Apple meldete gestern Abend zum vierten Mal einen Umsatzrückgang. Vordergründig liegt das nur an der Schwäche des Chinageschäftes, was auch politisch begründet ist.
Naheliegender ist für mich aber, dass die zunehmenden Qualitätsprobleme bei Apples Betriebssystemen der Grund sind, warum Kunden sich entweder abwenden oder zumindest den Kauf neuer Geräte hinauszögern.
Seit mindestens zwei Major Releases der Apple Betriebssysteme gibt es massive Probleme mit dem initialen Release.
Beispiel macOS. Um die Sicherheit vor Missbrauch und Angriffen (z. B. durch Ransomware) zu erhöhen, baut Apple immer mehr Kontrollmechanismen in macOS ein. Das betrifft die Installation von Software und den Betrieb von Peripheriegeräten über den USB-Hub. Viele User können nach einem Update ihr Zubehör nicht mehr verwenden, weil der Mac sich weigert, die angeschlossene Peripherie anzuerkennen.
Beispiel iOS: Am verbreitetsten ist die nervige Rekalibrierung des iPhone Akkus nach dem Update auf ein Major Release. Aber auch Effekte wie unerwartete Abstürze, Neustarts oder Einfrieren des iPhones werden häufig berichtet. Hier muss man vielleicht einräumen, dass der Umfang an Gerätegenerationen und Varianten zugenommen hat. Wer selber Software testet, weiß wie der Testumfang durch Varianten zunimmt. Es ist zwar kundenfreundlich gemeint, wenn man Hardware lange Jahre unterstützt. Und iPhones halten ja auch lange. (Meine Frau und ich haben seit 2008 erst vier iPhones angeschafft, die wir auch nacheinander nutzen. So nutzte ich ihr iPhone 3G nach ihrem Umstieg auf ein 5S. Heute nutzt sie mein iPhone 7. Ich benutze aktuell ein iPhone 11 von 2019.)
Ein Tiefpunkt ist aber jetzt erreicht, wenn neue iPhone 15 Modelle bereits beim Auspacken mit iOS Bugs kommen. Wenn der Akku heiß läuft und an Kapazität verliert oder andere befremdende Effekte zeigt.
Zu Steve Job's Zeiten gab es das nicht. Da funktionierten Apple Geräte so zuverlässig als sei die Software hart verdrahtet. Tim Cook muss irgendetwas im Qualitätsmanagement verändert haben oder andere Prioritäten gesetzt haben. Was mir da zuerst einfällt ist die Phase, als Apple sehr viel über Diversity und Compliance berichtete und neue Unternehmensbereiche und Manager schuf. Heute bewirbt Tim Cook höchstpersönlich die CO2-Freiheit von immer mehr seiner Produkte.
Alles ok, solange die Produktqualität nicht darunter leidet. Apple hat damit einen Pfad verlassen, der bisher immer die Rechtfertigung für seine höheren Preise war: Bedienfreundlichkeit und Qualität.
Da haben Wettbewerber wie Microsoft inzwischen stark aufgeholt.
Bei Apple ist genauso wie bei Microsoft das Thema Produktqualität notleidend. Das ist zum einen natürlich erst einmal ein Führungsproblem, dann eines der Ausbildung der Mitarbeiter. Ganz entscheidend dabei aber - wohl immer stärker - ist das politische Umfeld, von "gendern" mit all seinen Perversionen bis hin zur "wokeness". Leistung ist immer stärker wurscht, Hauptsache, die Gesinnung stimmt (und irgendeiner bezahlt trotzdem das monatliche Salär).
AntwortenLöschenWenn ich lese (und in meinem Umfeld höre), welche Probleme Windows hat, wie kompliziert alles geworden ist, welche Fehler auftauchen etc., dann ist Apple sicher in bester Gesellschaft.
Von Linux-Insidern habe ich gelesen, daß auch dort der Schlendrian Einzug gehalten hat und die politkorrekten Vorgaben völlig kontraproduktiv sind.
Wahrscheinlich muß es noch viel schlimmer werden, damit es besser werden kann.
Das Hype-Thema KI könnte vor diesem Hintergrund m.E. das Problem vergrößern.
Als einzigen "Vorteil" sehe ich, daß die staatlichen Akteure, die permanent und immer stärker versuchen, den Nutzern die Luft abzudrehen, in derselben Schleife gefangen sind...