Freitag, 21. September 2018

Herbsttag

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.
... 
Rilke

Heute soll der Sommer endgültig enden. Pünktlich, bevor das Wochenende beginnt. Begonnen hat er ja um Ostern herum. Der "große Sommer". Der vor allem trocken war und jetzt von grünen Agitatoren im Bundestag als Kronzeuge für ihren Gründungsmythos missbraucht wird.

Ich habe heute Morgen das Video einer Bundestagsrede von Katrin Göring-Eckardt über mich ergehen lassen. Sie ist eine Frau, die sich wie eine gereifte Grundschullehrerin kleidet, als erste Barriere für Gegenredner. Die dann aber um sich schlägt wie ein hysterisches Weib, dass seinen aufgestauten Frust entladen muss. In einer Tonlage, die schwer erträglich ist. Und die uns nicht verschont mit ihrer evangelischen Doppelmoral, in der die Schwerverbrecher aus dem Hambacher Forst "Aktivisten" sind, und die aufgebrachten Regierungsgegner in Sachsen "Arschlöcher". Später entschuldigt sie sich für ihre Flegelei und vollendet ihre Pose der unangreifbaren Religionslehrerin, der eben auch mal die Gäule durchgehen. Bei sich selbst bezeichnet sie das als "Leidenschaft", bei Andersdenkenden als "Extremismus".

Sie verknüpft Themen, die nichts miteinander zu tun haben:
- Die Dürre bezeichnet sie als Erwärmung.
- Die Dieselfahrverbote verbindet sie mit dem Dieselskandal. Dabei sind es nicht die neuen Diesel, die die NOx Werte hochtreiben, sondern die alten.
- Die Flüchtlingswelle hingegen, das einzige Problem, das wirklich von Menschen, genauer: von der Regierung, ausgelöst wurde, bezeichnet sie als "gegeben".
- Den noch amtierenden Verfassungsschutzpräsidenten bezeichnet sie als Coach für Rechtsextremisten. Dabei berät sich der Präsident nachgewiesenermaßen mit allen BT-Fraktionen.

Diese Frau verkörpert alles, was einem den Appetit auf politischen Diskurs auf hohem Niveau vermiesen kann: Verlogenheit, Demagogie, Aggression, Unkenntnis in der Sache.

Rilke sehnt sich nach den losgelassenen Winden. Im Reichstagswahlkampf 1932 versprach Hitler seinen Anhängern, die anderen Parteien "hinauszufegen".

Wer sich nach Winden oder Stürmen sehnt, hat genug. Will reinen Tisch machen. Wer zu solchen Leuten spricht, muss nur diese Bilder aktivieren. Ich verstehe immer besser, wie sich es sich anfühlt, wenn sich Verdruss über die Verhältnisse anstaut. Das passiert über Jahre. Und immer weniger ist man bereit, erneut zu diskutieren, zuzuhören, zu argumentieren. Man hat das alles schon x-mal gehört, und nie hat sich etwas gebessert. Talkshows z. B. habe ich satt bis zum Überdruss.

Wenn sich die politische Sättigung auch noch mit Hunger im Bauch verbindet, dann wird es gefährlich. Deutschland und EU tun derzeit alles dafür, uns mit Politikverdruss zu sättigen so dass wir, wenn der Abschwung kommt, augenblicklich in bürgerkriegsähnliche Zustände fallen können.

Erst dann werden auch die letzen, die die Augen gerne verschließen und nachplappern, was sie in tagesschau und heute hören, merken, was Merkel verbrochen hat.

Dann beginnt der deutsche Herbst.

1 Kommentar:

  1. Schön, daß der Blog wieder da ist!

    Ich weiß nicht, ob der deutsche Herbst wirklich eines Tages beginnen wird. Vielmehr nehme ich an, daß er übersprungen wird: Es geht direkt in den Winter. In einen eiskalten, weißen - und roten.

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