Samstag, 11. Januar 2025

Alice Weidel, die erste libertäre Kanzlerin

 Im Herbst 2016 habe ich es schon mal erlebt. Ich war Berater der Bundesverwaltung. Und der einzige Ingenieur unter lauter Politikberatern. Eine von ihnen war gerade von einem mehrmonatigen USA-Aufenthalt zurückgekommen. Sie glaubte alles über den US-Wahlkampf zu wissen, und auch wer ihn gewinnen würden. Am Freitag vor dem Wahltag trafen wir uns mittags in einem Restaurant auf der Friedrichstraße. Ich sagte ihr, dass ich glaube dass Donald Trump die Wahl gewinne. Ich hatte diese Annahme aus einem einzigen Zeitungsartikel gewonnen, in dem es um die Zustimmung der Arbeiter und Mittelständler im Kernland der USA zu Donald Trump ging. Meine Kollegin lächelte mich an wie man halt jemanden anlächelt, den man für einen netten, aber ahnungslosen Kollegen hält.

Dann gewann Donald Trump die Wahl. Am nächsten Tag suchte sie mich in meinem Büro auf und fragte mich, welche Verbindungen ich in die Politikberaterszene der USA hätte. Ich sagte: keine. Und sie glaubte es mir nicht. Sie sah ihren US-Aufenthalt entwertet, wenn ein Ingenieur aus Berlin eine Präsidentenwahl in den USA besser vorhersagen könne als sie selbst. 

Ähnlich geht es mir in diesen Tagen vor der Bundestagswahl im Februar. Während ich einen Artikel nach dem anderen darüber lese, welche Koalitionen der wohl kommende Bundeskanzler Friedrich Merz ausschließt und welche Option noch übrig bleibt, glaube ich immer mehr, dass die AfD die Wahl gewinnen wird. 

Warum?

Weil ich noch nie so viele Bekannte, Kollegen, Freunde, Verwandte sagen hörte, dass sie "eigentlich keine AfD Wähler" seien. Aber die einzige, die ihnen in diesen Tagen und Wochen aus der politischen Seele spreche, sei Alice Weidel. Seien es Plenarsitzungen im Bundestag. Oder ihre Rede in Magdeburg nach dem Attentat am 20. Dezember. Diese Frau vermittelt sowohl Niveau, Intellekt, Sensibilität und politische Kraft. Im live-Gespräch mit Elon Musk zeigte sie sich von einer anderen, ruhigeren Seite. Da trafen sich zwei Nerds zu einem interessanten, offenen aber manchmal etwas ungelenken Gespräch. Beide zeigten, dass sie keine langjährigen Berufspolitiker sind sondern Quereinsteiger aus einem erfolgreichen Berufsleben.

Heute hielt Alice Weidel ihre Kandidatinnenreder zur Kanzlerkandidatur auf dem AfD Parteitag in Riesa. Und wieder übertrug X ihre Rede. Und ich muss sagen. Ich habe mehr als einmal applaudiert. Zum Beispiel an der Stelle wo sie sagte, Deutschland müsse wieder ein kraftvolles, reiches und sicheres Land werden. Da spricht eine, die weiß, was wir eigentlich könnten, wenn man uns von oben nicht fortwährend daran hindern würde. 

Das Design des Parteitages bestand aus Blau plus Deutschlandfahnen. Das erinnerte mich an den Wahltagauftritt von Angela Merkel, an dem sie ihrem Parteifreund Hermann Gröhe die Deutschlandfahne aus der Hand riss. Genau darin liegt der Unterschied zwischen AfD und CDU. Die CDU leugnet Deutschland. Die AfD bekennt sich zu ihrer Heimat. 

Im Gespräch mit Musk erklärte sie auch, dass die AfD sich selbst für eine libertäre Partei halte, von außen aber ständig (aus Dummheit oder ganz bewusst um andere irre zu führen) als rechtsextrem oder -populistisch tituliert werde. Das ist der Kern der Sache. Liberalismus ist die einzige politische Richtung, von der Deutschland noch keine extreme Ausprägung probiert hat. Und genau deshalb wird das Zeit für Deutschland.

Alice für Deutschland. Ich glaube, dass es so kommen wird.

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