Empathie ist nicht Mitleid
Unsere Empathiefähigkeit führen Gehirnforscher auf die sog. Spiegelneuronen zurück, und damit auf eine angeborene Fähigkeit. Lange galt Empathie als erlernbare Kompetenz, weil offensichtlich sehr viele Menschen ohne sie zurecht kommen. In der dargestellten Öffentlichkeit und Politik gilt Empathie, bzw. Mitleid, als höchste Tugend. Und da beginnt das Missverständnis..Denn Forscher sagen, dass jeder -auch Soziopathen- empathisch sind, aber andere Schlüsse aus ihrer Erkenntnis ziehen als Menschen, die Mitleid oder Mitfreude zeigen. Manche Menschen nutzen ihre empathischen Fähigkeiten, um aus erkanntem Leid einen Nutzen zu ziehen. Der Nutzen kann materiell sein, aber auch psychologisch. Die meisten Flüchtlingshelfer und sog. Seenotretter handeln demnach weniger aus Mitleid sondern für das persönliche Renommee, das sie aus ihren Aktionen glauben erwirtschaften zu können. Wäre Mitleid ihr Motiv, würden sie nicht so viel Getöse um ihre Aktionen machen. Ein anderes Motiv von Jugend rettet ist das Syndrom, das einige Kritiker des Roten Kreuzes als "Helfen ist Herrschen" bezeichnen.
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Evolution
Man könnte fragen, worin der Nutzen von Empathie in der Evolution gelegen haben mag. Eine Antwort könnte sein, dass Empathie die Überlebensfähigkeit von Menschen (und Primaten) erhöhte und die Grundlage für Gruppenarbeit gewesen ist.Da sich evolutionäre Entwicklung aber immer -wie Hoimar von Ditfurth sagte- an der "Kontur" einer Spezies entwickelt, könnte man fragen, aus welcher vorher bereits dagewesenen Kontur sich Empathie entwickelt hat.
Innere Modellbildung
Meine Theorie ist, dass sich Spiegelneuronen aus der "inneren Modellbildung" der Welt entwickelt haben könnte. Wir nehmen die Welt ja nicht nur einfach wahr, sondern wir deuten sie. Was wir sehen, hören, riechen ordnen wir hinterlegten Mustern zu um zu erkennen, was es ist. Hierzu brauchen wir einen Speicher und ein Deutungsmuster bzw. eine Begriffsbildung.Der "nächste Schritt" (im wahrsten Sinne) kann die Modellbildung gewesen sein, die uns bei der Bewegung im Raum unterstützt. Wenn wir gehen, bilden wir im Gehirn ein Modell vom Gehen nach, dass unserem realen Gehen etwas vorausberechnet und uns überhaupt erst ermöglicht, aufrecht zu gehen ohne dauernd zu fallen. Bewusst wird unsere Vorausberechnung z. B. wenn wir Stolpern, oder wenn wir auf eine Rolltreppe treten, die außer Betrieb ist. Unsere Augen sehen die Rolltreppe, unser Modell sagt, "bewegliche Treppe" und unser Modell ermöglicht uns eine Vorausberechnung für das Betreten einer Stufe in Bewegung.
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