Donnerstag, 4. Juni 2020

Systematischer Fehler bei Hitzerekordmessungen des DWD?

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) ist eine Bundesbehörde, die dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (!) unterstellt ist. Der DWD hat die Aufgaben, vor Stürmen und Extremtemperaturen zu warnen und Klimaveränderungen zu messen und zu archivieren.

Der DWD misst die Temperaturen in Deutschland und ist die Quelle für Meldungen, wenn in Deutschland mal wieder ein "Temperaturrekord" gemessen wurde oder ein wärmster Monat "seit Aufzeichnungsbeginn". Insofern beliefert er Politiker direkt mit Argumenten für noch härtere Regulierungen und noch höhere Energiesteuern.

Jetzt kommt aber heraus: Die Messstation in Lingen, eine häufig zitierte Quelle für Temperaturrekorde, misst offenbar systematisch falsch!

Den ersten Zweifel meldeten 2019 Jörg Kachelmann und das Portal "WetterOnline" an: Sie stellten den Hitzrekord von 42,6°C in Lingen in Frage. Konkret stellen sie die Eignung des Messtandortes in Frage, weil sich dort Hitze staue (WELT). Der DWD räumte zwar ein, dass der Standort "nicht ideal" sei und dass der Standort deshalb auch (irgendwann) verlegt werden solle. Dennoch verwendete der DWD die Messwerte in seinem Bericht als "deutliche" Hinweise darauf, dass der Klimawandel "an Fahrt aufgenommen" habe.

Jörg Kachelmann bezifferte die Auswirkung der "ventilationshemmenden Umgebung" des Messortes auf rd. 3°C. Ventilationshemmend nennt Kachelmann die Senke und die in der Nähe parkenden Autos. (Tweet vom 26.7.2019). Ein Foto in dem WELT-Artikel zeigt die Senke.
Aha. Hat der DWD also einen Messort gesucht, der vor Luftströmungen geschützt ist und von reflektierenden heißen Autoblechen umgeben ist, um den Klimawandel in Deutschland nachweisen zu können?
Das erinnert sehr an die ausgesucht schlechten Messorte für Stickoxide in manchen Städten.

Der DWD reagierte auf die Kritik mit einer Eigenbewertung des Messortes. Im Ergebnis kam er zu dem Schluss, dass an den Messwerten und -bedingungen nichts zu beanstanden sei, der Temperaturrekord gelte. Zur Hilfe kam dem DWD auch T-Online. Das Medienportal zitierte einen Meteorologen, das Problem mit dem Messort sei, dass er "Klimaleugnern" einen Angriffspunkt biete. Hätte der DWD seine Messwerte zurückgenommen, hätte dies den Klimaleugnern genutzt.

Ach so. Inzwischen gelten nicht mehr wissenschaftliche, also neutrale, Kriterien für die Bewertung wissenschaftlicher Ergebnisse, sondern vor allem, wem diese nutzen.

T-Online beleuchtet aber auch, wie der DWD Kachelmanns Kritik am Standort der Messstation zu entkräften versuche: Man habe die korrekte Funktionsfähigkeit der Temperaturfühler überprüft und ob der Ventilator funktioniere. Ergebnis: Alles Ok. Aber ein Ventilator in einer Senke wirbelt auch nur die zuvor bereits aufgeheizte Luft um.

Der Verdacht steht im Raum: Hier sind Messbedingungen ausgesucht worden, die dem "Narrativ" vom Klimawandel nützen.

Und jetzt wird die Kritik erneuert: BILD (Link) und NDR (Link) zitieren Kritik am "wärmsten Tag des Jahres", den der DWD gemessen haben will. BILD zitiert Dominik Jung von Q.met: "Lingen hat seit vergangenen Freitag bis einschließlich gestern täglich den absoluten Höchstwert von allen Wetterstationen des DWD gemessen. Und das tlw. mit 5-6 Grad höheren Werten als Vergleichsstationen in der näheren Umgebung." Lingen solle bitte aus den Temperaturrankings herausgenommen werden.

Jetzt will der DWD auf dem Gelände des gleichen Messfeldes eine Vergleichsmessung aufbauen. Aber warum auf dem gleichen Messfeld?

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