Mittwoch, 18. November 2009

Vor-Merz

Im letzten Herbst, als Investmentbanker Volkswirtschaften rund um den Globus an den Rand des Bankrotts gezockt hatten, veröffentlichte er juvenil-trotzig sein Buch "Mehr Kapitalismus wagen". Bekannt geworden war er mit seiner Steuererklärung, die auf einen Bierdeckel passt, wenn es nur noch drei Stufentarife gebe. Einer Rosstäuschung, denn nicht der Steuertarif macht unser Steuersystem kompliziert und ungerecht, sondern die Berechnung der Bemessungsgrundlage.

Von Merkel wurde er abgehalftert. Jetzt soll er ein Comeback planen: Als CDU Kandidat für den Regierenden Bürgermeister von Berlin. Die Berliner Zeitung hat eine Umfrage gemacht und festgestellt, Merz würde vor allem in Ostberlin punkten. Aber will er denn überhaupt? Die CDU hatte schon einmal bei ihm angefragt, da hatte er abgelehnt. War vielleicht das richtige Timing, denn seitdem sind etliche Buhmänner in die Wüste geschickt worden.

1 Kommentar:

  1. Im Prinzip hast Du recht, die Ausnahmetatbestände zum angeblichen sozialen Ausgleich sind im Bereich der Einkommenssteuer das größte Problem.
    Der vermeintliche Ausgleich ist nämlich keiner!
    Zum Beispiel Kilometerpauschale:
    Was ist wohl daran gerecht, wenn jemand sich ein mit Eigheimzulage gefördertes Haus mitten in der Pampa kauft und anschliessend dann den nun weiteren Weg zur Arbeit steuerlich absetzen kann?
    Wo ist der Ausgleich für eine alleinstehende Mutter mit Kind die teuer Geld für Kindergarten bezahlen muss und sich noch dazu ne teure Stadtwohnung leisten muss.
    Naja das ist Gerechtigkeit in den SPD Vorschlägen.

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