Das Szenario, aus dem heraus sich soziale Unruhen entwickeln, muss gar nicht eine noch kommende Massenarbeitslosigkeit jenseits der fünf Millionen sein. Denn möglicherweise kriegen wir schon in diesem Jahr die Kurve und der Arbeitsmarkt stabilisiert sich auf niedrigem Niveau.
Doch selbst wenn es der Wirtschaft bald wieder besser gehen sollte, z.B. durch die Einrichtung von Bad Banks: Der Staat wird auf absehbare Zeit auf seinen Rekordschulden sitzen bleiben. Er wird auch Sozialleistungen kürzen müssen. Und aus dieser Kontroverse: Der Staat hilft den Bonusbankern und kürzt Arbeitslosengelder und Hartz IV - dies erleben oder auch nur ansehen zu müssen, das könnte noch mehr als die Hunderttausend Verdi Demonstranten gestern mobilisieren...
Sonntag, 17. Mai 2009
Vorwärtszitate
Am Freitag habe ich in einem Meeting erläutert, was "Vorwärtszitate" von Patentschriften sind. Man muss hierfür auf zwei hintereinander liegende Vergangenheitsformen zurückgreifen: "Nachdem Dein Werk zitiert wurde".
Setzt man das Werk in die Gegenwart, liegen die Zitate in der Zukunft. Und was ich damit machen werde: "Wenn Dein Werk zitiert sein wird." Das liegt im Futur II.
Wozu wir das getan haben werden, erzähle ich jetzt noch nicht...;-) Wer von eigenen Vorwärtszitaten ausgeht und in seine Kreativplanung einbezieht, ist jedenfalls ein Optimist.
Ganz im Gegenteil zu Roger Willemsen. Sein letztes Werk "Der Knacks" behandelt das pessimistische Futur II: "Du wirst ... gewesen sein." In der Annahme, dass Du genau jetzt einen Knacks bekommen hast, der langfristig eine Veränderung einleitet. Aber kann man nicht auch eine Stärke daraus beziehen? "Egal wie groß der Ärger momentan auch ist, er wird eines Tages gewesen sein."
Ist das Futur I für viele Industriemanager schon eine herausfordernde Abstraktion, so kommen bei Futur II nur noch die wenigsten mit. Es klingt ja schon viel zu futuristisch.
Wer in Futur II denken kann, schaut aus der fernen Zukunft zurück auf die -aus heutiger Sicht- nahe Zukunft. Und zieht vorab Schlüsse aus beiden.
Ich selbst befinde mich gerade im Futur II in Bezug auf 2007.
Setzt man das Werk in die Gegenwart, liegen die Zitate in der Zukunft. Und was ich damit machen werde: "Wenn Dein Werk zitiert sein wird." Das liegt im Futur II.
Wozu wir das getan haben werden, erzähle ich jetzt noch nicht...;-) Wer von eigenen Vorwärtszitaten ausgeht und in seine Kreativplanung einbezieht, ist jedenfalls ein Optimist.
Ganz im Gegenteil zu Roger Willemsen. Sein letztes Werk "Der Knacks" behandelt das pessimistische Futur II: "Du wirst ... gewesen sein." In der Annahme, dass Du genau jetzt einen Knacks bekommen hast, der langfristig eine Veränderung einleitet. Aber kann man nicht auch eine Stärke daraus beziehen? "Egal wie groß der Ärger momentan auch ist, er wird eines Tages gewesen sein."
Ist das Futur I für viele Industriemanager schon eine herausfordernde Abstraktion, so kommen bei Futur II nur noch die wenigsten mit. Es klingt ja schon viel zu futuristisch.
Wer in Futur II denken kann, schaut aus der fernen Zukunft zurück auf die -aus heutiger Sicht- nahe Zukunft. Und zieht vorab Schlüsse aus beiden.
Ich selbst befinde mich gerade im Futur II in Bezug auf 2007.
Vorwärtszitate
Am Freitag habe ich in einem Meeting erläutert, was "Vorwärtszitate" von Patentschriften sind. Man muss hierfür auf zwei hintereinander liegende Vergangenheitsformen zurückgreifen: "Nachdem Dein Werk zitiert wurde".
Setzt man das Werk in die Gegenwart, liegen die Zitate in der Zukunft. Und was ich damit machen werde: "Wenn Dein Werk zitiert sein wird." Das liegt im Futur II.
Wozu wir das getan haben werden, erzähle ich jetzt noch nicht...;-) Wer von eigenen Vorwärtszitaten ausgeht und in seine Kreativplanung einbezieht, ist jedenfalls ein Optimist.
Ganz im Gegenteil zu Roger Willemsen. Sein letztes Werk "Der Knacks" behandelt das pessimistische Futur II: "Du wirst ... gewesen sein." In der Annahme, dass Du genau jetzt einen Knacks bekommen hast, der langfristig eine Veränderung einleitet. Aber kann man nicht auch eine Stärke daraus beziehen? "Egal wie groß der Ärger momentan auch ist, er wird eines Tages gewesen sein."
Ist das Futur I für viele Industriemanager schon eine herausfordernde Abstraktion, so kommen bei Futur II nur noch die wenigsten mit. Es klingt ja schon viel zu futuristisch.
Wer in Futur II denken kann, schaut aus der fernen Zukunft zurück auf die -aus heutiger Sicht- nahe Zukunft. Und zieht vorab Schlüsse aus beiden.
Ich selbst befinde mich gerade im Futur II in Bezug auf 2007.
Setzt man das Werk in die Gegenwart, liegen die Zitate in der Zukunft. Und was ich damit machen werde: "Wenn Dein Werk zitiert sein wird." Das liegt im Futur II.
Wozu wir das getan haben werden, erzähle ich jetzt noch nicht...;-) Wer von eigenen Vorwärtszitaten ausgeht und in seine Kreativplanung einbezieht, ist jedenfalls ein Optimist.
Ganz im Gegenteil zu Roger Willemsen. Sein letztes Werk "Der Knacks" behandelt das pessimistische Futur II: "Du wirst ... gewesen sein." In der Annahme, dass Du genau jetzt einen Knacks bekommen hast, der langfristig eine Veränderung einleitet. Aber kann man nicht auch eine Stärke daraus beziehen? "Egal wie groß der Ärger momentan auch ist, er wird eines Tages gewesen sein."
Ist das Futur I für viele Industriemanager schon eine herausfordernde Abstraktion, so kommen bei Futur II nur noch die wenigsten mit. Es klingt ja schon viel zu futuristisch.
Wer in Futur II denken kann, schaut aus der fernen Zukunft zurück auf die -aus heutiger Sicht- nahe Zukunft. Und zieht vorab Schlüsse aus beiden.
Ich selbst befinde mich gerade im Futur II in Bezug auf 2007.
"Lastenheft, das unsere Ingenieure viele schlaflose Nächte gekostet hat."
Gut, das kennt fast jeder Entwickler. Aber nur selten wird dies bei einer Produktpräsentation nicht nur erwähnt, sondern hervorgehoben. Das muss schon ein Unternehmen sein, dass sich immer noch als Ingenieursunternehmen versteht.
Porsche gibt die "Inaugurationsrede" des Marketingvorstands für den Panamera in Shanghai in der neuesten Ausgabe seines Podcastes wieder. Man kann dieser einiges über das Selbstverständnis des Unternehmens entnehmen...
Die Panamerapodcasts (wie auch die übrigen) gibt es hier: Link
Porsche gibt die "Inaugurationsrede" des Marketingvorstands für den Panamera in Shanghai in der neuesten Ausgabe seines Podcastes wieder. Man kann dieser einiges über das Selbstverständnis des Unternehmens entnehmen...
Die Panamerapodcasts (wie auch die übrigen) gibt es hier: Link
Freitag, 15. Mai 2009
"Every day is a winding road"
Was dem Piech sein Phaeton wird dem Wiedeking sein Panamera sein. Ich bin sehr gespannt auf die ersten Zahlen für die Panamera Bestellungen. Liegen sie über den Erwartungen, wird das W.W.'s Standing stärken. Sollte der Panamera floppen -was ich befürchte- würde es schwer für ihn. Denn nach dem Cayman wäre das die zweite Enttäuschung in der Ära Wiedeking.
Der Bluesports, den man gemeinsam mit VW entwickelt, müsste es dann reissen.
Kurz gesagt: Nicht nur in Finanzfragen stellt sich derzeit die Frage nach der richtigen Strategie. Auch in der Modellpolitik...
Der Bluesports, den man gemeinsam mit VW entwickelt, müsste es dann reissen.
Kurz gesagt: Nicht nur in Finanzfragen stellt sich derzeit die Frage nach der richtigen Strategie. Auch in der Modellpolitik...
Donnerstag, 14. Mai 2009
Mehr Auto-nomie
Machen wir uns nichts vor: Der Geschichten über sterbende und untote Dinosaurierer sind wir überdrüssig. Jeden Abend die gleichen Nachrichten aus der Intensivstation der Old Economy, die bei uns Mitleid auslösen sollen.
Die Frage ist doch: Warum sollen wir Mitleid haben mit Unternehmen, die uns schon als Kunden oder Mitarbeiter genervt und als "Zielgruppe" nur angeödet haben? Die unsere Erwartung von Produkt-, Service- und Führungsqualität als Provokation empfinden?
Wir erleben gerade -hoffentlich- den Niedergang, die Abwrackung von ideenlosen, konformistischen Verwaltungsoffizieren, die den Wilhelmismus ihrer Familien nach dem Krieg auf unsere Wirtschaft übertrugen und daraus einen Anspruch auf Führung ableiteten. Die Chaos angerichtet haben, indem sie ihr Inneres auf ihre Organisation projizierten. Und die aus der intimen Kenntnis dieses Chaos heute wiederum einen Anspruch auf Führung ableiten.
Deren Idealvorstellung von einem Mitarbeiter der "bespitzelte Untertan" (Martin Lindner) ist. Diese Verwaltungsoffiziere nutzen die Medien um uns einzureden, dass ihr Untergang auch unser Untergang sein werde (Schaeffler). Aber das wäre nur dann der Fall, wenn wir das selber glaubten. Ich glaube das aber nicht. Denn ich sehe auf der anderen Seite: neue Unternehmer durch den Asphalt stoßen. Und ich frage mich nicht mehr OB, sondern nur noch WIE ich ein Teil davon werden kann.
Grüne Designer und Ingenieure mit eigenen Ideen von der gerade erwachenden Sehnsucht nach "Auto-nomie" sind die Trendsetter der Stunde. Da ist ein Drang nach Selbstversorgung und Tauschwirtschaft als Strategie gegen die Krise des Alten. Der Brunnen und die eigenen Obststräucher im Garten. Windrad und Solarthermie zur Energieversorgung des Hofes.
Unser Auto auf Elektroantrieb umzurüsten wäre viel sinnvoller als die hundertste Pirouette mit dem Beamer vor einem "Lenkungskreis" zu drehen.
"Grün" als Ausdruck von Lebens- und Gestaltungswillen, nicht als Alibi für Untätigkeit und schlechte Laune. Mehr Design, weniger Beamerfolien.
Die Frage ist doch: Warum sollen wir Mitleid haben mit Unternehmen, die uns schon als Kunden oder Mitarbeiter genervt und als "Zielgruppe" nur angeödet haben? Die unsere Erwartung von Produkt-, Service- und Führungsqualität als Provokation empfinden?
Wir erleben gerade -hoffentlich- den Niedergang, die Abwrackung von ideenlosen, konformistischen Verwaltungsoffizieren, die den Wilhelmismus ihrer Familien nach dem Krieg auf unsere Wirtschaft übertrugen und daraus einen Anspruch auf Führung ableiteten. Die Chaos angerichtet haben, indem sie ihr Inneres auf ihre Organisation projizierten. Und die aus der intimen Kenntnis dieses Chaos heute wiederum einen Anspruch auf Führung ableiten.
Deren Idealvorstellung von einem Mitarbeiter der "bespitzelte Untertan" (Martin Lindner) ist. Diese Verwaltungsoffiziere nutzen die Medien um uns einzureden, dass ihr Untergang auch unser Untergang sein werde (Schaeffler). Aber das wäre nur dann der Fall, wenn wir das selber glaubten. Ich glaube das aber nicht. Denn ich sehe auf der anderen Seite: neue Unternehmer durch den Asphalt stoßen. Und ich frage mich nicht mehr OB, sondern nur noch WIE ich ein Teil davon werden kann.
Grüne Designer und Ingenieure mit eigenen Ideen von der gerade erwachenden Sehnsucht nach "Auto-nomie" sind die Trendsetter der Stunde. Da ist ein Drang nach Selbstversorgung und Tauschwirtschaft als Strategie gegen die Krise des Alten. Der Brunnen und die eigenen Obststräucher im Garten. Windrad und Solarthermie zur Energieversorgung des Hofes.
Unser Auto auf Elektroantrieb umzurüsten wäre viel sinnvoller als die hundertste Pirouette mit dem Beamer vor einem "Lenkungskreis" zu drehen.
"Grün" als Ausdruck von Lebens- und Gestaltungswillen, nicht als Alibi für Untätigkeit und schlechte Laune. Mehr Design, weniger Beamerfolien.
Dienstag, 12. Mai 2009
Ölflecken auf dem Boden mit Zement entfernen
Wer hätte das gedacht: Ölflecken auf dem Boden lassen sich leicht mit Zement entfernen. Einfach aufstreuen und nach 15min. abfegen. (Quelle: SWR)
Tips zur Klimaanlage im Auto
Das gegenwärtig verwendete Kühlmittel für Klimaanlagen in Autos darf ab 2011 in der EU nicht mehr ausgeliefert werden. Denn es ist ein Treibhausgas. (Eingeführt wurde es übrigens in den Neunzigern, weil sein Vorgänger schädlich für die Ozonschicht war. Wir erinnern uns: Tetrafluor...) Die Regel gilt nur für Neuwagen - genauer: neue Modelle.
Ersetzt wird das Kühlmittel durch einen alten Bekannten: CO2 (!). Im Unterschied zu den bisherigen Kältemitteln, wird das CO2 aber nicht extra produziert, sondern der Atmosphäre entnommen. Das von Honneywell entwickelte Kältemittel ist leicht brennbar und sollte vermieden werden (Video: ARD Ratgeber Auto).
Eine Klimaanlage im Auto verbraucht unter Vollast im Kleinwagen 0,5 .. 1,0 Liter Kraftstoff, in einer größeren Limousine bis zu 2 Liter Kraftstoff pro 100km. Am besten regelt man die Temperatur auf 21°C. Die gängige Praxis, ein aufgeheiztes Auto erst einmal auf 15° runter zu kühlen, verbraucht nicht nur wesentlich mehr Kraftstoff. Sie ist obendrein ungesund, weil die Luft dann sehr trocken wird. Viel besser ist es, die Fenster zu öffnen und den Fahrtwind für die erste Abkühlungsstufe zu nutzen.
Übrigens bilden sich auf dem Wärmetauscher der Klimaanlage unter ungünstigen Bedingungen mit der Zeit Keime, die in den Innenraum getragen werden. Man erkennt dies am fauligen Geruch im Auto. Die Ursache für die Entstehung ist Feuchtigkeit auf dem Wärmetauscher, die nach dem Abstellen des Autos stehen bleibt. Das einfachste Mittel dagegen ist es, die Klimaanlage 2km vor dem Ziel abzuschalten, und den Wärmetauscher vom Fahrtwind trocknen zu lassen.
Ersetzt wird das Kühlmittel durch einen alten Bekannten: CO2 (!). Im Unterschied zu den bisherigen Kältemitteln, wird das CO2 aber nicht extra produziert, sondern der Atmosphäre entnommen. Das von Honneywell entwickelte Kältemittel ist leicht brennbar und sollte vermieden werden (Video: ARD Ratgeber Auto).
Eine Klimaanlage im Auto verbraucht unter Vollast im Kleinwagen 0,5 .. 1,0 Liter Kraftstoff, in einer größeren Limousine bis zu 2 Liter Kraftstoff pro 100km. Am besten regelt man die Temperatur auf 21°C. Die gängige Praxis, ein aufgeheiztes Auto erst einmal auf 15° runter zu kühlen, verbraucht nicht nur wesentlich mehr Kraftstoff. Sie ist obendrein ungesund, weil die Luft dann sehr trocken wird. Viel besser ist es, die Fenster zu öffnen und den Fahrtwind für die erste Abkühlungsstufe zu nutzen.
Übrigens bilden sich auf dem Wärmetauscher der Klimaanlage unter ungünstigen Bedingungen mit der Zeit Keime, die in den Innenraum getragen werden. Man erkennt dies am fauligen Geruch im Auto. Die Ursache für die Entstehung ist Feuchtigkeit auf dem Wärmetauscher, die nach dem Abstellen des Autos stehen bleibt. Das einfachste Mittel dagegen ist es, die Klimaanlage 2km vor dem Ziel abzuschalten, und den Wärmetauscher vom Fahrtwind trocknen zu lassen.
Montag, 11. Mai 2009
Interessanter Fall: Die Mikroantennen der Fa. Fractus
Die Fractus S.A. mit Sitz in Barcelona ist spezialisiert auf kleine, sog. "fraktale" Antennen, die sich in Handies integrieren lassen. Ihr verdanken wir das Verschwinden der äußerlich sichtbaren Stummelantenne am Handy - und das bei steigender Funktionalität wie z.B. Datenverbindungen.
1995 reichte Fractus das weltweit erste Patent für eine fraktale Antenne ein. Inzwischen besitzt die Firma ein Patentportfolio von rd. 80 Schutzrechten. Die Patentfamilien listet das Unternehmen auf seiner Website (Link).
Nun wirft Fractus den Handyherstellern Samsung, LG, RIM, Pantech, Kyocera, Palm, HTC, Sharp, UTStarcom und Sanyo vor, seine Patentrechte verletzt zu haben. (Quelle: Onlinekosten.de)
Für bereits erteilte Patente darf ein Patentinhaber auf Unterlassung, d.h. Stop von Produktion und Vertrieb, klagen. Sowie auf Schadenersatz, z.B. entgangene Lizenzeinnahmen.
Die beklagten Unternehmen haben folgende Möglichkeiten zu reagieren:
a) Einigung mit Fractus über einen Lizenzvertrag (die nachhaltigste Variante)
b) Klage auf Nichtigkeit gegen die besagten Patente (ein teures Glücksspiel)
c) Die beklagten Produkte vom Markt nehmen und neue entwickeln (die zeitraubendste und vermutlich teuerste Variante)
Wenn b) nicht funktioniert, d.h. die Patente bestätigt werden, müssten die Patentverletzer anschließend zusätzlich den Weg ) oder b) gehen.
Sonntag, 10. Mai 2009
Porsche ist auch Opfer falscher Klimapolitik
Alles fing damit an, dass die EU Kommission die CO2-Emissionen von Autos senken wollte. Als Maßnahme überlegte sie sich einen Grenzwert und drakonische Geldstrafen für Hersteller, deren Flotte diesen Grenzwert übersteigt. "Flotte" als Bezugsgröße meint, man bildet einen mit den Absatzzahlen gewichteten Mittelwert aus allen angebotenen Modellen.
Bei Porsche rechnete man schnell ob man für die bald jährlich fälligen Geldstraßen nicht gleich einen anderen Automobilhersteller mit niedrigen Flottenverbräuchen übernehme könne. EU-Kommissar Verheugen sagte damals, es genügten 50% plus eine Aktie um in den Genuss einer Flottenverrechnung zu kommen.
Was lag da also näher, als eine Übernahme von VW durchzurechnen? Das war die Zeit, als Porsche glänzende Gewinne machte, aber VW nicht und an der Börse relativ günstig zu haben war. Tja, und da nahm das Schicksal seinen bekannten Lauf.
Besonders bitter schmeckt, dass die EU sowohl Auslöser der Übernahmepläne als auch ihr Prellbock war. Denn die demonstrative "Nichtbefassung" mit der gesetzeswidrigen Novelle der Bundesregierung für das VW-Gesetz fuhr das Übernahmeprojekt in den Graben.
Man sieht an der Porsche-VW Geschichte, welche Schäden eine falsche Umweltpolitik bzw. eine inkonsequente EU-Politik anrichten kann. Ein und der gleiche Porsche wird mal mit CO2-Strafgeldern belegt und mal nicht, abhängig nur von der Frage, ob man sich mit einer anderen Konzernflotte verrechnen darf. Dazu kommt, dass die Stückzahlen von Sportwagen immer um Größenordnungen unter denen der sog. Volumenherstellern liegen. Die Kilometerleistung ist bei den meisten auch niedriger als der Durchschnitt, wovon man sich z.B. durch einen Blick in die Onlinemärkte für Gebrauchtwagen überzeugen kann. Ein Porsche Cayenne hat deshalb eine hohe Symbolkraft für das Thema Energieverschwendung. Tatsächlich spielt er aber kaum eine Rolle, weil von ihm für den Weltmarkt nur rund 40.000 Stück pro Jahr produziert werden.
Die einzig richtige CO2-Maßnahme ist und bleibt deshalb die Steuerung über die Verbrauchssteuer. Aber auch hier argumentiert die Politik nie schlüssig.
Bundesumweltminister Gabriel z.B. findet hohe Energiepreise nur gut, wenn er selbst der Preistreiber ist. Wenn hingegen der Eindruck von Preisabsprachen und Monopolgewinnen bei den Energieunternehmen entsteht, scheut er sich nicht, von unsozialen Energiepreisen zu sprechen. Als würde es Otto-Normal-Motor interessieren, ob er gerade für den Staat oder die Energiemultis tief in die Tasche greifen muss.
Porsche hat mit den letzten Modellpflegen die Verbräuche für jeweils mindestens ein Modell jeder Baureihe unter 10l/100km gesenkt. Es wäre den Hersteller vermutlich billiger gekommen, die Strafsteuern einfach durch Downsizing und emsige Ingenieursarbeit zu mildern.
Niedriger cw-Wert, kleine Windangriffsfläche, niedriger Verbrauch: Der 924S
Bei Porsche rechnete man schnell ob man für die bald jährlich fälligen Geldstraßen nicht gleich einen anderen Automobilhersteller mit niedrigen Flottenverbräuchen übernehme könne. EU-Kommissar Verheugen sagte damals, es genügten 50% plus eine Aktie um in den Genuss einer Flottenverrechnung zu kommen.
Was lag da also näher, als eine Übernahme von VW durchzurechnen? Das war die Zeit, als Porsche glänzende Gewinne machte, aber VW nicht und an der Börse relativ günstig zu haben war. Tja, und da nahm das Schicksal seinen bekannten Lauf.
Besonders bitter schmeckt, dass die EU sowohl Auslöser der Übernahmepläne als auch ihr Prellbock war. Denn die demonstrative "Nichtbefassung" mit der gesetzeswidrigen Novelle der Bundesregierung für das VW-Gesetz fuhr das Übernahmeprojekt in den Graben.
Man sieht an der Porsche-VW Geschichte, welche Schäden eine falsche Umweltpolitik bzw. eine inkonsequente EU-Politik anrichten kann. Ein und der gleiche Porsche wird mal mit CO2-Strafgeldern belegt und mal nicht, abhängig nur von der Frage, ob man sich mit einer anderen Konzernflotte verrechnen darf. Dazu kommt, dass die Stückzahlen von Sportwagen immer um Größenordnungen unter denen der sog. Volumenherstellern liegen. Die Kilometerleistung ist bei den meisten auch niedriger als der Durchschnitt, wovon man sich z.B. durch einen Blick in die Onlinemärkte für Gebrauchtwagen überzeugen kann. Ein Porsche Cayenne hat deshalb eine hohe Symbolkraft für das Thema Energieverschwendung. Tatsächlich spielt er aber kaum eine Rolle, weil von ihm für den Weltmarkt nur rund 40.000 Stück pro Jahr produziert werden.
Die einzig richtige CO2-Maßnahme ist und bleibt deshalb die Steuerung über die Verbrauchssteuer. Aber auch hier argumentiert die Politik nie schlüssig.
Bundesumweltminister Gabriel z.B. findet hohe Energiepreise nur gut, wenn er selbst der Preistreiber ist. Wenn hingegen der Eindruck von Preisabsprachen und Monopolgewinnen bei den Energieunternehmen entsteht, scheut er sich nicht, von unsozialen Energiepreisen zu sprechen. Als würde es Otto-Normal-Motor interessieren, ob er gerade für den Staat oder die Energiemultis tief in die Tasche greifen muss.
Porsche hat mit den letzten Modellpflegen die Verbräuche für jeweils mindestens ein Modell jeder Baureihe unter 10l/100km gesenkt. Es wäre den Hersteller vermutlich billiger gekommen, die Strafsteuern einfach durch Downsizing und emsige Ingenieursarbeit zu mildern.
Niedriger cw-Wert, kleine Windangriffsfläche, niedriger Verbrauch: Der 924S
So ein Hybrid wird im Stadtverkehr gar nicht warm
Ein Beispiel für ein Problem, dass durch unbewusste, falsche Annahmen auftritt ist das folgende:
Ein Elektroantrieb erzeugt kaum Abwärme, eben weil er einen hohen Wirkungsgrad hat. Wie also beheizt man ein Elektroauto im Winter? Glücklich, wer einen Range-Extender (sprich: Notstromaggregat) an Bord hat.
Beim Hybridantrieb kommt noch ein Effekt dazu: Man fährt ja nur im Stop-and-Go elektrisch. Sobald es voran geht, will man thermisch fahren. Problem: Der Verbrennungsmotor wird im Stadtverkehr weniger benutzt und deshalb kaum warm. Fährt also mit schlechtem Wirkungsgrad und verschleißt zudem schneller, weil der Anteil kalter Fahrten steigt.
Was hat das mit falschen Annahmen zu tun? Dass sich die Entwicklung nur um ihre Aufgabe kümmert, die vorher definiert wird. Probleme, die DURCH das Entwicklungsziel an sich entstehen, werden erst in Angriff genommen, wenn sie bewusst werden. Die Kaltfahrt ist nicht Ergebnis einer Fehlentwicklung. Sondern der selbstverständlich warme Motor, der sich durch die bisherigen Kalt-und Warmlaufregelung schnell in den Betriebspunkt bringt und im Winter die Insassen wärmt, ist eine falsche Annahme.
Was bedeutet das jetzt, für die modellbasierte Entwicklung? Und für die funktionsorientierte...?
Ein Elektroantrieb erzeugt kaum Abwärme, eben weil er einen hohen Wirkungsgrad hat. Wie also beheizt man ein Elektroauto im Winter? Glücklich, wer einen Range-Extender (sprich: Notstromaggregat) an Bord hat.
Beim Hybridantrieb kommt noch ein Effekt dazu: Man fährt ja nur im Stop-and-Go elektrisch. Sobald es voran geht, will man thermisch fahren. Problem: Der Verbrennungsmotor wird im Stadtverkehr weniger benutzt und deshalb kaum warm. Fährt also mit schlechtem Wirkungsgrad und verschleißt zudem schneller, weil der Anteil kalter Fahrten steigt.
Was hat das mit falschen Annahmen zu tun? Dass sich die Entwicklung nur um ihre Aufgabe kümmert, die vorher definiert wird. Probleme, die DURCH das Entwicklungsziel an sich entstehen, werden erst in Angriff genommen, wenn sie bewusst werden. Die Kaltfahrt ist nicht Ergebnis einer Fehlentwicklung. Sondern der selbstverständlich warme Motor, der sich durch die bisherigen Kalt-und Warmlaufregelung schnell in den Betriebspunkt bringt und im Winter die Insassen wärmt, ist eine falsche Annahme.
Was bedeutet das jetzt, für die modellbasierte Entwicklung? Und für die funktionsorientierte...?
Samstag, 9. Mai 2009
Zitat der Woche
Wenn der normale Bürger mit seinem Auto für fünf Minuten falsch parkt, hat er sofort ein Ticket. Aber wenn kriminelles Pack ein paar Ecken weiter Autos anzündet, dann entscheidet sich der Innensenator der rot-roten Regierung für eine Höflichkeitsstrategie, nach dem Motto: Man darf diese armen, erregten Männer nicht noch mehr reizen.
Guido Westerwelle
Freitag, 8. Mai 2009
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