Der Mann ist der jüngste Staatssekretär der Bundesregierung, SPD-Mitglied (sieht eigentlich gar nicht so
aus ;-) und hat einen MBA. Obwohl er bislang nur an mehr oder weniger gescheiterten Projekten und Aufgaben beteiligt war, macht er schnell Karriere. Das mag an der irrtümlichen Demut der Sozis gegenüber Leuten mit "Managerausbildung" liegen. Aber nicht nur:
Er war Aufsichtsrat bei der IKB und Verwaltungsrat bei der Bankenaufsicht BaFin. Gleichzeitig diente er der Lobbyorganisation TSI, die sich für die Genehmigung von Asset Backed Securities am deutschen Finanzmarkt eingesetzt hat. Auch bei der Postbank war er Aufsichtsrat (Thema McKinsey Seilschaft und "Bleibeprämien" für Begünstigte).
Seinem früheren Professor der Ökonomie Axel Weber hat er zum Aufstieg als Chef der Bundesbank geholfen. Seine Lebenspartnerin ist Repräsentantin (Lobbyistin) der Deutschen Börse AG in Berlin.
Das alles kann man bei
Wikipedia nachlesen.
Vor seiner Ernennung zum Staatssekretär hat der Mann also eine gewisse Rolle bei der Entstehung der Finanz-und Systemkrise in Deutschland gespielt. Anlass für ein bisschen Demut eigentlich, oder?
Falsch gedacht. Peer Steinbrück hat ihn nun zum Leiter der Arbeitsgruppe gemacht, die das Gesetz für die deutsche "Bad Bank" (Die Entlastung der Banken durch die steuerzahlende Mittelschicht) ausarbeiten soll. Hier macht man nun einen Brandstifter zum Feuerwehrmann. Einen Junkie zum Leiter des Drogendezernats. Einen Spielsüchtigen zum Croupier.
Merkel und Steinbrück waren lange gegen eine deutsche Bad Bank . Soviel Anstand und Gespür, dass diese Spielverluste bitte nicht durch den Steuerzahler auszugleichen sind, hatten beide bis vor kurzem noch. Aber der Lobbydruck des Bankenverbandes und internationaler Organisationen ist anscheinend zu groß geworden. Jörg Asmussen als Lobbyistenversteher ist hier vielleicht ganz nützlich gewesen.
Der Mann scheint ganz brauchbar zu sein.