Donnerstag, 28. April 2022

Warum ich wieder blogge

Ich gebe es zu: Ich hatte mich von den Ambitionen unserer Regierungen und ihrer Exekutionsorgane ins Bockshorn jagen lassen. Dazu kam ein persönliches Umfeld, das voll auf Mainstream und Konformismus setzte. Dazu kam ferner die Erfahrung mit zwei Journalisten, von heute auf morgen den langjährigen Kontakt zu mir abzubrechen.

Ich dachte, ich könne es mir nicht mehr leisten öffentlich eine liberal-konservative, patriotische Haltung (auch dieses Wort ist inzwischen leider versifft) zu vertreten, ohne auf eine Abschussliste zu geraten. Der Witz ist dabei: von vielen weiß ich, dass sie denken wie ich. Aber das Prinzip der "Kontaktschuld" wirkt bei denen, die noch nicht am sicheren Ufer sind, so stark, dass viele einen dreimal verraten würden, bevor der Hahn dreimal gekräht hat.

Aber dann wuchs in mir wieder der Trotz. Anne Spiegel und ihre Rechtfertigungsversuche waren der letzte Auslöser. Die materielle und moralische Zersetzung unseres Landes sind derart gewachsen, dass die Risse inzwischen überdeutlich sind. Die Folgen von 16 Jahren Merkel und Steinmeier werden jetzt unübersehbar. Und da sehe ich es nicht mehr ein, schüchtern zu schweigen. 

Konformismus erstickt mehr intelligente, selbst denkende Bürger als dieser Covid2 Virus. 

Also, Visier wieder auf. Und umso mehr habe ich mich über die Übernahme von Twitter durch Elon Musk gefreut. Und die Panik, die die öffentlich-rechtlichen "Humorbeamten" (Ruhrbarone) jetzt ereilt ist mir ein Hochgenuss. 

Ich ziehe ausdrücklich meinen Hut vor den Leuten, die sich die ganze Zeit allein gegen den Strom gestellt haben. 

Montag, 25. April 2022

Von Rapallo bis zur NATO: Deutschland in der Zwickmühle

Erst jetzt, da uns das NATO Prinzip der kollektiven Sicherheit in die Handlungsunfähigkeit geführt hat, stutzen  viele zum ersten mal. Was ist das für ein Prinzip, dass uns die Füße still halten lässt, wenn der große Widersacher einen Staat in der Mitte angreift?

"Wir wollen einen dritten Weltkrieg, der zu einem Atomkrieg führen könnte, verhindern." sagt Bundeskanzler Scholz. Aber genau das könnte man bei jedem Angriff auf ein NATO-Mitglied sagen, wenn dann jemand den Artikel 5 ziehen will. Ginge dann auch die Diskussion erst los, ob man eine Eskalation will? Der Artikel 5 ist weicher als viele glauben (Hervorhebungen von mir):

Article 5

The Parties agree that an armed attack against one or more of them in Europe or North America shall be considered an attack against them all and consequently they agree that, if such an armed attack occurs, each of them, in exercise of the right of individual or collective self-defence recognised by Article 51 of the Charter of the United Nations, will assist the Party or Parties so attacked by taking forthwith, individually and in concert with the other Parties, such action as it deems necessary, including the use of armed force, to restore and maintain the security of the North Atlantic area.

Any such armed attack and all measures taken as a result thereof shall immediately be reported to the Security Council. Such measures shall be terminated when the Security Council has taken the measures necessary to restore and maintain international peace and security .

Quelle: NATO

Womöglich kennt Putin die Buchstaben des NATO-Vertrages besser als die Young Leaders des WEF, die es in Ministerämter geschafft haben (wobei "geschafft haben" eine freundliche Umschreibung ist).

Kurzum: Die NATO tut so, als würde sie der Ukraine gerne helfen, nutzt die Gelegenheit aber um einem der drei Supermächte wirtschaftlich so richtig einen mitzugeben. Und natürlich auch, um den eigenen Wehrtechnikherstellern einen kräftigen Schluck aus der Pulle zu gönnen. Aber eine funktionierende Sicherheitsstrategie für Europa haben wir nicht. Und aus deutsche Sicht ergänze ich steil: Hatten wir auch nie:

Was wir immer für die Stabilität des kalten Krieges hielten, das "Gleichgewicht des Schreckens" galt nicht für die Puffer- und Frontstaaten des kalten Krieges. Das folgt aus der Clausewitz'schen Erkenntnis, das Raum und Zeit zu den wichtigsten Ressourcen eines Krieges gehören. Die Flugzeiten der Atomraketen waren es, die den Atommächten in sicherem Abstand die Sicherheit verschafften, auf einen Angriff noch reagieren zu können. Diese Minuten hatten und haben geostrategische Bedeutung. Diese Minuten lassen Frontstaaten drauf gehen und Mächte auf anderen Kontinenten überleben. 

Die Sowjets waren mit ihren Kurzstreckenraketen gegen die Bundesrepublik erstschlagfähig. In dem Sinne, dass wir uns nicht hätten wehren können. Aber andere hätten unsere Vernichtung vergelten können. Das sollten wir als "Abschreckung" kaufen. Aber jetzt lernen wir gerade, wie abwägend sich Regierungen verhalten, wenn es ums Ganze geht. Auch ein Ronald Reagan oder Jimmy Carter hätte nach einem Erstschlag auf uns fragen können: "Sollen wir eine Eskalation bis zu Interkontinentalraketen riskieren, indem wir den Sowjets eine Antwort schicken?" Vielleicht wäre ein bürokratisches Gerangel losgegangen. Ein Abstimmungsmarathon, in dem Frankreich, in der 2. Reihe stehend, ein Veto eingelegt hätte?

Für uns Deutsche folgt daraus: Wir konnten und können uns kaum auf die NATO verlassen. Deshalb müssen wir besonders vorsichtig sein, wenn wir Teil eines großen Spiels werden - oder schon sind.

DAS ist, was mir wirklich Falten in die Stirn treibt. Zumal unsere eigene Wehrfähigkeit von Damen ruiniert wurde, die als Dank dafür Karriere in der Politik machten. Wir werden von der Leyen + Ruder, Kramp-Karrenbauer und Lambrecht natürlich als Rohrkrepiererinnen, als Versagerinnen, als Irrtümer. Aber ebenso gut könnte man sagen: Sie selbst haben den Schaden ja nicht gehabt.

Ostern 1922 überraschten Reichskanzler und Außenminister Rathenau die damaligen G7 Staaten bei ihren Verhandlungen über eine Lockerung der Restriktionen gegen Deutschland und Russland mit dem Rapallo-Vertrag. Beide verzichteten auf Sanktionen gegeneinander und befreiten sich aus den Boykotten der westlichen Kriegsgewinner. Deutschland lieferte der UdSSR die Technik, die es zur Ausbeutung und Verarbeitung seiner Ölvorkommen brauchte. Im Gegenzug bekam es Öl. 

Die Empörung des Westens (und der SPD) war groß. Riesengroß. Frankreich besetzte unter einem Vorwand das Ruhrgebiet. Im Juni des gleichen Jahres wurde Außenminister Rathenau auf der Fahrt ins Ministerium erschossen. Von zwei Typen, die später dem "rechten Lager" zugeschrieben wurden. 

Merke: Wenn Deutschland seine Rolle als Kanonenfutter gegen Sowjets/Russen ablehnt und stattdessen Verständigung mit Russland sucht, kommt es immer zum Moment der Wahrheit.

Freitag, 22. April 2022

Die Deutschen wechseln zu alternativen Antrieben

 Ich habe meinen Dienstwagen jetzt (endlich) von einem reinen Batterieauto zu einem Hybriden tauschen können. Warum "endlich"? Weil ich in dem Jahr gelernt habe, dass das reine Batterieauto (mit 58kWh Kapazität und 350-440km Reichweite, abhängig von den Außentemperaturen) sehr geeignet ist für Stadt- und Regionalverkehr. Aber nicht für Langstrecken, wie z. B. die 500km zu den Eltern.

Freunde und Verwandte fragten mich dann, warum ich ausgerechnet jetzt, da die Benzinpreise durch die Decke gehen, wieder zu Benzin wechsle. Meine Antwort: Weil ich nicht nur an die Benzinpreise sondern auch die Fähigkeit zur Flucht, wenn es mal sein muss, denke. Gerade die 500km, die ich näher an der Ukraine bin, als Westfalen, machen mir das bewusst. Wie sollte man mit meinem Batterieauto vor den Vandalen flüchten können...?

So wie ich denken offenbar viele Deutsche. Das zeigt die Neuzulassungsstatistik des Kraftfahrt Bundesamt KBA (Pressemitteilung). 45% der Neuzulassungen im ersten Quartal 2022 hatten einen alternativen Antrieb. Aber Vorsicht: das ist nicht gleichzusetzen mit "elektrischem Antrieb". So aber lesen sich viele Zeitungsmeldungen und Pressemitteilungen interessierter Kreise. Das KBA hat aber eine gesonderte Statistik für elektrische Antriebe (Batterie und Hybrid) veröffentlicht. Und demnach waren nur 24% der Neuzulassungen mit elektrischem Antrieb. 

Viele Deutsche suchen also nach Alternativen, sind aber noch nicht vom elektrischen Antrieb überzeugt. Und dies trotz massiver staatlicher Förderung. Es ist halt in der Praxis immer noch eine Sache für Überzeugungstäter. Es beginnt mit der Möglichkeit und Erlaubnis (von der Hausverwaltung, der Eigentümergemeinschaft, der Stadtverwaltung), vor der eigenen Haustüre eine Ladebox zu installieren, die die 11kW auch wirklich ausnutzt. Es geht dann weiter mit Ladestationen beim Arbeitgeber und entlang der Langstrecken, die zum eigenen Leben gehören. Und selbst wenn hier eine Versorgung gegeben ist, hat man unterwegs immer die Frage: Sind die Ladestationen frei und in Betrieb, wenn ich dort ankomme?

Ein Freund von mir hatte sich zeitgleich mit seinem Wechsel zum Batterieauto eine mobile Ladestation gekauft, die er immer im Kofferraum dabei hat. Der Reserveakku quasi.

Der Vorteil der eigenen Ladestation ist natürlich: Ich hatte ein Jahr lang keine Tankstelle gesehen (außer zum Waschen) und hatte die Benzinpreise irgendwann nicht mehr im Blick. Habe das Auto immer zu Hause geladen. Die eigene Box ist immer frei und zu Hause hat man meistens Zeit zum Laden.

Aber dann kamen immer wieder die Langstrecken zu den Eltern oder Freunden. Anfangs haben wir uns Zugtickets gebucht. Aber fast jedesmal erlebten wir mit der Deutschen Bahn unterwegs einen Liegenbleiben. Einmal sogar 2 Liegenbleiben auf der gleichen Reise. Dazu kamen die 3-4h Zugfahrt mit Maske - was gänzlich unzumutbar ist. 

Danach mieteten wir uns jedesmal einen Mietwagen mit Dieselantrieb. Und voila: Statt 350km hatte ich wieder 890km Reichweite. Da fragte ich mich schon, warum ich diesen "Sch***" eigentlich mitmache?

Der Kompromiss lautete für mich: Umstieg auf Hybrid. Am liebsten auf einen Dieselhybrid, aber die haben wir nicht im Angebot. Der Diesel braucht mehr Bauraum als der Benziner und ist schwerer. Und das Gewicht eines Hybridfahrzeugs steigt wegen der Batterie eh schon erheblich.

Ich nutze die Ladestation jetzt weiterhin und fahre rein elektrisch in die Stadt und zurück. Z. B. zum Großeinkauf. Ich habe das beigelegte Ladekabel auch noch nie gebraucht. Aber das heißt nicht, dass ich nicht elektrisch fahre. Es ist eine Legende von Robert Habeck, dass die Leute den Hybrid nur kaufen, um die Förderung abzugreifen. Die meisten Stationen haben ein eigenes Ladekabel.

Ich schaffe die Strecke ins Ruhrgebiet auch jetzt ohne Nachzutanken, wenn ich mit vollem Tank und voller Batterie losfahre. Aber mit dem Diesel hätte ich noch den halben Weg wieder zurückfahren können, bis der Tank leer ist.

Was die Käufer sicher auch abschreckt, sind die rapide steigenden Strompreise. Der Staat kassiert ja auch hier kräftig ab. Im ersten Jahr meines Batterieautos habe ich es sehr deutlich gemerkt, dass die Verbrauchskosten mit einem Elektroautos weniger als die Hälfte von dem eines Diesel oder Benziner betragen. Aber die Strompreise steigen inzwischen und keiner weiß, wo es noch endet. 

Und dazu kommt auch: Je mehr Batterieautos in einer Siedlung geladen werden sollen, desto mehr werden die Netzbetreiber mitreden wollen, Irgendwann müssen sie entweder die Lasten steuern wollen oder die Mehrkosten für die Netzverstärkung umwälzen müssen. Das wird in einigen Jahren so kommen.

Und dann wird es mit dem Laden immer komplizierter und wird zur Planwirtschaft. Schon heute muss man darauf achten, dass man die Batterie nur zu 80% lädt, um ihre Haltbarkeit zu erhöhen. Man kann per App einstellen, wann man losfahren will, und dann lädt die Station erst kurz vor der Abfahrt auf 100% State of Charge. Das ist im Alltag natürlich lästig. Und die meisten werden sich nicht daran halten. 

Wenn die Stromversorger dann auch noch Anreize setzen, die Batterie als Speicher für das Netz bereit zu stellen, wird es noch komplizierter.

Mein Hybrid lädt statt mit 11kW nur mit 4kW und belastet das Ortsnetz und meinen Hausanschluss entsprechend weniger. Auch hier bin ich von den gerade beschriebenen Zusammenhängen weitgehend entlastet. Für mich spricht derzeit das meiste für einen Hybrid.

Dienstag, 19. April 2022

Verbote als europäische "Innovationstreiber"

Ein Freund gebliebener früherer Kollege fragte mich nach seiner ersten Testfahrt mit einem Tesla, wie ich die Zukunft der deutschen Automobilindustrie sehe. Er fragte nach einer Erfahrung, die ihn wohl begeistert hatte und gleichzeitig besorgte. Denn er hängt auch heute noch mittelbar von der deutschen Automobilindustrie ab. Die Frage, die 50+ ler umtreibt lautet: Werden wir es bis zur Rente schaffen, oder müssen wir doch auf Blockchains umsatteln?

Meine Antwort lautet: Wir haben die innere Stimme und Innovationskraft verloren. Ich könnte auch sagen: Den Lebenswillen. Denn nicht mehr sind Kreativität und Leistungswille der Fortschrittsmotor unserer Branche. Sondern Verbote und Gebote, die das Auto in den Dienst des "Wir statt ich" stellen wollen. Ich höre Sie jetzt fragen: "So wie früher beim VEB in Zwickau?" Und ich würde antworten: Ja genau.

Die nachrückenden Generationen sind unter Angela Merkel, Frank-Walter Steinmeier und Katrin Göring-Eckardt groß geworden. Sie kennen nur hängende Mundwinkel als Lebensgefühl, den verurteiltenden Zeigefinger als Geste und die Inkompetenz, die man leicht durch moralische Überlegenheit ersetzen kann, ohne dass man kritische Fragen fürchten muss.

Folgende Werte wurden völlig umgewertet:

- Können durch Sollen

- Kompetenz durch Moral

- Leistung durch Quote

Und so weiter, Ihr kennt das. Und da die neuen Leute nichts wissen, nichts entdecken, nichts erkennen außer über das Fehlverhalten ihrer Nachbarn müssen im Wirtschaftssystem neue Triebkräfte installiert werden. Produktentwicklung folgt inzwischen nur mehr gesetzlichen Vorgaben, die als moralische Vorgaben betrachtet werden. Und Produkte müssen nicht mehr ihre Käufer begeistern, sondern die Frauen auf der Kanzel, denen es ein Wohlgefallen ist, wenn die Gesetze sogar noch übertroffen werden.

Frage in diesem Land nicht, was die Naturgesetze für den Menschen tun können. Frage, was die Naturgesetze für die Moral tun können. Oder wie es grüne Spitzenpolitikerinnen in Ministerämtern gerne formulieren: "Den deutschen Ingenieuren wird schon etwas einfallen, da bin ich sicher." Und sie meint den edlen Wettstreit zwischen den unwissenden Inquisitorinnen auf der Kanzel und den ratlos umherblickenden Ingenieuren.

Ich kann mir nicht vorstellen, wie das in Zukunft funktionieren soll. Aber so ging es früheren Ingenieuren auch schon, Wenn Stalin sagte, er brauche nur Elektrizität um die Leute zu beherrschen, dann meinte er sicherlich auch schon, dass seinen Ingenieuren schon etwas einfallen würde. Am Ende waren Zwangsarbeiter die Lösung, um die eigene Ideologie überlegen aussehen zu lassen. Vielleicht wird es ja wieder so kommen. Vielleicht werden alle die, die wirklich noch etwas können, von denen, die nichts können, aber moralisch überlegen sind, in Zwangsarbeit geschickt. Oder wie man es heute nennen würde: Ihr Renteneintrittsalter würde permanent "angepasst" werden.

Aber bis es den Leuten dämmert, wird noch ein Weilchen vergehen. Nach den Autos werden sich die "neuen deutschen Macherinnen" der "Digitalisierung" widmen. Gegen das, was sie sich noch ausdenken werden, werden Cookie Popups nur ein Staubkorb gewesen sein. 

Mittwoch, 6. April 2022

Agenda und Akteure wechseln von Pandemie zur Gasversorgung

Nachdem die Pandemie in Deutschland kein Ende findet, sondern im Sande verläuft zeichnet sich in puncto Angstagenda schon ihr Nachfolger ab: Die Gasangst.

Karl Lauterbach überreicht den Stab an Robert Habeck. Dieser hat als Dramaturg ja mindestens genauso viel Berufserfahrung wie sein Kollege. Habeck agiert jetzt und kommuniziert was die Stunde geschlagen hat. Nachdem er von den Scheichs in Katar zurück war, enteignete er erstmal Gazprom Deutschland. Dann guckte er sich eine Behörde aus, die wie bis dato das RKI fortan die negativen Folgen der Ministerpolitik verkünden müssen wird: Die Bundesnetzagentur. Praktischerweise wird diese ja von einem Grünen geführt. Und der schaute offenbar mal kurz auf die Webseite des RKI und guckte, wie die das vom Beginn der Pandemie an gemacht haben: Ah, ok. Einen regelmäßig zu aktualisierenden Lagebericht aufsetzen und Zahlen veröffentliche, die den Inzidenzen, Hospitalisierenden usw entsprechen.

Ich übersetze den Agendawechsel mal so:

Spahn / Lauterbach -> Habeck

RKI -> Bundesnetzagentur

Inzidenzen -> Abgeklemmte Gaskunden

Todesfälle -> Insolvenzen ("mit oder an Gasmangel")

Impfungen -> "Transformationen" auf regenerative Energien (Subtext: Selbst schuld!)

Maske -> Wohnzimmertemperatur / Duschverhalten

Solidarität -> Frieren für die Freiheit

Demographischer Makel -> CO2-Ausstoß 

Hotspot -> Großverbraucher 

Coronaleugner -> Putinversteher







Dienstag, 5. April 2022

Zurück an der Front..

Und plötzlich ist man ganz nah dran. Wir hatten uns im November aus Berlin zurückgezogen, ins ruhige Havelland - dachten wir. Dachten wir so wie eine frühere Kollegin, die sich in Norwegen ein "ruhiges Grundstück in der Nähe eines still gelegten Marinehafens" gekauft hatte und ein Blockhaus am Strand errichtete. Jetzt sieht sie im Sonnenuntergang die Silhouetten von Marineschiffen im Manöver. 

Oder wie ein früherer Kollege aus Göteborg. Als ich dort ein Projekt hatte, wandelte ich abends oft am Kai entlang. Dort war auch ein alter Marinestützpunkt mit museumsreifen Kriegsschiffen. Am Wochenende hörte ich von ihm, dass der nun reaktiviert worden sei. Keine Museumsschiffe mehr, sondern einsatzbereites Kriegsgerät. 

 Und am Sonntag bezog ganz in der Nähe eine Busladung Heeressoldaten der Bundeswehr ihre Unterkunft. Denn es soll ins Panzermanöver nach Klietz gehen. Zuvor hatten wir zum ersten Mal seit langer Zeit mal wieder eine Kolonne der Bundeswehr auf der B5 gesehen. Hatte ich nicht mal geschrieben, dass seit ca. 2011 die Zeit rückwärts läuft? Jetzt sind wir mindestens im kalten Krieg angekommen, für manche ist er sogar richtig heiß und mörderisch. 

 Da war die Pandemie nach dem dunklen, kalten Kryptowinter vorbei da steht das nächste große Ding an. Meine Branche freute sich schon auf wieder anspringende Lieferketten - bis dato war es vor allem ein Mangel an Steuergeräten gewesen. Jetzt bekommen wir auch keine Kabelbäume mehr. Und vielleicht bald auch keine Rohstoffe mehr aus Russland, die man für den Zusammenbau eines Elektroautos so braucht. Schon mehrmals hatte ich seit 2002 Stefan Zweig's "Welt von gestern" in die Hand genommen. Zu frappierend sind die Ähnlichkeiten zwischen uns heute und seiner Sicht auf die Welt vor dem ersten Weltkrieg. Nicht nur dass auch wir gläubige Anhänger von Wissenschaft, Technik und Kultur geworden waren. Die Krieg für eine Angelegenheit von gestern hielten, wie Gespenster und Aberglaube. Aber es ist alles zurück. Die komischen Figuran in Präsidentenämtern, die Kriegstreiber, die Kriegsgewinnler. Die Provokateure. Die Lügner und Kulissenschieber. Die Propagandamedien. 

Man muss jetzt selbst strategisch denken - und handeln. Längst müssen wir einen großen Teil unserer Wachzeit damit verbringen, endtweder Flucht oder Überleben vorzubereiten. Erst im Februar hatten wir hier im Havelland unseren ersten 10h-Stromausfall. Als der Orkan durchwehte. Da wird einem schlagartig klar, was man noch braucht. Und was man nicht mitnehmen würde, auf eine Fluchtroute gen.. ja, wohin eigentlich? Anfang 2020 hatten wir noch mit der polnischen Ostsee geliebäugelt. Ich dachte, den Westen (Frankreich) kannste vergessen. Die Freiheit liegt in Osteuropa. 

Aber jetzt ist es wieder anders. Im Osten, gleich hinter der polnisch-ukrainischen Grenze, regieren die Oligarchen. Da werden Komiker zu Präsidenten gemacht und Boxer zu Bürgermeistern. Und beide haben ihr Volk nicht vor Krieg bewahrt. Nee, haben es drauf ankommen lassen. Haben dem Bär auf die Tatzen getreten. Wenn Merkel einmal im Leben etwas richtiges getan hat, dann war es die Ablehnung, die Ukraine in die NATO aufzunehmen. Die Ukraine gehört nicht mit Waffen aufgerüstet, sondern als neutrale entmilitarisiert und garantiert. Wer aber so redet, gilt im Land der Kindergärtnerinnen als Putinversteher. Versteher gilt überhaupt als Schimpfwort. Übrigens genauso wie Querdenker. Oder besorgt sein. Oder in Wut. 

Trump hatte es alles vorhergesagt: Kein Nordstream 2. Höhere Rüstungsausgaben. Klartext mit Putin, mit Kim Jong-un und mit Xi Jinping. Aber wenn der Falsche das Richtige sagt, ist das ja falsch. Unsere stehen dicht hinter Baerbock, Habeck, Lambrecht und.. wie hieß noch unser Bundeskanzler?