Dienstag, 20. Juli 2010

Berliner Golfwoche, 23.-27.08.2010



Nach dem Start in Hamburg kommt die Golfwoche in diesem Jahr auch in die Hauptstadt. Vom 23. bis 27. August 2010 steht die Golfregion Berlin-Brandenburg unter dem Motto: 5 Tage – 5 Turniere - 5 Plätze.

Nach dem Vorbild der Hamburger Golfwoche werden täglich vorgabewirksame offene 18-Loch-Turniere gespielt. So kann der golfbegeisterte Berliner zum Ende der Saison noch einmal sein Handicap attackieren. Eine Anmeldung zu allen 5 Turnieren ist möglich, aber nicht zwingend notwendig. Es können auch nur einzelne Turniere mitgespielt werden.

Unterstützt werden sie von zahlreichen Sponsoren, wie der Premium-Automobilmarke Infiniti als Presenting-Sponsor, die dazu beitragen, dass die Freude am naturnahen Sport in der Metropolregion an Attraktivität weiter wächst.

Die Austragungsorte:

Montag, 23. August 2010: Berliner Golf und Country Club Motzener See
Dienstag, 24. August 2010: Sporting Club Berlin Scharmützelsee, Nick Faldo Platz
Mittwoch, 25. August 2010: Golfplatz Prenden
Donnerstag, 26. August 2010: Golfclub Stolper Heide
Freitag, 27. August 2010: Potsdamer Golfclub

Weitere Infos: Hier

Montag, 19. Juli 2010

Das A40-Stilleben in Essen

Fotos: Frontmotor

















Waffeln und Edeka - Der Pott schiebt seinen Kulturanspruch auf die lange Bank

Auch wir sind gestern zum sogenannten Still-Leben auf der A40 gepilgert. Auffahrt Essen-Zentrum. Toll fand ich die neuen Perspektiven, aus denen man zum ersten mal die Essener Mitte fotografieren konnte. Bilder, die man sonst immer nur aus dem Auto für ein paar Sekunden sehen kann, konnte man am Sonntag in Ruhe in den Sucher nehmen. Natürlich nur solange, bis man von hinten einen Designerkinderwagen in die Hacken geschubst kriegt. In den Sucher nahmen wir auch die versprochene Kultur dieser "sozialen Skulptur", von der wir gelesen hatten.

Doch was wir -zumindest in Essen- vorfanden hatte mit diesen großen Worten nichts zu tun. Erinnerte eher an schlecht organisierte Parties, zu denen großspurig kreuz und quer in eine zusammenhangslos dekorierte Wohnung eingeladen wird und sich der Gastgeber dann nicht darum kümmert, dass die Party in Schwung kommt.

Diese sogenannte Kleinkunst, die einem hier gestern aufgedrängt wurde, habe ich schon in meiner Dortmunder Jugend gehasst. Spirenzchen und Textaufsagen, das man sich allenfalls in ganz jungen Jahren vor dem Spiegel seines Elternschlafzimmers trauen sollte, und auch nur wenn man allein ist, wurde auf dem A40 Still-Leben mit erwartungsvollen Augen öffentlich zur Kunst hochgepustet. Krümmelige Schwarz-Weiss-Kekse von sandaligen Männern hier, Marmorkuchen von pensionierten, emanzipierten Kindergartenleiterinnen hier. Sozusagen offene Therapie. Hans-Dieter Hüsch dreht sich am Niederrhein im Grabe um.. Daneben feierte eine Landjugend einen 18. Geburtstag. "Mit Essen spielt man nicht" warnte dass Essener Stadttheater. Und ein mittelreifes Paar, das sich von dieser Kulisse einerseits angefeuert aber dennoch verunsichert fühlte, zeigte uns mitten auf der Abfahrt Essen - Huttrop, dass es sich -wahrscheinlich- liebt.

Dann gingen wir noch durch den Tunnel Essen Zentrum. Als erstes kam uns wieder Dorfgesellschaft entgegen, die meinte, ihre Pubertät mit freiem Oberkörper und laut kreischender Gothikmusik in das gruselige Dunkel entladen zu müssen. Am Ende des Tunnels dann doch noch Licht: Eine Combo aus Trommlern sorgt für stampfenden, energischen Rythmus auf dieser "Jeder-bringt-mit-was-er-Essen-möchte-Party". Hier blieben viele stehen und ließen sich anstecken. Gute Idee, sich an die Tunnelausfahrt zu stellen. Und dahinter gleich noch eine Rythmsection. In Essen-Ost fanden wir dann doch noch, was wir gesucht haben: Kultur von Leuten, die Ansprüche an sich und ihre Kunst stellen.

Der eigentliche Event aber waren die Leute, die sich gegenseitig beim Fotografieren und Filmen fotografierten und filmten. Bisschen schwach - und nicht mitreißend.

Da fragt man sich ganz spießig, wofür all die Steuer- und Sponsorengelder gebraucht wurden. Der Auftritt von RWE war übrigens ganz schwach: Ein Zelt über einer Biergartenbank. Kein Programm, kein Auftritt, gar nix. Obwohl es auf dem Bahnhofsvorplatz überall von RWE nur so wimmelt..

Uns wurde Kunst versprochen, die die A40 als verbindenden Ader des Ruhrgebiets (darf man das noch sagen...?) thematisiert. Da hätte ich gedacht, dass Fritz Pleitgen ein bisschen wählerisch und anspruchsvoll ist bei dem, was er da auf die lange Biergartenbank zu schieben gedenkt. Aber Pustekuchen. Er und die Pöttler -zumindest in Essen, die anderen Städte muss ich erstmal lesen- hat die Erwartungen, die er geweckt hat, bei weitem nicht erfüllt.

Es war wie immer, wenn Schalke Meister oder Dortmund in den UEFA-Cup kommen kann: Angst vor dem Gewinnen, Angst davor, den eigenen Anspruch hier und jetzt einzulösen, Verweigerung vor dem Ochser. Aber, ach komm, is egal, das Publikum feiert sich trotzdem selbst, ham ja sonst nix.

Aber ok, ich akzeptiere, wenn alle anderen begeistert waren. Vor einem muss ich aber dennoch warnen: Wenn jetzt Bürgermeister und die neue NRW-Regierung auf die Idee kommen sollten, datt dat so toll war, dass man das von jetzt an jedes Jahr mindestens einmal bräuchte. Nee, Freunde. Dann wäre es nichts besonderes mehr. Das geht genau so schief wie in Berlin, wo die SPD und Linkspartei das Brandenburger Tor und die Straße des 17.Juni mittlerweile für jedes Waffelbacken und Rollschuhlaufen einer mittelständischen Betriebskrankenkasse sperren lassen. Da lasst bitte die Finger davon.

Freitag, 9. Juli 2010

München

"I renn zur Gaudi durch an Brunna am Stachus,
geh durch’d Fußgängerzone patschnaß.
I schau mir japanische Touristen o,
beim Glockenspoi auf’m Marienplatz.
I fahr zum bodn mit’m Radl an’d Isar,
lieg auf den Kieselstoana am Strand.
I sitz im Biergartn drauß‘ in der Waldwirtschaft
und lösch mit a Maß mein Sonnabrand.
's is' wieder Sommer, Sommer in der Stadt.."

Text: Spider Murphy Gang

Fotos: Frontmotor










Donnerstag, 24. Juni 2010

Tesla Motors mit Absatzrückgang

Gestern meldeten es schon US-amerikanische Ticker. Heute macht das Handelsblatt mit einem sehr pessimistischen Artikel auf: Tesla Motors muss zum ersten mal einen Absatzrückgang hinnehmen.

Porsches Interpretation vom Hybridantrieb

"Es geht nicht hauptsächlich um mehr Leistung. Die Kunst ist, das Auto so abzustimmen, dass die Leistung bestmöglich auf die Straße gebracht wird. Da hat jedes Teil eine Funktion, einen optimalen Beitrag zum Ganzen. Einen 911 GT2 einfach auf 600 PS zu steigern ist das, was die Tuner machen. Was wir machen ist Kunst."

So ähnlich beschreibt der Leiter aus der Rennsportentwicklung von Porsche seine Philosophie. Geht noch weiter: Ein 24h Rennen repräsentiert sehr gut die Herausforderungen von heute: Es geht nicht um Höchstgeschwindigkeit, sondern um intelligente Performance. Hohe Durchschnittsgeschwindigkeit und wenige Boxen- und Tankstops.

Für die Erreichung dieser Ziele arrangiert Porsche die Komponenten eines Hybridantriebs neu. Um z.B. aus einer Bremsung eine Nutzbremsung zu machen, setzt man idealerweise keine Batterie ein, sondern Energiespeicher die hohe Leistungen verlustarm wegspeichern können: Kondensatoren oder Schwungmassen. Das ist bei einem Renn- oder Tourenwagen der entscheidende Effekt: Die hohe Leistung beim Bremsen möglichst nicht verpuffen lassen, sondern zurückgewinnen. Das lädt die Batterie. Man kann den Motor dann beim Beschleunigen vom Schleppmoment des Generators entlasten. Bei gleicher Motorleistung steht so mehr Drehmoment für den Vortrieb zur Verfügung.

Stop-and-Go braucht man im Tourenbetrieb nicht zu berücksichtigen, deshalb braucht ein Porsche eigentlich weder ein StartStop-System noch die Fähigkeit, rein elektrisch zu fahren. Das baut man nur ein, weil die Kunden der Serienfahrzeuge eben auch in der Stadt wohnen.

Aber im Alltag gilt auch: Manchmal will man einfach nur Rollen. Viele Hybridfahrzeuge sind entweder im positiven oder negativen Drehmomentbetrieb: Entweder wird beschleunigt oder gebremst. Heißt: Sobald man vom Gas gebt, wirkt die Nutzbremse, wird Strom erzeugt und in die Batterie eingespeichert. Nicht so beim Porsche Cayenne. Der kann auch einfach nur rollen. Er hat sogar extra Leichtlaufreifen, damit er rollen kann. Was den 2 Tonner beim Beschleunigen mehr Leistung kostet als leichtere Autos, das kommt ihm beim Rollen zu gute: Wenn er rollt, dann rollt er. Dann wird der Motor abgestellt und weder Generator noch Bremse noch Schleppmoment vom Motor zehren an ihm.

Porsche kommt von den deutschen Premiumherstellern als letzter aus der Kurve. Die Kunden brauchen einen Moment, um das Neue zu verstehen. Aber ich bin inzwischen wieder sehr optimistisch für die Zukunft von Porsche :-)

Zeugnisse und Bewerbungen

Cndr schickt mir den SPON Artikel über Frau Herbert, die Ihr Geld mit dem Schreiben von Arbeitszeugnissen verdient. Beauftragt wird die Freiberuflerin von überlasteten Personalabteilungen.

Das wirft zwei Fragen auf: Wie ernst nehmen Unternehmen Arbeitszeugnisse von Bewerbern, wenn sie diese selbst auslagern, wenn es um die Zeugnisse ihrer eigenen Ex-Mitarbeiter geht?

In diesem Zusammenhang gleich noch die Frage: Was interessiert den Arbeitgeber bei Bewerbern mehr: Zeugnisse oder was er bei Google findet?

Meine Erfahrung: Zeugnisse spielen fast keine Rolle mehr. Und Google spielt noch keine Rolle.

Ich habe im vergangenen Winter sogar mehrere Arbeitsverträge angeboten bekommen. Und einmal habe ich die Bewerbung schnell selbst abgebrochen. Meine Erfahrung: Nur das börsennotierte Unternehmen wollte alle meine Zeugnisse (bei dem habe ich früh abgebrochen, aber nicht deswegen). Bei den anderen drei war ich derjenige, der meine Zeugnisse anbot, weil meine Gesprächspartner nicht danach fragten. "Später", lautete deren Antwort. Mein Eindruck: Es kommt viel mehr darauf an, eine stimmige und interessante Story von sich zu erzählen, als den anderen mit "Pflichtzeugenaussagen", von denen wir eh alle wissen, wie sie zustande kommen, zu belasten. Stimmig heißt: Ich verfolge einen roten Faden, es gab und gibt etwas, worauf ich hinaus will und was ich erreichen konnte. Dabei ist nicht nur wichtig, was, sondern auch warum. Ich schmücke positiv aus, übertreibe vielleicht, unterdrücke die nicht so guten Seiten. Aber ich lüge nicht. Ich bin in Bewerbungsgesprächen auch schon angelogen worden. Das ist etwas, was man nie vergisst und immer nachträgt.

Und Google? Nein, keine Hinweise darauf, dass sie mich gegoogelt haben. Im Gegenteil. Ich betreibe ja noch einen reinen Patentblog, auf den ich in Bewerbungen hinweise. Bin nicht mal sicher, ob sie da reingeschaut haben. Es ist wie immer: Nennst Du alle Details, interessiert es keinen. Versuchst Du zu verheimlichen, fangen sie an zu wühlen. Dazu kommt: Wer zehn Jahre lang öffentlich diskutiert und präsentiert hat, dessen Stoff kann man unmöglich komplett nach recherchieren. Man muss dann sehr konkret wissen, wonach man suchen will, um nicht irgendwelche sondern relevante Treffer zu kriegen.
Und umgekehrt: Habe ich meine Gesprächspartner gegoogelt? Manchmal, aber nicht gründlich. Und nur nach Präsentationen, die sie vielleicht mal gehalten haben, um zu wissen, mit welchen Themen sie sich gerade herumschlagen.
Und nach Fotos. Ich sende ja selbst auch ein Foto von mir mit. Ansonsten: Auch Googeln kostet Zeit. Auf beiden Seiten. Und wenn man noch sowas wie ein Anstandsgefühl hat, dann gebietet es der Respekt vor dem anderen, ihn nicht sofort durchleuchten zu wollen. Das tut man nicht. Ich will bei Bewerbungen immer herausfinden, ob man einander in eine positive Aufbruchstimmung versetzen kann. Phantasie über gemeinsame Vorhaben erzeugen kann. Sieht man die Dinge ähnlich? Inspiriert man einander? Ist man einander sympathisch, weil man schon ähnliches erlebt hat oder erleben will? Das ist mir wichtig. Diese vielleicht etwas naive -aber im positiven Fall kraftvolle- Herangehensweise würde durch Wühlen und Ermitteln bei Googeln nur verdorben werden.

Welche Bedeutung haben also Arbeitszeugnisse? Die gleiche, wie Produktbroschüren. Man weiß, was man davon zu halten hat. Die harten Fakten stimmen sicher: Dass man in einer bestimmten Zeit dort war und in einer Abteilung xy gearbeitet hat. Aber wie gut man dort war, muss man an Ergebnissen messen können, oder an einer Reputation, die man sich aufgebaut hat: Ich habe dieses oder jenes Produkt mit entwickelt. Ich habe unsere Agentur auf diese und jener Veranstaltung präsentiert. Ich habe mit Herrn Y zusammen eine Initiative gestartet.

Wir werden in der Schule so erzogen, dass unsere Hierarchen, und nicht diejenigen, die mit uns etwas erreichen wollen, Zeugnisse über uns schreiben. Da stehen nur "objektive" Punkte für Fächer drin. Da steht nie drin, ob wir in der Pause in die Fussballmanschaft gewählt wurden (wäre übrigens mal sehr interessant, wenn man als Projektleiter so seine Leute zusammenstellen könnte...), welche Beiträge wir im Unterricht geleistet haben, ob wir nur nachgeplappert oder selbst gedacht haben usw. Und ob der Einser in Physik und Mathe nachher nutzbringend in eine Ingenieursstelle eingebracht wird, dass muss ich im Bewerbungsgespräch selbst herausfinden. Dazu muss ich Menschen kennen und dafür muss ich mich für Menschen interessieren.

Das Zeugnissystem führte dazu, auf die Gunst von Hierarchen hinzuarbeiten, und nicht auf echte Ergebnisse, die einen Unterschied machen. Doch nur, wer mit uns zusammen die Arbeit geleistet hat und unsere Dienstleistung oder Produkte gekauft hat, weiß wie gut wir sind.

Trotzdem: Wer das Schreiben von Arbeitszeugnissen ausgliedert, hat sich nie für seine Mitarbeiter interessiert. Bei solchen Unternehmen sollte man ebenso vorgestanzte Bewerbungen schreiben. Oder schreiben lassen.

Dienstag, 22. Juni 2010

Golf

Gespräch im ICE Wolfsburg - Berlin:

"Wo wird am meisten über Elektroautos philosophiert?" - "Auf dem Golfplatz."
"Und wo sind die meisten Elektroautos heute im Einsatz?" - "Auf dem Golfplatz."
"Und wo findet man die einzigen Leute, die sich ein Elektroauto leisten werden können?" - "Auf dem Golfplatz."

Montag, 21. Juni 2010

Am Vorabend von Tesla Motors' Börsengang

Wasser auf meine Thesenmühle:

Der Guardian (gut, der Guardian, britisch, BP braucht Entlastungsangriffe) gibt sich sehr pessimistisch, was die Perspektiven der batteriegespeisten Elektroautos angeht.

Zu schwer, zu teuer, die Ladezeiten zu lang und die Reichweite zu beschränkt. Und das wird sich in den nächsten 10 Jahren nicht entscheidend verbessern. Genau so sehe ich das auch.

Man kann die Batteriekapazität durch Forschung und Entwicklung verbessern. Aber damit steigt die Ladezeit im 230V Netz weiter an. Der Tesla Roadster reicht bis zu 400km weit. Aber die Ladung von 0 auf 100% dauert im 13A oder 16A Netz fast einen Tag (Quelle: IET Institute).

Die Batterie wird es nicht zum Masseneinsatz in der privaten Elektromobilität bringen.

Mietwagen im Smartformat: Ja. Roadster im Luxussegment: Ja. Kaufautos in Volumensegmenten: Nein.

Wenn, dann wird es der Wasserstoff bringen. Aber das wird noch dauern.

In den nächsten Tagen wird Tesla Motors an die Börse gehen. Knapp 170 Mio US$ sollen eingesammelt werden. Angesichts des BP-Desasters ist die Stimmung für Elektroautos in den USA vermutlich nicht schlecht. Aber allzu lange sollte man die Tesla Aktie nicht halten. Rät Gary Kaminsky, ein Kommentator von CNBC: Link

Batteriebetriebene Elektromobilität

Außer Tesla Motors hat es kein OEM (Automobilhersteller, in Unterscheidung zum Zulieferer) bis heute so richtig geschafft, ein batteriebetriebenes Elektroauto ohne Reichweitenangst anzubieten. Stattdessen werden immer mehr supersparsame Diesel Kompakt- und Kleinwagen angekündigt.

Sinnigerweise basiert die Tesla Motors Lösung auf bereits ausentwickelten Lithium-Ionen Akkus aus der Notebook Produktion. Und sinnigerweise haben sich darauf auch die etablierten OEMs Daimler und Toyota gestürzt. Wenn sich ein Premium- und ein Volumenautohersteller auf eine Batterie aus der Notebookproduktion stürzen, was sagt das über das Potenzial batteriegespeister Elektroautos aus...?

Die Reichweitenangst der Kunden wird darüber hinaus gesteigert durch die Erfahrungen, die nach dem Kauf oder Leasing eines Batteriefahrzeugs kommen: Komfort an Bord kostet ebenfalls Strom und dadurch Reichweite. Kann sich jemand den Fahrer oder erst recht die Fahrerin eines Batteriefahrzeugs als glücklichen Kunden vorstellen, wenn sie im Winter zwischen Wärme und Reichweite wählen können?

Gut, sagen die Verfechter des Batterieautos: Die Elektroheizung wird immer nur geladen, wenn das Auto an einer Steckdose hängt. Gut, sage ich: Wie fühlt sich das denn in der Praxis an? Fahre ich mit 40°C an Bord los und komme mit 0°C am Ziel an?

Und was ist mit den ebenfalls Strom verbrauchenden Fahrerassistenzsystemen wie Navigation und Musik und den Sicherheitssystemen wie ESP (braucht der Smart) oder den Komfortfunktionen wie Servolenkung?

Nein, mein Fazit lautet: Mit einer Batterie als einziger Energiequelle an Bord wird sich das Elektroauto weiterhin nur dort durchsetzen, wo an Wochenenden auch am meisten darüber diskutiert wird: Auf dem Golfplatz.

Der einziger Vorteil der Batterielösung ist, dass die vielen Manager und Berater, die sich bei den Automobilherstellern und beim Bundesforschungsministerium tummeln, die einzige Lösung ist, die sie verstehen. Die wenigsten von ihnen sind vom Fach. Und die Know-How-Träger aus den Neunziger Jahren haben sie alle in den Vorruhestand geschickt.

Die guten Strategien für das Zeitalter des Elektroautos erkennt man an ihrer Eigenständigkeit. Sie laufen nicht der Herde nach und sie propagieren auch nicht, dass erst einmal die Partner wie z.B. Energieversorger und Batterieproduzenten "liefern" müssen. Sie analysieren die Anforderungen selbst und sie schauen, wie sie sie heute und morgen erfüllen können.

Einer von ihnen ist -man muss es zugeben- General Motors mit seinem Volt bzw. Ampera. Entwickelt von einem deutschen Ingenieur, denn die Entwicklungszentrale von GM liegt in Rüsselsheim. GM packt einfach ein Notstromaggregat in den Kofferraum, das zusätzlich Abwärme für den Innenraum liefern kann. Die Angst vor dem Liegenbleiben verflüchtigt sich damit.

Ein anderer bedeutender deutscher Automobilhersteller ändert seine Strategie gerade: Daimler.

Daimler verfolgt -wie man am Freitag erfuhr- nun ernsthaft eine Wasserstoffstrategie. Seit ein paar Jahren traten Daimler und RWE gemeinsam mit dem Ökostrombetriebenen Elektro-Smart auf. Nun verbündet sich Daimler mit EnBW, um eine Wasserstoffstrategie zu entwickeln und zu testen.

Wasserstoff ist der Brennstoff für die Brennstoffzelle, die im Beispiel der Wasserstoff-Brennstoffzelle aus der chemischen Reaktion H2 + O2 = elektrische Energie + 2*H2O gewinnt.

H2 lässt sich speichern und transportieren, allerdings sehr aufwändig. Zum einen ist Wasserstoff sehr reaktionsfreudig. Zum anderen ist anschaulich klar, dass man für einen Stoff, der aus dem kleinsten Element des Periodensystems besteht, einen hohen Aufwand treiben muss, wenn man ihn verlustfrei speichern will. Die kleinen Moleküle müssen durch ebenso enge Gitter "eingesperrt" werden.

Das System Wasserstoff-Brennstoffzelle lässt sich fürs Ein- und Ausspeichern elektrischer Energie verwenden. Überschüssiger Wind- und Solarstrom kann zur Produktion von Wasserstoff genutzt werden. Und zwar mit deutlich weniger Verschleiß als eine Batterie. Das Interesse der Energieversorger an hunderttausend kleiner, dezentraler Energiespeicher in Form von netzgekoppelten Autobatterien geht zulasten der Lebensdauer dieser Batterien. Die Zyklenzahl von Speicher und Entladevorgängen würde sich mal eben verdoppeln und die Lebensdauer würde sich damit mal eben halbieren. Das treibt die Kosten für den Unterhalt des Batterieautos zusätzlich in die Höhe.

Deshalb geht Daimler nun weiter. Das Wasserstoffprojekt findet in Baden-Württemberg statt mit baden-württembergischen Partnern.

Sonntag, 20. Juni 2010

Hey, Mittsommer!

Wir waren nicht in Stockholm. Trotzdem sozusagen ein schwedisches Wochenende im Havelland:

Mitsommer ist immer eine Woche nach Le Mans. Man kriegt wenig Schlaf im Juni :-)


Das Wetter am Potsdamer Platz

Seit drei Jahren das selbe Spiel: Freitagabends wird das Wetter schlecht. Sonntagabends wirds dann wieder gut..

Am Potsdamer Platz hat am Freitagabend mal einer seine Meinung dazu gestempelt:



Was sonst noch los war um diese Zeit: