Davon haben die Stromversorgungsunternehmen immer geträumt: Einen günstigen Energiespeicher als Puffer zwischen Stark- und Schwachlastzeiten. Die Idee ist nun, die Batterien der Elektroautos nicht nur zum Fahren zu nutzen. Konstruiert man die Batterie entsprechend, kann man sie auch an den Hausanschluss klemmen.
Damit eröffnen sich völlig neue Wege zum Energiemanagement:
1. Was früher nur mit der ökologisch inkorrekten Nachtspeicherheizung funktionierte, kann man nun auf die Autobatterie anwenden: Die Nutzung als Speicher für billigen Nachtstrom. Den Vorteil genießen hier vor allem die Stromversorger, wenn sie den Speicher nach eigenem Fahrplan schalten dürfen. Der Bedarf an neuer Kraftwerksleistung ist weitaus geringer als die zusätzliche Leistung, die die Elektroautos (Batteriekapazität 15 - 20kWh) ins Spiel bringen, wenn man Schwachlastzeiten zum Aufladen nutzt.
2. Noch interessanter ist folgendes Ökoszenario: Man lädt seine Batterie beim Windbauern mit Windstrom auf, bzw. tauscht leer gegen voll. Diese Batterie kann das Zentrum des neuen, persönlichen Energiemanagements werden. Baut man seinen Hausanschluss entsprechend um, kann man mit der Batterie auch den Haushalt versorgen. Nur bei Bedarf schaltet man das eigene Netz wieder ans öffentliche. Dies wäre allerdings ein Horrorszenario für die Stromversorger, denn ihre Rolle würde sich auf den Lieferanten von Notstrom beschränken. Für die Betreiber von Windparks und Photovoltaikanlagen ist es ein Idealszenario: Ein Kraftwerk, dass nur einen Speicher füllen muss ist der ideale Business Case.
So gesehen, stehen uns nicht nur beim Autofahren sondern auch in der Stromversorgung stürmische Zeiten bevor.