Freitag, 12. Juni 2009

Morgen gehts los!

Die Zeit zwischen zwei Rennen nennt man warten.
Steve McQueen in "Le Mans".

Morgen ist das Warten vorbei. Früher waren Porsche (Chefkonstrukteur: Ferdinand Piech) und Ferrari die Rivalen der Rennbahn. Heute sind es die Dieselspezialisten Audi und Peugeot.


Szene aus "Le Mans"

Mittwoch, 10. Juni 2009

Mit GM werden hoffentlich auch die schlechten Manieren abgewrackt

GM ist gescheitert. Seine Kultur im Umgang mit Zulieferern und Kunden können wir als überholt ansehen. Prof. Hans-Erich Müller von der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht hat für die Hans-Böckler-Stiftung die Lieferantenbeziehungen von GM untersucht. Und deren Beitrag zum Misserfolg des Unternehmens.

GM kaufte zum einen andere Fahrzeughersteller und deren Marken auf. Dann vereinheitlichte es die Fahrzeugtechnologien "unter der Haube" über die Marken hinweg. Und beraubte die einst wertvollen Marken ihrer Identitäten und damit ihres Wertes. Außerdem sourcte GM eine Produktion aus und bündelte seine Entwicklung (z.B. bei OPEL in Rüsselsheim).

GM gliederte seine früher eigene Fertigung nicht nur aus. Es setzte seine neu gegründeten Zulieferer auch sofort unter Preisdruck und nutzte seine Quasimonopolstellung aus, z.B. bei Delphi. Müller beschreibt in seiner Studie, wie GM mit schlechten Manieren die Beziehungen zu seinen Zulieferern verschliss.

Die Gegenstrategie der Zulieferer war, die Abhängigkeit vom einzigen Kunden GM zu reduzieren. Man investierte immer weniger in die speziell für GM notwendigen Anlagen. Das ging zulasten der Qualität.

Die Outsourcingstrategie a la GM - ausgliedern und auspressen - basierte auf einer Fehlinterpretation der Strategien japanischer Hersteller. Auch diese hatten outgesourct. Allerdings nicht hauptsächlich um eigene Einkaufskosten durch direkten Preisdruck zu sparen. Sondern um die Expertisen besser zu sortieren. Toyota -so Müller- pflegt seine Lieferantenbeziehungen intensiv. So entstehen lange Jahre der Zusammenarbeit auf allen Unternehmensebenen. Auf beiden Seiten ist man sich der gegenseitigen Abhängigkeiten sehr bewusst.

Quelle: www.boecklerimpuls.de

Die Manieren, die sich die GM-Manager über die Jahre im Umgang mit anderen angeeeignet hatte, haben sie kürzlich auch bei einem Treffen mit der Bundesregierung offen gelegt. Sie handeln immer noch von oben herab. Und wollen nicht anerkennen, dass ihre Zeit abgelaufen ist.

Montag, 8. Juni 2009

20 Jahre nach dem Mauerfall: Das KaDeWe schließt

Das KaDeWe ist die einzige Karstadtfiliale, in der wir in den letzten Jahren eingekauft haben (hüstel..). Es kann nichts für die Unfähigkeiten seiner Konzernmanager, geht jetzt aber mit den Bach hinunter.

Die Westberliner sind fassungslos. Erst schloss der Bahnhof Zoo. Dann der Flughafen Tempelhof.

Westberlin is nich mehr...

Sonntag, 7. Juni 2009

Firmenstrom

Genauso wird es in vielen Büros kommen, dank Lithium-Ionen Technik: Akkus im Büro aufladen, zuhause entladen ;-)

(Link zum Dilbert bei VDI-N)

Freitag, 5. Juni 2009

Der betörende Glanz der Dummheit

Wäre Koch-Mehrin ein Einzelfall, wäre alles nicht so schlimm. Ich weiß aus früherer Arbeit in der FDP aber leider: Es gibt sie überall. Penetrant, berechnend, gnadenlos, unpolitisch und faul. Sie kandidieren für bezahlte Parteiämter und sobald sie den Laden etwas kennen, nennen sie das "politische Kompetenz". Fragt man sie nach ihrem Programm, ihrer politischen RIchtung, wird es richtig peinlich.

Es kostet viel Mühe, solche Leute in Schach zu halten, um Schaden von der Integrität eines Verbandes abzuwenden. Auffallend oft sind es Leute ohne Berufsabschluss oder Freiberufler, denen ihre Aussichtslosigkeit in ihrem Beruf klar geworden ist. Da wird die Parteikarriere als allerletzte Chance begriffen. Und man glaubt als Außenstehender nicht, wie verwahrlost manche Menschen innerlich sind, die sich allen ernstes zum "bürgerlichen Lager" zählen.

Ein dummer Mensch ist unorginell, unkreativ, humorlos und gegenüber anderen - in die er sich ja mangels Feingefühl nicht hineinversetzen kann - mitleidlos, rücksichtslos und intolerant.

Es gibt keine phantasielosen, unsensiblen Kinder. Wie phantasievoll einer im späteren Leben sein wird, ist - stark vereinfacht - abhängig von der Quantität und Qualität der Anregungen, die seine angeborene Phantasie erhält; wie viel Sensibilität er entwickelt, von der Quantität und Qualität der Verletzungen, die man seiner Psyche zufügt.

Hier liegt vermutlich der Schlüssel zur geringeren Intelligenz außerordentlich schöner Menschen: Sie werden seltener verletzt.

Esther Vilar 1990

Dienstag, 2. Juni 2009

Namensvorschläge für Berlins neuen Flughafen gesucht

Der Tagesspiegel hat einen Namenswettbewerb angeleiert, den er nicht mehr los werden wird (Link).

Hier meine Vorschläge:

Deep-Space-Nein Airport

Der Internationale

Umwelt-Zoni-Flughafen

Schall-Mauer-Flughafen


Sonntag, 31. Mai 2009

Perhappies :-)

Eine frühere Kollegin erzählte mal vor Jahren, dass es bei Verabredungen ihrer Tochter im Teenageralter immer erst fünf Minuten vor dem Termin klar sei, ob dieser tatsächlich stattfinde. Es könne nämlich passieren, dass man fünf Minuten vor der Zeit feststelle, dass es noch etwas besseres gebe wo man hingehen könne, oder dass man einfach keine Lust habe. Und per SMS sei es ja technisch einfach, die anderen über das eigene Befinden auf dem Laufenden zu halten.

Inzwischen sind diese Teenager im Berufsleben angekommen. Und sie haben ihre Kultur mitgebracht. Statt SMS nutzen sie heute MS Outlook (weil SMS im Corporate Network nicht funktioniert). Und ihre Eltern haben sie inzwischen auch von den Vorteilen ihrer Sitte überzeugt: Der Anteil von "Unter Vorbehalt"-Zusagen auf Outlookeinladungen hat sich in den letzten 6 Jahren verdoppelt.

Soziologen nennen diese Leute "Perhappies". Weil sie immer nur mit perhaps antworten, und dabei glücklich sind.

Erfinder dieser Kultur des sich nicht festlegens ist Franz Beckenbauer ("Schaun mer mal" - so hätte man eigentlich den Button im Outlook bezeichnen müssen).

Perhappies nerven Leute, die etwas zu planen und zu organisieren haben. Perhappies sind aber auch eine Antwort auf das gebrochene Committment der Autoritäten. Wo Manager ihre Fehler von Mitarbeitern ausbaden lassen und ihre Verantwortung auf anonyme Instanzen ("Märkte", "Krise") abwälzen oder prinzipiell ablehnen, da lehnen dann irgendwann auch die Mitarbeiter ihre Verbindlichkeit ab. Sie sagen unterschriebene Arbeitsverträge einen Tag vor dem Einstieg ins Unternehmen ab. Sie sagen ihre Mitarbeit am Projekt kurzfristig ab. Immer, weil sie kurzfristig etwas besseres gefunden haben.

Wären Perhappies konsequent, würden sie das Angestelltenverhältnis an sich ablehnen, und sich als Freiberufler mit einer Fülle von Gelegenheiten umgeben. Doch die müssten erarbeitet werden. Und man müsste überhaupt Verantwortung für das eigene Leben übernehmen. Und das lehnen Perhappies wiederum strikt ab. Das sehen sie genau so wenig ein, wie ihre Manager. Beide beziehen ja ihre Identität und behaupten ihren Marktwert daraus, dass man ihnen überhaupt Gelegenheiten bietet. Erfüllen müssen sie diese aber nur selten, weil sie immer auf dem Sprung sind. Sie bringen selten Ergebnisse, weil sie etwas immer nur anfangen. Sie müssen nur einen guten Start in einem Projekt mit viel Renommee hinlegen. Ausbaden können das dann diese altmodischen Typen, die sich früh auf etwas festlegen können (weil man denen, aus Sicht der Perhappies, wohl keine Angebote macht).

Und so sind Perhappies am Ende des Tages genau die richtigen Angestellten für große Konzerne.

Mittwoch, 27. Mai 2009

Beruf und Berufung

Dass es mit dem materiellen Wohlstand wirklich bergab gehen wird, erkennt man auch daran, dass die kreativen, kulturellen Werke besser werden. Ich wühle mich gerade durch die Reze(n)sionen der Cannes Filmfestspiele. "Das weiße Band" und "Antichrist" interessieren mich besonders.

Die Zeit unmittelbar vor Ausbruch des ersten Weltkrieges hatte ja schon einmal Stefan Zweig mit seiner "Welt von gestern" sehr lebhaft eingefangen. Haneke, wie Zweig Österreicher, hält die Kamera in "Das weiße Band" hingegen auf die alltägliche, selbstverständliche Gewalt. Die irre Vorstellung von Psychopathen, über andere Menschen verfügen zu können als Haupttriebfeder in Politik, Wirtschaft und Familie. Gut, dass wir das heute überwunden haben.

Nebenbei erstaunte mich ein Interview mit Charlotte Gainsbourg: Ihr Job hat mit meinem so viele Gemeinsamkeiten:

Wie hat von Trier Ihnen Ihre Rolle vor dem Dreh erklärt? Und wie haben Sie sich vorbereitet?

Er hat gar nichts erklärt! Ich habe mich selbst vorbereitet, allerdings nicht völlig auf eigene Faust, sondern mit einem Schauspielcoach, den ich schon kannte, per Telefon. Ich war am Anfang extrem nervös, denn Lars hat wirklich keine einzige meiner Fragen beantwortet. Er sagte immer wieder, er wisse es auch nicht - er war so vage! Und man konnte sehen, dass er damit sehr viel Spaß hatte. Er hatte Vergnügen daran, sich dumm zu stellen. Aber ich musste mit irgendjemandem sprechen und meine Ideen teilen. Für diese Diskussionen brauchte ich einen Vertrauten. Das half mir sehr, mir den Passionsweg in seinen ganzen emotionalen Stufen klarzumachen,...

(Quelle: FAZ)

Berufene brauchen keine Coaches

Dass es mit dem materiellen Wohlstand wirklich bergab gehen wird, erkennt man auch daran, dass die kreativen, kulturellen Werke besser werden. Ich wühle mich gerade durch die Reze(n)sionen der Cannes Filmfestspiele. "Das weiße Band" und "Antichrist" interessieren mich besonders.

Die Zeit unmittelbar vor Ausbruch des ersten Weltkrieges hatte ja schon einmal Stefan Zweig mit seiner "Welt von gestern" sehr lebhaft eingefangen. Haneke, wie Zweig Österreicher, hält die Kamera in "Das weiße Band" hingegen auf die alltägliche, selbstverständliche Gewalt. Die irre Vorstellung von Psychopathen, über andere Menschen verfügen zu können als Haupttriebfeder in Politik, Wirtschaft und Familie. Gut, dass wir das heute überwunden haben.

Nebenbei erstaunte mich ein Interview mit Charlotte Gainsbourg: Ihr Job hat mit meinem so viele Gemeinsamkeiten:

Wie hat von Trier Ihnen Ihre Rolle vor dem Dreh erklärt? Und wie haben Sie sich vorbereitet?

Er hat gar nichts erklärt! Ich habe mich selbst vorbereitet, allerdings nicht völlig auf eigene Faust, sondern mit einem Schauspielcoach, den ich schon kannte, per Telefon. Ich war am Anfang extrem nervös, denn Lars hat wirklich keine einzige meiner Fragen beantwortet. Er sagte immer wieder, er wisse es auch nicht - er war so vage! Und man konnte sehen, dass er damit sehr viel Spaß hatte. Er hatte Vergnügen daran, sich dumm zu stellen. Aber ich musste mit irgendjemandem sprechen und meine Ideen teilen. Für diese Diskussionen brauchte ich einen Vertrauten. Das half mir sehr, mir den Passionsweg in seinen ganzen emotionalen Stufen klarzumachen,...

(Quelle: FAZ)

Sonntag, 24. Mai 2009

Sportliche VW-Vorstände

Während VW Aufsichtsrat Piech und Vorstandschef Winterkorn eine Runde im Autokorso des Deutschen Meisters drehten, stieg Entwicklungsvorstand Hackenberg gleich in einen Rennwagen: Er steuert einen der Erdgas-Sciroccos GT24-CNG (Compressed Natural Gas) auf dem 24h-Rennen am Nürburgring.

In einem Interview mit Sport Auto erklärt er, welche Rolle Erdgasantriebe demnächst bei VW spielen werden (Link).

Mehr Infos über den Renn Scirocco gibt es bei Volkswagen-Motorsport.com.

Live verfolgen kann man das Rennen auf DSF.

Samstag, 23. Mai 2009

Es läuft und läuft und läuft...

Wolfsburg wird Meister!

In meinen Mittagspausen beim Gifhorner Griechen habe ich folgendes gelernt: In Niedersachsen geht man entweder zur EIntracht (Braunschweig) oder zu 96. Vom Vfl Wolfsburg erzählt man sich noch heute, dass man auf der Straße Freikarten für DFB-Pokalspiele verteilte, um in der Sportschau nicht allzu trostlos auszusehen. Erst gaanz allmählich, und nur wegen der beharrlichen Förderung von VW sei das was herangewechsen.

Nicht glauben konnte ich, dass VW vor zig Jahren der Eintracht mal die Sponsorenschaft angeboten hatte, von der heute der VfL so profitiert. In Braunschweig habe man dankend abgelehnt. Vielleicht schaut man heute dort sehr nachdenklich nach Wolfsburg.

Auf dem Porscheplatz wird's heute rund gehen. Die Stadt ist ja sehr praktisch organisiert. Das Stadion liegt am Mittellandkanal (wie das VW-Werk). Auf der anderen Kanalseite liegt der Bahnhof und dahinter beginnt die City. Kurze Wege also für die Meistermannschaft.

Und die Bayern?

Zitat der Woche

The ultimate innovation 'aha' moment is that initial observation of an undiscovered need and knowing you're the first to recognize it.

Phil McKinney auf Twitter

Beam uns jetzt rauf, Schrotti

Wohin mit dem abgewrackten Schrott?

Schrott ist Kunst. Während man am Rathenauplatz in Wilmersdorf noch dem einzelnen Cadillac huldigt, sind wir in Mitte schon weiter: Etliche Schätze der Baureihen Kadett, Golf I und Ford Escort sind hier in sehr kompakter Form in einem Kaufhaus in der Friedrichstrasse zu besichtigen. Es türmt sich vom Untergeschoss bis zur Decke. Unten kann man seine Abwrackprämie gleich in einen Espresso eintauschen.

Mahnmal der Abwrackprämie

Und nur wenige Hausnummern weiter bietet die VW-Niederlassung "Unter den Linden" Innovationen für alle an.