Freitag, 10. Mai 2013

Ab auf die Couch

Weil es die früheren Klassenverbände (Gewerkschaften, Kirchen, Sportvereine) nicht mehr in dem Maße gibt wie früher, muss jedes Individiuum seine eigene Strategien gegen Überforderung, Überlastung und Ausbeutung finden. Viele landen dann in einer Verweigerungsstrategie ausgelöst durch ihren Körper. Wir nennen das neuerdings Burn Out.
Michael Mary, Autor von "Ab auf die Couch - Wie Psychologen immer neue Krankheiten erfinden" in Fragen an den Autor, SR2

Ein paar Beispiele aus dem Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-5), für die man künftig für krank erklärt wird (Burn out allerdings bleibt keine Krankheit, weil sie beruflich bedingt wäre?):
  • Nomophobie - Angst, ohne Handy unterwegs zu sein.
  • Dysruptive Launenregulationsstörung (erklärt sich selbst)
  • Trauerregulationsstörung - Wer länger als zwei Wochen um einen Verstorbenen trauert, gilt als krank
  • Pathologisches Glücksspiel (Achtung Uli)
  • Die bipolare Störung wird jetzt auch bei Kindern (ab 2 Jahren!) diagnostiziert. Und medikamentös behandelt. 
Wahnsinn!

Trotzdem: Ich vermisse mein "Handy Phantombrummen" - die Angst in der Jackentasche einen Anruf zu verpassen.

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