Anfang September fuhr Lexus im Web eine Werbekampagne für Probefahren im neuen Hybrid RX 450. Neugierig gemacht füllte ich das Interessentenformular aus und schickte es ab.
Sofort bekam ich von der Agentur, die die Kampagne verwaltete, eine Bestätigungsemail. Dann dauerte es drei bis vier Wochen bis ich einen Callcenter Anruf bekam. Die freundliche Dame nahm weitere Informationen über mich auf, insbesondere ob ich den Kauf eines Autos plane und welches Modell ich heute fahre. Sie kündigte mir an, dass sich mein nächst gelegener Lexus Händler für eine Terminvereinbarung bei mir melden würde. Der -vertrieblich gesprochen- Qualifizierungsprozess wird an dieser Stelle von der Agentur an den internen Vertriebsprozess bei Lexus / Toyota in Berlin übergeben. Und das war auch das letzte mal, dass ich etwas von dieser Kampagne hörte... Meine Anfrage ist intern versackt.
Dienstag, 3. November 2009
Sonntag, 1. November 2009
Freitag, 30. Oktober 2009
Subjektive Risikobewertung
Preisfrage:
Wie viele km muss man mit einem Auto zurücklegen, um die gleiche Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Unfalls zu erreichen wie bei einem Flug Berlin - Rom ?
a) 2.000 km
b) 200 km
c) 20 km
Wie viele km muss man mit einem Auto zurücklegen, um die gleiche Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Unfalls zu erreichen wie bei einem Flug Berlin - Rom ?
a) 2.000 km
b) 200 km
c) 20 km
Donnerstag, 29. Oktober 2009
Cramer geht gegen Gewinnabführung der Berliner S-Bahn vor
Michael Cramer (GRÜNE) war schon in Berlin ein wahrer Verkehrspolitiker. Einer der wenigen, die sich durch Sachverstand und Engagement auszeichnen. Inzwischen ist er für eine zweite Periode ins EU-Parlament gewählt. Und während man von den meisten EU-Abgeordneten nie wieder etwas hört, hat Cramer nun seine Position für eine sehr gute Berliner Aktion genutzt:
Er legte beim EU-Verkehrskommissar Beschwerde dagegen ein, dass die S-Bahn Berlin mit Millionen subventioniert werde, obwohl sie diese nicht für die Wartung oder den Betrieb einsetze sondern als Gewinne an den Mutterkonzern Bahn AG abführt.
Was die Berliner Senatoren nur kritisierten, das geht Cramer nun juristisch an. Das finde ich gut!
(Quelle: Berliner Morgenpost, Link)
Er legte beim EU-Verkehrskommissar Beschwerde dagegen ein, dass die S-Bahn Berlin mit Millionen subventioniert werde, obwohl sie diese nicht für die Wartung oder den Betrieb einsetze sondern als Gewinne an den Mutterkonzern Bahn AG abführt.
Was die Berliner Senatoren nur kritisierten, das geht Cramer nun juristisch an. Das finde ich gut!
(Quelle: Berliner Morgenpost, Link)
Mittwoch, 28. Oktober 2009
Neues von der Motorfront
Wenn ich mich auch sonst über unsere Arabs nur aufrege. In Sachen Autobrandstiftung verstehen die genauso wenig Spass wie ich - sehe ich gerade in der RBB Abendschau. Sympathisch!
Sonntag, 25. Oktober 2009
Zertifizierung zum "Patent-Ingenieur"
In eigener Sache:
Am vergangenen Freitag hat mir das Fernstudieninstitut der Beuth-Hochschule Berlin mitgeteilt, dass ich mein Zertifikat in "Patentrecht" bestanden habe. Note: 1,7
Ich darf mich nun umgangssprachlich "Patent-Ingenieur" nennen.
Inhaltlich ist dies schon seit 2003 Schwerpunkt meiner Projekte. Aber jetzt habe ich mir mein Wissen endlich mal zertifizieren lassen.
Am vergangenen Freitag hat mir das Fernstudieninstitut der Beuth-Hochschule Berlin mitgeteilt, dass ich mein Zertifikat in "Patentrecht" bestanden habe. Note: 1,7
Ich darf mich nun umgangssprachlich "Patent-Ingenieur" nennen.
Inhaltlich ist dies schon seit 2003 Schwerpunkt meiner Projekte. Aber jetzt habe ich mir mein Wissen endlich mal zertifizieren lassen.
Pacta sunt servanda
Freunde der Polemik,
das erste Jahrzehnt im neuen Jahrtausend ist in knapp zwei Monaten vorüber. 1999 mutete es futuristisch an. Die Börse haussierte, die Internetrevolution brach sich Bahn und überall gründeten neue Unternehmen. Ich war begeistert und trat in die FDP ein und wechselte zu einer Unternehmensberatung, um an der Transformation von Unternehmen ins neue Zeitalter mitzuarbeiten. Aber nichts von dem was das neue Jahrtausend dann tatsächlich brachte und offenbarte, hatte mit meinen Erwartungen zu tun. Statt Futurismus und Fortschritt brachte es uns auf eine lange Reise in Richtung fünfziger Jahre. Manchmal kommt es mir auch vor wie ein neues Mittelalter, mit neuen, digitalen Mitteln der Bespitzelung.
Als wir im Februar 2001 nach Berlin zogen krachte gerade die Berliner "Bankgesellschaft" zusammen. Den Begriff "Bankgesellschaft" darf man übrigens ruhig im doppelten Sinne nehmen, denn hier hatte sich der obere Teil der Berliner Gesellschaft auf Kosten der Allgemeinheit eine Garantierendite eingefädelt. Es war alles organisiert, nur nicht die Verantwortlichkeit. In den Zeitungen lasen wir von organisierter Kriminalität in der Berliner CDU und einem IT-Manager der Fa. Aubis, der tot am Baum hing. Berlin war pleite, als es die Garantierenditen nicht mehr bedienen konnte. Von überheblichen und unfähigen Politikern, die Bankmanager spielten, in den Ruin geritten. Die Rechnung präsentierten Rüdiger Landowsky, Manfred Schoeps und Co. uns Steuerzahlern. Die Berliner nahmen es hin, dass der Aubis-Manager Christian Neuling wegen "Krankheit" Haftverschonung bekam, aber wenig später beim Berlinmarathon antrat. Und wir Neuberliner dachten: Schlechter hätte unser Timing nicht sein können. Aber am Horizont tauchte wie als Retter Klaus Wowereit auf. Das neue Gesicht. Ein Sozialdemokrat, der liberaler ist als Guido Westerwelle. Wie auch immer, jedenfalls dachten wir damals irrtümlich, der Bankenskandal sei begrenzt auf Berlin.
Als wir 2001 nach Berlin zogen, hatten wir Fotos aus New York im Gepäck. Und wie immer bei "alten" Fotos, weiß man zunächst nicht, was auf ihnen später einmal als das kennzeichnende Merkmal für das Jahr seiner Aufnahme sein wird. Auf unseren Fotos ist es das World Trade Center. Als George W. Bush Präsident wurde, stand es noch. Als er abtrat, nicht mehr. Und was die vom Leben überforderten und von ihren Hormonen übersteuerten islamistischen Männer am 11. September noch stehen ließen, rissen ein paar Jahre später die Glaubensbrüder von George W. ab. Investment- und Immobilienbanken. Islamisten und Gierbanker, als neue multikulturelle Täterschicht, haben uns mental und finanziell mindestens um ein Jahrhundert zurück gebombt.
In Deutschland haben wir die Milleniumaufbruchstimmung während dessen für eine Reise zurück in die fünfziger Jahre genutzt. Wir hatten einen aufgedrehten Kanzler, der die Kompensation seiner Minderwertigkeitskomplexe zu einem öffentlichen Anliegen machte (übrigens bestens karikiert von Henning Venske). Der seine Anerkennung zuerst bei deutschen, später dann bei russischen Oligarchen suchte. Der glaubte, beim Aufstieg müsse man sich mit dem Establishment identifizieren - und mit denen, die man beim Aufsteigen hinter sich ließ, entsolidarisieren. Der nicht Danke sagte - sondern Basta! Der seine Partei behandelte, wie seine erste Ehefrau. Und der Ideenlosigkeit und fehlende Haltung als modernen Pragmatismus verkaufte. Der uns nicht weiterbrachte. Aber immerhin aus dem Irakkrieg heraushielt.
Wäre Merkel Anfang des Jahrzehnts schon Kanzlerin gewesen, hätten wir in Bush's Wage the Dog eine Hauptrolle gespielt. Wir hätten uns schuldig gemacht. Und wären möglicherweise schon Opfer. Vor Merkel bekamen wir Köhler. Der versinnbildlicht, was Merkel und Westerwelle für "Bürgerlichkeit" halten: Fehlende Sprachbegabung, fehlende Intellektualität, fehlendes Politikhandwerk. Köhler war vom Sparkassenpräsident zum IWF aufgestiegen. Ihm verdanken wir auch die Ausgestaltung von Währungsunion und Euro. Zweimal Hyperinflation innerhalb weniger Jahre. Der Mann kann keinen Satz sinnentnehmend vom Teleprompter ablesen und richtig wiedergeben. Die Bürgerlichen outen sich, ohne dass sie es merken. Wir sahen weder Schröder noch Merkel je im Internet surfen. Wir hatten eine Justzizministerin, die nicht weiß, was ein Browser ist, aber Gesetze über ihn erlässt. Die die Hausaufgaben, die der Fortschritt der Politik stellt, schlicht verweigert ("Was ist das Problem mit Softwarepatenten? Melden Sie doch selbst eines an, kostet doch nur 60 EURO.").
So richtig trostlos ist die neue Spießigkeit des Nachwuchses. Das gilt sowohl für dessen Form als auch die Inhalte. Die Mode, die die Berliner Kreativen gestalten, orientiert sich am Nachkriegsdeutschland. Einerseits passt das, denn die Generation Praktikum wird in der Tat so kurz gehalten, dass sie sich keine eigene Wohnung leisten kann und froh ist, wenn sie überhaupt irgendwo durchkommt. Aber sie begehrt nicht auf. Fleißig lernt sie das Vokabular ihrer Vorgesetzten und Politiker. Hauptsache, politisch und juristisch korrekt. Junge Liberale achten bei politischen Diskussionen darauf, dass sie sich nicht festlegen oder gar einen Standpunkt markieren ("..ist so nicht richtig", "Was Du vorgetragen hast..."). Hinter den Kulissen intrigieren sie aber, was das Zeug hält. In ihrer Not klammert sich manche Junganwältin an die einzige Karriere, auf die sie noch hoffen darf: Die des Berufspolitikers. Es sind diese verzweifelten Egotypen, die die Basis einer Partei jahrelang mit Schlammschlachten beschäftigt während diese eigentlich politisch arbeiten will. Im Vorteil sind die Karriereplaner, die sich hier mit gestandenen Strategen beraten können. Man kann nur hoffen, dass mit dem Fall einiger Prominenten auch deren Wasserträger weg vom Fenster sind. Allerdings will ich hier auch sagen, dass ich mich mit dem einen oder anderen liberalen Nachwuchspolitiker doch gefreut habe, als er ins Berliner Abgeordnetenhaus rückte.
Am Ende unserer nach unten inzwischen offenen Verkommenheitsskala steht eine andere Kaste: Die der Manager. Die haben uns in den vergangenen zehn, zwölf Jahren mehr gekostet als unser Sozialstaat. Mehr noch, wir haben nicht nur viel verloren, wir sind auch der Grundlagen beraubt worden, auf deren Basis sich unser Land immer wieder aufgerappelt hat: Kreativität, Neugier, Mut, Verantwortungsbewusstsein, Bildung.
Allein im laufenden Jahr verschwanden vom Markt:
- Karstadt, Quelle, Hertie, Woolworth
- Pohland, SinnLeffers
Traditionsmarken, deren Management überfordert war:
- Karmann, Rosenthal, Pfaff, Märklin, Schiesser, Agfa, Grundig
- Siemens Telekommunikation / BenQ, Fairchild Dornier, Philipp Holzmann
Misslungen ist auch die Liberalisierung der Telekommunikations-, Energie-, Post- und des Bahnmarktes. Wir wissen heute: Manager sehen in der Privatisierung eines Staatsunternehmens ausschließlich die Gelegenheit, sich die Taschen zu füllen.
Deutsche Manager erweisen sich als gewichtigste Position im Risikomanagement ihres Unternehmens und als gesamte Kaste auch als ein größeres Risiko als z.B. der islamistische Terrorismus - denn der wirkt immer nur lokal. Der islamistische Attentäter beobachtet das System und erkennt, dass es die zerstörerische Energie, die er einsetzen will, selbst enthält. Er muss nur ein wenig an der Steuerung drehen und schon kracht ein Jumbojet in eine Hochhaus. Der marodierende Manager erkennt, dass er den Schatz auf den er abzielt, nicht selbst erzeugen muss, sondern von Mittel- und Unterschicht immer wieder neu erzeugt wird. Er muss nur ein wenig an der Steuerung drehen und schon...
Die FTD zitierte neulich einen HDI-Vorstand mit den Worten, die von ihm haftpflichtversicherten Manager beschäftigen sich die Hälfte ihrer Arbeitszeit mit dem "Problem" Selbstbehaltversicherung. Sprich: Mit der für sie anscheinend unzumutbaren Erwartung, dass sie für ihre Position nicht nur überbezahlt werden sondern dafür auch noch echte Verantwortungsübernahme -wie bei einem echten Unternehmer- erwartet wird.
Manager sind inzwischen auch der am stärksten ansteigende Kostenfaktor in Unternehmen. Vor allem, wenn sie für's Nichtstun bezahlt werden, weil sie rausgeschmissen werden um weiteren Schaden vom Unternehmen abzuwenden.
Beispiele: Zumwinkel, Esser, von Pierer, Mehdorn, die Dresdner Gierbanker Jentzsch, Jens-Peter Neumann, sowie die früheren Karstadt und Quelle Manager Deuss, Koep, Plagge, Krüger Schmidt. Sie machten nach ihren Abgängen entweder ordentlich Kasse oder klagten ihren früheren Arbeitgebern zumindest hinterher. Um nur einige zu nennen.
In der FTD schrieb neulich jemand: Hedge Fonds sind für die Wallstreet das, was Pizzerien für die Mafia sind. Hat der Manager seine Beute aus dem von ihm erledigten Unternehmen in seine Burg abgeschleppt, heuert er gerne bei einem Hedge-Fonds an, um das restliche Vertrauen, dass sein Netzwerk ihm noch gewährt, zu verscherbeln. So exerzieren es z.B. die Herren Esser, und Middelhoff.
Der Wertschöpfende genießt in diesem Feudalsystem keinen Respekt mehr. Nur der mit den Werten der Schöpfenden spekulierende. Und viele von uns nährt die Hoffnung, auch mal den Jackpot zu ziehen, denn mit ehrlicher Arbeit werden wir es zu nichts bringen.
Besonders infam: Während Manager in Krisenunternehmen und Insolvenzverwalter von ihren Arbeitnehmern immer Gehaltseinbußen verlangen, UM einen Beitrag zur Rettung oder Sanierung der Unternehmen zu leisten, argumentieren sie bei ihren eigenen Ansprüchen ganz anders. Hier pochen sie auf die Einhaltung ihrer Verträge. Pacta sunt servanda. Der vorübergehende Arcor Chef, der aus dem Telekomsumpf rekrutiert wurde, sagte, er sei doch nicht blöd, auf die ihm zustehende Summe von 15 Millionen zu verzichten, auch wenn er schon nach einem halben Jahr wieder gehe. Er habe schließlich bei der Telekom eine sichere Position aufgegeben, dieses Risiko müsse sozusagen ge-hedged werden. Dass er damit das Hauptargument unserer Vorstände für deren unmoralische Gehaltsforderungen widerlegte, nämlich dass sie weltweit nachgefragt seien, hat er gar nicht bemerkt.
Der Insolvenzverwalter forderte danach die Karstadtmitarbeiter auf, ihm ein "Angebot" zu machen, auf welche Ansprüche sie zur Sanierung des Unternehmens verzichten würden. Damit würden diese auch einen Finanzierungsbeitrag zur Auszahlung der 15 Millionen leisten. Das kennt man ja schon von Philipp Holzmann. Den ließen Banken und Versicherungen auch erst pleite gehen, nachdem die Belegschaft auf ihre Pensionsansprüche, für die eine bekannte Versicherung hätte einstehen müssen, verzichtet hatte. (Nach außen ließen sie Gerhard Schröder den Retter spielen - der hatte aber vor allem die in der Haftung stehende Finanzindustrier gerettet.)
Pacta sunt servanda, sagen die Manager. Was sie damit wohl meinen ist: Das Pack hat zu dienen. Fragt sich nur, wer hier eigentlich das "Pack" ist.
Basta!
das erste Jahrzehnt im neuen Jahrtausend ist in knapp zwei Monaten vorüber. 1999 mutete es futuristisch an. Die Börse haussierte, die Internetrevolution brach sich Bahn und überall gründeten neue Unternehmen. Ich war begeistert und trat in die FDP ein und wechselte zu einer Unternehmensberatung, um an der Transformation von Unternehmen ins neue Zeitalter mitzuarbeiten. Aber nichts von dem was das neue Jahrtausend dann tatsächlich brachte und offenbarte, hatte mit meinen Erwartungen zu tun. Statt Futurismus und Fortschritt brachte es uns auf eine lange Reise in Richtung fünfziger Jahre. Manchmal kommt es mir auch vor wie ein neues Mittelalter, mit neuen, digitalen Mitteln der Bespitzelung.
Als wir im Februar 2001 nach Berlin zogen krachte gerade die Berliner "Bankgesellschaft" zusammen. Den Begriff "Bankgesellschaft" darf man übrigens ruhig im doppelten Sinne nehmen, denn hier hatte sich der obere Teil der Berliner Gesellschaft auf Kosten der Allgemeinheit eine Garantierendite eingefädelt. Es war alles organisiert, nur nicht die Verantwortlichkeit. In den Zeitungen lasen wir von organisierter Kriminalität in der Berliner CDU und einem IT-Manager der Fa. Aubis, der tot am Baum hing. Berlin war pleite, als es die Garantierenditen nicht mehr bedienen konnte. Von überheblichen und unfähigen Politikern, die Bankmanager spielten, in den Ruin geritten. Die Rechnung präsentierten Rüdiger Landowsky, Manfred Schoeps und Co. uns Steuerzahlern. Die Berliner nahmen es hin, dass der Aubis-Manager Christian Neuling wegen "Krankheit" Haftverschonung bekam, aber wenig später beim Berlinmarathon antrat. Und wir Neuberliner dachten: Schlechter hätte unser Timing nicht sein können. Aber am Horizont tauchte wie als Retter Klaus Wowereit auf. Das neue Gesicht. Ein Sozialdemokrat, der liberaler ist als Guido Westerwelle. Wie auch immer, jedenfalls dachten wir damals irrtümlich, der Bankenskandal sei begrenzt auf Berlin.
Als wir 2001 nach Berlin zogen, hatten wir Fotos aus New York im Gepäck. Und wie immer bei "alten" Fotos, weiß man zunächst nicht, was auf ihnen später einmal als das kennzeichnende Merkmal für das Jahr seiner Aufnahme sein wird. Auf unseren Fotos ist es das World Trade Center. Als George W. Bush Präsident wurde, stand es noch. Als er abtrat, nicht mehr. Und was die vom Leben überforderten und von ihren Hormonen übersteuerten islamistischen Männer am 11. September noch stehen ließen, rissen ein paar Jahre später die Glaubensbrüder von George W. ab. Investment- und Immobilienbanken. Islamisten und Gierbanker, als neue multikulturelle Täterschicht, haben uns mental und finanziell mindestens um ein Jahrhundert zurück gebombt.
In Deutschland haben wir die Milleniumaufbruchstimmung während dessen für eine Reise zurück in die fünfziger Jahre genutzt. Wir hatten einen aufgedrehten Kanzler, der die Kompensation seiner Minderwertigkeitskomplexe zu einem öffentlichen Anliegen machte (übrigens bestens karikiert von Henning Venske). Der seine Anerkennung zuerst bei deutschen, später dann bei russischen Oligarchen suchte. Der glaubte, beim Aufstieg müsse man sich mit dem Establishment identifizieren - und mit denen, die man beim Aufsteigen hinter sich ließ, entsolidarisieren. Der nicht Danke sagte - sondern Basta! Der seine Partei behandelte, wie seine erste Ehefrau. Und der Ideenlosigkeit und fehlende Haltung als modernen Pragmatismus verkaufte. Der uns nicht weiterbrachte. Aber immerhin aus dem Irakkrieg heraushielt.
Wäre Merkel Anfang des Jahrzehnts schon Kanzlerin gewesen, hätten wir in Bush's Wage the Dog eine Hauptrolle gespielt. Wir hätten uns schuldig gemacht. Und wären möglicherweise schon Opfer. Vor Merkel bekamen wir Köhler. Der versinnbildlicht, was Merkel und Westerwelle für "Bürgerlichkeit" halten: Fehlende Sprachbegabung, fehlende Intellektualität, fehlendes Politikhandwerk. Köhler war vom Sparkassenpräsident zum IWF aufgestiegen. Ihm verdanken wir auch die Ausgestaltung von Währungsunion und Euro. Zweimal Hyperinflation innerhalb weniger Jahre. Der Mann kann keinen Satz sinnentnehmend vom Teleprompter ablesen und richtig wiedergeben. Die Bürgerlichen outen sich, ohne dass sie es merken. Wir sahen weder Schröder noch Merkel je im Internet surfen. Wir hatten eine Justzizministerin, die nicht weiß, was ein Browser ist, aber Gesetze über ihn erlässt. Die die Hausaufgaben, die der Fortschritt der Politik stellt, schlicht verweigert ("Was ist das Problem mit Softwarepatenten? Melden Sie doch selbst eines an, kostet doch nur 60 EURO.").
So richtig trostlos ist die neue Spießigkeit des Nachwuchses. Das gilt sowohl für dessen Form als auch die Inhalte. Die Mode, die die Berliner Kreativen gestalten, orientiert sich am Nachkriegsdeutschland. Einerseits passt das, denn die Generation Praktikum wird in der Tat so kurz gehalten, dass sie sich keine eigene Wohnung leisten kann und froh ist, wenn sie überhaupt irgendwo durchkommt. Aber sie begehrt nicht auf. Fleißig lernt sie das Vokabular ihrer Vorgesetzten und Politiker. Hauptsache, politisch und juristisch korrekt. Junge Liberale achten bei politischen Diskussionen darauf, dass sie sich nicht festlegen oder gar einen Standpunkt markieren ("..ist so nicht richtig", "Was Du vorgetragen hast..."). Hinter den Kulissen intrigieren sie aber, was das Zeug hält. In ihrer Not klammert sich manche Junganwältin an die einzige Karriere, auf die sie noch hoffen darf: Die des Berufspolitikers. Es sind diese verzweifelten Egotypen, die die Basis einer Partei jahrelang mit Schlammschlachten beschäftigt während diese eigentlich politisch arbeiten will. Im Vorteil sind die Karriereplaner, die sich hier mit gestandenen Strategen beraten können. Man kann nur hoffen, dass mit dem Fall einiger Prominenten auch deren Wasserträger weg vom Fenster sind. Allerdings will ich hier auch sagen, dass ich mich mit dem einen oder anderen liberalen Nachwuchspolitiker doch gefreut habe, als er ins Berliner Abgeordnetenhaus rückte.
Am Ende unserer nach unten inzwischen offenen Verkommenheitsskala steht eine andere Kaste: Die der Manager. Die haben uns in den vergangenen zehn, zwölf Jahren mehr gekostet als unser Sozialstaat. Mehr noch, wir haben nicht nur viel verloren, wir sind auch der Grundlagen beraubt worden, auf deren Basis sich unser Land immer wieder aufgerappelt hat: Kreativität, Neugier, Mut, Verantwortungsbewusstsein, Bildung.
Allein im laufenden Jahr verschwanden vom Markt:
- Karstadt, Quelle, Hertie, Woolworth
- Pohland, SinnLeffers
Traditionsmarken, deren Management überfordert war:
- Karmann, Rosenthal, Pfaff, Märklin, Schiesser, Agfa, Grundig
- Siemens Telekommunikation / BenQ, Fairchild Dornier, Philipp Holzmann
Misslungen ist auch die Liberalisierung der Telekommunikations-, Energie-, Post- und des Bahnmarktes. Wir wissen heute: Manager sehen in der Privatisierung eines Staatsunternehmens ausschließlich die Gelegenheit, sich die Taschen zu füllen.
Deutsche Manager erweisen sich als gewichtigste Position im Risikomanagement ihres Unternehmens und als gesamte Kaste auch als ein größeres Risiko als z.B. der islamistische Terrorismus - denn der wirkt immer nur lokal. Der islamistische Attentäter beobachtet das System und erkennt, dass es die zerstörerische Energie, die er einsetzen will, selbst enthält. Er muss nur ein wenig an der Steuerung drehen und schon kracht ein Jumbojet in eine Hochhaus. Der marodierende Manager erkennt, dass er den Schatz auf den er abzielt, nicht selbst erzeugen muss, sondern von Mittel- und Unterschicht immer wieder neu erzeugt wird. Er muss nur ein wenig an der Steuerung drehen und schon...
Die FTD zitierte neulich einen HDI-Vorstand mit den Worten, die von ihm haftpflichtversicherten Manager beschäftigen sich die Hälfte ihrer Arbeitszeit mit dem "Problem" Selbstbehaltversicherung. Sprich: Mit der für sie anscheinend unzumutbaren Erwartung, dass sie für ihre Position nicht nur überbezahlt werden sondern dafür auch noch echte Verantwortungsübernahme -wie bei einem echten Unternehmer- erwartet wird.
Manager sind inzwischen auch der am stärksten ansteigende Kostenfaktor in Unternehmen. Vor allem, wenn sie für's Nichtstun bezahlt werden, weil sie rausgeschmissen werden um weiteren Schaden vom Unternehmen abzuwenden.
Beispiele: Zumwinkel, Esser, von Pierer, Mehdorn, die Dresdner Gierbanker Jentzsch, Jens-Peter Neumann, sowie die früheren Karstadt und Quelle Manager Deuss, Koep, Plagge, Krüger Schmidt. Sie machten nach ihren Abgängen entweder ordentlich Kasse oder klagten ihren früheren Arbeitgebern zumindest hinterher. Um nur einige zu nennen.
In der FTD schrieb neulich jemand: Hedge Fonds sind für die Wallstreet das, was Pizzerien für die Mafia sind. Hat der Manager seine Beute aus dem von ihm erledigten Unternehmen in seine Burg abgeschleppt, heuert er gerne bei einem Hedge-Fonds an, um das restliche Vertrauen, dass sein Netzwerk ihm noch gewährt, zu verscherbeln. So exerzieren es z.B. die Herren Esser, und Middelhoff.
Der Wertschöpfende genießt in diesem Feudalsystem keinen Respekt mehr. Nur der mit den Werten der Schöpfenden spekulierende. Und viele von uns nährt die Hoffnung, auch mal den Jackpot zu ziehen, denn mit ehrlicher Arbeit werden wir es zu nichts bringen.
Besonders infam: Während Manager in Krisenunternehmen und Insolvenzverwalter von ihren Arbeitnehmern immer Gehaltseinbußen verlangen, UM einen Beitrag zur Rettung oder Sanierung der Unternehmen zu leisten, argumentieren sie bei ihren eigenen Ansprüchen ganz anders. Hier pochen sie auf die Einhaltung ihrer Verträge. Pacta sunt servanda. Der vorübergehende Arcor Chef, der aus dem Telekomsumpf rekrutiert wurde, sagte, er sei doch nicht blöd, auf die ihm zustehende Summe von 15 Millionen zu verzichten, auch wenn er schon nach einem halben Jahr wieder gehe. Er habe schließlich bei der Telekom eine sichere Position aufgegeben, dieses Risiko müsse sozusagen ge-hedged werden. Dass er damit das Hauptargument unserer Vorstände für deren unmoralische Gehaltsforderungen widerlegte, nämlich dass sie weltweit nachgefragt seien, hat er gar nicht bemerkt.
Der Insolvenzverwalter forderte danach die Karstadtmitarbeiter auf, ihm ein "Angebot" zu machen, auf welche Ansprüche sie zur Sanierung des Unternehmens verzichten würden. Damit würden diese auch einen Finanzierungsbeitrag zur Auszahlung der 15 Millionen leisten. Das kennt man ja schon von Philipp Holzmann. Den ließen Banken und Versicherungen auch erst pleite gehen, nachdem die Belegschaft auf ihre Pensionsansprüche, für die eine bekannte Versicherung hätte einstehen müssen, verzichtet hatte. (Nach außen ließen sie Gerhard Schröder den Retter spielen - der hatte aber vor allem die in der Haftung stehende Finanzindustrier gerettet.)
Pacta sunt servanda, sagen die Manager. Was sie damit wohl meinen ist: Das Pack hat zu dienen. Fragt sich nur, wer hier eigentlich das "Pack" ist.
Basta!
Sonntag, 18. Oktober 2009
Donnerstag, 15. Oktober 2009
Hitechgründerfonds unterstützt Werkstattbewertungsportal autoaid
Inzwischen gibts ja immer mehr Bewertungsportale - nicht nur über Profs und Lehrer, auch über Arbeitgeber zum Beispiel (kununu.com).
Für Autofahrer gibt es jetzt auch eines über Werkstätten. Zwei Berliner haben autoaid gegründet und aus dem Projekt ist inzwischen eine GmbH geworden. Finanziert von Business Angels und dem Hitechgründerfonds.
Gute Geschäftsidee, ein Besuch lohnt sich :-)
Für Autofahrer gibt es jetzt auch eines über Werkstätten. Zwei Berliner haben autoaid gegründet und aus dem Projekt ist inzwischen eine GmbH geworden. Finanziert von Business Angels und dem Hitechgründerfonds.
Gute Geschäftsidee, ein Besuch lohnt sich :-)
Protest wirkt: amazon beauftragt Hermes
Anscheinend war ich nicht der einzige, der sich bei amazon über schlechten Service von DHL beschwert hat. Jedenfalls erzählte mir am Dienstagabend ein Projektkollege, dass amazon künftig seine Pakete über Hermes versenden wolle. Das ist eine gute Nachricht. Habe gerade mal gegoogelt: Tatsächlich! Aber die DHL bleibt -vorerst?- im Geschäft. Der Dämpfer für DHL ist aber immens, schreibt die Computerwoche (Link).
Im September habe ich übrigens mit dem Versandservice General Logistics Systems auch so meine Erfahrung gemacht. Ich hatte für meinen Wagen einen falschen Auspuff geliefert bekommen und sendet das Teil über einen GLS Shop in Kreuzberg zurück zum Absender. Nach zwei Tagen war es als Retour wieder bei mir. Grübel, grübel. Den Grund für die Retour konnte der Auslieferer nicht nennen. Aber zum Glück kann man bei GLS seine Sendung online verfolgen. Und siehe da: Der Auslieferer in Crimmitschau hatte den Empfänger nicht angetroffen. Da hat er ihm flugs einen Abholzettel in den Briefkasten geworfen. Abholadresse: Meine Wohnung in Berlin. Unfassbar. Ich schrieb eine Email an die GLS Geschäftsführer (immer mehrere anschreiben). Sachlicher Ton, Fristsetzung für einen Vorschlag, bevor weitere Schritte unternommen werden. Die Antwort kam prompt: Entschuldigung und Zusage, dass die Sendung am nächsten Tag von zu Hause abgeholt und nochmal ausgeliefert wird. Diesmal hat es geklappt. Ende gut, alles gut.
Im September habe ich übrigens mit dem Versandservice General Logistics Systems auch so meine Erfahrung gemacht. Ich hatte für meinen Wagen einen falschen Auspuff geliefert bekommen und sendet das Teil über einen GLS Shop in Kreuzberg zurück zum Absender. Nach zwei Tagen war es als Retour wieder bei mir. Grübel, grübel. Den Grund für die Retour konnte der Auslieferer nicht nennen. Aber zum Glück kann man bei GLS seine Sendung online verfolgen. Und siehe da: Der Auslieferer in Crimmitschau hatte den Empfänger nicht angetroffen. Da hat er ihm flugs einen Abholzettel in den Briefkasten geworfen. Abholadresse: Meine Wohnung in Berlin. Unfassbar. Ich schrieb eine Email an die GLS Geschäftsführer (immer mehrere anschreiben). Sachlicher Ton, Fristsetzung für einen Vorschlag, bevor weitere Schritte unternommen werden. Die Antwort kam prompt: Entschuldigung und Zusage, dass die Sendung am nächsten Tag von zu Hause abgeholt und nochmal ausgeliefert wird. Diesmal hat es geklappt. Ende gut, alles gut.
Mittwoch, 14. Oktober 2009
Ein Tag auf der Dynamikfläche
Ich biege mit meinem Polo GTI durch das aus Pylonhütchen gebildete "Tor" und halte an. So wie ein Pilot, der sein Flugzeug an die Startbahn gerollt hat und auf Starterlaubnis wartet. Mein "Tower" trägt eine rote Jacke und steht in hundertfünfzig Metern Entfernung. Da, wo der Hydrant die Dynamikfläche nass hält, damit sich die Reifen bei der Vollbremsung, die ich in ein paar Sekunden hinlegen werde, nicht zu stark abnutzen.
Ich muss blinzeln, weil die morgendliche Oktobersonne tief über meiner Zielmarkierung steht. Dann hebt er den Arm. Ich gebe Vollgas. Erster Gang. Zweiter Gang. Dritter Gang. Ich habe Mühe, auf der kurzen Strecke auf 95 zu beschleunigen. Dann endlich erreicht. Ich passiere das "Eingangstor" und versuche, einen konsequenten Bremsschlag hinzulegen. "Bremsschlag" heißt: Voll auf die Bremse drücken und gedrückt halten. Einen gelungen Bremsschlag erkennt man daran, dass beide Achsen gleichzeitig blockieren. Die Aufgabe lautet: Dem Hindernis ausweichen, die freie Gasse nehmen und dahinter wieder zurück auf die eigene Spur. Ich bremse also voll, trete gleichzeitig die Kupplung und rutsche durch die Pfütze auf die Absperrung zu. Die Räder blockieren, ich rutsche geradeaus. Der Hydrant gießt Regen auf meine Windschutzscheibe - ich habe vergessen, die Scheibenwischer einzuschalten und sehe nur noch verschwommene Hütchen.
Knapp eine Sekunde später löse ich die Bremse und lenke auf die freie Gasse zu. Als ich die Bremse loslasse, schleudert der Wagen ein wenig, denn ich habe instinktiv schon mit dem Lenken begonnen, bevor ich die Bremse losließ. Fatal! Denn der Wagen kann jetzt übersteuern und dann wird es schwierig, ein sicheres Ausweichmanöver hinzulegen. Und welche Kräfte man braucht: Zuerst zum Bremsen, die den Fuß scheinbar abschütteln will - und dann zum Lenken.
Nur wenn man es richtig macht, sich voll konzentriert: -erst Bremse loslassen, dann lenken, - kommt man sicher und einfach ums Hindernis herum. Das ist schon schwierig, wenn man es sich vornimmt. Was aber tut man, wenn auf der Landstraße plötzlich ein Hindernis auftaucht?
Das ganze einmal mit und ohne ABS. Und wir lernen: Eine Vollbremsung ist mit ABS mitnichten einfach irgendwohin steuerbar. Es wird nur etwas leichter, aber man kann sich da nicht drauf verlassen.
Nächste Übung: Dem Hindernis ohne Bremsen ausweichen. D.h. einmal konsequent auf die Überholspur lenken und sofort gegenlenken. Ab Tempo 95 quietschen die Reifen wegen der Querbeschleunigung.
Wenn man keinen Verkehr und keine Bebauung um sich herum hat, ist es ein leichtes, ein Auto in den Grenzbereich zu fahren. Man steckt sich einen Kurs, fährt Slalom oder einfach eine enger werdende Kurve. Und gibt Gas. Es ist verblüffend, wie schnell die Grenzen erreicht sind, wenn man keine Hemmungen haben muss. Wenn diese Hemmungen auch im Straßenverkehr fallen, ist die Grenze schnell überschritten, ab der die meisten ihr Auto nicht mehr beherrschen.
Während man den Kollegen bei deren Manövern zuschaut, sieht man in der Ferne andere Fahrer ihre Runden drehen. D.h. man hört mehr, als man erkennt. Unablässig hört man die Reifen quietschen, obwohl die Manöver nicht besonders kritisch aussehen.
Es ist auch sehr erhellend, mal ein Auto mit Tempo 100 an sich vorbei "rasen" zu sehen. Es ist ein tödliches Tempo, wenn es zu einem Crash kommt. Ein Wildunfall auf der Landstraße mit Tempo 100 ist ein Inferno für das Tier. Für den Unfallfahrer kann es das auch sein. Frappierend auch: Das gleiche, eng gesteckte Ausweichmanöver, das man mit Tempo 95 gerade noch beherrscht, ist mit 110 nicht mehr zu schaffen.
Das Fahrsicherheitstraining hat mir heute Respekt vor der Geschwindigkeit beigebracht. Und ich habe Fahrdynamik noch nie so in den Händen gehalten wie heute. Mir war nicht klar, welche Kraft und Konsequenz es erfordern kann, einen Unfall zu vermeiden.
Ich muss blinzeln, weil die morgendliche Oktobersonne tief über meiner Zielmarkierung steht. Dann hebt er den Arm. Ich gebe Vollgas. Erster Gang. Zweiter Gang. Dritter Gang. Ich habe Mühe, auf der kurzen Strecke auf 95 zu beschleunigen. Dann endlich erreicht. Ich passiere das "Eingangstor" und versuche, einen konsequenten Bremsschlag hinzulegen. "Bremsschlag" heißt: Voll auf die Bremse drücken und gedrückt halten. Einen gelungen Bremsschlag erkennt man daran, dass beide Achsen gleichzeitig blockieren. Die Aufgabe lautet: Dem Hindernis ausweichen, die freie Gasse nehmen und dahinter wieder zurück auf die eigene Spur. Ich bremse also voll, trete gleichzeitig die Kupplung und rutsche durch die Pfütze auf die Absperrung zu. Die Räder blockieren, ich rutsche geradeaus. Der Hydrant gießt Regen auf meine Windschutzscheibe - ich habe vergessen, die Scheibenwischer einzuschalten und sehe nur noch verschwommene Hütchen.
Knapp eine Sekunde später löse ich die Bremse und lenke auf die freie Gasse zu. Als ich die Bremse loslasse, schleudert der Wagen ein wenig, denn ich habe instinktiv schon mit dem Lenken begonnen, bevor ich die Bremse losließ. Fatal! Denn der Wagen kann jetzt übersteuern und dann wird es schwierig, ein sicheres Ausweichmanöver hinzulegen. Und welche Kräfte man braucht: Zuerst zum Bremsen, die den Fuß scheinbar abschütteln will - und dann zum Lenken.
Nur wenn man es richtig macht, sich voll konzentriert: -erst Bremse loslassen, dann lenken, - kommt man sicher und einfach ums Hindernis herum. Das ist schon schwierig, wenn man es sich vornimmt. Was aber tut man, wenn auf der Landstraße plötzlich ein Hindernis auftaucht?
Das ganze einmal mit und ohne ABS. Und wir lernen: Eine Vollbremsung ist mit ABS mitnichten einfach irgendwohin steuerbar. Es wird nur etwas leichter, aber man kann sich da nicht drauf verlassen.
Nächste Übung: Dem Hindernis ohne Bremsen ausweichen. D.h. einmal konsequent auf die Überholspur lenken und sofort gegenlenken. Ab Tempo 95 quietschen die Reifen wegen der Querbeschleunigung.
Wenn man keinen Verkehr und keine Bebauung um sich herum hat, ist es ein leichtes, ein Auto in den Grenzbereich zu fahren. Man steckt sich einen Kurs, fährt Slalom oder einfach eine enger werdende Kurve. Und gibt Gas. Es ist verblüffend, wie schnell die Grenzen erreicht sind, wenn man keine Hemmungen haben muss. Wenn diese Hemmungen auch im Straßenverkehr fallen, ist die Grenze schnell überschritten, ab der die meisten ihr Auto nicht mehr beherrschen.
Während man den Kollegen bei deren Manövern zuschaut, sieht man in der Ferne andere Fahrer ihre Runden drehen. D.h. man hört mehr, als man erkennt. Unablässig hört man die Reifen quietschen, obwohl die Manöver nicht besonders kritisch aussehen.
Es ist auch sehr erhellend, mal ein Auto mit Tempo 100 an sich vorbei "rasen" zu sehen. Es ist ein tödliches Tempo, wenn es zu einem Crash kommt. Ein Wildunfall auf der Landstraße mit Tempo 100 ist ein Inferno für das Tier. Für den Unfallfahrer kann es das auch sein. Frappierend auch: Das gleiche, eng gesteckte Ausweichmanöver, das man mit Tempo 95 gerade noch beherrscht, ist mit 110 nicht mehr zu schaffen.
Das Fahrsicherheitstraining hat mir heute Respekt vor der Geschwindigkeit beigebracht. Und ich habe Fahrdynamik noch nie so in den Händen gehalten wie heute. Mir war nicht klar, welche Kraft und Konsequenz es erfordern kann, einen Unfall zu vermeiden.
Sonntag, 11. Oktober 2009
UN Klimagipfel: Saudi Arabien fühlt sich schon als dritte Welt Land
Den Saudis dämmert allmählich, dass der Zeitgeist sich vom Öl abwenden will. Und irgendwann auch mal wird.
AP berichtet nun, dass Saudische Diplomaten auf dem UN Klimagipfel in Bangkok allen Ernstes finanzielle Hilfe für erdölexportiende Staaten gefordert haben - für den Fall, dass die Nachfrage nach Öl irgendwann tatsächlich massiv runter sinken sollte.
Chefcampaigner Mohammad S. Al Sabban trieb mit seiner Kalkulation, Saudi Arabien würde ab 2012 jährlich 19 Mrd US Dollar verlieren, den UN-Vertretern wohl nicht gerade die Tränen in die Augen.
Quelle: AP
AP berichtet nun, dass Saudische Diplomaten auf dem UN Klimagipfel in Bangkok allen Ernstes finanzielle Hilfe für erdölexportiende Staaten gefordert haben - für den Fall, dass die Nachfrage nach Öl irgendwann tatsächlich massiv runter sinken sollte.
Chefcampaigner Mohammad S. Al Sabban trieb mit seiner Kalkulation, Saudi Arabien würde ab 2012 jährlich 19 Mrd US Dollar verlieren, den UN-Vertretern wohl nicht gerade die Tränen in die Augen.
"We are among the economically vulnerable countries," Al Sabban told The Associated Press on the sidelines of the talks ahead of negotiations in Copenhagen in December for a treaty to replace the Kyoto Protocol, which expires in 2012.
"This is very serious for us," he continued. "We are in the process of diversifying our economy but this will take a long time. We don't have too many resources."
Quelle: AP
Nicht zu niedertourig fahren
In Deutschland ist ein neuer Volkssport im kommen: Die Ökorallye. Auf Websiten werden Niedrigrekorde von Verbräuchen ge-"ranked".
Maßnahme Nummer eins bei der Verbrauchsminderung: Vorausschauende Fahrweise. Bei manchen gepaart mit: Punkt Höchstgeschwindigkeit fahren, als Erziehung für die nachfolgenden Fahrer. In Berlin sind das vor allem die spießigen Prenzlw**** Anfang Zwanzig. Die Zeiten ändern sich...
Maßnahme Nummer zwei: Niedertourig fahren. Neuere Automodelle haben eine Gangempfehlung. Pfeil nach oben heißt: Raufschalten.
Aber Achtung das kann man auch übertreiben. Wer zu niedertourig fährt, senkt u.U. seinen Öldruck zu sehr ab. Das kommt dann gar nicht gut im Motor, denn die Schmierung leidet dann. Gute Gangempfehlungen erkennen das und empfehlen eben "Runterschalten", wenn die Drehzahl zu niedrig ist.
Maßnahme Nummer eins bei der Verbrauchsminderung: Vorausschauende Fahrweise. Bei manchen gepaart mit: Punkt Höchstgeschwindigkeit fahren, als Erziehung für die nachfolgenden Fahrer. In Berlin sind das vor allem die spießigen Prenzlw**** Anfang Zwanzig. Die Zeiten ändern sich...
Maßnahme Nummer zwei: Niedertourig fahren. Neuere Automodelle haben eine Gangempfehlung. Pfeil nach oben heißt: Raufschalten.
Aber Achtung das kann man auch übertreiben. Wer zu niedertourig fährt, senkt u.U. seinen Öldruck zu sehr ab. Das kommt dann gar nicht gut im Motor, denn die Schmierung leidet dann. Gute Gangempfehlungen erkennen das und empfehlen eben "Runterschalten", wenn die Drehzahl zu niedrig ist.
Samstag, 10. Oktober 2009
Nobelpreise 2009
Manche sagen, eigentlich hätte Silvio Berlusconi dieses Jahr den Friedensnobelpreis verdient gehabt. Weil er viel für die Verständigung zwischen den Generationen UND den Geschlechtern getan hat. Aber hey, das könnte sich bald ändern, denn er ist nicht mehr immun (warum sonst bediente er sich der autosuggestiven Formel "Lang lebe Berlusconi"?)...
Ich hatte ja gedacht, zwanzig Jahre nach der friedlichen Revolution hätten die Bürgerinitiativen der damaligen DDR den Preis verdient. Sie hatten ihr Leben riskiert gegen die letzte Diktatur auf deutschem Boden.
Aber gut. Mit Obama kann ich natürlich auch leben. Viele sagen, der profitiere doch nur von dem Hub, den er zu seinem Vorgänger darstelle. Das sagen übrigens auch Redakteure, die den Gegnern von Bush damals Antiamerikanismus vorwarfen. Die sich unpatriotisch von Schröders Kriegsdienstverweigerung distanzierten. Die sich gemein machten, mit dem Militärisch-Industriellen-Komplex der Cheneys, Bushs, Wolfowitzes. Wäre Angela Merkel damals schon Kanzlerin gewesen, hätten wir uns die Hände schmutzig gemacht an Folter, Krieg und Lügen.
Dass der Nobelpreis für Literatur an die rumänien-deutsche Herta Müller geht, muss insbesondere Jürgen Rüttgers fuchsen. Seine Witzchen wirken jetzt leicht unpassend. Was ich an der Würdigung ihres Werkes gut finde ist die Öffentlichkeit, die damit für die Verbrechen der kommunistischen Diktaturen wieder hergestellt wird. Die Berliner und die Brandenburgische Linke musste an diesem Tag beschämt zu Boden blicken.
Und der Nobelpreis für Chemie geht wieder einmal an Biologen. Ich habe aus einem Podcast des Bayerischen Rundfunks soviel verstanden: Die Preisträger haben entdeckt, dass wir sowohl unseren Alterungsprozess als auch die Entstehung von Krebszellen dem Versagen des gleichen Korrekturmechanismus bei der Zellteilung "verdanken". Vereinfacht gesagt geht es um den Schutz der losen Enden der weitergereichten DNA. Diese wird in mehrere Abschnitte gespalten und damit die losen Enden nicht beschädigt werden, werden sie mit einer Art Verstärkungshülle geschützt. Wenn diese fehlen oder sich nicht mehr weit genug ausprägen, wird die Zellteilung fehleranfällig. (Ich habe das hier so wiedergegeben, wie ich es aus dem Radiobeitrag verstanden habe.)
Wer fehlt noch? Der Nobelpreis für Ökonomie. Der wird am Montag vergeben. Wer sollte ihn bekommen? Ich meine: In diesem Jahr sollte ihn niemand bekommen. Als Symbol dafür, dass uns die gesamte Zunft in den vergangenen Jahren an den Abgrund geführt hat. Dass sie verspielt hat. Und dass sich dies in ihrer Haltung immer noch nicht wiederspiegelt.
Ich hatte ja gedacht, zwanzig Jahre nach der friedlichen Revolution hätten die Bürgerinitiativen der damaligen DDR den Preis verdient. Sie hatten ihr Leben riskiert gegen die letzte Diktatur auf deutschem Boden.
Aber gut. Mit Obama kann ich natürlich auch leben. Viele sagen, der profitiere doch nur von dem Hub, den er zu seinem Vorgänger darstelle. Das sagen übrigens auch Redakteure, die den Gegnern von Bush damals Antiamerikanismus vorwarfen. Die sich unpatriotisch von Schröders Kriegsdienstverweigerung distanzierten. Die sich gemein machten, mit dem Militärisch-Industriellen-Komplex der Cheneys, Bushs, Wolfowitzes. Wäre Angela Merkel damals schon Kanzlerin gewesen, hätten wir uns die Hände schmutzig gemacht an Folter, Krieg und Lügen.
Dass der Nobelpreis für Literatur an die rumänien-deutsche Herta Müller geht, muss insbesondere Jürgen Rüttgers fuchsen. Seine Witzchen wirken jetzt leicht unpassend. Was ich an der Würdigung ihres Werkes gut finde ist die Öffentlichkeit, die damit für die Verbrechen der kommunistischen Diktaturen wieder hergestellt wird. Die Berliner und die Brandenburgische Linke musste an diesem Tag beschämt zu Boden blicken.
Und der Nobelpreis für Chemie geht wieder einmal an Biologen. Ich habe aus einem Podcast des Bayerischen Rundfunks soviel verstanden: Die Preisträger haben entdeckt, dass wir sowohl unseren Alterungsprozess als auch die Entstehung von Krebszellen dem Versagen des gleichen Korrekturmechanismus bei der Zellteilung "verdanken". Vereinfacht gesagt geht es um den Schutz der losen Enden der weitergereichten DNA. Diese wird in mehrere Abschnitte gespalten und damit die losen Enden nicht beschädigt werden, werden sie mit einer Art Verstärkungshülle geschützt. Wenn diese fehlen oder sich nicht mehr weit genug ausprägen, wird die Zellteilung fehleranfällig. (Ich habe das hier so wiedergegeben, wie ich es aus dem Radiobeitrag verstanden habe.)
Wer fehlt noch? Der Nobelpreis für Ökonomie. Der wird am Montag vergeben. Wer sollte ihn bekommen? Ich meine: In diesem Jahr sollte ihn niemand bekommen. Als Symbol dafür, dass uns die gesamte Zunft in den vergangenen Jahren an den Abgrund geführt hat. Dass sie verspielt hat. Und dass sich dies in ihrer Haltung immer noch nicht wiederspiegelt.
Freitag, 9. Oktober 2009
Coca Cola
Ich hatte in einem früheren Beitrag schon mal erwähnt, dass viele Erfindungen zunächst nur in öffentlichen Gruppen oder über einen Dienstleister nutzbar waren. Erst durch weitere Erfindungen wurden solche Produkte so preiswert, dass sie für Normalkonsumenten erschwinglich wurden.
Beispiele: Autos gab es zuerst als Busse und LWKs. Vor dem Fernsehen gab es das Kino. Vor der Kodakkamera gab es den Photographen.
Ein weiteres Beispiel ist die Getränkeindustrie.
Coca Cola wurde zuerst in Sodabars ausgeschenkt. Erst als der Kronkorken erfunden wurde, wurde es möglich, Coca Cola zu marktfähigen Preisen in Flaschen zu vertreiben.
Eine Coca Cola Flasche ist übrigens ein sehr schönes Beispiel für den erfolgreichen, strategischen Einsatz von gewerblichen Schutzrechten.
1. Das Markenzeichen von Coca Cola ist seit der Gründung unverändert. Zum Vergleich: Pepsi Cola verändert sein Zeichen ca. alle zehn bis zwanzig Jahre. Und die Marke ist bis heute geschützt. Anders als den Patentschutz kann man den Markenschutz unendlich weiter verlängern.
2. Die markante Flaschenform ist als Patentdesign (in Deutschland als Geschmacksmuster) geschützt.
3. Die Rezeptur hingegen ist nicht etwa zum Patent angemeldet worden. Denn dann wäre sie veröffentlicht worden und nach zwanzig Jahren frei geworden. In weiser Voraussicht wählten die Coca Cola Chefs das Mittel der Geheimhaltung um ihr Alleinstellungsmerkmal vor Nachahmung zu schützen. Die Legende besagt, dass der Erfinder der Rezeptur diese niemals aufgeschrieben habe und neben sich nur einen einzigen Mitwisser zuließ. Heute wird das Rezept in einem Safe der Konzernzentrale in Atlanta aufbewahrt.
Übrigens wurde -wie viele andere bekannte Konsumprodukte starker Marken- von einem Apotheker erfunden. Es war zunächst eine Arznei gegen Unwohlsein, Depression und Kopfschmerz. Sie enthielt zu Anfang Alkohol, Extrakte der Kokapflanze, der Kolanuss und Koffein. Es war das amerikanische Alkoholverbot (Prohibition), die den Alkohol aus der Brause verschwinden ließ. Coca Cola war damit das einzige alkoholfreie populäre Erfrischungsgetränk. Das verhalf ihr zum Durchbruch.
Die markante rote Farbe der Marke ist übrigens von der Farbe der Fässer inspiriert, in denen Coca Cola anfangs transportiert wurde.
Beispiele: Autos gab es zuerst als Busse und LWKs. Vor dem Fernsehen gab es das Kino. Vor der Kodakkamera gab es den Photographen.
Ein weiteres Beispiel ist die Getränkeindustrie.
Coca Cola wurde zuerst in Sodabars ausgeschenkt. Erst als der Kronkorken erfunden wurde, wurde es möglich, Coca Cola zu marktfähigen Preisen in Flaschen zu vertreiben.
Eine Coca Cola Flasche ist übrigens ein sehr schönes Beispiel für den erfolgreichen, strategischen Einsatz von gewerblichen Schutzrechten.
1. Das Markenzeichen von Coca Cola ist seit der Gründung unverändert. Zum Vergleich: Pepsi Cola verändert sein Zeichen ca. alle zehn bis zwanzig Jahre. Und die Marke ist bis heute geschützt. Anders als den Patentschutz kann man den Markenschutz unendlich weiter verlängern.
2. Die markante Flaschenform ist als Patentdesign (in Deutschland als Geschmacksmuster) geschützt.
3. Die Rezeptur hingegen ist nicht etwa zum Patent angemeldet worden. Denn dann wäre sie veröffentlicht worden und nach zwanzig Jahren frei geworden. In weiser Voraussicht wählten die Coca Cola Chefs das Mittel der Geheimhaltung um ihr Alleinstellungsmerkmal vor Nachahmung zu schützen. Die Legende besagt, dass der Erfinder der Rezeptur diese niemals aufgeschrieben habe und neben sich nur einen einzigen Mitwisser zuließ. Heute wird das Rezept in einem Safe der Konzernzentrale in Atlanta aufbewahrt.
Übrigens wurde -wie viele andere bekannte Konsumprodukte starker Marken- von einem Apotheker erfunden. Es war zunächst eine Arznei gegen Unwohlsein, Depression und Kopfschmerz. Sie enthielt zu Anfang Alkohol, Extrakte der Kokapflanze, der Kolanuss und Koffein. Es war das amerikanische Alkoholverbot (Prohibition), die den Alkohol aus der Brause verschwinden ließ. Coca Cola war damit das einzige alkoholfreie populäre Erfrischungsgetränk. Das verhalf ihr zum Durchbruch.
Die markante rote Farbe der Marke ist übrigens von der Farbe der Fässer inspiriert, in denen Coca Cola anfangs transportiert wurde.
Donnerstag, 8. Oktober 2009
Paice bremst Toyotas neue Hybridmodelle ein..
Der auf umwelttechnische Patente spezialisierte Greenpatentblog berichtet von Patentverletzungsvorwürfen und Klagen der US-Firma Paice gegen Toyota.
Toyota soll Hybridpatente von Paice verletzen, die Vorteile bei der Drehmomentverteilung auf die Antriebsräder bieten.
Das soll schon seit 2005 so gehen. Ein US-Gericht entschied damals, dass Toyota in der Tat einige Ansprüche von Paice Patenten verletze.
Interessant ist, dass Toyota zunächst zur Zahlung eines Schadenersatzes in Höhe von 4,3 Mio US$ verurteilt wurde. Später wurde die Schadensersatzzahlung umgewandelt in Stücklizenzen in Höhe von zunächst 24 US$ pro "verletzendem Fahrzeug", später 95 US$.
Nachdem Toyota vor kurzem die Vermarktung seiner dritten Generation Hybridfahrzeuge in den USA ankündigte, beantragte Paice bei der internationalen Handelskommission ITC zu prüfen, ob auch die neuen Modelle Prius, Camry und Lexus die besagten Patente verletzen.
Der Fall zeigt, dass die Verfolgung von Patentverletzungen nun auch in der Automobilbranche zunimmt. Das war nicht immer so.
Toyota soll Hybridpatente von Paice verletzen, die Vorteile bei der Drehmomentverteilung auf die Antriebsräder bieten.
Das soll schon seit 2005 so gehen. Ein US-Gericht entschied damals, dass Toyota in der Tat einige Ansprüche von Paice Patenten verletze.
Interessant ist, dass Toyota zunächst zur Zahlung eines Schadenersatzes in Höhe von 4,3 Mio US$ verurteilt wurde. Später wurde die Schadensersatzzahlung umgewandelt in Stücklizenzen in Höhe von zunächst 24 US$ pro "verletzendem Fahrzeug", später 95 US$.
Nachdem Toyota vor kurzem die Vermarktung seiner dritten Generation Hybridfahrzeuge in den USA ankündigte, beantragte Paice bei der internationalen Handelskommission ITC zu prüfen, ob auch die neuen Modelle Prius, Camry und Lexus die besagten Patente verletzen.
Der Fall zeigt, dass die Verfolgung von Patentverletzungen nun auch in der Automobilbranche zunimmt. Das war nicht immer so.
Paice bremst Toyotas neue Hybridmodelle ein..
Der auf umwelttechnische Patente spezialisierte Greenpatentblog berichtet von Patentverletzungsvorwürfen und Klagen der US-Firma Paice gegen Toyota.
Toyota soll Hybridpatente von Paice verletzen, die Vorteile bei der Drehmomentverteilung auf die Antriebsräder bieten.
Das soll schon seit 2005 so gehen. Ein US-Gericht entschied damals, dass Toyota in der Tat einige Ansprüche von Paice Patenten verletze.
Interessant ist, dass Toyota zunächst zur Zahlung eines Schadenersatzes in Höhe von 4,3 Mio US$ verurteilt wurde. Später wurde die Schadensersatzzahlung umgewandelt in Stücklizenzen in Höhe von zunächst 24 US$ pro "verletzendem Fahrzeug", später 95 US$.
Nachdem Toyota vor kurzem die Vermarktung seiner dritten Generation Hybridfahrzeuge in den USA ankündigte, beantragte Paice bei der internationalen Handelskommission ITC zu prüfen, ob auch die neuen Modelle Prius, Camry und Lexus die besagten Patente verletzen.
Der Fall zeigt, dass die Verfolgung von Patentverletzungen nun auch in der Automobilbranche zunimmt. Das war nicht immer so.
Toyota soll Hybridpatente von Paice verletzen, die Vorteile bei der Drehmomentverteilung auf die Antriebsräder bieten.
Das soll schon seit 2005 so gehen. Ein US-Gericht entschied damals, dass Toyota in der Tat einige Ansprüche von Paice Patenten verletze.
Interessant ist, dass Toyota zunächst zur Zahlung eines Schadenersatzes in Höhe von 4,3 Mio US$ verurteilt wurde. Später wurde die Schadensersatzzahlung umgewandelt in Stücklizenzen in Höhe von zunächst 24 US$ pro "verletzendem Fahrzeug", später 95 US$.
Nachdem Toyota vor kurzem die Vermarktung seiner dritten Generation Hybridfahrzeuge in den USA ankündigte, beantragte Paice bei der internationalen Handelskommission ITC zu prüfen, ob auch die neuen Modelle Prius, Camry und Lexus die besagten Patente verletzen.
Der Fall zeigt, dass die Verfolgung von Patentverletzungen nun auch in der Automobilbranche zunimmt. Das war nicht immer so.
Coca Cola
Ich hatte in einem früheren Beitrag schon mal erwähnt, dass viele Erfindungen zunächst nur in öffentlichen Gruppen oder über einen Dienstleister nutzbar waren. Erst durch weitere Erfindungen wurden solche Produkte so preiswert, dass sie für Normalkonsumenten erschwinglich wurden.
Beispiele: Autos gab es zuerst als Busse und LWKs. Vor dem Fernsehen gab es das Kino. Vor der Kodakkamera gab es den Photographen.
Ein weiteres Beispiel ist die Getränkeindustrie.
Coca Cola wurde zuerst in Sodabars ausgeschenkt. Erst als der Kronkorken erfunden wurde, wurde es möglich, Coca Cola zu marktfähigen Preisen in Flaschen zu vertreiben.
Eine Coca Cola Flasche ist übrigens ein sehr schönes Beispiel für den erfolgreichen, strategischen Einsatz von gewerblichen Schutzrechten.
1. Das Markenzeichen von Coca Cola ist seit der Gründung unverändert. Zum Vergleich: Pepsi Cola verändert sein Zeichen ca. alle zehn bis zwanzig Jahre. Und die Marke ist bis heute geschützt. Anders als den Patentschutz kann man den Markenschutz unendlich weiter verlängern.
2. Die markante Flaschenform ist als Patentdesign (in Deutschland als Geschmacksmuster) geschützt.
3. Die Rezeptur hingegen ist nicht etwa zum Patent angemeldet worden. Denn dann wäre sie veröffentlicht worden und nach zwanzig Jahren frei geworden. In weiser Voraussicht wählten die Coca Cola Chefs das Mittel der Geheimhaltung um ihr Alleinstellungsmerkmal vor Nachahmung zu schützen. Die Legende besagt, dass der Erfinder der Rezeptur diese niemals aufgeschrieben habe und neben sich nur einen einzigen Mitwisser zuließ. Heute wird das Rezept in einem Safe der Konzernzentrale in Atlanta aufbewahrt.
Übrigens wurde -wie viele andere bekannte Konsumprodukte starker Marken- von einem Apotheker erfunden. Es war zunächst eine Arznei gegen Unwohlsein, Depression und Kopfschmerz. Sie enthielt zu Anfang Alkohol, Extrakte der Kokapflanze, der Kolanuss und Koffein. Es war das amerikanische Alkoholverbot (Prohibition), die den Alkohol aus der Brause verschwinden ließ. Coca Cola war damit das einzige alkoholfreie populäre Erfrischungsgetränk. Das verhalf ihr zum Durchbruch.
Die markante rote Farbe der Marke ist übrigens von der Farbe der Fässer inspiriert, in denen Coca Cola anfangs transportiert wurde.
Beispiele: Autos gab es zuerst als Busse und LWKs. Vor dem Fernsehen gab es das Kino. Vor der Kodakkamera gab es den Photographen.
Ein weiteres Beispiel ist die Getränkeindustrie.
Coca Cola wurde zuerst in Sodabars ausgeschenkt. Erst als der Kronkorken erfunden wurde, wurde es möglich, Coca Cola zu marktfähigen Preisen in Flaschen zu vertreiben.
Eine Coca Cola Flasche ist übrigens ein sehr schönes Beispiel für den erfolgreichen, strategischen Einsatz von gewerblichen Schutzrechten.
1. Das Markenzeichen von Coca Cola ist seit der Gründung unverändert. Zum Vergleich: Pepsi Cola verändert sein Zeichen ca. alle zehn bis zwanzig Jahre. Und die Marke ist bis heute geschützt. Anders als den Patentschutz kann man den Markenschutz unendlich weiter verlängern.
2. Die markante Flaschenform ist als Patentdesign (in Deutschland als Geschmacksmuster) geschützt.
3. Die Rezeptur hingegen ist nicht etwa zum Patent angemeldet worden. Denn dann wäre sie veröffentlicht worden und nach zwanzig Jahren frei geworden. In weiser Voraussicht wählten die Coca Cola Chefs das Mittel der Geheimhaltung um ihr Alleinstellungsmerkmal vor Nachahmung zu schützen. Die Legende besagt, dass der Erfinder der Rezeptur diese niemals aufgeschrieben habe und neben sich nur einen einzigen Mitwisser zuließ. Heute wird das Rezept in einem Safe der Konzernzentrale in Atlanta aufbewahrt.
Übrigens wurde -wie viele andere bekannte Konsumprodukte starker Marken- von einem Apotheker erfunden. Es war zunächst eine Arznei gegen Unwohlsein, Depression und Kopfschmerz. Sie enthielt zu Anfang Alkohol, Extrakte der Kokapflanze, der Kolanuss und Koffein. Es war das amerikanische Alkoholverbot (Prohibition), die den Alkohol aus der Brause verschwinden ließ. Coca Cola war damit das einzige alkoholfreie populäre Erfrischungsgetränk. Das verhalf ihr zum Durchbruch.
Die markante rote Farbe der Marke ist übrigens von der Farbe der Fässer inspiriert, in denen Coca Cola anfangs transportiert wurde.
Dienstag, 6. Oktober 2009
Der Nobelpreis für Physik
(Mein früherer Kollege für kurze Zeit) Godehard Walf vom Charlottenburger Heinrich-Hertz-Institut erklärt in einem ZEIT-Interview leicht verständlich, wofür heute der Nobelpreis für Physik vergeben wurde: Die Grundlagen der optischen Übertragungstechnik:
- Die Totalreflexion in der Glasfaserleitung, die den Laserstrahl entlang der Leitung führt.
- Den optischen Sensorchip, der die Aufnahme von Digitalfotos möglich machte.
Hier der Link.
Noch ein Tip: Auf der offiziellen Website des Nobelpreiskomittees kann man das Telefongespräch mithören, in dem dem Preisträger Smith die Nachricht übermittelt wurde: Link
- Die Totalreflexion in der Glasfaserleitung, die den Laserstrahl entlang der Leitung führt.
- Den optischen Sensorchip, der die Aufnahme von Digitalfotos möglich machte.
Hier der Link.
Noch ein Tip: Auf der offiziellen Website des Nobelpreiskomittees kann man das Telefongespräch mithören, in dem dem Preisträger Smith die Nachricht übermittelt wurde: Link
Samstag, 3. Oktober 2009
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd
Es ist nicht einmal eine Woche her, dass sich die Hauptstadtmedien über die sinkende Wahlbeteiligung in Deutschland beklagten. Und dass sie die Wahlkampfverweigerung der CDU dafür verantwortlich machte.
Dieser nur noch aus Bildern bestehende Wahlkampf der CDU war ein neuer Tiefpunkt einer seit Jahrzehnten grassierenden Kommunikationsverweigerung von Politik, die auf Verdummung und Entmündigung setzt. Und Entpolitisierung.
Wenn dann jemand wie Thilo Sarazzin daher kommt, und mal ganz offen und analytisch über seine Beobachtungen in Berlin spricht, ist das für die gleichen Medien Anlass genug, über den Mann herzufallen. Zum Beispiel Wolfgang Reuter vom SPIEGEL. Reuter ist ein Besatzungsmitglied jenes Berliner Raumschiffes, dass sich am liebsten selbst zum Thema macht. Das sich nur für sich selbst interessiert. Das die Boulevardisierung des Politischen mit vorantreibt.
Solchen Leuten sind echte politische Diskurse zu stressig. Stattdessen schreibt Reuter lieber:
Und schiebt dann eine typische Raumschiffgeschichte nach: Dass es bei der ganzen Geschichte in Wahrheit nur um einen persönlichen Streit zwischen Sarazzin und Bundesbankchef Weber ginge.
Auf die eigentlichen Thesen geht Reuter nicht ein. Geht niemand beim SPIEGEL ein.
Wer sich für den Kontext, aus dem solche Klartexte wie der von Sarazzin gerne gerissen werden, interessiert, muss lange googlen. Und wird dann fündig bei den liberalen "Extremisten" von "Eigentümlich Frei". Ich bin kein Anhänger der Denkrichtung von ef. Aber die lassen sich wenigstens den Mund nicht verbieten. Lange Zitate aus dem Interview findet man also hier.
Wer das liest, findet nichts Skandalöses mehr.
Das muss ich übrigens bei nächster Gelegenheit der Genossin Dr. Eva Hoegl sagen. Der habe ich in Berlin Mitte meine Erststimme gegeben. Und die hat nun ein Parteiausschlussverfahren gegen Sarazzin gefordert. Ein Grund dafür ist vielleicht, dass sich Eva Hoegl im Wahlkampf sehr für die Integration von Einwanderern eingesetzt hat und sie sich nun diesen loyal gegenüber verhalten will. Das finde ich verständlich und eigentlich lobenswert. Aber gegen Integrationswillige hat Sarazzin auch nichts gesagt.
Er sagt, was jeder Berliner, der sich dafür interessiert, nach einiger Zeit feststellt: Der Stadt fehlt es an Intelligenz. Der Massenmord der Nazis an den Berliner Juden hat eine Intellektuellenlücke in Berlin geschaffen, die bis heute nicht geschlossen ist. Übrigens vor allem nicht in den Parteien. Der Berliner CDU fehlt es hierzu an Substanz. Der Berliner FDP Spitze an Interesse für die durchaus vorhandene Substanz in der Partei. Der Berliner SPD, jedenfalls den politisch korrekten Senatoren, fehlt es an Standing gegenüber den Herausforderungen (siehe unten).
Natürlich wäre es von Sarazzin noch mutiger gewesen, sich genau so offen mal über seine eigene Schicht zu äußern: Über die Zersetzungskraft einer Oberschicht, die von der o.g. Intelligenzlücke zwar genauso gezeichnet ist wie die Unterschichten. Denen das aber nicht zum Nachteil gereicht, weil sie an den Schaltern und Hebeln unserer Gesellschaft und Wirtschaft sitzt. Und die unser Wirtschaftssystem vor die Wand fahren. Die uns mehr kosten, als alle Sozialmissbräuche der Nachkriegsgeschichte zusammen genommen.
Dieser nur noch aus Bildern bestehende Wahlkampf der CDU war ein neuer Tiefpunkt einer seit Jahrzehnten grassierenden Kommunikationsverweigerung von Politik, die auf Verdummung und Entmündigung setzt. Und Entpolitisierung.
Wenn dann jemand wie Thilo Sarazzin daher kommt, und mal ganz offen und analytisch über seine Beobachtungen in Berlin spricht, ist das für die gleichen Medien Anlass genug, über den Mann herzufallen. Zum Beispiel Wolfgang Reuter vom SPIEGEL. Reuter ist ein Besatzungsmitglied jenes Berliner Raumschiffes, dass sich am liebsten selbst zum Thema macht. Das sich nur für sich selbst interessiert. Das die Boulevardisierung des Politischen mit vorantreibt.
Solchen Leuten sind echte politische Diskurse zu stressig. Stattdessen schreibt Reuter lieber:
Nach Anti-Ausländer-Äußerungen ist Thilo Sarrazin in Nöten - die Bundesbank auch.
Die umstrittenen und beleidigenden Tiraden von Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin gegenüber Armen und Ausländern haben innerhalb der Notenbank eine Vorgeschichte.
Und schiebt dann eine typische Raumschiffgeschichte nach: Dass es bei der ganzen Geschichte in Wahrheit nur um einen persönlichen Streit zwischen Sarazzin und Bundesbankchef Weber ginge.
Auf die eigentlichen Thesen geht Reuter nicht ein. Geht niemand beim SPIEGEL ein.
Wer sich für den Kontext, aus dem solche Klartexte wie der von Sarazzin gerne gerissen werden, interessiert, muss lange googlen. Und wird dann fündig bei den liberalen "Extremisten" von "Eigentümlich Frei". Ich bin kein Anhänger der Denkrichtung von ef. Aber die lassen sich wenigstens den Mund nicht verbieten. Lange Zitate aus dem Interview findet man also hier.
Wer das liest, findet nichts Skandalöses mehr.
Das muss ich übrigens bei nächster Gelegenheit der Genossin Dr. Eva Hoegl sagen. Der habe ich in Berlin Mitte meine Erststimme gegeben. Und die hat nun ein Parteiausschlussverfahren gegen Sarazzin gefordert. Ein Grund dafür ist vielleicht, dass sich Eva Hoegl im Wahlkampf sehr für die Integration von Einwanderern eingesetzt hat und sie sich nun diesen loyal gegenüber verhalten will. Das finde ich verständlich und eigentlich lobenswert. Aber gegen Integrationswillige hat Sarazzin auch nichts gesagt.
Er sagt, was jeder Berliner, der sich dafür interessiert, nach einiger Zeit feststellt: Der Stadt fehlt es an Intelligenz. Der Massenmord der Nazis an den Berliner Juden hat eine Intellektuellenlücke in Berlin geschaffen, die bis heute nicht geschlossen ist. Übrigens vor allem nicht in den Parteien. Der Berliner CDU fehlt es hierzu an Substanz. Der Berliner FDP Spitze an Interesse für die durchaus vorhandene Substanz in der Partei. Der Berliner SPD, jedenfalls den politisch korrekten Senatoren, fehlt es an Standing gegenüber den Herausforderungen (siehe unten).
Natürlich wäre es von Sarazzin noch mutiger gewesen, sich genau so offen mal über seine eigene Schicht zu äußern: Über die Zersetzungskraft einer Oberschicht, die von der o.g. Intelligenzlücke zwar genauso gezeichnet ist wie die Unterschichten. Denen das aber nicht zum Nachteil gereicht, weil sie an den Schaltern und Hebeln unserer Gesellschaft und Wirtschaft sitzt. Und die unser Wirtschaftssystem vor die Wand fahren. Die uns mehr kosten, als alle Sozialmissbräuche der Nachkriegsgeschichte zusammen genommen.
Freitag, 2. Oktober 2009
Wen meint Sarrazin?
Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.Als ich dieses Zitat in der Zeitung las, dachte ich zuerst, er sei zu seiner eigenen Zunft interviewt worden.
Donnerstag, 1. Oktober 2009
Magna
Die Übernahme von OPEL durch den Zulieferer Magna bietet den anderen Autoherstellern eine einmalige Gelegenheit, sich auf elegante Weise dieses Wettbewerbers zu entledigen: Man kauft nicht mehr bei Magna, und schwächt damit den Investor von OPEL.
Vorher wäre es unfein gewesen, und es sagte aus Pietätsgründen auch niemand: Das Verschwinden von OPEL wäre ein Beitrag zum Abbau der Überkapaziäten und des Fachkräftemangels in der Branche.
Natürlich ist es auch möglich, dass sich OPEL wieder erholt. weil seine Produkte wieder besser laufen. Jedenfalls halte ich das Range-Extender-Konzept von OPEL für die schlaueste Lösung im Elektroautomarkt.
Aber reicht es, um OPEL wieder gesunden zu lassen? Ich glaube nicht.
Vorher wäre es unfein gewesen, und es sagte aus Pietätsgründen auch niemand: Das Verschwinden von OPEL wäre ein Beitrag zum Abbau der Überkapaziäten und des Fachkräftemangels in der Branche.
Natürlich ist es auch möglich, dass sich OPEL wieder erholt. weil seine Produkte wieder besser laufen. Jedenfalls halte ich das Range-Extender-Konzept von OPEL für die schlaueste Lösung im Elektroautomarkt.
Aber reicht es, um OPEL wieder gesunden zu lassen? Ich glaube nicht.
In der Wolfsburg
Als ich den langgezogenen, in den vierziger Jahren errichteten Industriebau zum ersten mal betrete, ist es wie ein Zeitsprung. Plötzlich finde ich mich in einer beunruhigenden Zeit wieder. Die Innenarchitektur ist tatsächlich so, wie man sie sich von außen vorstellt. Und sie verfehlt ihre Wirkung nicht.
Einiges ist vom Bauhaus geprägt. Diese Mischung aus Funktion und "Auto"rität wirkt auf mich aber wie von den Nazis diktiert. Neben den Eingängen sind Ornamente und arbeitssoziologische Weisheiten in die "Front" eingelassen. Die Türen sind immer noch Erstausrüstung, scheint es. Die Wände und der Boden sind hell blaugrau. Die blassgelben Fliesen im Foyer erinnern mich an das frühere Bad meiner Großeltern. Die Fenster, die man um ihre vertikale Mittelachse drehen kann, an einen Besuch im Bauhausmuseum.
Ich gehe zum Fahrstuhl, ich will nach oben. Während ich warte, höre ich Schritte näher kommen. Harte Schritte auf hartem Boden. Kommen jetzt gleich die Offiziere mit dem Chefplaner um die Ecke...? Hierarchie ist übrigens eine der Traditionen, die man hier heute noch pflegt. Sowohl in der Linienorganisation als auch in der gesellschaftlich-arbeitsteiligen Hierarchie: In diesem Gebäude arbeiten -nein: leisten- die etwas gediegenen Konzernjuristen, Absatzplaner aus dem Marketing und die "Konzernsteuerer". Die wertschöpfenden Aufsteigeringenieure aus Forschung und Entwicklung hingegen sind in der weitaus unwirtlicheren "FE" am anderen Ende des Geländes untergebracht - in Großraumbüros mit gewöhnungsbedürftigen, grau-blauen Raumteilern. Hier herrscht immer Platzmangel. In der FE summt und brummt es. In der Hauptverwaltung hingegen: konzentrierte Ruhe. Nur das benachbarte Presswerk erschüttert im Fünfsekundentakt die langen Linien der Strategen.
Mit dem Fahrstuhl oben angekommen entdeckt man die gefälligen, funktionalen Proportionen zwischen Treppenhaus, Fluren, Fenstern, Türen. Wenn ich mich darauf einlasse, wirkt diese Architektur nicht mehr autoritär, sondern durchdacht funktional. Nur weil ich weiß, dass das Bauwerk aus der Nazizeit stammt, werte ich die Architektur negativ. Das gilt sogar für Bauwerke, von denen ich früher fälschlicherweise glaubte, sie entstammten Nazihirnen, wie z.B. der Flughafen Tempelhof. Der wirkt auf mich ausgesprochen "nazihaft", ist es aber nicht. ("Die Autobahnen" hatte übrigens auch nicht Hitler planen lassen. Er hat sie nur bauen lassen, weil sie auch seinen Zwecken dienten. Geplant wurden sie von anderen vor ihm.) Hätten die Nazis diese Architektur nicht vereinnahmt und besudelt - und auch nicht unsere Sprache - dann hätten wir ein gesünderes und hilfreicheres Verhältnis zum Erbe unserer Künstler, Architekten und Ingenieure.
Das gilt meiner Meinung nach selbst für den ursprünglichen Namen des späteren VW-Käfer: "Kraft durch Freude" - das ginge auch heute als populäres Motivationskonzept durch, wenn es nicht von den Hirnen psychopathischer Verbrecher in die Welt gesetzt worden wäre. Was fehlt denn den Konzernangestellten heute mehr als "Kraft durch Freude"? Und wer übrigens hindert sie meistens daran..? "Kraft durch Freude" war eine der ersten großen deutschen Marketinglügen, in denen sich die Täter als Erlöser aufspielten.
Was ich mich beim Gang zum verabredeten Besprechungszimmer auch frage, ist: Wie sind die Herren Porsche und Co. damals ohne Powerpoint, Intranet und Beamer zurecht gekommen? Haben die ihre Pläne einfach auf Papier geschrieben, sich darüber gebeugt, diskutiert und in die Tat umgesetzt? Wie ging das damals zu in den Direktoren- und Oberingenieursrunden ("Management" hieß das ja erst später)? Wie haben damals weniger Leute mit weniger Mitteln solche Legenden wie den Käfer und Golf I geschaffen?
Liest man Kracauers "Die Angestellten" (von 1930) kommt man allerdings zu dem Schluss, dass sich in den letzten hundert Jahren im inneren Gefüge deutscher Großunternehmen eigentlich nichts verändert hat. Deshalb ist es angebracht, auch an der Architektur nichts zu ändern.
Einiges ist vom Bauhaus geprägt. Diese Mischung aus Funktion und "Auto"rität wirkt auf mich aber wie von den Nazis diktiert. Neben den Eingängen sind Ornamente und arbeitssoziologische Weisheiten in die "Front" eingelassen. Die Türen sind immer noch Erstausrüstung, scheint es. Die Wände und der Boden sind hell blaugrau. Die blassgelben Fliesen im Foyer erinnern mich an das frühere Bad meiner Großeltern. Die Fenster, die man um ihre vertikale Mittelachse drehen kann, an einen Besuch im Bauhausmuseum.
Ich gehe zum Fahrstuhl, ich will nach oben. Während ich warte, höre ich Schritte näher kommen. Harte Schritte auf hartem Boden. Kommen jetzt gleich die Offiziere mit dem Chefplaner um die Ecke...? Hierarchie ist übrigens eine der Traditionen, die man hier heute noch pflegt. Sowohl in der Linienorganisation als auch in der gesellschaftlich-arbeitsteiligen Hierarchie: In diesem Gebäude arbeiten -nein: leisten- die etwas gediegenen Konzernjuristen, Absatzplaner aus dem Marketing und die "Konzernsteuerer". Die wertschöpfenden Aufsteigeringenieure aus Forschung und Entwicklung hingegen sind in der weitaus unwirtlicheren "FE" am anderen Ende des Geländes untergebracht - in Großraumbüros mit gewöhnungsbedürftigen, grau-blauen Raumteilern. Hier herrscht immer Platzmangel. In der FE summt und brummt es. In der Hauptverwaltung hingegen: konzentrierte Ruhe. Nur das benachbarte Presswerk erschüttert im Fünfsekundentakt die langen Linien der Strategen.
Mit dem Fahrstuhl oben angekommen entdeckt man die gefälligen, funktionalen Proportionen zwischen Treppenhaus, Fluren, Fenstern, Türen. Wenn ich mich darauf einlasse, wirkt diese Architektur nicht mehr autoritär, sondern durchdacht funktional. Nur weil ich weiß, dass das Bauwerk aus der Nazizeit stammt, werte ich die Architektur negativ. Das gilt sogar für Bauwerke, von denen ich früher fälschlicherweise glaubte, sie entstammten Nazihirnen, wie z.B. der Flughafen Tempelhof. Der wirkt auf mich ausgesprochen "nazihaft", ist es aber nicht. ("Die Autobahnen" hatte übrigens auch nicht Hitler planen lassen. Er hat sie nur bauen lassen, weil sie auch seinen Zwecken dienten. Geplant wurden sie von anderen vor ihm.) Hätten die Nazis diese Architektur nicht vereinnahmt und besudelt - und auch nicht unsere Sprache - dann hätten wir ein gesünderes und hilfreicheres Verhältnis zum Erbe unserer Künstler, Architekten und Ingenieure.
Das gilt meiner Meinung nach selbst für den ursprünglichen Namen des späteren VW-Käfer: "Kraft durch Freude" - das ginge auch heute als populäres Motivationskonzept durch, wenn es nicht von den Hirnen psychopathischer Verbrecher in die Welt gesetzt worden wäre. Was fehlt denn den Konzernangestellten heute mehr als "Kraft durch Freude"? Und wer übrigens hindert sie meistens daran..? "Kraft durch Freude" war eine der ersten großen deutschen Marketinglügen, in denen sich die Täter als Erlöser aufspielten.
Was ich mich beim Gang zum verabredeten Besprechungszimmer auch frage, ist: Wie sind die Herren Porsche und Co. damals ohne Powerpoint, Intranet und Beamer zurecht gekommen? Haben die ihre Pläne einfach auf Papier geschrieben, sich darüber gebeugt, diskutiert und in die Tat umgesetzt? Wie ging das damals zu in den Direktoren- und Oberingenieursrunden ("Management" hieß das ja erst später)? Wie haben damals weniger Leute mit weniger Mitteln solche Legenden wie den Käfer und Golf I geschaffen?
Liest man Kracauers "Die Angestellten" (von 1930) kommt man allerdings zu dem Schluss, dass sich in den letzten hundert Jahren im inneren Gefüge deutscher Großunternehmen eigentlich nichts verändert hat. Deshalb ist es angebracht, auch an der Architektur nichts zu ändern.
Sonntag, 27. September 2009
Donnerstag, 24. September 2009
Freitag, 18. September 2009
Donnerstag, 17. September 2009
Archäologen ohne Finderlohn
Zufälliges Pausengespräch mit einem Archäologiestudenten heute Mittag in der Technischen Fachhochschule Berlin:
Er: "Ihr Erfinder habt es gut. Ihr bekommt was für Eure Erfindungen. Wir Archäologen sind nur Entdecker. Und bekommen keine Belohnung, wenn wir was finden."
Ich: "Wem gehören denn die Funde, wenn Sie beim Graben etwas finden?"
Er: "Dem Staat, bzw. den Bundesländern. Das Denkmalamt interessiert sich schnell für einen, wenn man auf der Baustelle etwas entdeckt hat."
Ich: "Und gibt es eine Art Urheberrecht an Fotos von Fundstücken?"
Er: "Nicht wirklich. Wenn die Funde freigelegt sind, dann verwertet sie der Staat. Auch die Fotos. An uns, bzw. wer auch immer einen Fund auf seinem Grundstück macht, bleiben nur die Kosten für die Freilegung hängen. In einigen Städten ist das ein hohes Risiko für Immobilienprojekte. In Köln z.B. findet man schnell alte Römer, sobald man anfängt zu graben."
Ich: "Erhalten Sie keinerlei Belohnung für Ihren Fund?"
Er: "Doch. Fundstücke aus Metall z.B. werden nach ihrem Materialwert entlohnt. Für eine alte Bronzevase aus der Römerzeit erhält man dann schon mal ein paar Euro Fünfzig."
Das wusste ich noch gar nicht. Ich finde das Verfahren ein bisschen ungerecht. Erfinder und Entdecker kennen ja zwei Arten von Entlohnung: Das Geld und den Ruhm. Es leuchtet mir ein, dass eine alte Stadtmauer nicht ihrem Finder gehören können. Aber man sollte ihm wenigstens einen Eintrag in der Hall of Fame gönnen, bevor man sie ihm aus der Hand nimmt. Vor allem, wenn ihm vorher noch die Arbeit obliegt, es auszugraben. Die Rechtsfigur, die das so regelt besteht aus den sog Regalien. Ein bisschen angestaubt sind sie schon:
Stichworte: Schatzregal, Bergregal
Der Witz ist, dass die Denkmalämter nicht mehr selber dort graben, wo sie Funde vermuten. Sondern darauf warten, dass ein Privater zufällig dort bauen will. Dann blockieren sie ihn, verpflichten ihn zur Finanzierung der Ausgrabung. Dann fotografieren sie den Fund und holen leicht bewegliche Stück heraus. Anschließend dürfen die Bagger ihres Amtes walten...
Er: "Ihr Erfinder habt es gut. Ihr bekommt was für Eure Erfindungen. Wir Archäologen sind nur Entdecker. Und bekommen keine Belohnung, wenn wir was finden."
Ich: "Wem gehören denn die Funde, wenn Sie beim Graben etwas finden?"
Er: "Dem Staat, bzw. den Bundesländern. Das Denkmalamt interessiert sich schnell für einen, wenn man auf der Baustelle etwas entdeckt hat."
Ich: "Und gibt es eine Art Urheberrecht an Fotos von Fundstücken?"
Er: "Nicht wirklich. Wenn die Funde freigelegt sind, dann verwertet sie der Staat. Auch die Fotos. An uns, bzw. wer auch immer einen Fund auf seinem Grundstück macht, bleiben nur die Kosten für die Freilegung hängen. In einigen Städten ist das ein hohes Risiko für Immobilienprojekte. In Köln z.B. findet man schnell alte Römer, sobald man anfängt zu graben."
Ich: "Erhalten Sie keinerlei Belohnung für Ihren Fund?"
Er: "Doch. Fundstücke aus Metall z.B. werden nach ihrem Materialwert entlohnt. Für eine alte Bronzevase aus der Römerzeit erhält man dann schon mal ein paar Euro Fünfzig."
Das wusste ich noch gar nicht. Ich finde das Verfahren ein bisschen ungerecht. Erfinder und Entdecker kennen ja zwei Arten von Entlohnung: Das Geld und den Ruhm. Es leuchtet mir ein, dass eine alte Stadtmauer nicht ihrem Finder gehören können. Aber man sollte ihm wenigstens einen Eintrag in der Hall of Fame gönnen, bevor man sie ihm aus der Hand nimmt. Vor allem, wenn ihm vorher noch die Arbeit obliegt, es auszugraben. Die Rechtsfigur, die das so regelt besteht aus den sog Regalien. Ein bisschen angestaubt sind sie schon:
Stichworte: Schatzregal, Bergregal
Der Witz ist, dass die Denkmalämter nicht mehr selber dort graben, wo sie Funde vermuten. Sondern darauf warten, dass ein Privater zufällig dort bauen will. Dann blockieren sie ihn, verpflichten ihn zur Finanzierung der Ausgrabung. Dann fotografieren sie den Fund und holen leicht bewegliche Stück heraus. Anschließend dürfen die Bagger ihres Amtes walten...
Fristen im Patentanmeldeverfahren
Anmeldung beim Deutschen Patent-und Markenamt
18 Monate nach dem Anmeldetag: Offenlegung ("Veröffentlichung") der Patentanmeldung in der Datenbank DEPATISNET.
Bis zu 12 Monate nach dem Anmeldetat (der "Priorität") kann die Anmeldung "internationalisiert" werden, z.B. durch eine PCT- oder EP-Anmeldung.
Spätestens 7 Jahre nach Anmeldung muss der Prüfantrag gestellt werden. (Die Prüfung erfolgt nicht mehr automatisch, da sich viele Patentaneldungen im Verlauf der weiteren Entwicklung als nicht mehr interessant herausstellen, oder stark modifiziert werden. Um das Patentamt von später fallengelassenen Patenten zu entlasten, muss man den Prüfantrag separat stellen. ).
Bis zu 3 Monate nach Veröffentlichung eines Patenterteilungsbeschlusses durch das Patentamt können Dritte beim Patentamt Einspruch gegen die Patenterteilung einlegen. Wird der Einspruch abgelehnt, kann beim Bundespatentgericht Beschwerde eingelegt werden.
Unterschiede zur Anmeldung beim Europäischen Patentamt
Das EPA erstellt nach der Anmeldung und vor der Offenlegung nach 18 Monaten automatisch eine Neuheitsrecherche.
Der Anmelder muss spätestens 6 Monate nach Veröffentlichung dieses Rechercheberichtes einen Prüfantrag stellen; d.h. spätestens 24 Monate nach dem Anmeldetag.
Die Einspruchsfrist für Dritte nach Veröffentlichung einer Patenterteilung beträgt 9 Monate.
18 Monate nach dem Anmeldetag: Offenlegung ("Veröffentlichung") der Patentanmeldung in der Datenbank DEPATISNET.
Bis zu 12 Monate nach dem Anmeldetat (der "Priorität") kann die Anmeldung "internationalisiert" werden, z.B. durch eine PCT- oder EP-Anmeldung.
Spätestens 7 Jahre nach Anmeldung muss der Prüfantrag gestellt werden. (Die Prüfung erfolgt nicht mehr automatisch, da sich viele Patentaneldungen im Verlauf der weiteren Entwicklung als nicht mehr interessant herausstellen, oder stark modifiziert werden. Um das Patentamt von später fallengelassenen Patenten zu entlasten, muss man den Prüfantrag separat stellen. ).
Bis zu 3 Monate nach Veröffentlichung eines Patenterteilungsbeschlusses durch das Patentamt können Dritte beim Patentamt Einspruch gegen die Patenterteilung einlegen. Wird der Einspruch abgelehnt, kann beim Bundespatentgericht Beschwerde eingelegt werden.
Unterschiede zur Anmeldung beim Europäischen Patentamt
Das EPA erstellt nach der Anmeldung und vor der Offenlegung nach 18 Monaten automatisch eine Neuheitsrecherche.
Der Anmelder muss spätestens 6 Monate nach Veröffentlichung dieses Rechercheberichtes einen Prüfantrag stellen; d.h. spätestens 24 Monate nach dem Anmeldetag.
Die Einspruchsfrist für Dritte nach Veröffentlichung einer Patenterteilung beträgt 9 Monate.
Mittwoch, 16. September 2009
Wenn Du zur Arbeit fährst am frühen Morgen...
Seit acht Jahren geben Berliner Verkehrs- und Umweltsenatoren und Bahnmanager alles, wirklich alles, um uns den letzten Nerv zu rauben.
- Im Vorfeld der Einweihung des neuen Hauptbahnhofs trennten Bahnchef Mehdorn und die DBRegio den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf 2003 zuerst vom Regionalverkehr und später auch noch vom Fernverkehr der Bahn. Betroffen waren immerhin 300.000 Einwohner des Bezirkes. Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) und die (Grüne!) Verkehrsstadträtin Martina Schmiedhofer unternahmen nichts dagegen. Ich pendelte beruflich damals nach Potsdam und war direkt betroffen von diesem Murks. Zusammen mit einer Bürgerinitiative organisierte ich eine Flugblattaktion mit Faxantwort an Herrn Strieder. Wir hatten viel Resonanz. Strieder brachte die DBRegio immerhin zu einigen Halten am Bhf. Charlottenburg. Aber im großen und ganzen blieb es Murks. (Link zum FDP-Forum Liberalis).
- Der neue Hauptbahnhof ist eine Sehenswürdigkeit. Aber für Bahnbenutzer ist er eine Farce. Es ist nichts aufeinander abgestimmt. Wer vom unteren Bahnhof in den oberen umsteigen will, verpasst seinen Anschluss regelmäßig. Denn die Fahrstühle brauchen eine Ewigkeit, und die Rolltreppen bilden einen Riesenumweg und sind regelmäßig verstopft. Eine Frechheit ist die knausrige Informationspolitik. In dem Bahntempel Jerusalemer Ausmaße bietet uns Hartmut Mehdorn Schriftgröße 12 auf spärlich gesäten Fahrplänen. Das führt dazu, dass man entweder seinen Zug bekommt, oder weiß, wann er abfährt ("Du hasts gefunden / nur für Sekunden").
Bridges to Babylon: Mehdorns Bahntempel
- Das seit Januar diesen Jahres bestehende S-Bahn Chaos überbietet alle bisherigen Desaster und Missmanagementsdemonstrationen noch einmal um Größenordnungen. Die Bahnvorstände Mehdorn und Homburg beschlossen für die Konzerntochter S-Bahn Kostensenkungspläne, die diese nur mit dem gezielten Abbau von Wartung und damit Sicherheit erfüllen konnte. Die Substanz von Wagen und Schiene ist inzwischen so verschlissen, dass der S-Bahnverkehr um sage und schreibe 75% reduziert wurde. Ein Ende ist nicht abzusehen. Die Bahn kann sich dies leisten, weil der Berliner Senat immer zum Großarbeitgeber Deutsche Bahn gestanden hat. Im Glaspalast am Potsdamer Platz arbeiten immerhin Hunderte Bahnmanager und Steuerzahler. Wowereit und die Nachfolgerin von Peter Strieder, Ingeborg Junge-Reyer, waren für Mehdorn leichte Beute. Der Senat hält der Bahn lästige Konkurrenzu vom Leib, und das für viele Jahre. Dabei müsste man mit den Herren im Glasturm, die sich "nicht um jede Schraube in irgendeiner Werkstatt kümmern können", sondern weltweit Konzerne aufkaufen, ganz anders umspringen. Auf Personen wie Mehdorn, Homburg oder auch den völlig inkompetenten von der Schulenburg, gehören grobe Keile, weil sie grobe Klötze sind. Homburg genierte sich gestern nicht, in einem RBB-Abendschau Interview zu sagen, dass er noch gar nichts sagen könne: Wann die S-Bahn wieder fahre. Oder wie hoch der Schadenersatz für die Kunden ausfalle.
- Wer deshalb, so wie wir, vor einigen Jahren wieder aufs Auto umstieg, geriet unmittelbar in die Fänge der Umweltsenatorin Katrin Lompscher, PDS. Die denkt sich jede Woche etwas Neues aus, um Berlins genervte Autofahrer lahm zu legen: Die Umweltzone, 30-Zonen auf Hauptverkehrsachsen, rote Ampelwellen. Bereits angekündigt hat sie einen Lärmschutzplat für Berlin, der künftig vermutlich nur noch Fahrräder durch die Innenbezirke erlaubt.
- Wer das Pech hat, mit dem Auto täglich über die Stadtautobahn A100 zu müssen, dem zeigt die Stadt dann asphaltglatt auch hier eine lange Nase. Nachdem monatelang der Tunnel in Tegel restauriert und umgebaut wurde, ist jetzt die Spandauer Brücke dran. Jeden Tag Stau.
- Von den unsinnigen Absperrungen des 17. Juni und Brandenburger Tor für drittrangige Veranstaltungen wie Rollschuhlaufen, Frauen-Joggen-für-den-Frieden, Krankenkasseninfostände und sonstigen Bratwurstbuden etc. mal ganz zu schweigen. Sind wir hier nicht die Hauptstadt?
Ergebnis: Die wenigen Berliner, die sich morgens auf den Weg zu einer geregelten Arbeit machen, sind hochgradig genervt. Warum kapieren Verkehrspolitiker und -manager nicht, dass Verkehr nun wirklich ein Politikfeld ist, das alle betrifft? Selbst Leute, die sich überhaupt nicht (mehr) für Politik interessieren, haben eine Meinung zur Verkehrssituation, weil sie das jeden Tag erleben. Sie fragen sich: Wie kann man Infrastruktur so vernachlässigen?
Ich sage es offen: Die SPD hat sich hier nicht mit Ruhm bekleckert. Und die Linke und die Grünen in den Bezirken auch nicht. Leider gehört der verkehrspolitische Sprecher der FDP im Abgeordnetenhaus auch nicht zu den Aktivposten, weil er selbst nicht Bahn fährt. Die CDU Berlins ist seit Jahren mit sich selbst beschäftigt und hat seit Ewigkeiten keinen politischen Entwurf mehr hervorgebracht.
Die Berliner reagieren auf das S-Bahn-Desaster, in dem sie ihre Abos und Fahrkarten in den Müll schmeißen und zurück ins Auto steigen. Als Angestellter eines Automobilunternehmens freut mich das. Als Berliner verstehe ich das. Als Autofahrer befürchte ich, dass die Staus weiter wachsen.
- Im Vorfeld der Einweihung des neuen Hauptbahnhofs trennten Bahnchef Mehdorn und die DBRegio den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf 2003 zuerst vom Regionalverkehr und später auch noch vom Fernverkehr der Bahn. Betroffen waren immerhin 300.000 Einwohner des Bezirkes. Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) und die (Grüne!) Verkehrsstadträtin Martina Schmiedhofer unternahmen nichts dagegen. Ich pendelte beruflich damals nach Potsdam und war direkt betroffen von diesem Murks. Zusammen mit einer Bürgerinitiative organisierte ich eine Flugblattaktion mit Faxantwort an Herrn Strieder. Wir hatten viel Resonanz. Strieder brachte die DBRegio immerhin zu einigen Halten am Bhf. Charlottenburg. Aber im großen und ganzen blieb es Murks. (Link zum FDP-Forum Liberalis).
- Der neue Hauptbahnhof ist eine Sehenswürdigkeit. Aber für Bahnbenutzer ist er eine Farce. Es ist nichts aufeinander abgestimmt. Wer vom unteren Bahnhof in den oberen umsteigen will, verpasst seinen Anschluss regelmäßig. Denn die Fahrstühle brauchen eine Ewigkeit, und die Rolltreppen bilden einen Riesenumweg und sind regelmäßig verstopft. Eine Frechheit ist die knausrige Informationspolitik. In dem Bahntempel Jerusalemer Ausmaße bietet uns Hartmut Mehdorn Schriftgröße 12 auf spärlich gesäten Fahrplänen. Das führt dazu, dass man entweder seinen Zug bekommt, oder weiß, wann er abfährt ("Du hasts gefunden / nur für Sekunden").
Bridges to Babylon: Mehdorns Bahntempel
- Das seit Januar diesen Jahres bestehende S-Bahn Chaos überbietet alle bisherigen Desaster und Missmanagementsdemonstrationen noch einmal um Größenordnungen. Die Bahnvorstände Mehdorn und Homburg beschlossen für die Konzerntochter S-Bahn Kostensenkungspläne, die diese nur mit dem gezielten Abbau von Wartung und damit Sicherheit erfüllen konnte. Die Substanz von Wagen und Schiene ist inzwischen so verschlissen, dass der S-Bahnverkehr um sage und schreibe 75% reduziert wurde. Ein Ende ist nicht abzusehen. Die Bahn kann sich dies leisten, weil der Berliner Senat immer zum Großarbeitgeber Deutsche Bahn gestanden hat. Im Glaspalast am Potsdamer Platz arbeiten immerhin Hunderte Bahnmanager und Steuerzahler. Wowereit und die Nachfolgerin von Peter Strieder, Ingeborg Junge-Reyer, waren für Mehdorn leichte Beute. Der Senat hält der Bahn lästige Konkurrenzu vom Leib, und das für viele Jahre. Dabei müsste man mit den Herren im Glasturm, die sich "nicht um jede Schraube in irgendeiner Werkstatt kümmern können", sondern weltweit Konzerne aufkaufen, ganz anders umspringen. Auf Personen wie Mehdorn, Homburg oder auch den völlig inkompetenten von der Schulenburg, gehören grobe Keile, weil sie grobe Klötze sind. Homburg genierte sich gestern nicht, in einem RBB-Abendschau Interview zu sagen, dass er noch gar nichts sagen könne: Wann die S-Bahn wieder fahre. Oder wie hoch der Schadenersatz für die Kunden ausfalle.
- Wer deshalb, so wie wir, vor einigen Jahren wieder aufs Auto umstieg, geriet unmittelbar in die Fänge der Umweltsenatorin Katrin Lompscher, PDS. Die denkt sich jede Woche etwas Neues aus, um Berlins genervte Autofahrer lahm zu legen: Die Umweltzone, 30-Zonen auf Hauptverkehrsachsen, rote Ampelwellen. Bereits angekündigt hat sie einen Lärmschutzplat für Berlin, der künftig vermutlich nur noch Fahrräder durch die Innenbezirke erlaubt.
- Wer das Pech hat, mit dem Auto täglich über die Stadtautobahn A100 zu müssen, dem zeigt die Stadt dann asphaltglatt auch hier eine lange Nase. Nachdem monatelang der Tunnel in Tegel restauriert und umgebaut wurde, ist jetzt die Spandauer Brücke dran. Jeden Tag Stau.
- Von den unsinnigen Absperrungen des 17. Juni und Brandenburger Tor für drittrangige Veranstaltungen wie Rollschuhlaufen, Frauen-Joggen-für-den-Frieden, Krankenkasseninfostände und sonstigen Bratwurstbuden etc. mal ganz zu schweigen. Sind wir hier nicht die Hauptstadt?
Ergebnis: Die wenigen Berliner, die sich morgens auf den Weg zu einer geregelten Arbeit machen, sind hochgradig genervt. Warum kapieren Verkehrspolitiker und -manager nicht, dass Verkehr nun wirklich ein Politikfeld ist, das alle betrifft? Selbst Leute, die sich überhaupt nicht (mehr) für Politik interessieren, haben eine Meinung zur Verkehrssituation, weil sie das jeden Tag erleben. Sie fragen sich: Wie kann man Infrastruktur so vernachlässigen?
Ich sage es offen: Die SPD hat sich hier nicht mit Ruhm bekleckert. Und die Linke und die Grünen in den Bezirken auch nicht. Leider gehört der verkehrspolitische Sprecher der FDP im Abgeordnetenhaus auch nicht zu den Aktivposten, weil er selbst nicht Bahn fährt. Die CDU Berlins ist seit Jahren mit sich selbst beschäftigt und hat seit Ewigkeiten keinen politischen Entwurf mehr hervorgebracht.
Die Berliner reagieren auf das S-Bahn-Desaster, in dem sie ihre Abos und Fahrkarten in den Müll schmeißen und zurück ins Auto steigen. Als Angestellter eines Automobilunternehmens freut mich das. Als Berliner verstehe ich das. Als Autofahrer befürchte ich, dass die Staus weiter wachsen.
Dienstag, 15. September 2009
Der MotorAnalyser
Im Frühjahr hatte ich auf der Oldtimermesse Techno Classica in Essen ne interessante Erfindung kennen gelernt: Den Motor Analyser.
Das zu lösende Problem: Welche Diagnosemöglichkeiten hat man beim Verbrennungsmotor, ohne direkt in ihn reinzugucken?
Die Idee: Der Hausarzt nimmt uns Blut ab, wenn wir einen Checkup machen. Die Blutuntersuchung hat einen sehr guten Kosten-Nutzen-Effekt. Nur wenigen Mililiter Blut ermöglichen viele Aussagen über unsere Gesundheit. Jetzt die Analogie: Was beim Menschen das Blut, ist beim Auto das Motoröl.
Die italienische Firma Motoranalyser International mit Sitz in Verona hat eine Art Lakmustest entwickelt: Zwei präparierte Testfelder auf einem Karton können für Vorher-Nachher-Untersuchungen des Motoröls genutzt werden. Einmal direkt nach dem Ölwechsel mit frischem Öl als Referenz, und später, am besten kurz vor dem turnusmäßig nächsten Ölwechsel.
Die beiliegenden Grafiken helfen bei der Interpretation des Tropfenbildes:
Man erhält Informationen über den Gehalt von Schmutz, Russ, Ölzustand, Wasser und Treibstoff im Öl.
Einige Befunde deuten auf Justierungsbedarf in der Einspritzanlage hin. Andere können erste Anzeichen für Probleme mit der Zylinderkopfdichtung sein (Wasser im Öl!).
Das Produkt hat viele Vorteile:
- Man kann es als Fahrer selber nutzen - ohne Werkzeug und Fachkenntnisse.
- Man versteht das Ergebnis.
- Es hilft, teuere Motorschäden rechtzeitig zu erkennen.
- Es ist günstig. Ein Zweiertest kostet knapp 10 EUR.
Man kann es nicht nur für die Wartung des eigenen Autos nutzen. Sondern auch als eine einfache Möglichkeit, einen Gebrauchtwagen zu checken. Es ist auch für Youngtimer interessant.
Link zum Hersteller: MotorAnalyser
Das zu lösende Problem: Welche Diagnosemöglichkeiten hat man beim Verbrennungsmotor, ohne direkt in ihn reinzugucken?
Die Idee: Der Hausarzt nimmt uns Blut ab, wenn wir einen Checkup machen. Die Blutuntersuchung hat einen sehr guten Kosten-Nutzen-Effekt. Nur wenigen Mililiter Blut ermöglichen viele Aussagen über unsere Gesundheit. Jetzt die Analogie: Was beim Menschen das Blut, ist beim Auto das Motoröl.
Die italienische Firma Motoranalyser International mit Sitz in Verona hat eine Art Lakmustest entwickelt: Zwei präparierte Testfelder auf einem Karton können für Vorher-Nachher-Untersuchungen des Motoröls genutzt werden. Einmal direkt nach dem Ölwechsel mit frischem Öl als Referenz, und später, am besten kurz vor dem turnusmäßig nächsten Ölwechsel.
Die beiliegenden Grafiken helfen bei der Interpretation des Tropfenbildes:
Man erhält Informationen über den Gehalt von Schmutz, Russ, Ölzustand, Wasser und Treibstoff im Öl.
Einige Befunde deuten auf Justierungsbedarf in der Einspritzanlage hin. Andere können erste Anzeichen für Probleme mit der Zylinderkopfdichtung sein (Wasser im Öl!).
Das Produkt hat viele Vorteile:
- Man kann es als Fahrer selber nutzen - ohne Werkzeug und Fachkenntnisse.
- Man versteht das Ergebnis.
- Es hilft, teuere Motorschäden rechtzeitig zu erkennen.
- Es ist günstig. Ein Zweiertest kostet knapp 10 EUR.
Man kann es nicht nur für die Wartung des eigenen Autos nutzen. Sondern auch als eine einfache Möglichkeit, einen Gebrauchtwagen zu checken. Es ist auch für Youngtimer interessant.
Link zum Hersteller: MotorAnalyser
80% aller Erfindungen...
.. sind Arbeitnehmererfindungen.
Unternehmen, in denen es für Erfindungsmeldungen nur einen Posteingangskorb in der Verwaltung gibt, aber ansonsten keine Strategie, kein Management (das über das Verwalten hinausgeht), keine Anreize, kein Verständnis oder schlicht keine Lust, verschenken also viel.
Der Weg zu Unternehmenspatenten führt über den Mitarbeiter als Erfinder.
Was vor allem kleine oder junge Unternehmen oft nicht wissen:
- Ein Mitarbeiter MUSS Erfindungen seinem Unternehmen melden. Er darf nicht auf eigene Faust Patente anmelden, die aus seinem Arbeitsgebiet bei seinem Arbeitgeber stammen.
- Das Unternehmen MUSS den Erfinder am Erfolg seiner Erfindung angemessen beteiligen. Was "angemessen" ist, darüber hat der Gesetzgeber Richtlinien erlassen. Sowohl für die Ermittlung des Wertes einer Erfindung als auch für den Anteil, der dem Erfinder zusteht.
Nachlesen kann man das alles im Arbeitnehmererfindungsgesetz (Link).
Unternehmen, in denen es für Erfindungsmeldungen nur einen Posteingangskorb in der Verwaltung gibt, aber ansonsten keine Strategie, kein Management (das über das Verwalten hinausgeht), keine Anreize, kein Verständnis oder schlicht keine Lust, verschenken also viel.
Der Weg zu Unternehmenspatenten führt über den Mitarbeiter als Erfinder.
Was vor allem kleine oder junge Unternehmen oft nicht wissen:
- Ein Mitarbeiter MUSS Erfindungen seinem Unternehmen melden. Er darf nicht auf eigene Faust Patente anmelden, die aus seinem Arbeitsgebiet bei seinem Arbeitgeber stammen.
- Das Unternehmen MUSS den Erfinder am Erfolg seiner Erfindung angemessen beteiligen. Was "angemessen" ist, darüber hat der Gesetzgeber Richtlinien erlassen. Sowohl für die Ermittlung des Wertes einer Erfindung als auch für den Anteil, der dem Erfinder zusteht.
Nachlesen kann man das alles im Arbeitnehmererfindungsgesetz (Link).
Samstag, 12. September 2009
Zitate des Tages
Nicht die Regierung rettet Opel, sondern Opel soll die Regierungsparteien retten.Guido Westerwelle
Peter Sloterdijk würde sagen: Der Mann leidet nicht unter Realitätsverlust. Er genießt ihnVolker Pispers über Christoph Matschie, der mit 18% zum Ministerpräsident gewählt werden will
Geordnete Insolvenz. Nicht chaotisches Rausschmeissen. Geordnet in Zweierreihen zum Arbeitsamt gehen, das ist direkt was ganz anderes.Christian Ehring über Theodor Guttenbergs Gelassenheit
Erinnern Sie sich noch an die Plakate "Stoppt Strauß"? Können Sie sich das gegen die Merkel vorstellen? "Stoppt Merkel". - Wobei denn?Volker Pispers
Der Deutsche mag Kinder. Aber er liebt Autos.Volker Pispers darüber, warum die "Akademikerinnen-Wurfprämie nicht so erfolgreich war wie die Abwrackprämie
Autostrom
Am Leipziger Platz steht jetzt auch eine Vattenfall Ladestation für Elektroautos. Zeit, mal die Angeboter der EVUs und Automobilhersteller zu vergleichen:
e-Mini / Vattenfall:
100% regenerativ ("ok-power" Gütesiegel)
Stromtarif (Tarifblatt):
Einheitlicher Verbrauchspreis an der Ladestation: 23 Cent/kWh (kein Grundpreis)
Zweitarifzäher zu Hause: HT: 23 Cent/kWh NT: 17 Ct/kWh (kein Grundpreis)
Ladekonzept zu Hause: Kunde stellt auf Website die Uhrzeit ein, zu der das Auto vollgeladen sein soll. Vattenfall steuert den Ladestrom und nutzt Schwankungen der Nachfrage und Windstromerzeugung für das Management der Batterie (Laden und Entladen)
Kontakt: Tel.: 01801-267 267
smart fortwo electric drive / RWE:
100% regenerativ ("Naturstrom")
Stromtarif (Tarifblatt):
Monatlicher Grundpreis: 69€ (weil der Ladestrom nicht gemanagt wird, und RWE teurer zu stehen kommt)
Verbrauchspreis: 18,49 Cent/kWh
Kontakt: autostrom@rwe.de
VW Golf Twindrive (Dieselhybrid) / Eon
Ist noch kein Kundenprojekt sondern ein Flottenversuch von Eon und Volkswagen.
Infos: Eon; Volkswagen
e-Mini / Vattenfall:
100% regenerativ ("ok-power" Gütesiegel)
Stromtarif (Tarifblatt):
Einheitlicher Verbrauchspreis an der Ladestation: 23 Cent/kWh (kein Grundpreis)
Zweitarifzäher zu Hause: HT: 23 Cent/kWh NT: 17 Ct/kWh (kein Grundpreis)
Ladekonzept zu Hause: Kunde stellt auf Website die Uhrzeit ein, zu der das Auto vollgeladen sein soll. Vattenfall steuert den Ladestrom und nutzt Schwankungen der Nachfrage und Windstromerzeugung für das Management der Batterie (Laden und Entladen)
Kontakt: Tel.: 01801-267 267
smart fortwo electric drive / RWE:
100% regenerativ ("Naturstrom")
Stromtarif (Tarifblatt):
Monatlicher Grundpreis: 69€ (weil der Ladestrom nicht gemanagt wird, und RWE teurer zu stehen kommt)
Verbrauchspreis: 18,49 Cent/kWh
Kontakt: autostrom@rwe.de
VW Golf Twindrive (Dieselhybrid) / Eon
Ist noch kein Kundenprojekt sondern ein Flottenversuch von Eon und Volkswagen.
Infos: Eon; Volkswagen
Freitag, 11. September 2009
Heute ist ...
.. eine Runde Fremdschämen angesagt.
Von den möglichen Stoßrichtungen einer Beleidigung ist die Beleidigung des Intellekts die schlimmste, finde ich.
Von den möglichen Stoßrichtungen einer Beleidigung ist die Beleidigung des Intellekts die schlimmste, finde ich.
Dienstag, 8. September 2009
Zitate des Tages
"Wir müssen die moralische Dimension unseres Versagens anerkennen."Stephen Green, CEO der HSBC Bank
„Wir hier im Bahntower können doch nicht wissen, wer wann irgendwelche Schrauben in Bremszylinder gedreht hat. Und wie das kontrolliert wurde“Bahnmanager
"Es gibt kein staatliches Recht auf Faulheit."Guido Westerwelle, FDP
"Das soll er mal seiner Silvana Koch-Mehrin sagen."Antwort meines Kollegen
Affront von Bahnvorstand Ulrich Homburg
Ulrich Homburg ist bei der Bahn Vorstand für den Personenverkehr.
Er behindert seine Kunden wo er nur kann. Gerade erst hat er die Bundesregierung eingebremst, als diese die Fahrgastrechte bei den inzwischen zur Betriebsplanung gehörenden Verspätungen stärken wollte. Ergebnis: Eine Formulartapete, die unter dem Schalter versteckt gehalten wird. Und: Die Bahn erstattet Fahrgelder nur zurück, wenn sie die Ursache der Verspätung zu verantworten hat. Seitdem hören wir über die Bahnhofslautsprecher nur noch Phantasiebegründungen für Verspätungen. Schuld ist die Bahn fast nie mehr.
In Berlin hat sich Homburg gestern etwas ganz besonderes geleistet. Eindrucksvoll hat er seinen fehlenden Respekt gegenüber seinen S-Bahn Kunden und dem Land Berlin demonstriert. Nachmittags ließ er Verkehrssenatorin Junge-Reyer bei der Verhandlung um Entschädigungszahlungen an das Land auf Granit beißen. Entschädigungszahlungen für das S-Bahn Chaos im Sommer. Am Abend gab Homburg selbst eine Pressekonferenz. Botschaft: Ab morgen zieht er abermals ein Viertel aller S-Bahn Züge aus dem Verkehr. Zwischen Westkreuz und Alex werden heute wieder alle Räder still stehen. Diesmal hat die Bahnaufsicht Defekte an den Bremsen (!) festgestellt.
Er hielt es am Nachmittag nicht für nötig, dies der Verkehrssenatorin zu beichten. Anscheinend hat er vor der sowieso keinen Respekt mehr. Warum auch? Schließlich hat die bisher alles durchgehen lassen, was Homburg ihr zugemutet hat. Einen Grund für eine Kündigung und Neuausschreibung der Leistungen sahen bis jetzt weder sie noch Wowereit.
Doch jetzt ist das Maß voll. Das werden sich die Berliner sicher nicht noch einmal gefallen lassen.
Eine Demonstration vor der DB Hauptverwaltung ist fällig. Pro Bahn und IGEB, übernehmen Sie!
Er behindert seine Kunden wo er nur kann. Gerade erst hat er die Bundesregierung eingebremst, als diese die Fahrgastrechte bei den inzwischen zur Betriebsplanung gehörenden Verspätungen stärken wollte. Ergebnis: Eine Formulartapete, die unter dem Schalter versteckt gehalten wird. Und: Die Bahn erstattet Fahrgelder nur zurück, wenn sie die Ursache der Verspätung zu verantworten hat. Seitdem hören wir über die Bahnhofslautsprecher nur noch Phantasiebegründungen für Verspätungen. Schuld ist die Bahn fast nie mehr.
In Berlin hat sich Homburg gestern etwas ganz besonderes geleistet. Eindrucksvoll hat er seinen fehlenden Respekt gegenüber seinen S-Bahn Kunden und dem Land Berlin demonstriert. Nachmittags ließ er Verkehrssenatorin Junge-Reyer bei der Verhandlung um Entschädigungszahlungen an das Land auf Granit beißen. Entschädigungszahlungen für das S-Bahn Chaos im Sommer. Am Abend gab Homburg selbst eine Pressekonferenz. Botschaft: Ab morgen zieht er abermals ein Viertel aller S-Bahn Züge aus dem Verkehr. Zwischen Westkreuz und Alex werden heute wieder alle Räder still stehen. Diesmal hat die Bahnaufsicht Defekte an den Bremsen (!) festgestellt.
Er hielt es am Nachmittag nicht für nötig, dies der Verkehrssenatorin zu beichten. Anscheinend hat er vor der sowieso keinen Respekt mehr. Warum auch? Schließlich hat die bisher alles durchgehen lassen, was Homburg ihr zugemutet hat. Einen Grund für eine Kündigung und Neuausschreibung der Leistungen sahen bis jetzt weder sie noch Wowereit.
Doch jetzt ist das Maß voll. Das werden sich die Berliner sicher nicht noch einmal gefallen lassen.
Eine Demonstration vor der DB Hauptverwaltung ist fällig. Pro Bahn und IGEB, übernehmen Sie!
Sonntag, 6. September 2009
Der neue Porsche Panamera
Plötzlich stand er da. Einfach so, am Straßenrand in der Ebertstrasse, nahe Potsdamer Platz: Der neue Porsche Panamera, in grün. Ich muss sagen: Er gefällt mir in natura viel besser, als auf den Fotos. Oder als getarnte Version letztes Jahr in Hamburg.
Auf den ersten Blick wirkt er ja wie ein langgezogener 911. Aber damit täte man ihm unrecht. Er wirkt einfach gefällig, wohl proportioniert.
Wie sich das nun mit Anti-AKW und Klimaschutz verträgt? Ganz einfach. Von diesen Autos werden im Verhältnis nie so viele gebaut werden, dass sie in der Klimabilanz ins Gewicht fallen. Porsche baut weniger als einhunderttausend Autos im Jahr. Toyota zehn Millionen. Volkswagen sechs Millionen. Und: Einmal gebaut, leben sie lange, bevor sie verschrottet und ersetzt werden. Dreiviertel aller jemals gebauten Porsches sind immer noch in Betrieb.
Auf den ersten Blick wirkt er ja wie ein langgezogener 911. Aber damit täte man ihm unrecht. Er wirkt einfach gefällig, wohl proportioniert.
Wie sich das nun mit Anti-AKW und Klimaschutz verträgt? Ganz einfach. Von diesen Autos werden im Verhältnis nie so viele gebaut werden, dass sie in der Klimabilanz ins Gewicht fallen. Porsche baut weniger als einhunderttausend Autos im Jahr. Toyota zehn Millionen. Volkswagen sechs Millionen. Und: Einmal gebaut, leben sie lange, bevor sie verschrottet und ersetzt werden. Dreiviertel aller jemals gebauten Porsches sind immer noch in Betrieb.
Donnerstag, 3. September 2009
"Doing nothing, everything gets done."
Einer meiner Favoritenblogs -"Slow Leadership" - wird leider eingestellt.
Der Blog handelte von den Auswüchsen "modernen" Managements und was man dagegen unternehmen kann.
Im Schlusswort heisst es sehr treffend:
Der Blog handelte von den Auswüchsen "modernen" Managements und was man dagegen unternehmen kann.
Im Schlusswort heisst es sehr treffend:
My last word is this: the very best leadership, I am convinced, is engaging in as few “managerial” activities as possible. If you must do something, encourage and train your staff, talk with customers, monitor quality and spend as much time as you can with “non-managerial” actions like inventing new products and services and improving old ones.
Management has become a self-replicating and self-justifying process we would be better off without. People do managerial things, not because they are useful or even necessary, but because that is what they think managers are expected to do. When corporations cut payrolls to save money, they start at the bottom. That’s wrong. Begin at the top, where there are now large numbers of expensive people doing nothing useful or important to the real business, just managerial “stuff” that no one would notice missing if it went away.
Business schools need a belief in the vital importance of management to justify their own existence, so it’s no wonder they teach nothing else — although even their own data shows nearly all “managerial” activities like mergers, marketing initiatives and fancy financial engineering destroy value on a massive scale. Management today is more of a religion, based on unquestioning belief in semi-sacred texts and dead prophets, than a useful and practical way of spending time.
I think the Tao Te Ching had it right: “Doing nothing, everything gets done.” My ideal for each of you, as a manager and a leader, is that you never waste your time and talent again on any conventional “management” tasks.
Abwrackprämie
Hätte man mit einer Abwrackprämie in Milliardenhöhe nicht auch Trabi und Wartburg retten können? Man hätte. Denn Kleinwagen kommen in Mode. Ich wette, ein puristisch ausgestatteter Wagen mit einer modernen, aber kleinen Motorisierung a la 3 Zylinder Diesel könnte sich im Markt behaupten.
Immerhin werden wir auf der IAA einen Elektro-Trabi zu sehen bekommen. Investoren werden noch gesucht... Wenn Retro geht, geht der Trabi erst recht. Weil er sich im Design völlig vom Einheitsbrei unterscheidet. Für mich als Wessi ist der Trabi auch kein Symbol der DDR sondern des Mauerfalls. Und der jährt sich in diesem Jahr zum 20. mal.
Immerhin werden wir auf der IAA einen Elektro-Trabi zu sehen bekommen. Investoren werden noch gesucht... Wenn Retro geht, geht der Trabi erst recht. Weil er sich im Design völlig vom Einheitsbrei unterscheidet. Für mich als Wessi ist der Trabi auch kein Symbol der DDR sondern des Mauerfalls. Und der jährt sich in diesem Jahr zum 20. mal.
Dienstag, 1. September 2009
Steilkurve
Bin am Freitag zum ersten mal und heute wieder eine Steilkurve auf einer Versuchsstrecke gefahren. Das muss man erlebt haben: Man fährt einfach mit Vollgas rein. Die Krümmung der Steilkurve ist so ausgelegt, dass man die Hände vom Lenkrad nehmen kann und der Wagen findet abhängig von der Geschwindigkeit automatisch seine Bahn. Man spürt keine Fliehkraft sondern wird in den Sitz gedrückt. Aber jede Steilkurve hat ihre natürliche Geschwindigkeitsbegrenzung, ab der man aktiv "nach unten" lenken muss, um nicht rausgetragen zu werden.
Warum gibt es heute eigentlich keine Steilkurven mehr auf Rennstrecken? Wäre doch eine echte Attraktion...
Warum gibt es heute eigentlich keine Steilkurven mehr auf Rennstrecken? Wäre doch eine echte Attraktion...
Bahn vermietet Elektrofahrräder in Stuttgart
Danke an Sirko für den Hinweis, dass die Bahn zumindest in Stuttgart demnächst Elektrofahrräder ("Pedelecs") zur Miete anbietet.
Link
Link
Samstag, 29. August 2009
Freitag, 28. August 2009
Bei Start-Stop Automatik die Kupplung loslassen
25% des tatsächlichen Kraftstoffsverbrauchs eines Autos hängen vom Fahrer ab. Einflussfaktoren gibt es viele:
- Es fängt an mit der Auswahl der Strecke: Landstraße oder Autobahn? Linksabbieger und Ampeln mit Wartezeiten?
- Die Höchstgeschwindigkeit.
- Die Kontinuität der Fahrt (vorausschauende Fahrweise).
Im leerlaufenden Stillstand verschwendet ein Auto mit Verbrennungsmotor besonders viel: Die Leerlaufdrehzahl muss gehalten werden und man kommt keinen Meter vorwärts. Selbst beim Rollen Richtung roter Ampel sollte man nicht in den Leerlauf (Neutralgang) schalten, sondern mit eingelegtem Gang den Schiebebetrieb ohne Einspritzung nutzen.
Ein Elektromotor verbraucht im Stillstand nichts. Start-Stopp-Automatiken simulieren diesen Effekt beim sogenannten Mikrohybrid. Sobald der Wagen zum Stehen kommt, der Gang rausgenommen und die Kupplung losgelassen wird, stoppt der Motor. Tritt man die Kupplung erneut, springt er sofort wieder an. Start-Stopp Autos sind mit einem besonders robusten und schnell gehenden Starter ausgerüstet.
Es gibt jedoch Ausnahmen, bei denen der Motor nicht abgeschaltet wird. Kurz gesagt, immer dann nicht, wenn das Risiko besteht, dass die Batterie zu schwach zum Wiederstarten ist. Und umgekehrt: Im abgeschalteten Motor springt der Motor wieder an, wenn man einen verbrauchsstarken Verbraucher einschaltet.
Und es gibt -wie immer bei komplexer Technik- einen menschlichen Faktor:
Es gibt nicht wenige Fahrer, die die rote Ampel mit getretener Kupplung abwarten. Dann geht der Motor auch nicht aus.
Und dann steigt der Verbrauch. Einer der Gründe, warum der tatsächliche Verbrauch höher sein kann, als der des Neuen Europäischen Fahrzyklus, nach dem der Standardverbrauch ermittelt wird.
- Es fängt an mit der Auswahl der Strecke: Landstraße oder Autobahn? Linksabbieger und Ampeln mit Wartezeiten?
- Die Höchstgeschwindigkeit.
- Die Kontinuität der Fahrt (vorausschauende Fahrweise).
Im leerlaufenden Stillstand verschwendet ein Auto mit Verbrennungsmotor besonders viel: Die Leerlaufdrehzahl muss gehalten werden und man kommt keinen Meter vorwärts. Selbst beim Rollen Richtung roter Ampel sollte man nicht in den Leerlauf (Neutralgang) schalten, sondern mit eingelegtem Gang den Schiebebetrieb ohne Einspritzung nutzen.
Ein Elektromotor verbraucht im Stillstand nichts. Start-Stopp-Automatiken simulieren diesen Effekt beim sogenannten Mikrohybrid. Sobald der Wagen zum Stehen kommt, der Gang rausgenommen und die Kupplung losgelassen wird, stoppt der Motor. Tritt man die Kupplung erneut, springt er sofort wieder an. Start-Stopp Autos sind mit einem besonders robusten und schnell gehenden Starter ausgerüstet.
Es gibt jedoch Ausnahmen, bei denen der Motor nicht abgeschaltet wird. Kurz gesagt, immer dann nicht, wenn das Risiko besteht, dass die Batterie zu schwach zum Wiederstarten ist. Und umgekehrt: Im abgeschalteten Motor springt der Motor wieder an, wenn man einen verbrauchsstarken Verbraucher einschaltet.
Und es gibt -wie immer bei komplexer Technik- einen menschlichen Faktor:
Es gibt nicht wenige Fahrer, die die rote Ampel mit getretener Kupplung abwarten. Dann geht der Motor auch nicht aus.
Und dann steigt der Verbrauch. Einer der Gründe, warum der tatsächliche Verbrauch höher sein kann, als der des Neuen Europäischen Fahrzyklus, nach dem der Standardverbrauch ermittelt wird.
Ein Quantum Trost für Elektroautofreaks
Von deutschen OEMs und Zulieferern (allen voran Bosch) lese ich immer wieder, das Elektroauto werde eine Nische bleiben. Diesel und Otto seien noch lange nicht ausgereizt.
Der Haupteinwand gegen das Elektroauto ist seine begrenzte Reichweite. Und die Frage, wie man das Liegenbleiben mit einer leeren Batterie vermeidet. Ein weiterer Einwand lautet, Langstreckenfahrer profitierten nicht vom Elektroantrieb, sie bräuchten den sparsamen Diesel oder Ottomotor. Und wer sowohl Langstrecke als auch Stop&Go fährt, spart am besten mit einem Hybrid.
Ich halte aus praktischen Gründen den seriellen Hybrid mit sogenanntem "Range Extender" für die beste Lösung. Dieser fährt grundsätzlich elektrisch und hat einen Stromerzeuger an Bord. Der Stromerzeuger ist eine Motor-Generator-Kombination und wird stets im optimalen und deshalb sparsamstenBetriebspunkt betrieben. Man hat damit auch gleich eine Heizung für den Winter an Bord. Man denke dabei nicht nur an die Komfortwärme im Innenraum, sondern auch an vereiste Scheiben.
Einen schönen seriellen Hybrid hat Fisker Automotive (Link) in Chicago entwickelt. Zugegebenermaßen wieder ein Luxusmodell:
Der Fisker kommt mit einem Plugin-Lithium-Ionen Batteriepack der Firma Quantum, dass ohne Nachladung für 80km reicht. Wem das schon in den meisten Fällen ausreicht, kommt mit einer Tankfüllung übers Jahr. Als Zusatzoption kann man Solarzellen in das Dach integrieren.
Der Preis liegt bei 87.000 US$
Der Haupteinwand gegen das Elektroauto ist seine begrenzte Reichweite. Und die Frage, wie man das Liegenbleiben mit einer leeren Batterie vermeidet. Ein weiterer Einwand lautet, Langstreckenfahrer profitierten nicht vom Elektroantrieb, sie bräuchten den sparsamen Diesel oder Ottomotor. Und wer sowohl Langstrecke als auch Stop&Go fährt, spart am besten mit einem Hybrid.
Ich halte aus praktischen Gründen den seriellen Hybrid mit sogenanntem "Range Extender" für die beste Lösung. Dieser fährt grundsätzlich elektrisch und hat einen Stromerzeuger an Bord. Der Stromerzeuger ist eine Motor-Generator-Kombination und wird stets im optimalen und deshalb sparsamstenBetriebspunkt betrieben. Man hat damit auch gleich eine Heizung für den Winter an Bord. Man denke dabei nicht nur an die Komfortwärme im Innenraum, sondern auch an vereiste Scheiben.
Einen schönen seriellen Hybrid hat Fisker Automotive (Link) in Chicago entwickelt. Zugegebenermaßen wieder ein Luxusmodell:
Der Fisker kommt mit einem Plugin-Lithium-Ionen Batteriepack der Firma Quantum, dass ohne Nachladung für 80km reicht. Wem das schon in den meisten Fällen ausreicht, kommt mit einer Tankfüllung übers Jahr. Als Zusatzoption kann man Solarzellen in das Dach integrieren.
Der Preis liegt bei 87.000 US$
Donnerstag, 27. August 2009
Und es war Sommer...
Sonntag, 23. August 2009
Downsizing bei Porsche
Am Freitagmorgen blätterte ich beim Frühstück im Holiday Inn WOB die "Wolfsburger Allgemeine Zeitung" durch. Auf der Titelseite aller Bücher: Die Ermittlungen gegen das frühere Porschemanagement wegen eines Anfangsverdacht auf Marktmanipulation. Sogar der Teil "Wolfsburg" eröffnete mit einem Foto von ihm und einem ausführlichen Bericht. Die Kommentatoren versuchten erst gar nicht, ihre Genugtuung zu verhehlen. Wiedeking hat man in Wolfsburg noch lange nicht verziehen.
Meine Taxifahrerin schwärmte wenig später von Ferdinand Piech: "Das ist ein ganz charmanter, freundlicher Herr. Ich habe ihn mal gefahren. Ganz freundlich war er. Ich fuhr damals noch Mercedes, war aber schon länger nicht mehr zufrieden mit der Qualität. Aber er sprach mich nicht darauf an, warum ich keinen VW fahre. Aber was glauben Sie, kurze Zeit später bekam ich eine Einladung nach Emden zu einer Informationsveranstaltung für Taxiunternehmer." Und heute fährt sie einen Passat. Das nenne ich aufmerksames Marketing.
Zu diesem Thema las ich ebenfalls in der WAZ, dass Porsche günstigere Modelle entwickeln soll. Einen Roadster unterhalb des Boxster, auf Basis des Blue Sports. Und einen SUV unterhalb des Cayenne. Wiedeking war immer strikt gegen eine Wiederauflage eines VW-Porsche. Richtig nachvollziehen konnte ich das nie. Denn weder der 914 noch der 924/944 haben dem Porsche Image geschadet. Vielmehr stärken sie das Markenimage in Richtung "es kommt auf das Gesamtkunstwerk an, und nicht auf die PS-Zahl". Und diesen Anspruch kann man sich eigentlich in jeder Preiskategorie stellen.
Meine Taxifahrerin schwärmte wenig später von Ferdinand Piech: "Das ist ein ganz charmanter, freundlicher Herr. Ich habe ihn mal gefahren. Ganz freundlich war er. Ich fuhr damals noch Mercedes, war aber schon länger nicht mehr zufrieden mit der Qualität. Aber er sprach mich nicht darauf an, warum ich keinen VW fahre. Aber was glauben Sie, kurze Zeit später bekam ich eine Einladung nach Emden zu einer Informationsveranstaltung für Taxiunternehmer." Und heute fährt sie einen Passat. Das nenne ich aufmerksames Marketing.
Zu diesem Thema las ich ebenfalls in der WAZ, dass Porsche günstigere Modelle entwickeln soll. Einen Roadster unterhalb des Boxster, auf Basis des Blue Sports. Und einen SUV unterhalb des Cayenne. Wiedeking war immer strikt gegen eine Wiederauflage eines VW-Porsche. Richtig nachvollziehen konnte ich das nie. Denn weder der 914 noch der 924/944 haben dem Porsche Image geschadet. Vielmehr stärken sie das Markenimage in Richtung "es kommt auf das Gesamtkunstwerk an, und nicht auf die PS-Zahl". Und diesen Anspruch kann man sich eigentlich in jeder Preiskategorie stellen.
Samstag, 22. August 2009
Guten Morgen, Berlin
Abonnieren
Posts (Atom)