Findige Patentanwaltskanzleien nutzen den anschwellenden Mediengesang über den Fall Broadcom/Qualcomm. Das Handelsblatt zitiert einen Anwalt der Kanzlei Clifford Chance, nun sei es an der Zeit, dass Technologieunternehmen ihr Technologieportfolio auf etwaige Patentverletzungen durchforsten. Wie soll das ein MIttelständler bitteschön anstellen?
Und als Gegenmaßnahme empfiehlt er natürlich: Den Aufbau eines eigenen Patentportfolios. Als Verhandlungsmasse gegenüber Inhabern von Patenten, die man verletzt hat.
Diese Denke unterliegt folgenden Irrtümern:
- Der Anwalt verwechselt sein eigenes Interesse mit dem eines Technologieunternehmers. Es geht ihm nur darum, möglichst viele Unternehmer in Panik zu versetzen und nun auf Teufel komm raus, Patente anzumelden.
- Die empfohlene Stratgie zieht nur dann, wenn Ihre Patente den gleichen Wert für den Inhaber haben, deren Patente Sie verletzt haben. Was nützt ihm sonst eine Lizenz für Ihre Patente?
Man sollte in der Hektik eines nie vergessen:
Patentverletzungen tun um so mehr weh, je mehr Umsätze mit verletzten Patenten im Spiel sind. D.h. nur wenn Sie etwa Umsätze in der Größenordnung des Patentinhabers und dies in den gleichen Märkten wie er erzielen, sind Sie für ihn interessant. Alle anderen Konstellation lassen sich höchstwahrscheinlich friedlich lösen - in Form von Lizenzverträgen, die Sie einigermaßen verkraften können.
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