laufen, auf den 24.09.2011. Da verkündeten Putin und Medwedew ihren abermaligen Rollentausch in der Staatsführung. Ich hatte hier schon 2010 geschrieben, das Gefühl einer rückwärts laufenden Zeit zu haben: - Demos gegen Kernenergie - Neuer Terrorismus - Modernisierung der westlichen Atomwaffen - Ölkrise bzw. stark steigende Benzinpreise Inzwischen sind mehr als zehn Jahre vergangen und es ist etliches dazu gekommen: - Neue Ost-West-Konfrotation mit Russland - Fortsetzung bzw. Restauration des alten russischen Imperialismus, der früher unter dem ideologischen Deckmantel einer kommunistischen "Befreiung" vom Faschismus lief. - Eine immer weiter zunehmende Entfremdung der Generationen. Damals: die 68er gegen das Establishment. Heute die verratenen Konservativ-Liberalen gegen die autoritären Woken. - Eine offensive Kriegs- und Waffenlobby in Deutschland. D. h. gefühlt sind wir etwa in den 60er Jahren angekommen. Wenn es in dem Tempo weitergeht, werden wir auch noch die 50er und 40er Jahre erleben.

1 Kommentar:

  1. David15.4.24

    Die Feststellung einer rückwärts laufenden Zeit ist offensichtlich nicht absurd, sondern real, wenn wir die politischen Geschehnisse betrachten. Spannend wird es, wenn wir die bösen 40er und 30er durchlaufen müssen. Als "Incentive" kommen wir danach in angenehmere Gefilde, wenngleich auch noch frühere Jahre ziemlich turbulent waren. Aber nicht zu vergessen: Die "Welt von gestern" hatte schon ihren Reiz, man lese nur mal Stefan Zweig.
    Aber wie gesagt - erst mal müssen wir die schlimmen Jahre er- und vor allem (!) überleben.

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