Dienstag, 19. April 2022

Verbote als europäische "Innovationstreiber"

Ein Freund gebliebener früherer Kollege fragte mich nach seiner ersten Testfahrt mit einem Tesla, wie ich die Zukunft der deutschen Automobilindustrie sehe. Er fragte nach einer Erfahrung, die ihn wohl begeistert hatte und gleichzeitig besorgte. Denn er hängt auch heute noch mittelbar von der deutschen Automobilindustrie ab. Die Frage, die 50+ ler umtreibt lautet: Werden wir es bis zur Rente schaffen, oder müssen wir doch auf Blockchains umsatteln?

Meine Antwort lautet: Wir haben die innere Stimme und Innovationskraft verloren. Ich könnte auch sagen: Den Lebenswillen. Denn nicht mehr sind Kreativität und Leistungswille der Fortschrittsmotor unserer Branche. Sondern Verbote und Gebote, die das Auto in den Dienst des "Wir statt ich" stellen wollen. Ich höre Sie jetzt fragen: "So wie früher beim VEB in Zwickau?" Und ich würde antworten: Ja genau.

Die nachrückenden Generationen sind unter Angela Merkel, Frank-Walter Steinmeier und Katrin Göring-Eckardt groß geworden. Sie kennen nur hängende Mundwinkel als Lebensgefühl, den verurteiltenden Zeigefinger als Geste und die Inkompetenz, die man leicht durch moralische Überlegenheit ersetzen kann, ohne dass man kritische Fragen fürchten muss.

Folgende Werte wurden völlig umgewertet:

- Können durch Sollen

- Kompetenz durch Moral

- Leistung durch Quote

Und so weiter, Ihr kennt das. Und da die neuen Leute nichts wissen, nichts entdecken, nichts erkennen außer über das Fehlverhalten ihrer Nachbarn müssen im Wirtschaftssystem neue Triebkräfte installiert werden. Produktentwicklung folgt inzwischen nur mehr gesetzlichen Vorgaben, die als moralische Vorgaben betrachtet werden. Und Produkte müssen nicht mehr ihre Käufer begeistern, sondern die Frauen auf der Kanzel, denen es ein Wohlgefallen ist, wenn die Gesetze sogar noch übertroffen werden.

Frage in diesem Land nicht, was die Naturgesetze für den Menschen tun können. Frage, was die Naturgesetze für die Moral tun können. Oder wie es grüne Spitzenpolitikerinnen in Ministerämtern gerne formulieren: "Den deutschen Ingenieuren wird schon etwas einfallen, da bin ich sicher." Und sie meint den edlen Wettstreit zwischen den unwissenden Inquisitorinnen auf der Kanzel und den ratlos umherblickenden Ingenieuren.

Ich kann mir nicht vorstellen, wie das in Zukunft funktionieren soll. Aber so ging es früheren Ingenieuren auch schon, Wenn Stalin sagte, er brauche nur Elektrizität um die Leute zu beherrschen, dann meinte er sicherlich auch schon, dass seinen Ingenieuren schon etwas einfallen würde. Am Ende waren Zwangsarbeiter die Lösung, um die eigene Ideologie überlegen aussehen zu lassen. Vielleicht wird es ja wieder so kommen. Vielleicht werden alle die, die wirklich noch etwas können, von denen, die nichts können, aber moralisch überlegen sind, in Zwangsarbeit geschickt. Oder wie man es heute nennen würde: Ihr Renteneintrittsalter würde permanent "angepasst" werden.

Aber bis es den Leuten dämmert, wird noch ein Weilchen vergehen. Nach den Autos werden sich die "neuen deutschen Macherinnen" der "Digitalisierung" widmen. Gegen das, was sie sich noch ausdenken werden, werden Cookie Popups nur ein Staubkorb gewesen sein. 

1 Kommentar:

  1. David19.4.22

    Ich meine, daß das eher alles noch zu "mild", zu vorsichtig ausgedrückt ist - die sich entwickelnde Realität dürfte weitaus krasser sein. Früher konnte man noch in ein anderes Land gehen, heute jedoch fällt einem dazu nichts mehr ein. Anders gesagt: Offensichtlich drehen alle gleichzeitig durch. Dahinter MUSS natürlich ein Plan stecken. Was ich mir aber, naiv wie ich bin, nicht vorstellen kann, ist, daß es keinen gibt, der aus dieser Phalanx ausscheren will! Daraus ergibt sich diese Frage: Wer ZWINGT alle (!) dazu, sich "konform" zu verhalten? Irgend etwas muß es geben, daß noch nicht so klar zum Vorschein kommt.

    Eine kleine Anmerkung bzgl. des "Schaffens bis zur Rente": Auch wenn man in Rente ist, hat man das "rettende Ufer" keinesfalls erreicht. Das rettende Ufer ist bestenfalls eine Sandbank voller Treibsand. In einem desolaten Staat mit einem desaströsen Finanzsystem, zudem gesteuert von einer genauso desaströsen EU, dürfte klar sein, daß Schlimmes mittlerweile nicht nur fern am Horizont steht, sonderen bereits ganz nahe ist. Die Zeichen an der Wand sind da.

    Ich empfehle, mal dieses zu lesen - man kann das goutieren oder rundweg ablehehnen, interessant ist es allemal:

    Die dystopischen Zukunftsszenarien Ernst Wolffs
    https://ansage.org/die-dystopischen-zukunftsszenarien-ernst-wolffs/

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