Wer nach Inspiration für neue Produktideen sucht, könnte einfach mal verfolgen, wie andere Erfinder seine Patente weiterentwickeln. Wer ein neues Patent anmeldet, muss den Stand der Technik recherchieren. Also, wie die zugrunde liegende Aufgabe bisher gelöst wurde. Auf diese Patente verweist man, um zu zeigen, an welcher Stelle man selbst "noch einen drauf" setzt. Hier lässt sich die erfinderische Höhe der Patentanmeldung ablesen. Ist sie zu klein, lehnt der Prüfer des Patentamtes die Erteilung des Patentes ab.
Im Umkehrschluss heißt das: Wer früher ein Patent angemeldet hat, wird heute vielleicht von anderen Patentanmeldern recherchiert. Wenn die eigene Erfindung wichtig für den Fortschritt in diesem Technikbereich war, wird sie vielleicht besonders häufig zitiert. D.h. aus einer Vielzahl so genannter "Vorwärtszitate" (vorwärts bezieht sich auf die Zeitrichtung) kann man auf einen hohen Stellenwert des eigenen Patents schließen. Denn wer das Vorwärtszitat nutzen will, braucht wahrscheinlich auch das vorherige Patent.
Doch nicht nur für Fragen der quantitativen Bewertung eines Patentes ist die Vorwärtszitatanalyse interessant. Auch die Inhalte, die sie liefert können interessant sein. Sie inspirieren vielleicht zur Anwendung auf eigene Produkte, oder zu weiteren Entwicklungen der gefundenen Patente.
Wie kommt man an Vorwärtszitate? Leider sind diese Recherchen nicht online durchführbar. Man muss die internen Datenbanken des Patentamtes und seiner Außenstellen nutzen. Oder man mietet sich Zugriff auf einen der bekannten kommerziellen Patentdatenbankanbieter. Hier kann man seine Patentaktenzeichen eingaben und per Mausklick startet man die Vorwärtsrecherche. Allein schon die Erkenntnisse, WER besonders gerne die eigenen Patente zitiert, ist interessant, und liefert im günstigen Fall Hinweise auf evtl. Lizenznehmer oder Entwicklungspartner oder Kunden.
Freitag, 6. Februar 2009
Patentdatenbank als Wettbewerbsinformationsquelle
Wie wäre es, sehr konkrete Informationen zu kommenden Produkten und den beabsichtigten Zielmärkten Ihrer Wettbewerber serviert zu bekommen? Und das ganze auch noch kostenlos, als PDF-Dokument?
Voila! - Besuchen Sie http:www.depatisnet.de und recherchieren Sie die Offenlegungsschriften Ihrer Wettbewerber. Das Patentamt veröffentlicht Patentanmeldungen 18 Monate nach Posteingang. Und die online abrufbaren Schriften beinhalten alle Informationen über das, was da kommen wird:
- DIe entscheidenden Produktvorteile im Kapitel Patentansprüche.
- Ausführliche Nutzenvorteile gegenüber dem Stand der Technik im Textbody.
- Die Namen der Erfinder.
- Später auch die beabsichtigten Zielmärkte, wenn die Erstreckung der Patente auf weitere Länder erfolgt.
Ich empfehle, solche Patentrecherchen regelmäßig durchzuführen und mit den eigenen Produktmerkmalen und Entwicklungsprojekten zu vergleichen.
Man gewinnt nicht nur Informationen über seine Wettbewerber. Man bekommt auch Entscheidungshilfen, ob sich die eigene geplante Patentanmeldung noch lohnt. Wenn der Wettbewerber auch nur einen Tag eher angemeldet hat als ich , habe ich das nachsehen und kann die Kosten für die Anmeldung sparen. Angeblich kommt die Hälfte aller Patentanmeldungen nicht zur Erteilung, weil sie nicht mehr neu sind.
Voila! - Besuchen Sie http:www.depatisnet.de und recherchieren Sie die Offenlegungsschriften Ihrer Wettbewerber. Das Patentamt veröffentlicht Patentanmeldungen 18 Monate nach Posteingang. Und die online abrufbaren Schriften beinhalten alle Informationen über das, was da kommen wird:
- DIe entscheidenden Produktvorteile im Kapitel Patentansprüche.
- Ausführliche Nutzenvorteile gegenüber dem Stand der Technik im Textbody.
- Die Namen der Erfinder.
- Später auch die beabsichtigten Zielmärkte, wenn die Erstreckung der Patente auf weitere Länder erfolgt.
Ich empfehle, solche Patentrecherchen regelmäßig durchzuführen und mit den eigenen Produktmerkmalen und Entwicklungsprojekten zu vergleichen.
Man gewinnt nicht nur Informationen über seine Wettbewerber. Man bekommt auch Entscheidungshilfen, ob sich die eigene geplante Patentanmeldung noch lohnt. Wenn der Wettbewerber auch nur einen Tag eher angemeldet hat als ich , habe ich das nachsehen und kann die Kosten für die Anmeldung sparen. Angeblich kommt die Hälfte aller Patentanmeldungen nicht zur Erteilung, weil sie nicht mehr neu sind.
Porsche bremst rein generatorisch
Was nur wenige wissen (woher auch?): Die Möglichkeit, ein Elektro- oder Hybridfahrzeug "auf den Generator" zu bremsen, reduziert zwar die Verluste des Bremsvorgangs. Aber nur partiell, da es die mechanische Bremse nur unterstützt. Man löst das generatorische Bremsen, das auch als Rekuperation bezeichnet wird, auch mit dem Bremspedal aus.
Das bewirkt gleich zwei Nutzeneffekte:
1. Man wandelt kinetische Energie in elektrische Energie, die in der Batterie für das elektrische Fahren gespeichert wird.
2. Die Abnutzung der Bremsbeläge reduziert sich.
Porsche hat nun ein Patent angemeldet, das noch einen Schritt weitergeht: Einen Schalter am Lenkrad, mit dem man eine pure Rekuperation auslösen kann. Das Bremsmoment wird hier nur noch vom Generator aufgebracht.
Die Erfinder von Porsche schreiben, dies ermögliche eine sehr sparsame vorausschauende Fahrweise. Wer z.B. schon aus weiterer Entfernung ein Hindernis oder Tempolimit erkennt, z.B. Ampelkreuzung oder Ortseingang, kann seine Fahrt so timen, dass er mit dem richtigen Tempo an der Marke ankommt. Das kann man zwar auch mit reinem Schiebebetrieb ohne Rekuperation, aber hier muss man früher vom Gas gehen.
Einer Einschränkung unterliegt die Erfindung aber: Man braucht einen Energiespeicher, der die hohe Leistung der Rekuperation auch speichern kann. Hierzu muss entweder die Batteriekapazität erhöht werden. Oder man greift auf Super-Caps (Kondensatoren) zurück.
Aktenzeichen: DE 10 2007 035 423 A1
Titel: Hybridfahrzeug
Anmelder: Porsche AG
Das bewirkt gleich zwei Nutzeneffekte:
1. Man wandelt kinetische Energie in elektrische Energie, die in der Batterie für das elektrische Fahren gespeichert wird.
2. Die Abnutzung der Bremsbeläge reduziert sich.
Porsche hat nun ein Patent angemeldet, das noch einen Schritt weitergeht: Einen Schalter am Lenkrad, mit dem man eine pure Rekuperation auslösen kann. Das Bremsmoment wird hier nur noch vom Generator aufgebracht.
Die Erfinder von Porsche schreiben, dies ermögliche eine sehr sparsame vorausschauende Fahrweise. Wer z.B. schon aus weiterer Entfernung ein Hindernis oder Tempolimit erkennt, z.B. Ampelkreuzung oder Ortseingang, kann seine Fahrt so timen, dass er mit dem richtigen Tempo an der Marke ankommt. Das kann man zwar auch mit reinem Schiebebetrieb ohne Rekuperation, aber hier muss man früher vom Gas gehen.
Einer Einschränkung unterliegt die Erfindung aber: Man braucht einen Energiespeicher, der die hohe Leistung der Rekuperation auch speichern kann. Hierzu muss entweder die Batteriekapazität erhöht werden. Oder man greift auf Super-Caps (Kondensatoren) zurück.
Aktenzeichen: DE 10 2007 035 423 A1
Titel: Hybridfahrzeug
Anmelder: Porsche AG
Donnerstag, 5. Februar 2009
IBM hat etwas Nettes für Callcenter Leiter
Das DPMA hat 2007 eine Patentanmeldung von IBM mit dem Titel "Verfahren zur Ermittlung von Persönlichkeitsmerkmalen unter Verwendung eines sprachbasierten Dialogs" veröffentlicht. Die Anmeldung beim EPA erfolgte am 28.07.2000. Die Erfinder sind Mitarbeiter der IBM in UK.
Das System unterstützt Callcenter Agenten oder Sprachcomputer bei der Analyse und Datenbankspeicherung von Persönlichkeitsmerkmalen, die sich aus der Stimme des Anrufers erkennen lassen. Z.B. Geschlecht, Dialekt (Herkunft) und sogar angeblich den Bildungsgrad. Die Daten sollen vorhandene Kundendatenbanken bzw. Business Intelligence Systeme von CRM Systemen anreichern.
Man darf gespannt sein, was Datenschützer davon halten, wenn diese Technik in Produktion geht bzw. publik wird. Zwar ermittelt solch ein System keine Informationen, die nicht auch ein Callcenter Agent erkennen und erfassen kann. Aber verknüpft mit weiter vernetzten Datenbanken ist es denkbar, einen Anrufer allein anhand seiner Stimme zu identifizieren oder aus einem Kreis von Kandidaten "einzukreisen"...
Das wäre doch was für die Herren Mehdorn und Zumwinkel.
Aktenzeichen: DE 600 30 920
Titel: Verfahren zur Ermittlung von Persönlichkeitsmerkmalen unter Verwendung eines sprachbasierten Dialogs
Anmelder: IBM
Das System unterstützt Callcenter Agenten oder Sprachcomputer bei der Analyse und Datenbankspeicherung von Persönlichkeitsmerkmalen, die sich aus der Stimme des Anrufers erkennen lassen. Z.B. Geschlecht, Dialekt (Herkunft) und sogar angeblich den Bildungsgrad. Die Daten sollen vorhandene Kundendatenbanken bzw. Business Intelligence Systeme von CRM Systemen anreichern.
Man darf gespannt sein, was Datenschützer davon halten, wenn diese Technik in Produktion geht bzw. publik wird. Zwar ermittelt solch ein System keine Informationen, die nicht auch ein Callcenter Agent erkennen und erfassen kann. Aber verknüpft mit weiter vernetzten Datenbanken ist es denkbar, einen Anrufer allein anhand seiner Stimme zu identifizieren oder aus einem Kreis von Kandidaten "einzukreisen"...
Das wäre doch was für die Herren Mehdorn und Zumwinkel.
Aktenzeichen: DE 600 30 920
Titel: Verfahren zur Ermittlung von Persönlichkeitsmerkmalen unter Verwendung eines sprachbasierten Dialogs
Anmelder: IBM
Dienstag, 3. Februar 2009
Schutzmöglichkeiten für Software
Softwarepatente sind in der Open Source Szene allseits beliebt. Trotzdem ist es besser, man haut selbst welche. Man weiß ja nie. IBM ist Patentweltmeister, stellt aber gönnerhaft einige von ihnen kostenfrei zur Verfügung. In der Arena der Patentschlachten war es lange ruhig, bis Tomtom und MIcrosoft in den Ring stiegen. Der Streit wurde kürzlich beigelegt. Sicher nicht zuletzt, weil beide Seiten etwas zu bieten hatten.
Wer wissen will, ob er selbst schutzfähiges Knowhow auf seinen Servern hat, kann sich in einem allerersten Schritt mit folgender Systematik behelfen: Sie zeigt, auf welchen Ebenen man Software mit Schutzrechten schützen könnte. Gilt natürlich nur für neue, erfinderische Entwicklungen. Und für Dienstleister gilt insbesondere, was man in puncto Intellectual Property (IP) in seinem Vertrag geregelt hat.
Wer wissen will, ob er selbst schutzfähiges Knowhow auf seinen Servern hat, kann sich in einem allerersten Schritt mit folgender Systematik behelfen: Sie zeigt, auf welchen Ebenen man Software mit Schutzrechten schützen könnte. Gilt natürlich nur für neue, erfinderische Entwicklungen. Und für Dienstleister gilt insbesondere, was man in puncto Intellectual Property (IP) in seinem Vertrag geregelt hat.
Samstag, 31. Januar 2009
Fahrstil vs. Hybrid
Der energiesparende Effekt des Hybridantriebes tritt bekanntlich bei der Nutzbremsung und im Stillstand auf. Ein Hybridauto bremst nach Mögichkeit generatorisch, erzeugt also Strom, der in der Batterie gespeichert wird. Und unterhalb einer Mindestgeschwindigkeit, schaltet das Hybridantriebsmanagement den Verbrennungsmotor ab und schaltet auf elektrische Traktion um.
Der persönliche Einspareffekt ist hierbei um so höher, je unwirtschaftlicher der Fahrstil ist. Wer nicht vorausschauend fährt, d.h. ständig auf Gas oder Bremse steht und nie "segelt", der wird mit einem Hybrid viel Benzin oder Diesel sparen.
Wer aber jetzt schon vorausschauend fährt, und im Ergebnis fast nie die Bremse benutzen muss, der wird nicht so viel einsparen.
Der Verbrauchsunterschied zwischen einem vorausschauenden und einem unwirtschaftlichen Fahrstil beträgt locker 25%. Der Einspareffekt gemessen am genormten Verbrauchszyklus ist geringer (knapp über 20%).
Der persönliche Einspareffekt ist hierbei um so höher, je unwirtschaftlicher der Fahrstil ist. Wer nicht vorausschauend fährt, d.h. ständig auf Gas oder Bremse steht und nie "segelt", der wird mit einem Hybrid viel Benzin oder Diesel sparen.
Wer aber jetzt schon vorausschauend fährt, und im Ergebnis fast nie die Bremse benutzen muss, der wird nicht so viel einsparen.
Der Verbrauchsunterschied zwischen einem vorausschauenden und einem unwirtschaftlichen Fahrstil beträgt locker 25%. Der Einspareffekt gemessen am genormten Verbrauchszyklus ist geringer (knapp über 20%).
Dienstag, 27. Januar 2009
Sag Nein zur Finanzkrise :-)
Endlich ne gute Aktion gegen die schlechte Stimmung, die Prof. Sinn und Konsorten hier verbreiten (gefunden bei n-tv): Ein dänischer Schildhersteller druckt Smileys gegen die Finanskrisen:
Montag, 26. Januar 2009
Worin die besondere Schwere des Fall Zumwinkel liegt
Der Fall Zumwinkel ragt aus den bisher bekannt gewordenen Fällen krimineller Energie deutscher Manager heraus:
- Er hinterzog Steuern aus einem Einkommen, dass er vom Staat bezog. Ausgerechnet er als vom Staat mandatierter Vorstand für ein Staatsunternehmen hinterzieht Steuern.
- Zumwinkel war dank der fleißigen Ermittlungsarbeit der später genau deswegen suspendierten Staatsanwältin zu 100% überführt. Das Argument "Geständnis" zieht daher nicht.
- Zumwinkel deutete an, er wolle den Aspekt "fragwürdig beschaffter Beweise" nicht zu seiner Entlastung anführen. Der Grund hierfür liegt nicht in einer besonderen Noblesse des Täters, sondern darin, dass die Aushebelung von Datenschutz offensichtlich zu seinen eigenen Geschäftsmethoden gehört (Adresshandel der Post, Bespitzelungsvorwürfe gegen Telekom Aufichtsräte).
- Zumwinkel hat nur zugegeben, was an Beweisen vorlag.
- Zumwinkel zeigte seinen wahren, von Gier geprägten Charakter bereits in der Verknüpfung von Lobbyismus in Sachen Mindestlohn im Postsektor und dem Kauf von Postaktien.
Der Fall Esser war bereits jenseits der Grenze. Zumwinkel hat sie überschritten. Heute haben wir gelernt, dass Personen seines Standes dabei kein besonderes Risiko eingehen
- Er hinterzog Steuern aus einem Einkommen, dass er vom Staat bezog. Ausgerechnet er als vom Staat mandatierter Vorstand für ein Staatsunternehmen hinterzieht Steuern.
- Zumwinkel war dank der fleißigen Ermittlungsarbeit der später genau deswegen suspendierten Staatsanwältin zu 100% überführt. Das Argument "Geständnis" zieht daher nicht.
- Zumwinkel deutete an, er wolle den Aspekt "fragwürdig beschaffter Beweise" nicht zu seiner Entlastung anführen. Der Grund hierfür liegt nicht in einer besonderen Noblesse des Täters, sondern darin, dass die Aushebelung von Datenschutz offensichtlich zu seinen eigenen Geschäftsmethoden gehört (Adresshandel der Post, Bespitzelungsvorwürfe gegen Telekom Aufichtsräte).
- Zumwinkel hat nur zugegeben, was an Beweisen vorlag.
- Zumwinkel zeigte seinen wahren, von Gier geprägten Charakter bereits in der Verknüpfung von Lobbyismus in Sachen Mindestlohn im Postsektor und dem Kauf von Postaktien.
Der Fall Esser war bereits jenseits der Grenze. Zumwinkel hat sie überschritten. Heute haben wir gelernt, dass Personen seines Standes dabei kein besonderes Risiko eingehen
Sonntag, 25. Januar 2009
Vernetzte Funktionen im Fahrzeug
Nette Geschichte aus dem Bayern 3 Podcast "Wissenschaft und Forschung" (Link zur Website):
Was kann passieren, wenn im Auto die Steuergerätefunktionen nicht aufeinander abgestimmt? Beispiel:
- Parkbremse-Steuergerät: Die Bremse soll bequem automatisch gelöst werden, sobald der Fahrer Gas gibt und die Motordrehzahl erhöht.
- Klimaanlage-Steuergerät: Wenn das Auto bei hohen Außentemperaturen im Leerlauf steht und die Klimaanlage aus der Batterie bzw. dem Generator zu wenig Leistung bekommt, soll automatisch die Motordrehzahl angehoben werden.
Soo, und dann gab es den Fall, dass ein Fahrer im Hochsommer seine Garageneinfahrt herunterfuhr. Vor dem Tor hiel er an, zog die Parkbremse und stieg kurz aus, um das Garagentor zu öffnen. Die Autotür ließ er offen, im Auto wurde es sofort schnell warm. Man ahnt, was passieren musste: Richtig, die Klimaanlage erhöhte die Motordrehzahl. Und die Parkbremse interpretierte die erhöhte Motordrehzahl als Fahrwunsch und löste die Parkbremse. Und die Sache kam ins rollen... bis ins Garagentor.
Was lehrt uns das?
Wir müssen noch vernetzter Denken, als wir dies ohnehin schon tun :-))
Was kann passieren, wenn im Auto die Steuergerätefunktionen nicht aufeinander abgestimmt? Beispiel:
- Parkbremse-Steuergerät: Die Bremse soll bequem automatisch gelöst werden, sobald der Fahrer Gas gibt und die Motordrehzahl erhöht.
- Klimaanlage-Steuergerät: Wenn das Auto bei hohen Außentemperaturen im Leerlauf steht und die Klimaanlage aus der Batterie bzw. dem Generator zu wenig Leistung bekommt, soll automatisch die Motordrehzahl angehoben werden.
Soo, und dann gab es den Fall, dass ein Fahrer im Hochsommer seine Garageneinfahrt herunterfuhr. Vor dem Tor hiel er an, zog die Parkbremse und stieg kurz aus, um das Garagentor zu öffnen. Die Autotür ließ er offen, im Auto wurde es sofort schnell warm. Man ahnt, was passieren musste: Richtig, die Klimaanlage erhöhte die Motordrehzahl. Und die Parkbremse interpretierte die erhöhte Motordrehzahl als Fahrwunsch und löste die Parkbremse. Und die Sache kam ins rollen... bis ins Garagentor.
Was lehrt uns das?
Wir müssen noch vernetzter Denken, als wir dies ohnehin schon tun :-))
Samstag, 24. Januar 2009
Der "CV Added Value"
Hin und wieder fragt ein Manager seine Know-how- und Leistungsträger nach deren Wertbeitrag zum Unternehmenserfolg. Wertbeitrag heißt: Auftragseingänge, Kapazitätsauslastung, Kostensenkungen. Seltener hingegen fragt ein Leistungsträger seinen Manager nach dessen Wertbeitrag - zu seinem Lebenslauf.
Ob der Mitarbeiter nur Anspruch auf die Bezahlung "irgendeiner" Arbeit hat oder einer ganz bestimmten -mindestens jedoch einer nach Kenntnissen und Fähigkeiten- hängt von den Formulierungen in seinem Arbeitsvertrag ab. Ich empfehle hier einen Beratungstermin mit einem Rechtsanwalt für Arbeitsrecht. Das Interesse des Mitarbeiters ist es, seine Kenntnisse und Fähigkeiten entlang eines von ihm bestimmten Profils zu entwickeln. Zu zweierlei Nutzen: Seiner Zufriedenheit. Und der Verbesserung seiner Optionen auf dem Arbeitsmarkt.
Als Kenngröße könnte man hier -in Anlehnung an etablierte betriebswirtschaftliche Kenngrößen- den CV Added Value (CVAV) einführen. Der CVAV kann quantitative und qualitative Dimensionen haben.
Aus dem Arbeitsvertrag ergeben sich zwei Nutzenkategorien für einen Mitarbeiter:
Regelmäßige Gehaltsszahlungen:
Für den Verbrauch von
- Lebenszeit,
- körperlicher,
- intellektueller
- und kreativer Energie.
Hier sollte man darauf achten, dass das Gehalt nicht kleiner als die hierfür zu erbringenden Kosten sind. Aktuelle Umfragen über die Mitarbeiterzufriedenheit in deutschen Unternehmen lassen befürchten, dass die allermeisten Angestellten ihr Gehalt als nicht kostendeckend empfinden.
Außerdem:
Der Einfluss auf den Marktwert des Lebenslaufes, beeinflusst durch:
- Die Reputation des Unternehmens (Produkt-und Dienstleistungsqualität) und seines Managements.
- Den Beitrag des eigenen aufgebauten Knowhow und der Erfahrungen zum eigenen Arbeitsmarktwert. Bedingung hierfür ist der Projekteinsatz nach Kenntnissen und Fähigkeiten.
Betriebswirtschaftlich gesprochen entspricht das Gehalt der Dividendenzahlung und der CV Value dem Wert des darstellbaren Lebenslaufes auf dem Arbeitsmarkt - sozusagen der CV-Bewertung an der Arbeitskräftebörse. Mit steigendem Wert steigt die Anzahl der Optionen auf attraktive Arbeitsverträge.
Schon beim Bewerbungsgespräch sollte man sich und seine Gesprächspartner also fragen, was der CV Added Value des Unternehmens zum eigenen Lebenslauf in ca. fünf Jahren sein könnte. Aus der Antwort auf diese Frage folgen die Zielvereinbarungen, die in den folgenden Jahren abzuschließen wären. Z.B Engagements in interessanten Projekten, in viel versprechenden Akquisitionsprojekten.
Eine Personalabteilung und ein direkter Vorgesetzter, die mit dieser Frage nichts anfangen können, oder das Risiko lieber beim Bewerber belassen - z.B. mit der Anmerkung "Das hängt doch von Ihrem Engagement und Ihrem Erfolg ab." - zeigen, dass sie das Wesen unserer Wissensgesellschaft noch nicht verstanden haben. Mit Gesprächspartnern, die hier konkrete und attraktive Antworten liefern können, sollte man in die nächste Runde gehen. Und nicht vergessen, die gemachten Zusagen ihren Niederschlag im Arbeitsvertrag finden zu lassen!
Ob der Mitarbeiter nur Anspruch auf die Bezahlung "irgendeiner" Arbeit hat oder einer ganz bestimmten -mindestens jedoch einer nach Kenntnissen und Fähigkeiten- hängt von den Formulierungen in seinem Arbeitsvertrag ab. Ich empfehle hier einen Beratungstermin mit einem Rechtsanwalt für Arbeitsrecht. Das Interesse des Mitarbeiters ist es, seine Kenntnisse und Fähigkeiten entlang eines von ihm bestimmten Profils zu entwickeln. Zu zweierlei Nutzen: Seiner Zufriedenheit. Und der Verbesserung seiner Optionen auf dem Arbeitsmarkt.
Als Kenngröße könnte man hier -in Anlehnung an etablierte betriebswirtschaftliche Kenngrößen- den CV Added Value (CVAV) einführen. Der CVAV kann quantitative und qualitative Dimensionen haben.
Aus dem Arbeitsvertrag ergeben sich zwei Nutzenkategorien für einen Mitarbeiter:
Regelmäßige Gehaltsszahlungen:
Für den Verbrauch von
- Lebenszeit,
- körperlicher,
- intellektueller
- und kreativer Energie.
Hier sollte man darauf achten, dass das Gehalt nicht kleiner als die hierfür zu erbringenden Kosten sind. Aktuelle Umfragen über die Mitarbeiterzufriedenheit in deutschen Unternehmen lassen befürchten, dass die allermeisten Angestellten ihr Gehalt als nicht kostendeckend empfinden.
Außerdem:
Der Einfluss auf den Marktwert des Lebenslaufes, beeinflusst durch:
- Die Reputation des Unternehmens (Produkt-und Dienstleistungsqualität) und seines Managements.
- Den Beitrag des eigenen aufgebauten Knowhow und der Erfahrungen zum eigenen Arbeitsmarktwert. Bedingung hierfür ist der Projekteinsatz nach Kenntnissen und Fähigkeiten.
Betriebswirtschaftlich gesprochen entspricht das Gehalt der Dividendenzahlung und der CV Value dem Wert des darstellbaren Lebenslaufes auf dem Arbeitsmarkt - sozusagen der CV-Bewertung an der Arbeitskräftebörse. Mit steigendem Wert steigt die Anzahl der Optionen auf attraktive Arbeitsverträge.
Schon beim Bewerbungsgespräch sollte man sich und seine Gesprächspartner also fragen, was der CV Added Value des Unternehmens zum eigenen Lebenslauf in ca. fünf Jahren sein könnte. Aus der Antwort auf diese Frage folgen die Zielvereinbarungen, die in den folgenden Jahren abzuschließen wären. Z.B Engagements in interessanten Projekten, in viel versprechenden Akquisitionsprojekten.
Eine Personalabteilung und ein direkter Vorgesetzter, die mit dieser Frage nichts anfangen können, oder das Risiko lieber beim Bewerber belassen - z.B. mit der Anmerkung "Das hängt doch von Ihrem Engagement und Ihrem Erfolg ab." - zeigen, dass sie das Wesen unserer Wissensgesellschaft noch nicht verstanden haben. Mit Gesprächspartnern, die hier konkrete und attraktive Antworten liefern können, sollte man in die nächste Runde gehen. Und nicht vergessen, die gemachten Zusagen ihren Niederschlag im Arbeitsvertrag finden zu lassen!
Freitag, 23. Januar 2009
Meinen Alten kriegt Ihr nicht!
"Locked into the conference room - we're only what our minds assume"
Mein Kollege sagt - und hat das bereits bewiesen: Für gute Präsentationen braucht man kein Powerpoint sondern eine gute Präsentation.
Ich kann mich aus dreizehn Jahren in Industrie und Politik nur an drei Vorträge erinnern, deren Kernbotschaften ich heute noch wiedergeben könnte. Die von meinem Kollegen ist eine davon. Er kam mit Geldkoffer, zerbrochener Glasscheibe und Handschellen auf die Bühne...
Was also ist eine gute Präsentation? Wie bei allem was uns fasziniert, ist es schwierig uns dies bewusst zu machen und zu erklären. Aber wir erkennen es, wenn wir es sehen. Wir erkennen es an der Wirkung, das es auf uns hat.
Das erste ist der oder die Vortragende selbst. Kommt da eine echte Botschaft rüber? Oder wird da nur administrativ etwas wiedergekaut und verabreicht? Einem guten Redner glauben wir, dass ihm sein Anliegen ernst ist.
Das zweite ist der Start. (Übrigens ähnlich wie bei Studien, Doktorarbeiten etc.) Wird hier staatstragend mit ernster Mine erst einmal die Bedeutung der Sache - und damit des Redners selbst- aufgepumpt? Oder werden wir mit einer kleinen Geschichte abgeholt, in der wir irgendetwas von uns wiedererkennen? Ein guter Redner zieht sein Publikum auf sich. Man hört ihm gerne zu. Jetzt eine Folie zu bringen würde nur ablenken.
Powerpointfolien sind allenfalls Stützräder. Nicht die Rede selbst. Nicht die Wirkung auf die Zuhörer selbst. Aber die meisten Manager sind in Wahrheit Administratoren, die keine Wirkung suchen sondern etwas, was sie zählen oder wiegen können. Ich habe von Publikum bis jetzt immer noch Feedback über meine Wirkung bekommen. Ob ich irgendetwas bewirkt habe. Ein Bild, ein Ziel verankert habe - oder eine Erkenntnis. bewirkt habe.
Meine Manager interessierte stets nur, ob ich genügend Folien produziert und auf einem Netzlaufwerk abgelegt habe. Zur späteren Zweitverwertung. Doch nur selten greifen wir später auf bereits gehaltene Präsentationen zurück.
Ein Werkzeug, dass nützlicher wäre als eine Foliensammlung, wäre eine durchsuchbare Bildergalerie. Ich suche oft nach Bildern, die mein Anliegen oder meine Idee versinnbildlichen. Oder die mich zu weiteren Assoziationen anregen. Dazu eignet sich die Clipartgalerie von Powerpoint kaum. Denn hier muss ich exakt eingeben, was ich suche.
Natürlich ist ein Bild nur stark, wenn es etwas mit dem Zuhörer zu tun hat. Jeder im Publikum spielt irgendeine Rolle, hat irgendein Bild von sich selbst. Damit muss man in Resonanz gehen. Diese Punkte muss man kennen und verstärken. Das wiederum koppelt dann zurück auf den Redner und bringt diesen immer weiter auf den entscheidenden Punkt.
Ich glaube, so geht's. Mal sehen, heute Nachmittag... :-)
PS: Das Zitat aus der Überschrift stammt von dem R.E.M. Stück "The lifting"
Ich kann mich aus dreizehn Jahren in Industrie und Politik nur an drei Vorträge erinnern, deren Kernbotschaften ich heute noch wiedergeben könnte. Die von meinem Kollegen ist eine davon. Er kam mit Geldkoffer, zerbrochener Glasscheibe und Handschellen auf die Bühne...
Was also ist eine gute Präsentation? Wie bei allem was uns fasziniert, ist es schwierig uns dies bewusst zu machen und zu erklären. Aber wir erkennen es, wenn wir es sehen. Wir erkennen es an der Wirkung, das es auf uns hat.
Das erste ist der oder die Vortragende selbst. Kommt da eine echte Botschaft rüber? Oder wird da nur administrativ etwas wiedergekaut und verabreicht? Einem guten Redner glauben wir, dass ihm sein Anliegen ernst ist.
Das zweite ist der Start. (Übrigens ähnlich wie bei Studien, Doktorarbeiten etc.) Wird hier staatstragend mit ernster Mine erst einmal die Bedeutung der Sache - und damit des Redners selbst- aufgepumpt? Oder werden wir mit einer kleinen Geschichte abgeholt, in der wir irgendetwas von uns wiedererkennen? Ein guter Redner zieht sein Publikum auf sich. Man hört ihm gerne zu. Jetzt eine Folie zu bringen würde nur ablenken.
Powerpointfolien sind allenfalls Stützräder. Nicht die Rede selbst. Nicht die Wirkung auf die Zuhörer selbst. Aber die meisten Manager sind in Wahrheit Administratoren, die keine Wirkung suchen sondern etwas, was sie zählen oder wiegen können. Ich habe von Publikum bis jetzt immer noch Feedback über meine Wirkung bekommen. Ob ich irgendetwas bewirkt habe. Ein Bild, ein Ziel verankert habe - oder eine Erkenntnis. bewirkt habe.
Meine Manager interessierte stets nur, ob ich genügend Folien produziert und auf einem Netzlaufwerk abgelegt habe. Zur späteren Zweitverwertung. Doch nur selten greifen wir später auf bereits gehaltene Präsentationen zurück.
Ein Werkzeug, dass nützlicher wäre als eine Foliensammlung, wäre eine durchsuchbare Bildergalerie. Ich suche oft nach Bildern, die mein Anliegen oder meine Idee versinnbildlichen. Oder die mich zu weiteren Assoziationen anregen. Dazu eignet sich die Clipartgalerie von Powerpoint kaum. Denn hier muss ich exakt eingeben, was ich suche.
Natürlich ist ein Bild nur stark, wenn es etwas mit dem Zuhörer zu tun hat. Jeder im Publikum spielt irgendeine Rolle, hat irgendein Bild von sich selbst. Damit muss man in Resonanz gehen. Diese Punkte muss man kennen und verstärken. Das wiederum koppelt dann zurück auf den Redner und bringt diesen immer weiter auf den entscheidenden Punkt.
Ich glaube, so geht's. Mal sehen, heute Nachmittag... :-)
PS: Das Zitat aus der Überschrift stammt von dem R.E.M. Stück "The lifting"
Mittwoch, 21. Januar 2009
Apple meldet bestes Quartal seiner Geschichte
Vor drei Monaten hatte Steve Jobs einen sehr konservativen Ausblick auf das Weihnachtsgeschäft gegeben und die Apple Aktie war daraufhin abgetaucht. Heute morgen war ich noch sehr optimistisch für das iPhone (siehe Blogeintrag unten).
Gerade wurden die Ergebnisse berichtet. Apple ist wieder da. Stärker denn je:
Quartalsumsatz: mehr als 10 Mrd. US$ (davon 46% außerhalb der USA)
Quartalsgewinn: 1,6 Mrd. US$, entspricht 1,76 US$ pro Aktie
Umsatzausblick aufs laufende Quartal: 7,6 bis 8 Mrd. US$, entspricht 0,9 bis 1,0 US$ pro Aktie
MAC Computer: 2,5 Mio Stck., +9% Absatz gegenüber Vorjahresquartal
iPods: 22,7 Mio Stck. +3%
iPhone: 4,436 Mio Stck., +88%
Was will man mehr???
Gerade wurden die Ergebnisse berichtet. Apple ist wieder da. Stärker denn je:
Quartalsumsatz: mehr als 10 Mrd. US$ (davon 46% außerhalb der USA)
Quartalsgewinn: 1,6 Mrd. US$, entspricht 1,76 US$ pro Aktie
Umsatzausblick aufs laufende Quartal: 7,6 bis 8 Mrd. US$, entspricht 0,9 bis 1,0 US$ pro Aktie
MAC Computer: 2,5 Mio Stck., +9% Absatz gegenüber Vorjahresquartal
iPods: 22,7 Mio Stck. +3%
iPhone: 4,436 Mio Stck., +88%
Was will man mehr???
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