Dienstag, 12. Juni 2007

Fraunhofer will Ansprüche anmelden - beim Patentamt

Der Präsident der Fraunhofer Gesellschaft, H.-J- Bullinger, will die Einnahmen aus Patentclustern erheblich erhöhen. Hierfür werden den Fraunhofer Instituten für die nächsten fünf bis zehn Jahre 100 Mio EUR für patentrelevante Eigenforschungen bereitgestellt. Ziel ist es, Alleinstellungsmerkmale zu stärken, in dem ganze Forschungsfelder durch dichte Patentcluster geschützt werden. Finanziert werden wird das Programm vor allem durch MP3 Lizenzeinnahmen.

Die ersten so finanzierten Eigenforschungsprojekte sind die
- "Solarzellen auf Basis metallurgischen Siliziums" (metallurgisch heißt: es muss nicht hochkristallin sein, das senkt die Kosten) des ISE in Freiburg und
- die "Mikrobrennstoffzellen in Multilayerkeramik für die Massenproduktion" des Fraunhofer-Institute für Keramische Technologien und Systeme IKTS und ISE.
- Zusätzlich wurde ein Programm "Challenge" für besonders exotisch -aber chancenreich- anmutende Erfindungen aufgesetzt.

Die Fraunhofer Patentstelle in Zahlen (2006):
Anzahl der eingereichten Erfindungsmeldungen: 574
Daraus resultierende deutsche Patentanmeldungen: 396
Dito internationale Patentanmeldungen: 473
Anzahl der neu abgeschlossenen Verwertungsverträge: 267
Anzahl der in den letzten fünf Jahren abgeschlossenen Verwertungsverträge: 1.145
Summe der Lizenzerträge 2006: 92 Mio EUR
Anteil von MP3 Einnahmen an dieser Summe: 2/3

(Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, idw-online.de)

Das stellt einen Strategiewechsel bei Fraunhofer dar: Denn in den letzten Jahren galt die Devise, nur noch im Auftrag forschen zu wollen, um Forschungsinvestments zu vermeiden. Anscheinend hat man bemerkt, dass es ein wenig an der eigenen Kreativität zehrt, wenn man nur noch im Auftrag denkt.

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