Freitag, 20. Februar 2009

Verbrauch in kWh: Elektroauto vs. Diesel

Man braucht zur Fortbewegung im Elektroauto viel weniger Kilowattstunden als man so denkt. Der E-Mini kommt mit 35kWh rund 200km weit, verbraucht als rund

E-Mini: 17kWh/100km.

Ein Diesel mit einem Verbrauch von 5l/100km, was wir für sparsam halten, verbraucht umgerechnet

Diesel: 50kWh/100km

(1l Diesel enthält laut ARAL Website rund 10kWh an Energie).

Da wird sichtbar, wie spezifisch sparsamer ein Elektroantrieb gegenüber einem Verbrennungsmotor ist.

Donnerstag, 19. Februar 2009

Der Job als E-Mini Testfahrer kostet 400€ im Monat

Es würde mich sehr reizen. Aber 400€ pro Monat für einen Zweitwagen habe ich gerade nicht einkalkuliert. Das kostet nämlich die Teilnahme am E-Mini Versuchsprogramm von Mini und Vattenfall in Berlin. Gesucht werden 50 Fahrer, die monatlich mindestens 400km an Fahrleistung aufbringen. Vattenfall installiert für sechs Monate eine Ladestation in der Garage oder dem Carport des Nutzers.

Die Reichweite mit einer Batterieladung (Li-Ionen, 35kWh) soll zwischen 168 und 250km liegen. Die Ladezeit abhängig von der Auslegung der Leitung zwischen 2,5h (bei 10A) und 10h (50A).

Bewerber melden sich bitter hier.

Mittwoch, 18. Februar 2009

Innenansichten eines Frontmotors

Der Motor meines 924S (2,5 Liter Hubraum, 160 PS) war in Revision: Auslöser war der turnusmäßige Zahnriemenwechsel und die Abdichtung zweier Ölverluste. Und wenn man eh daran geht, den Nockenwellendeckel abnimmt, dann kann man ja gleich noch ein paar andere Dinge anpacken:
- Mal dem Mehrverbrauch auf den Grund gehen. Und siehe da: Ein Auslassventil schloss nicht mehr dicht ab, weil der dazugehörige Stößel etwas lädiert war. Also Stößel getauscht. Außerdem war das Thermostat defekt, es schaltete beim Kaltlauf nicht mehr in den kleinen Kühlkreislauf.
- Den Zylinderkopf geplant. Wirk ja auch immer leistungserhaltend.
- Wasserpumpe vorsorglich ersetzt.
- Und ein Motorhydrolager ersetzt. Jetzt läuft der Leerlauf himmlisch weich ;-)


Foto: Blick auf die Ventile. Zwei pro Zylinder.


Foto: Blick in die offen liegenden Zylinder.


Foto: Blick in einen Zylinder. Die Kohlereste auf dem Kolbenkopf sind ok. Wichtig ist das Schlierenbild an der Zylinderwand. Es sieht gut aus!

Carloft - Das Auto mit in die Wohnung nehmen

Manfred Dick aus Düren hat sich eine geniale Idee patentieren lassen. Sie ist die taktisch richtige Antwort auf die nächtlichen Anschläge auf Autos im Problembezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Carloft ist der persönliche Parkplatz neben der Wohnung - in jedem Stockwerk! Man fährt einfach mit dem Fahrstuhl mit dem Auto in seine Etage und parkt das Auto quasi auf dem Balkon oder der Garage.
Diese innovationspreisverdächtige Idee erfreut vor allem Besitzer von Autofans, muss man doch in der Regel auf den Anblick seines Schmuckstücks verzichten, wenn dieses in der Garage oder hinter der Straßenecke steht.



Carloft vermarktet gehobene Eigentumswohnungen am Paul-Lincke-Ufer (Link).

Ich finde die Idee spitze. Nicht zuletzt, weil sich der berufsjugendliche Gutmensch Carsten Joost darüber ärgert.

Aktenzeichen (des Patentes, nicht Carsten Joost): EP 1 419302 B1
Anmelder: Carloft GmbH, Berlin

Dienstag, 17. Februar 2009

Wintertag in Berlin

Ich konnte den schönsten Wintertag des Jahres für eine Fototour in Berlin Mitte nutzen.

(Für Vergrößerungen ins Bild klicken.)



















(C) Hinweis: Kopien sind unter Nennung meines Namens erlaubt.

Winterabend in Berlin Mitte





Elektroautohersteller von Umweltprämie ausgeschlossen

Da haben die Lobbyisten ganze Arbeit geleistet: Nur der Kauf eines "vierrädigen" Fahrzeugs wird mit der Abwrackprämie subventioniert. Die dreirädigen Elektroautos von Citycom aus Würzburg sind ausgeschlossen.

Selbst als der Unternehmer beim Bundeswirtschaftsministerium (Glos) nachhakte, war nichts zu ändern. Wie schreibt der Bayerische Rundfunk:
Stattdessen sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums am Telefon wörtlich, es gehe ja nicht darum, den Absatz von Elektroautos zu fördern, sondern vielmehr die großen Halden bei den großen Automobilherstellen abzubauen.

Quelle: Link

Das nenne ich echte Mittelstandspolitik...

Samstag, 14. Februar 2009

Die ersten 150 Tesla Roadster sind ausgeliefert

In dieser Woche gab es endlich mal wieder positive Meldungen aus der Automobilindustrie:

- Die Umwelt- oder Abwrackprämie hat einen Kleinwagenboom ausgelöst. Das freut die Händler und Hersteller. Da Kleinwagen aber vor allem in Niedriglohnländern produziert werden, bleibt der Arbeitsplatzeffekt begrenzt. Aber immerhin, wir sehen einen Hinweis darauf, unter welchen Bedinungen die Leute bereit sind, ein Auto zu kaufen: Wenn der Preis niedrig genug ist. es geht anscheinend auch ohne Elektro- und Hybridantrieb. Benzin ist wieder billig geworden. Ein gutes Timing hat die Bundesregierung mit der Abwrackprämie wenigstens bewiesen ;-)

- Tesla Motors meldet die Auslieferung von mehr als 150 Stück des "Le Chic électrique". Mehr als 1.000 weitere Bestellungen sichern die Kapazitätsauslastung bis November 09. Die Finanzierungsrunde über 40 Mio US$ wurde ja bereits im Dezember abgeschlossen.

- Ebenfalls Tesla, aber auch Porsche, brachten neue Infos über ihre geplanten viertürigen Sportwagen. Tesla hofft auf ein Darlehen vom Department of Energy aus dem „Advanced Technology Vehicles Manufacturing Darlehen Programm“ in Höhe von 350 Mio US$. Porsche betont bei seinem Panamera anscheinend besonders die "inneren Werte". Das geht jedenfalls aus dem Newsletter in dieser Woche hervor. Allein die Soundanlage mit 1.000 Watt Musikleistung sprengt alles Dagewesene. Der Verkauf startet im September. Man darf gespannt sein, wie gut das mindestens 100.000 € teure und mit 400 oder 500 PS motorisierte Vehikel am Markt ankommen wird...

- Und abermals Tesla: Angekündigt wird der Roadster Sport mit einer noch kräftigeren Beschleunigung. Interessant ist, mit welchen Argumenten der Käufer eines Elektrosportwagen beworben wird - im Unterschied zu früher: Damals waren Turbo, Kompressor, Einspritzung die Zauberworte. Bei Tesla liest sich das so:
Der Roadster Sport ist mit einem Handgewickeltem-Stator für eine höhere Dichte in der Wicklung für weniger Widerstand und höherem Drehmoment ausgestattet.



Foto: Tesla Motors

Echte Handarbeit eben :-)

iPhone Webapp.: Schmap Reiseführer 2.0

Emma W. vom Online Reiseführer Schmap fragte mich, ob sie mein Winterfoto vom Opernpalais, das ich auf flickr veröffentlich habe, in den Schmap Reiseführer aufnehmen darf. Natürlich, gerne :-)

Und hier geht's auch schon zum berühmten Opernpalais unter den Linden: Link (oben rechts!)

Gute Idee, flickr Fotos von "Einheimischen" dafür zu nutzen, finde ich.

Reiseführer Widgets gibts für Blog und Homepage (Link):



Reiseführer fürs iPhone gibt es unter: http://www.schmap.com/iphone/
Also, dies keine Applikation zum herunterladen und installieren, sondern man surft einfach auf Schmap.com/iphone. Es funktioniert wie die POI Auswahl im Navi: Ort und Kategorie auswählen, Suchen, Fotos und Rezensionen anzeigen, Auswählen.

Dienstag, 10. Februar 2009

Google/Trends: Elektroauto



Ein einfaches aber mächtiges Marktforschungstool von Google findet man unter der Adresse http://www.google.com/trends .

Gibt man ein Schlagwort ein, liefert Google die Anzahl der Suchanfragen zu diesem Schlagwort. Und zwar nicht nur tagesaktuell, sondern rückblickend bis 2004. Zusätzlich liefert es die Anzahl der Schlagwortzitate in Onlinenachrichtendiensten (Google/News).

Machen Sie selbst die Probe aufs Exempel. Vergleichen Sie unter der Adresse www.google.com/trends
den Trendverlauf folgender Schlagworte und ziehen Sie Ihre Schlüsse daraus:
Elektroauto (siehe Grafik), Hybrid, Abwrackprämie

Montag, 9. Februar 2009

"Für Leute, die eh-technische Spielereien lieben"

Warum sind manche Erfindungen erfolgreicher als andere? - fragte Phil McKinney neulich in seinem Podcast "Killer Innovation".

Antwort: Weil Anwender (Kunden) in manchen Erfindungen mehr Nutzen erkennen können als in anderen. Das ist etwas ganz anderes als: Weil manche Erfindungen nützlicher sind als andere.

Entscheidend ist, wie gut der Erfinder -oder sein Produktmanager- die besseren technischen Merkmale seiner Erfindung in Nutzenargumente aus Sicht späterer Anwender übersetzen kann. Das ist eine echte Kunst. Sie setzt eine Begabung voraus, die für Industrieangestellte nicht selbstverständlich ist: Sich in andere Menschen hineinversetzen zu können.

Denn, Kunden erkennen Produktvorteile nicht automatisch selbst. Selbst wenn sie für den Erfinder absolut offensichtlich sind. Aber nicht nur die Vorteile müssen erkennbar sein. Auch die Kosten, um diese nutzen zu können müssen transparent sein, damit man sie zum erzielbaren Nutzen ins Verhältnis setzen kann. Der Nutzen kann übrigens auch völlig irrational sein (bzw. was Techniker so für irrational halten...)

Ich war in der vergangenen Woche auf einem Seminar für Anforderungsmanagement. Unser Trainer zitierte: "Qualität ist, wenn alle Anforderungen erfüllt sind." Oder übertroffen werden. Als der Trainer die übliche Frage stellte, warum denn Apple so erfolgreich sei und Kunden für einen iPod einen überdurchschnittlichen Preis zahlen, kamen die für Ingenieure typischen Antworten: Es sei halt die Marke.

Inwiefern wiederum "die Marke" als Erklärung herhalten könne, was deren Wert begründe, war schon schwieriger. Aus Bequemlichkeit fielen Bemerkungen in der Art, "ist halt so".

Ingenieure und Informatiker neigen zu einer egozentrischen Sicht auf die Produkte, deren Bewertung durch andere für sie von existenzieller Bedeutung ist. Überheblichkeit gegenüber Kunden, die "unfähig" sind, die Vorzüge ihrer Werke zu erkennen, ist keine Seltenheit.

Aber selbst, wer sich Mühe gibt, kann immer noch an seinem Wortschatz scheitern. Wir kennen das von Politikern. Wer den ganzen Tag mit Juristen darum ringt, Recht zu haben, und sich dabei in Spitzfindigkeiten zu ergehen, ist abends vor der Kamera unfähig, die Ergebnisse seiner Sitzung allgemeinverständlich zusammen zu fassen.

Ähnlich ging es am Sonntag meinem früheren Kollegen vom Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut. Er sollte in der Autosendung "Die Sonntagsfahrer" auf RBB Radio Eins die Vorzüge seines 3D-Displays im Auto erklären. Kurz gesagt: Er schaffte es nicht. Darauf konzentriert, mit möglichst wenigen Worten möglichst viele Leistungsmerkmale zu artikulieren, blieb er am Ende ziemlich unverständlich. Weder kam rüber, wie man sich das 3D Display genau vorzustellen hat, noch dessen Vorteile für den Autofahrer. "in der Tiefe gestaffelt" war die einzige Formulierung, die bei der Moderation hängen blieb.
Ich kann mir gut vorstellen, was die Ursache für dieses Problem war: Er erwähnte, dass sich sein Team gerade für die Cebit vorbereite. Und dafür müssen natürlich u.a. auch Flyer vorbereitet -sprich: formuliert- werden. Ich kenne das selbst: Man bekommt eine Vorlage, in der wenig Platz für Text ist, soll aber alles Wichtige für alle denkbaren Zielgruppen hineinpacken. Darüber hinaus reden auch noch Kollegen mit, bis endlich alles drin ist. Mit diesem Wording im Kopf dann zu einem Radiointerview zu gehen, ist genau die gegenteilige Übung. Hier muss man im Kopf der Hörer mit den richtigen Worten ein Bild entfachen, das in Erinnerung bleibt - möglichst bis zum Besuch der Cebit.

Keine leichte Übung. Wer will, kann das Interview als Podcast hier nachhören (es beginnt etwa in der Mitte der Sendung).

Produktideen durch Abstraktion

Erfinden wir doch mal eben eine neue "Killerinnovation". Sagen wir: Erfinden wir die Computermaus neu.

Hier gibts drei Ebenen der Abstraktion:

1. Erfinden wir eine neue Maus. Annahme: Es muss eine Maus mit Mausmatte sein. Freiheitsgrad: Das optische Design der Mausmatte, der Mausbody, die Klicktasten. Ergebnis: Viele viele bunte Me-too-Mäuse.

2. Erfinden wir eine neue Umgebung für eine Maus. Annahme: Ein Art Maus, die man gegen irgendwas bewegt, um eine Zeigerbewegung auf dem Bildschirm in eine Handbewegung auf dem Schreibtisch zu übertragen. Ergebnis: Wenige gute "Mausstudien 2015".

3. Erfinden wir ein neues Computer-Hand-Interface. Annahme: Völlige Designfreiheit.
Methode: Infragestellung der Zeiger-Maus-Beziehung. Was tut man eigentlich, wenn man mit der Maus eine Anwendung bedient? Man klickt sich durch unendliche Dateiexplorerebenen. Man klickt Menüs auf und zu, für die meist gleichen Manöver. Man liest. Man clickt. Man liest, will für später speichern, speichert. Man sucht Dateien und Daten zu denen man das Gefundene in Beziehung setzen will. Man clickt Fenster nach vorne, weil man einen Telefonanruf zu einer Email bekommt....

Die spannende unterliegende Frage ist: Hat man mit der Maus eine effiziente oder ineffiziente Methode im Umgang mit dem Computer unterstützt? Lohnt es sich, völlig neue Methoden zu überlegen? Wie macht man sich eigentlich die Schwächen des Alltags bewusst? Und an welchen Parametern kann man drehen?

Was ich damit sagen will:

Me-too Produkte werden keine Killerinnovationen. Man muss vom Alltäglichen abstrahieren, und das ist die Herausforderung! Und dann wieder ins Design abtauchen.

Sonntag, 8. Februar 2009

Continuous Management Innovation

Fortune (Business Strategy) hat Prof. Gary Hamel zum Nachfolger des weltbesten Strategieberaters Peter Drucker ernannt.

Hier ist einer seiner Vorträge der erklärt, warum:

Zusammenfassung seiner Thesen:

Phase 1 "Embrace new challenge"
Traditionelle Mitarbeiterfähigkeiten wie Intellektualität sind heute global verfügbare Commodities. Große Defizite, weil in bisherigen Organisations- und Managementmethoden unterdrückt und ignoriert bestehen in Kreativitätstechniken: Z.B. der Assoziation, was lässt sich branchenübergreifend für mein Unternehmen lernen?
Eine Umfrage ergab, dass gegenwärtige Führungsmodelle mehr als 50% der Mitarbeiterfähigkeiten ungenutzt lassen. Zielereinbarungen sollten nicht mehr am Unternehmen sondern an Mitarbeitern ausgerichtet werden. Ziel der Organisation sollte es sein, die Mitarbeiterfähigkeiten gezielt einzusetzen.

Phase 2 "Deconstruct management orthodoxies"
Das Management muss bewusst zwischen momentanen und langfristig gültigen Wahrheiten zu unterscheiden lernen. (Anm.: Dies erfordert u.a. die Fähigkeit zur Selbstreflektion und -kritik). Wörtlich sagt er: Viele Manager übernehmen Change Management Konzepte, die an Dritte Welt Diktatoren erinnern...

Phase 3 "Search for new principals and examples"
Die alte operative Denke kreist um einzelne Problemlösungen und deren technologische Antworten nebst zugehöriger Budgetplanung. Es braucht die Bereitschaft zur Offenheit, neue Muster und Zusammenhänge zu erkennen und anhand neuer Vorbilder zu lernen.

Phase 4 "Experiment, learn, adapt"
Ohne die Bereitschaft zu experimentieren, dabei Fehler zu riskieren, zu lernen und erfolgreiche Versuche zu systematisieren und zu adaptieren sei keine Management Innovation zu erzielen.