Sonntag, 23. November 2008

Bono erklärt Vertrieb

"Mach es Deinen Kunden nicht zu einfach. Mach es ihnen ein bisschen schwierig. Sie stehen darauf."

Freitag, 21. November 2008

BMW und Vattenfall planen Elektroautos für Berlin

Die Mannschaftsaufstellungen für die Elektroauto Projekte in Berlin sind nun komplett:

VW (Golf Twindrive = Diesel Hybrid) + Eon
Daimler (Elektro Smart) + RWE

Und ab nächster Woche:

BMW (Mini?) + Vattenfall

Berlin wird Mekka der Elektroautohacker. Nur der Senat weiß nichts davon...

Trotz Fachkräftemangel: Ingenieure werden zugemüllt

In allen Firmen, für die ich bisher tätig gewesen bin, wird man als Ingenieur zugemüllt mit Bürokratie. Das reicht von der Fütterung schlecht gestalteter Auftragsanwendungen für Reisen (IBM), Anträge für Zutrittsgenehmigungen, dem Nachhaken bei schlechtleistenden Dienstleistern, dem Pflegen der eigenen Projektstunden in mindestens zwei Systemen (Carmeq), dem Auslösen von Rechnungen etc.. Selfemployment für die Wertschopfenden, während deren Manager mitunter die Bereichssekretärinnen für die Fütterung der unbedienbaren Systeme einspannen, gegen deren Einführung sie sich nicht zu wehren trauten.
Findet der Manager dann "zuviele" interne Stunden im SAP Stundenbericht, muss sich der Mitarbeiter dafür rechtfertigen.

Das sind Folgen der Abschaffung des klassischen Sekretariats. Deshalb muss man die Klagen deutsche Industrieunternehmen über den angeblichen Fachkräftemangel nicht ernst nehmen.

Dazu kommt das grundsätzliche Problem, dass Fachkräfte ausschließlich nach Verfügbarkeit und nicht nach Bedarf eingesetzt werden. Da tummeln sich Prozessspezialisten in Entwicklungsprojekten und Entwickler sollen Projekte managen. Für Ausbildung und Qualifikation ist keine Zeit, denn es muss wieder einmal ALLES vor Weihnachten fertig werden. (Denn ob es am 01. Januar noch eine Welt wie wir sie kennen gibt, ist -wie jedes Jahr- fraglich.)

ERGO:
Es gibt keinen Fachkräftemangel. Hingegen gibt es einen Mangel an Führungsqualität beim Managen sogenannter Knowhow-Unternehmen.

Polemisch? Nein - das ist wissenschaftlich untermauert, wenn man den VDI-Nachrichten glauben darf.

Freitag, 14. November 2008

CRM Prisma

Vor einigen Jahren, ich war noch Berater bei der IBM Unternehmensberatung, wollte ich einem neuen Kollegen das Potenzial von analytischem Customer Relationship Management erklären. Mir fiel als Metapher das folgende Prisma ein: Schickt man seine Kundenliste durch eine CRM Analyse, fächert sich das Prisma der verschiedenen Kundensegmente auf. Bis hin zum "Segment of 1". Aber nur wenn man genau hinschaut, und wenn man es überhaupt wissen will.

Donnerstag, 13. November 2008

Was haben Handies und Autos gemeinsam?

Na? - Anwort: Das Feature-Race.

Es geht auch anders. Mit meinem Auto kann ich nur Auto fahren und mit meinem Handy nur telefonieren.

Ein Handyhersteller wittert hier nun ein unbedientes Marktsegment: SZ

Dienstag, 11. November 2008

DWS Investa verspekuliert sich mit VW-Optionen

DWS Chef und Fondsmanager Klaus Kaldemorgen hat in einem FAZ-Interview schwere Manipulationsvorwürfe gegen Porsche erhoben. Die FTD deckt nun auf, was seine eigentliche Motivation ist: Er gehört zu denen, die zu lange auf fallende Kurse der VW-Stammaktie gesetzt hatte. Allerdings nicht mit eigenem Geld. Sondern mit dem seiner Anleger (z.B. den Anlegern im traditionsreichen DWS Investa, in den nicht wenige Kunden für ihre Altersvorsorge sparen). Er hat nicht nur die sagenhaften Kurssteigerungen nicht mitbekommen, er hat auch noch auf fallende Kurse gewettet. Der Kurs des Investa Fonds ist im Jahresverlauf vom Hoch im letzten Herbst um 50% eingebrochen.

So eine schlecht durchdachte Zockerei hätte ich von der Deutsche Bank Tochter DWS nicht erwartet..

Montag, 10. November 2008

Haben wir objektiv gesehen eine Krise?

Meiner Meinung nach gibt es keine objektiv guten und schlechten Zeiten in Wirtschaft und Börse. Wenn die Preise fallen, wird der Einkauf günstig. Wenn sie steigen, der Verkauf.

Also, wer sein Aktiendepot vor einem Jahr verkauft hat und nun auf Cash sitzt, der kann unter günstigen Angeboten wählen. Autos, Immobilien, Benzin und sogar einige Lebensmittel sind im Preis gefallen. Es ist Käufersaison. Und bekanntlich entsteht der Gewinn im Einkauf. Wer im richtigen Moment verkauft hat, kann damit sogar das wieder steigende Risiko Arbeitslosigkeit etwas abfedern

Im Gegensatz dazu können wir ab 2010 wieder mit steigenden Kursen rechnen. Bis dahin muss man "drin" sein, günstig eingekauft haben, z,B. Aktien. Und im Job richtig positioniert sein, d.h. mindestens drei Jahre im gleichen Angestelltenverhältnis sein, um etwaige Optionen wahrnehmen zu können.

Beides erfordert antizyklisches Handeln, d.h. gegen den Trend und gegen den inneren Impuls. Und darin liegt die Kunst.

Objektiv gesehen, erleben wir derzeit keinen Wechsel von guten zu schlechten Zeiten. Sondern von Verkäuferzeiten zu Käuferzeiten. Und beides ist meiner Meinung nach gleichwertig.

Sonntag, 9. November 2008

Mauerfall


Der neunte November 1989 war ein Donnerstag. An diesem Tag hatte ich es endgültig verpasst, mein Elektrotechnik Studium in Berlin, der Gründerstadt von AEG und Siemens-Halske, anzufangen. Als Schabowski die Öffnung der Mauer bekannt gab, war ich auf dem Heimweg von der Uni Dortmund. In Gedanken wahrscheinlich bei den geistigen Dehnungsübungen der theoretischen Elektrotechnik. Als ich zuhause zur Tür reinkam, lief der Fernseher und ich hörte einen ungewöhnlich freundlichen und ruhigen DDR-Funktionär auf einer Pressekonferenz sagen "... Wenn ich das richtig interpretiere, gilt das ab sofort."

Zur richtigen Zeit am falschen Ort. Das Wintersemester hatte vier Wochen vorher, am neunten Oktober begonnen. Also dem Montag nach dem siebten Oktober, der der 40. und letzte Jahrestag der DDR gewesen war. Seit dem Gorbatschow Zitat waren die Abendnachrichten und Berichte in der Süddeutschen Zeitung viel spannender als das, von dem ich während meiner Wehrdienstzeit endlich Spannung erwartet hatte: Meine ersten Monate als Student.

Direkt während der Nachricht war mir noch nicht so bewusst, welche große Bedeutung sie hatte. Sie enthielt ja eine Forderung, die die Leipziger Montagsdemonstranten seit längerer Zeit immer wieder gefordert hatten. Es hätte auch so weitergehen können: Die Mauer ist offen? Gut, dann können wir ja weitermachen. Dass nacheinander alle kommunistischen Diktatoren abdanken sollten, ahnte man noch nicht.

Selbst als es später einen Studentenstreik gab und wir am sechsten Dezember aus einem mir entfallenen Grund nach Düsseldorf vors NRW-Kultusministerium zogen, war kaum jemandem die Bedeutung der Veränderungen im "Osten" klar. Nach offizieller -also linksalternativer Lesart, waren patriotische Bewegungen -selbst als Freiheitsbewegung als unwichtig einzustufen. Es kann auch eine Art Größenwahn gewesen sein von der Art: Besser wir verschrecken unsere europäischen Nachbarn mal nicht, in dem wir auf dem Dortmunder Campus patriotische Gefühle äußern. Vielleicht aber sind naturwissenschaftliche und technische Studenten in der Mehrzahl einfach unpolitisch, also auf sich selbst -d.h. das was der Stundenplan gerade vorschrieb- bezogen Lediglich einige deutsche Protestrocker reagierten auf den Mauerfall, allerdings eher negativ, weil dies auch die Zeit brennender Asylbewerberheime war, auch daran darf man sich am neunten November erinnern.

Es sollte bis zur Wiedervereinigung am dritten Oktober 1990 dauern, bis ich mit Freund Lars gen Osten fuhr. Überall traf man einen Menschenschlag, den man im Westen nicht kannte: Offen, zugänglich, diskussionsfreudig, erwartungsvoll, bescheiden. Irgendwie erkennbar nicht den typisch westlichen -aber sicher anderen- Manipulationen ausgesetzt. Darin, in einem -wie es mir im Nachhinein schien- unbeirrbaren und nicht mehr einzuschüchternden Bewusstsein muss die Stärke der Montagsdemonstranten gelegen haben.
Wäre ich nicht zwei Jahre vor dem Mauerfall einmal in Berlin (Ost- und West-) gewesen, ich hätte keinerlei eigenen Eindruck von der DDR gehabt.

Freitag, 7. November 2008

Vorgezogene Bescherung: Porsche steigert Vorsteuergewinn um 46%

Ist der Wahnsinn: Porsche hat den Gewinn im abgelaufenen GJ auf 8,57 Mrd EUR gesteigert. Davon sind "nur" 1 Mrd. mit Porsche Sportwagen verdient. Sollte Porsche Chef Wiedeking immer noch 0,9% Gewinnbeteiligung bekommen, ist für ihn heute schon Bescherung :-) Es sei ihm gegönnt. Aktionäre freuen sich über eine Dividende in Höhe von 2,70 EUR pro Vorzusaktie.

Porsche bleibt damit der profitabelste Autohersteller der Welt. Denn sie machen mehr Gewinne als Umsatz (7,46 Mrd EUR)!
Ein gutes Polster in Zeiten wie diesen.

Und nun noch ein paar Argumente gegen den Vorwurf der Kursmanipulation, den DWS Chef Kaldemorgen in der FAZ gegen Porsche erhoben hat (Sinngemäß habe Porsche vielen DAX-Fonds, die den DAX nachbilden, und deshalb der exorbitant gestiegenen VW-Aktie nachrennen "mussten", mit ihrer Ankündigung , den VW Anteil auf mehr als 70% aufstocken zu wollen, geschadet):

1. Ich erwarte von einem Fondsmanager nicht, dass er eindeutig identifizierbaren Übertreibungen nachrennt. Entweder ist er schon vorher in VW investiert, dann verdienen seine Kunden mit. Oder er ist es nicht, dann erwarte ich, dass er nicht nachläuft. Und ein Fondsmanager, der den DAX 1:1 nachbildet, ist kein Fonds"manager". Die Argumentation , Porsche habe Fondsanlegern geschadet, ist für mich nicht nachvollziehbar. Vielmehr ist es ein rein formales Argument.

3. Im Unterschied zu Schaeffler hat sich Porsche nicht "angeschlichen" sondern seit Jahren etliche male verkündet, dass es eine Übernahme plant.

2. Das Szenario, dass VW Staatshilfen in Anspruch nehme während Porsche an VW verdiene, klingt aus dem Mund eines Bankers besonders gut. Porsche will keine Staatshilfe sondern klagt vielmehr gegen übertriebenen Staatseinfluss des Landes Niedersachsen bei VW.

Donnerstag, 6. November 2008

Tempelhof

Der Berliner FDP MdB Hellmut Königshaus fragte bereits im April die Bundesregierung, was der Weiterbetrieb des Flughafen Tempelhof im Vergleich zu seiner Stillegung kosten wird.

Die Antwort:
Jährliche Kosten bei
- Weiterbetrieb: 9 Mio EUR (Verluste)
- Stillegung: 11,86 Mio EUR

Da bleibt einem die Spucke weg.

SPRINGER Vorstand Döpfner mutmaßte neulich, der rot-rote Senat habe gar kein Interesse, dass es mit Berlin irgendwann wirtschaftlich wieder aufwärts ginge, weil der gegenwärtige Senat hauptsächlich von Sozialtransferempfängern gewählt werde.
Man muss kein Freund von BILD und WELT sein, um hier zuzustimmen.

Mittwoch, 5. November 2008

Warum die Autoabsätze einbrechen

Die Antwort ist einfach: Weil es an Angeboten für die wachsende Nachfrage nach kleinen, chiquen Elektroautos und an Hybridautos mangelt.

In diesem Jahr haben die Öl-, nein die Kraftstoffpreise die Autofahrer sauer gefahren. Sie wollen jetzt den Wechsel. Doch da ist kein Angebot. Das kommt erst im Laufe des Jahres 2009. Und beim Elektroauto gibt es das Henne-Ei-Problem mit den Elektrotankstellen. Wer muss den ersten Zug machen?

Das erinnert ein bisschen an die Krise der Musiklabels als das MP3 Zeitalter anbrach. Und dann kamen iTunes und iPod mit ihrer attraktiven, einfach nutzbaren Wertschöpfungskette vom Lizenzserver über den MAC bis zum iPod.

Das Elektroauto muss hip aussehen, weil es teuer genug wird. Es braucht entweder eine genormte Austauschbatterie mit Netzstationen in Tiefgaragen und an Straßenrändern. Oder ein "Notstromaggregat" namens Range-Extender.

Weil das noch dauern wird, werden wir uns ab dem Frühjahr mit Elektrofahrrädern amüsieren. Der Witz wird sein, dass man die Akkus an der Bürosteckdose aufladen kann. Auf Kosten des Arbeitgebers ;-)

Sonntag, 2. November 2008

VW-Werk Kassel will Elektromotoren selbst bauen

Der Chef des VW Geschäftsbereiches Komponenten, Werner Neubauer, kündigt in einem Interview mit Auto-Motor-Sport die Entwicklung und Produktion eigener Elektromotoren für Elektro- und Hybridfahrzeuge an. Der erste Prototyp eines Elektroantriebes soll evtl. schon Ende diesen Jahres fertig sein.

Quellen: Interview. VW-Komponentenwerk Kassel/Baunatal

Montag, 27. Oktober 2008

Vorwärtszitate

Wer nach Inspiration für neue Produktideen sucht, könnte einfach mal verfolgen, wie andere Erfinder seine Patente weiterentwickeln. Wer ein neues Patent anmeldet, muss den Stand der Technik recherchieren. Also, wie die zugrunde liegende Aufgabe bisher gelöst wurde. Auf diese Patente verweist man, um zu zeigen, an welcher Stelle man selbst "noch einen drauf" setzt. Hier lässt sich die erfinderische Höhe der Patentanmeldung ablesen. Ist sie zu klein, lehnt der Prüfer des Patentamtes die Erteilung des Patentes ab.

Im Umkehrschluss heißt das: Wer früher ein Patent angemeldet hat, wird heute vielleicht von anderen Patentanmeldern recherchiert. Wenn die eigene Erfindung wichtig für den Fortschritt in diesem Technikbereich war, wird sie vielleicht besonders häufig zitiert. D.h. aus einer Vielzahl so genannter "Vorwärtszitate" (vorwärts bezieht sich auf die Zeitrichtung) kann man auf einen hohen Stellenwert des eigenen Patents schließen. Denn wer das Vorwärtszitat nutzen will, braucht wahrscheinlich auch das vorherige Patent.

Doch nicht nur für Fragen der quantitativen Bewertung eines Patentes ist die Vorwärtszitatanalyse interessant. Auch die Inhalte, die sie liefert können interessant sein. Sie inspirieren vielleicht zur Anwendung auf eigene Produkte, oder zu weiteren Entwicklungen der gefundenen Patente.

Wie kommt man an Vorwärtszitate? Leider sind diese Recherchen nicht online durchführbar. Man muss die internen Datenbanken des Patentamtes und seiner Außenstellen nutzen. Oder man mietet sich Zugriff auf einen der bekannten kommerziellen Patentdatenbankanbieter. Hier kann man seine Patentaktenzeichen eingaben und per Mausklick startet man die Vorwärtsrecherche. Allein schon die Erkenntnisse, WER besonders gerne die eigenen Patente zitiert, ist interessant, und liefert im günstigen Fall Hinweise auf evtl. Lizenznehmer oder Entwicklungspartner oder Kunden.